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Chociwel deutsch Freienwalde in Pommern ist eine Kleinstadt und Sitz einer Stadt und Landgemeinde im Powiat Stargardzki Kreis Stargard in Pommern in der polnischen Woiwodschaft Westpommern ChociwelChociwel Polen ChociwelBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat StargardGmina ChociwelFlache 3 67 km Geographische Lage 53 28 N 15 21 O 53 466666666667 15 35 Koordinaten 53 28 0 N 15 21 0 OEinwohner 3123 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 73 120Telefonvorwahl 48 91Kfz Kennzeichen ZSTWirtschaft und VerkehrStrasse DK 20 Stargard GdyniaDW 144 Nowogard ChociwelEisenbahn Stargard GdanskNachster int Flughafen StettinGminaGminatyp Stadt und LandgemeindeGminagliederung 20 Ortschaften11 SchulzenamterFlache 160 57 km Einwohner 5733 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 36 Einw km Gemeindenummer GUS 3214023Verwaltung Stand 2017 Burgermeister Stanislaw SzymczakAdresse ul Armii Krajowej 52 73 120 ChociwelWebprasenz www chociwel pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Demographie 3 1 Kirche 3 1 1 Kirchengemeinde 3 1 2 Stadtkirche 3 2 Baptisten 3 3 Personlichkeiten Sohne und Tochter des Ortes 4 Gmina Chociwel 4 1 Allgemeines 4 2 Gemeindegliederung 4 3 Verkehr 4 3 1 Strassen 4 3 2 Schienen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Freienwalde nordostlich von Stargard in Pommern auf einer Landkarte von 1905 nbsp Freienwalde i Pom im Jahr 1785 auf einem Notgeldschein von 1921 Die Stadt liegt in Hinterpommern direkt am Jezioro Starzyca Grosser Staritzsee und nahe dem Steinhofeler See Jezioro Kamienny Most sowie dem Karkower See Jezioro Karkowko Westlich des Ortes verlauft der Fluss Krampehl Krapiel Als nachste grossere Stadt ist Stargard Stargard in Pommern uber die Fernstrasse 20 ehemalige deutsche Reichsstrasse 158 in 24 Kilometern Entfernung zu erreichen Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Stargard Szczecinski Gdansk Geschichte Bearbeiten nbsp Stadt GemeindeverwaltungIn der Nahe der Stadt wurden Reste eines slawischen Burgwalls gefunden jedoch ist nachgewiesen dass bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts das Gebiet wust lag Um 1250 entstand eine neue Siedlung mit Einwanderern aus dem Westen Unter dem Namen Freienwalde verliehen die Bruder Wedego und Henning von Wedell dem Ort 1338 das Magdeburger Stadtrecht Zu Beginn des 15 Jahrhunderts waren die Eigentumsrechte an Freienwalde geteilt der Bischof von Cammin und der Markgraf von Brandenburg waren je zur Halfte die Stadtherren 1603 wurde Freienwalde pommersches Lehen fiel aber nach dem Aussterben des pommerschen Herrscherhauses wieder an Brandenburg zuruck Im Dreissigjahrigen Krieg fielen 95 Prozent der ehemals 760 Einwohner der Pest zum Opfer Die Uberlebenden zogen sich bis nach Polen zuruck kehrten aber nach dem Krieg in ihre Stadt zuruck 1756 Ist Freienwalde in Hinterpommern im Besitz der Herren von Wedel verzeichnet Um 1780 hatte Freienwalde zwei Stadttore und 180 Hauser von denen zwei vor den Stadttoren lagen 2 1816 wurde Freienwalde mit der preussischen Verwaltungsreform in den Kreis Saatzig eingegliedert Der Lebensunterhalt wurde hauptsachlich durch die Landwirtschaft bestritten Erst mit dem Bau der Chaussee nach Stargard 1843 und der Errichtung der Bahnlinie Stettin Danzig 1859 stellte sich ein wirtschaftlicher Aufschwung ein durch den sich Freienwalde zu einem regionalen Handwerks und Handelszentrum entwickelte 1941 erreichte die von Berlin nach Konigsberg geplante Autobahn die Stadt vor ihren Toren wurde der Bau eingestellt Wahrend der Einnahme Freienwaldes gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durch sowjetische Truppen Anfang 1945 wurde die Altstadt mit Ausnahme der Marienkirche zerstort Wie ganz Hinterpommern wurde die Stadt im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Es begann nun die Zuwanderung polnischer und ukrainischer Zivilisten aus Gebieten ostlich der Curzon Linie Fur Freienwalde wurde die polnische Ortsbezeichnung Chociwel eingefuhrt Die deutschen Einwohner wurden bis 1947 von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben Demographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1740 850 3 1782 872 darunter 34 Juden 3 1794 937 darunter 36 Juden 3 1812 1 