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Dobrzany deutsch Jacobshagen auch Jakobshagen niederdeutsch Jakobshagen auch Schapshagen 2 kaschubisch Jakubowo ist eine Kleinstadt und Sitz einer Stadt und Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Westpommern im Powiat Stargard Stargard in Pommern DobrzanyDobrzany Polen DobrzanyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat StargardFlache 5 34 km Geographische Lage 53 21 N 15 26 O 53 354444444444 15 428888888889 Koordinaten 53 21 16 N 15 25 44 OEinwohner 2218 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 73 130Telefonvorwahl 48 91Kfz Kennzeichen ZSTWirtschaft und VerkehrStrasse Woiwodschaftsstrasse 151 Swidwin Gorzow Wielkopolski Abzweig Suliborz 11 km Eisenbahn PKP Linie Ulikowo Pila Bahnstation OganicaNachster int Flughafen Stettin GoleniowGminaGminatyp Stadt und LandgemeindeGminagliederung 18 Ortschaften13 SchulzenamterFlache 135 12 km Einwohner 4762 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 35 Einw km Gemeindenummer GUS 3214033Verwaltung Stand 2010 Burgermeister Jan ProsciakAdresse ul Staszica 1 73 130 DobrzanyWebprasenz www dobrzany pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Stadt Dobrzany 2 1 Geschichte 2 1 1 Einwohnerzahlen 2 2 Sehenswurdigkeiten 2 3 Bedeutende Personlichkeiten 2 3 1 Sohne und Tochter der Stadt 2 3 2 Andere Personlichkeiten 2 4 Deutsch Polnische Kontakte 3 Gmina Dobrzany 3 1 Allgemeines 3 2 Gemeindegliederung 3 3 Verkehr 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Hinterpommern am Ostufer des Saatziger Sees polnisch Jezioro Szadzkie etwa 28 Kilometer ostlich der Stadt Stargard Durch den Ort fliesst die Gestohlene Ihna Pezinka ein Nebenfluss der Ihna Im Osten schliesst sich ein grosseres Wald und Seengebiet an Von der Stadt aus sind uber Nebenstrassen die Landesstrassen 10 und 20 zu erreichen Stadt Dobrzany BearbeitenGeschichte Bearbeiten nbsp Rathaus Dobrzany nbsp Kirche des Heiligen Erzengel Michael in DobrzanyDer Siedlung soll bereits seit der Steinzeit bestehen Bei Ausgrabungen wurden zudem Werkzeuge aus dem 10 bis 7 Jahrhundert v Chr also aus der Spaten Bronzezeit und der Eisenzeit gefunden worden sein Aus dem 10 Jahrhundert n Chr wurden ostlich und westlich der Stadt Burgen entdeckt eine als Ringanlage mit einem Doppelwall umschlossen Im Schutz der Burgen entwickelte sich eine Siedlung aus der im 12 Jahrhundert Jacobshagen entstand Anfang des 14 Jahrhunderts kam sie in den Besitz der pommerschen Familie von Steglitz Lehnsleute der Herzoge von Stettin Die Stadtrechte wurden Jacobshagen allerdings von Jakob von Guntensberg im Jahre 1336 verliehen aus dessen Vornamen sich der Name der Stadt ableitete 1359 wurde die Burgherren von Saatzig Eigentumer von Jacobshagen Die Einwohner lebten hauptsachlich von der Landwirtschaft am See wurde eine Muhle betrieben und es wurde Bier gebraut 1567 erteilte Pommernherzog Barnim IX der Stadt das Recht zwei Jahrmarkte abzuhalten Im Zusammenhang mit dem Bau der Kirche durch Joachim von Wedell wird 1598 erwahnt dass Jacobshagen dem Amt Saatzig als Mediatstadt zugeordnet war Als Hinterpommern nach dem Dreissigjahrigen Krieg brandenburgisch wurde kam Jacobshagen zum Saazig Freyenwalder Kreis Ein grosser Stadtbrand der am 17 Juni 1781 von der Muhle ausging vernichtete den Ort bis auf vier Hauser Nur mit Unterstutzung durch Preussenkonig Friedrich II konnte die Stadt unter Leitung des bekannten pommerschen Architekten David Gilly wieder aufgebaut werden Man bediente sich dabei der Steine der im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Saatziger Burg Um die Wende zum 20 Jahrhundert hatte die Stadt eine evangelische Kirche eine Synagoge ein Amtsgericht und eine Oberforsterei 3 Als am 20 August 1896 die Kleinbahnstrecke Kashagen Klein Spiegel mit einem Bahnhof in Jacobshagen eroffnet wurde