008 darunter vier Katholiken und 39 Juden 3 1816 1 007 darunter zwei Katholiken und 33 Juden 3 1831 1 321 darunter sechs Katholiken und 46 Juden 3 1843 1 747 darunter neun Katholiken und 58 Juden 3 1852 2 019 darunter vier Katholiken und 58 Juden 3 1861 2 200 darunter drei Katholiken und 57 Juden 3 1865 2 247 darunter 2 166 Evangelische 14 Katholiken drei Dissidenten und 64 Juden 4 1867 2 211 5 1871 2 248 darunter 2 190 Evangelische vier Katholiken funf sonstige Christen und 49 Juden sechs Nicht Preussen 5 1875 2 293 6 1880 2 384 6 1890 2 316 darunter 13 Katholiken und 46 Juden 6 1925 2 986 darunter 2 846 Evangelische 47 Katholiken und 42 Juden 7 1933 3 260 6 1939 3 411 6 nbsp Marienkirche nbsp Friedhofskapelle nbsp Baptistenkirche Chociwel nbsp Jezioro Starzyca Grosser Staritzsee bei ChociwelKirche Bearbeiten Kirchengemeinde Bearbeiten Bis 1945 waren die Einwohner Freienwaldes uberwiegend evangelischer Konfession Seit 1530 amtierten hier zwei Geistliche wobei der Inhaber der ersten Pfarrstelle ausserdem Superintendent des Kirchenkreises Freienwalde war Der Kirchenkreis gehorte zum Westsprengel in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreussischen Union Zur Pfarrei Freienwalde gehorten zwei Filialkirchen Karkow heute polnisch Karkowo und Silbersdorf Woltersdorf Starzyce Das Kirchenpatronat oblag den Gutsbesitzern der Familie von Wedel deren Besitzungen im Kirchenkreisgebiet lagen 1940 zahlte das Kirchspiel 3 820 Gemeindeglieder Letzte deutsche Geistliche vor 1945 waren Superintendent Hans Faiszt und Pfarrer Friedrich Nagel Seit 1945 nun wohnen uberwiegend katholische Einwohner in Chociwel Die Pfarrei gehort jetzt zum Dekanat Insko Norenberg im Erzbistum Stettin Cammin der Katholischen Kirche in Polen Evangelische Kirchenglieder betreut das Pfarramt Stettin in der Diozese Breslau der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Stadtkirche Bearbeiten Die Marienkirche aus dem Anfang des 15 Jahrhunderts ist eine mit einem Sterngewolbe uberspannte dreischiffige Hallenkirche aus Backstein und hat einen einschiffigen Chor Der Kirchturm ist mit Blendarkaden verziert und verjungt sich zum Obergeschoss stark Er brannte 1875 ab und wurde 1877 ersetzt Bis 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus Sie wurde dann zugunsten der katholischen Kirche enteignet und erneut Maria der Mutter Gottes der Schmerzen geweiht Auf dem Friedhof von Chociwel befindet sich eine neugotische Kapelle Baptisten Bearbeiten Die Baptistengemeinde von Chociwel nutzt einen Neubau in der ul Kolejowa 1A Personlichkeiten Sohne und Tochter des Ortes Bearbeiten G Adolf Arndt 1849 1926 deutscher Jurist Professor in Konigsberg Albert Wendt 1851 1932 deutscher Oberlehrer und Forderer der Spielzeugherstellung im sachsischen Erzgebirge Hugo von Kathen 1855 1932 preussischer General der Infanterie zuletzt Oberbefehlshaber der 8 Armee John Menger 1876 1941 deutscher Verwaltungsjurist Landrat Reinhold Heller 1885 1945 Kriminalbeamter und SS Obersturmbannfuhrer Paul Steinfuhr 1900 1983 deutscher Gewerkschafter Zweiter Vorsitzender des Zentralvorstandes der Industriegewerkschaft Leder im FDGB Ernst Retzlaff 1902 1934 deutscher Politiker NSDAP Burgermeister der Stadt Neubrandenburg Herbert Hoffmann 1919 2010 deutscher Tatowierer und Fotograf Siegfried Vergin 1933 2012 deutscher Politiker SPD Mitglied des Deutschen BundestagesGmina Chociwel BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Stadt und Landgemeinde Chociwel umfasst eine Flache von 160 57 km und macht damit 10 6 der Flache des gesamten Powiat Stargardzki Kreis Stargard in Pommern aus Mit 6 060 Einwohnern liegt sie genau im Mittelwert der Gemeinden in der Woiwodschaft Westpommern bis 1998 noch zur Woiwodschaft Stettin gehorend In der Gemeinde gilt die einheitliche Postleitzahl 73 120 Das nordostliche Gemeindegebiet gehort zum Landschaftsschutzpark Inski Park Krajobrazowy Nachbargemeinden sind Dobrzany Jacobshagen Insko Norenberg Marianowo Marienfliess und Stara Dabrowa Alt Damerow im Powiat Stargardzki Maszewo Massow im Powiat Goleniowski Kreis Gollnow Dobra Daber und Wegorzyno Wangerin im Powiat Lobeski Kreis Labes Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Stadt und Landgemeinde Chociwel gehoren ausser der Stadt die Sitz der Gmina ist elf Ortsteile bei insgesamt 22 Orten Ortsteile Schulzenamter Bobrowniki Beweringen Brod Braunsforth Dlugie Langenhagen Kamienny Most Steinhofel Kania Kannenberg Karkowo Karkow Lisowo Vossberg Lublino Noblin Oswino Marienhagen Starzyce Silbersdorf Wielen Pomorski Vehlingsdorf Andere Ortschaften Chociwel Wies Kamionka Glashagen Kania Mala Vorwerk Kannenberg Mokrzyca Albertinenhof Pieczonka Krug Platkowo Radomysl Albertshof Satyrz Pierwszy Zanthier I Satyrz Drugi Zanthier II Splawie Walkmuhle und Zabrodzie Bertheim Verkehr Bearbeiten Strassen Bearbeiten Die Gmina Chociwel liegt an der bedeutenden und verkehrsreichen polnischen Landesstrasse DK 20 die von Stargard Stargard in Pommern uber Szczecinek Neustettin und Miastko Rummelsburg bis nach Gdynia Gdingen fuhrt Sie folgt damit einem langen Abschnitt der ehemaligen deutschen Reichsstrasse 158 die in Berlin ihren Anfang nahm und in Lauenburg in Pommern Lebork endete Von Norden der fruheren Kreisstadt Naugard dem heutigen Nowogard stosst die Woiwodschaftsstrasse DW 144 in das Gemeindegebiet und stellt eine Verknupfung zur Landesstrasse 6 ehemalige Reichsstrasse 2 heute auch Europastrasse 28 her Noch eine dritte uberregionale Strasse endet im Gemeindegebiet von Chociwel Es handelt sich um die Bezirksstrasse 142 die im Sudwesten der Gemeinde bei Lisowo Vossberg endet Hier trifft sie von der Autobahn 6 vom ostlichen Stadtrand Stettins kommend auf die DK 20 Die DW 142 ist ein Teilstuck der Trasse der geplanten Reichsautobahn Berlin Konigsberg deren Bau jedoch hier bei Vossberg 1941 gestoppt wurde Nach 1945 legte man eine Verbindung zur DK 20 an nbsp Bahnhof ChociwelSchienen Bearbeiten Seit 1859 besteht in Chociwel Anschluss an die fruhere Bahnstrecke von Berlin uber Danzig nach Konigsberg Preussen der heutigen PKP Linie 202 von Stargard Stargard in Pommern nach Danzig In den 1980er Jahren wurde die Strecke elektrifiziert In das heutige Gemeindegebiet reichte auch die 1895 eroffnete Bahnstrecke Stargard in Pommern Stargard Daber Dobra fruher von den Saatziger Kleinbahnen betrieben 2001 von der Polnischen Staatsbahn stillgelegt Sie hatte im Ortsteil Kannenberg Karnia der heutigen Gmina eine Bahnstation Literatur BearbeitenPaul Schulz Hrsg Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard Ein pommersches Heimatbuch Rautenberg Leer 1984 ISBN 3 7921 0307 9 Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1865 S 141 144 Textarchiv Internet Archive Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Zweiten Theils vierter Band Anklam 1868 S 343 365 Textarchiv Internet Archive Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Flechsig Buchvertrieb Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 439 X S 107 f Fr Karow Freienwalde in Pommern wahrend des dreissigjahrigen Krieges In Baltische Studien Band 4 Heft 2 Stettin 1837 S 8 17 Textarchiv Internet Archive Martin Zeiller Freyenwalde In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 56 57 Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenDie Stadt Freienwalde i Pom im ehemaligen Kreis Saatzig in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Ludwig Wilhelm Bruggemann Hrsg Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Herzogtums Vor und Hinterpommern II Teil 1 Band Stettin 1784 S 220 223 Textarchiv Internet Archive a b c d e f g h i Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1865 S 143 144 Textarchiv Internet Archive Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Zweiten Theils vierter Band Anklam 1868 S 343 365 insbesondere S 349 Textarchiv Internet Archive a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Konigl Preussisches Statistisches Bureau Berlin 1874 S 44 45 Nr 1 a b c d e Michael Rademacher Saatzig Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Die Stadt Freienwalde i Pom im ehemaligen Kreis Saatzig in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Gemeinden im Powiat Stargardzki Stadtgemeinde StargardStadt und Land Gemeinden Chociwel Freienwalde Dobrzany Jakobshagen Insko Norenberg Suchan Zachan Landgemeinden Dolice Dolitz Kobylanka Kublank Marianowo Marienfliess Stara Dabrowa Alt Damerow Stargard Normdaten Geografikum GND 4618909 9 lobid OGND AKS VIAF 234782201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chociwel amp oldid 236796353 Gmina Chociwel