hatte die Stadt endlich Anschluss an die modernen Verkehrswege gefunden Trotzdem hielt sich Ansiedlung neuer Betriebe bei nur 1 900 Einwohnern in Grenzen Es entstanden lediglich ein Sagewerk eine Ziegelei und eine Molkerei Ausserdem gab es um die Jahrhundertwende am Ort eine Farberei und eine Buntweberei Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Jacobshagen am 2 Marz 1945 von der Roten Armee erobert Dabei wurde die Stadt zu sechzig Prozent zerstort die Innenstadt fiel den Kampfen vollig zum Opfer Zusammen mit ganz Hinterpommern wurde die Stadt anschliessend unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den polnischen Ortsnamen Dobrzany Es begann nun die Zuwanderung von Polen zunachst aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie Soweit die Einwohner Jakobshagens nicht geflohen waren wurden sie in der darauf folgenden Zeit von polnischen Milizionaren vertrieben nbsp Jacobshagen auf der Lubinschen Karte 1618 nbsp Jakobshagen nordwestlich der Stadt Schneidemuhl und nordlich der Stadt Arnswalde siehe obere Bildhalfte auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 gelb markierte Flachen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevolkerung nbsp Jacobshagen ostlich der Stadt Stargard auf einer Landkarte des Kreises Saatzig von 1905 nbsp Notgeld von 1920Einwohnerzahlen Bearbeiten Jahr Ein wohner Anmerkungen1740 586 4 1782 782 darunter neun Juden 4 1782 922 darunter zwolf Juden 5 1784 822 darunter 14 Juden 5 1786 849 5 1789 850 5 1791 856 darunter 15 Juden 5 1794 976 darunter 15 Juden 4 1812 986 keine Katholiken 16 Juden 4 1816 1 080 keine Katholiken 40 Juden 4 1831 1 301 darunter drei Katholiken und 57 Juden 4 1843 1 617 darunter acht Katholiken und 65 Juden 4 1852 1 820 darunter funf Katholiken und 79 Juden 4 1861 1 948 darunter sechs Katholiken und 89 Juden 4 1867 1 955 6 1871 1 887 darunter 1 821 Evangelische ein Katholik und 74 Juden acht Nicht Preussen 6 1900 1 867 3 1925 1 700 darunter 1 629 Evangelische elf Katholiken und 22 Juden 7 1933 1 751 8 1939 1 986 8 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Heiliger Erzengel Michael Kirche 1782 1784 erbaut im klassizistischen Stil nach einem Entwurf von David Gilly Bedeutende Personlichkeiten Bearbeiten Sohne und Tochter der Stadt Bearbeiten David Splitgerber 1683 1764 deutscher Unternehmer und Bankier Ludwig Wilhelm Bruggemann 1743 1817 deutscher evangelischer Geistlicher Autor und Geograph Theodor Leisering 1820 1892 deutscher Veterinarmediziner und Hochschullehrer Paul Albrecht Borner 1829 1885 deutscher Mediziner Verfasser von Nachschlagewerken zu Personen und Institutionen der Medizin Emil Odebrecht 1835 1912 deutsch brasilianischer Unternehmer Wilhelm Bork 1842 1906 deutscher Ingenieur und Eisenbahnpionier Ernst Vollert 1855 1931 deutscher Verlagsbuchhandler Here Erdis 1872 1929 deutsche Dichterin Hanns Gleitsmann 1877 1935 deutscher Sanitatsoffizier zuletzt Marinegeneralarzt der ReichsmarineAndere Personlichkeiten Bearbeiten David Hollaz 1648 1713 deutscher lutherischer Theologe ab 1692 Propst in JacobshagenDeutsch Polnische Kontakte Bearbeiten Zwischen der ehemaligen deutschen und der heutigen polnischen Bevolkerung gibt es seit den 90er Jahren regelmassige Kontakte Sie reichen von einfachen Besuchen bis zur gemeinsamen Grabpflege oder der Ausstattung der ortlichen Bibliothek mit deutschsprachigen Buchern Gmina Dobrzany BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Stadt und Landgemeinde umfasst eine 135 km grosse Flache und nimmt damit 8 9 des Gebietes des Powiat Stargardzki Kreis Stargard ein Mit fast 5 000 Einwohnern steht sie an 77 Stelle der 114 Stadte und Gemeinden der Woiwodschaft Westpommern Nachbargemeinden sind Chociwel Freienwalde Insko Norenberg Marianowo Marienfliess und Suchan Zachan im Powiat Stargardzki Recz Reetz im Powiat Choszczenski Kreis Arnswalde Drawsko Pomorskie Dramburg im Powiat Drawski Kreis Dramburg Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Stadt und Landgemeinde Dobrzany gehoren die Stadt Dobrzany und die Schulzenamter Biala Ball Blotno Jakobsdorf Bytowo Butow Dolice Konstantinopel Kepno Kempendorf Kozy Kashagen Krzemien Kremmin Lutkowo Rehwinkel Mosina Mossin Odargowo Wudarge Ognica Stolzenhagen Sierakowo Altheide und Szadzko Saatzig Weiterhin sind die Dorfer Grabnica Grabnitzfelde Kielno Kehlunger und Okole Wokuhl Teil der Gemeinde Verkehr Bearbeiten Innerhalb des Gemeindegebietes gibt es keine grossere Verkehrsstrasse Die einzelnen Ortsteile sind durch Nebenstrassen verbunden 11 Kilometer ostlich der Gemeinde fuhrt die Woiwodschaftsstrasse 151 vorbei die die Kreisstadte Swidwin Schivelbein Lobez Labes und Choszczno Arnswalde in der Woiwodschaft Westpommern und Gorzow Wielkopolski Landsberg a d Warthe in der Woiwodschaft Lebus verbindet Die Gmina Dobrzany ist mit der Bahnstation Ognica Stolzenhagen an die Bahnstrecke 403 Ulikowo Pila Wulkow Schneidemuhl der Polnischen Staatsbahn angebunden Am 20 August 1896 wurde die Schmalspurbahn der Saatziger Kleinbahnen von Kashagen heute polnisch Kozy uber Jacobshagen Dobrzany nach Klein Spiegel Pozradlo eroffnet In Kashagen hatte Anschluss an die Schmalspurbahn von Dramburg Drawsko Pomorskie nach Alt Damerow Stara Dabrowa Die Strecke wurde 1945 1996 stillgelegt 9 Literatur BearbeitenPaul Schulz Hrsg Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard Ein pommersches Heimatbuch Rautenberg Leer 1984 ISBN 3 7921 0307 9 Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 1 Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien in Stettin gehorigen Hinterpommerschen Kreise Stettin 1784 S 212 216 Textarchiv Internet Archive Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1865 S 235 236 Textarchiv Internet Archive Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen II Teil Band IV Anklam 1868 S 365 382 Textarchiv Internet Archive Fritz Knack 600 Jahre Jacobshagen 1336 1936 Festschrift zugleich ein geschichtlicher Beitrag zur Heimatkunde des Kreises Saatzig in Pommern Band 7 der Reihe Pommersche Heimatbucher von Fritz Knack Greifswald 1936 Martin Zeiller Jacobshagen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 67 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dobrzany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Dobrzany Reisefuhrer Website der Stadt polnisch Die Stadt Jakobshagen im ehemaligen Kreis Saatzig in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Heimatkreis JacobshagenEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 https www ndr de kultur norddeutsche sprache plattdeutsch woerterbuch101 jsp suchbegriff Jacobshagen a b Meyers Grosses Konversationslexikon 10 Band Leipzig und Wien 1907 S 158 Zeno org a b c d e f g h i Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1865 S 236 Textarchiv Internet Archive a b c d e Christian Friedrich Wutstrack Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogtum Vor und Hinterpommern Stettin 1793 S 509 a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Konigl Preussisches Statistisches Bureau Berlin 1874 S 44 45 Nr 2 stadt jacobshagen kreis saatzig de a b Michael Rademacher Saatzig Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny Atlas Linii Kolejowych Polski 2014 Eurosprinter Rybnik 2014 ISBN 978 83 63652 12 8 S C2Gemeinden im Powiat Stargardzki Stadtgemeinde StargardStadt und Land Gemeinden Chociwel Freienwalde Dobrzany Jakobshagen Insko Norenberg Suchan Zachan Landgemeinden Dolice Dolitz Kobylanka Kublank Marianowo Marienfliess Stara Dabrowa Alt Damerow Stargard Normdaten Geografikum GND 4618905 1 lobid OGND AKS VIAF 247837257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dobrzany amp oldid 237619695 Gmina Dobrzany