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Dieser Artikel bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Einige der behaupteten Beziehungen und Zusammenhange z B Geschlechtsblindheit Geschlechtsneutralitat als Gegenbegriffe sind nicht belegt Einige Belege behandeln nicht den Lemmagegenstand sie zu verwenden ist eine Form der Theoriefindung Naheres dazu ist auf der Diskussionsseite angegeben Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Geschlechterwissen auch Genderwissen von englisch gender knowledge ist ein wissenssoziologischer Oberbegriff fur das gesamte gesellschaftlich verfugbare Wissen uber Geschlechterverhaltnisse im Lebensalltag in verschiedenen spezialisierten Kontexten und in der Wissenschaft 1 2 Der Begriff wurde 2003 von Irene Dolling eingefuhrt 3 4 Der Gegenbegriff ist Geschlechtsblindheit Als Gegenteil zum Geschlechterwissen gilt die Tabuisierung von Geschlechterwissen durch das Prinzip der Geschlechtsneutralitat Da das Geschlecht in menschlichen Gesellschaften zu den fruhsten und grundlegendsten Identitatsmerkmalen gehort ist es im Lebensalltag fur Menschen von grosser Bedeutung uber das in ihrer Gesellschaft geltende implizite und explizite Geschlechterwissen zu verfugen Jenseits des Lebensalltags konnen sich in Gesellschaften Spezialbereiche des Geschlechterwissens entwickeln etwa in Religion Milieu Beruf oder Politik Daruber hinaus gibt es wissenschaftliches Geschlechterwissen das durch die Erforschung von lebensalltaglichem Geschlechterwissen und Spezialgeschlechterwissen entsteht und in Theorien beschrieben wird Es ist Wissen uber Wissen 5 Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Vorlaufer des Begriffs Geschlechterwissen 3 Gegenbegriffe Geschlechtsblindheit Geschlechtsneutralitat 3 1 Geschlechtsblindheit 3 2 Dominantes Prinzip heute Geschlechtsneutralitat 4 Wissensstruktur 4 1 Wissenstypen 4 1 1 Alltagsweltliches Geschlechterwissen 4 1 2 Spezialbereiche des Geschlechterwissens 4 1 3 Wissenschaftliches Geschlechterwissen 4 2 Wissen auf Mikro Meso und Makro Ebenen 4 3 Wissensformen 5 Sprach und Begriffsstruktur 5 1 Alltagssprache 5 1 1 Sprachentwicklung und Bedeutungswandel 5 2 Wissenschaftssprache 5 2 1 Begriffsinstrumente zur Erforschung von Geschlecht 5 2 1 1 Entwicklung Begriffsinstrumente Geschlechtscharakter Geschlechterrolle Gender Doing Gender Geschlechterstereotype Geschlechtshabitus 5 2 2 Begriffsinstrumente zur Erforschung von Wissenssystemen uber Geschlechterverhaltnisse 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDolling hatte 2003 gemeinsam mit Sunne Andresen und Christoph Kimmerle eine umfassende Ausarbeitung des Begriffs vorgelegt 6 7 Andresen und Dolling definieren Geschlechterwissen als verschiedene Arten von kollektivem Wissen der Gesellschaft uber den Unterschied zwischen den Geschlechtern die Argumentation uber Selbstverstandlichkeit und Evidenz dieser Unterschiede die vorherrschenden Vorstellungen uber die richtigen Geschlechterverhaltnisse sowie uber die Arbeitsteilung zwischen Mannern und Frauen 7 8 6 Die Arten des Genderwissens sind nicht nur verschiedener Art und auf unterschiedlichem Stand sondern sie stehen auch in einem Wettstreit 8 Das Konzept des Genderwissens spricht das menschliche Bedurfnis an etwas grundlicher zu erforschen Die Analyse des Genderwissens der Gesellschaft bedeutet daher im weitesten Sinne zu untersuchen was Menschen unter Geschlecht verstehen 7 Vorlaufer des Begriffs Geschlechterwissen BearbeitenBevor sich der wissenssoziologische Oberbegriff Geschlechterwissen im deutschsprachigen Raum entwickelte gab es andere Oberbegriffe um dieses Wissensgebiet zu bezeichnen die jedoch nur geringe Verbreitung fanden Die Bezeichnungen bezogen sich primar auf alltagsweltliches Geschlechterwissen 1977 Genderismus oder Geschlechtsglauben englisch genderism gender belief system Erving Goffman 9 1984 Alltagstheorie der Zweigeschlechtlichkeit Carol Hagemann White 10 1996 Zweigeschlechtlichkeit als Wissenssystem Stefan Hirschauer 11 2002 Zeitgenossisches Differenzwissen Angelika Wetterer 12 13 Gegenbegriffe Geschlechtsblindheit Geschlechtsneutralitat BearbeitenGeschlechtsblindheit Bearbeiten Geschlechtsblindheit bzw Geschlechterblindheit ist ein Gegenbegriff zum Begriff Geschlechterwissen Er bezeichnet die unbewusste oder bewusste Ausblendung von Geschlechtszuschreibungen im Wissensvorrat einer Gesellschaft Geschlechtsblindheit bzw das Ausblenden des Geschlechts als Kategorie in Gesellschaft Beruf Forschung und Wissenschaft hat tiefgreifende Folgen Geschlechterverhaltnisse werden unsichtbar Es entstehen tiefgreifende Erkenntnisdefizite und eine Verzerrung von Wissen durch unbewusste traditionelle Geschlechtsrollenstereotype Die Weiterentwicklung von Wissen wird behindert 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Menschliche Gesellschaften und ihre Wissensbestande sind in zahllosen Bereichen von Geschlechtszuschreibungen durchzogen Lange ging man von einer gegebenen unveranderlichen und naturhaften Essenz der Geschlechterdifferenz aus 23 Dies war Teil eines naiven lebensweltlichen Alltagsglaubens Geschlechtszuschreibungen galten als selbstverstandlich unveranderlich wirklich wahr und unhinterfragbar Mit der Aufklarung begannen die Frauenbewegung die Frauenforschung und spater die Geschlechterforschung auf Geschlechtszuschreibungen und die Moglichkeit ihrer Veranderung aufmerksam zu machen Dominantes Prinzip heute Geschlechtsneutralitat Bearbeiten Geschlechtsneutralitat Adjektiv geschlechtsneutral 24 bzw Geschlechterneutralitat ist der moderne Gegenbegriff zum Begriff Geschlechterwissen 25 Mit dem Prinzip der Geschlechtsneutralitat 26 27 28 soll Geschlechtsblindheit vermieden werden Dabei wird die Ansicht vertreten dass Gerechtigkeit und Gleichheit durch die Vermeidung von Geschlechterkategorien gelingen kann Zur Vermeidung einer Orientierung an Geschlechterstereotypen wird das Nicht Differenzieren als bevorzugtes Prinzip gewahlt Kennzeichen dieser Haltung ist es bestehende Unterschiede im Sinne eines gerechteren Umgang mit Geschlecht zu negieren und dies als Qualitats und Objektivitatskriterium zu verstehen 29 Das Prinzip der Geschlechtsneutralitat ist heute zum weitgehend dominanten Prinzip in Alltag Beruf Wirtschaft und Wissenschaft geworden Es ist die moderne Variante fruherer Geschlechtsblindheit da menschliche Gesellschaften und ihre Wissensbestande weiterhin von Geschlechtszuschreibungen durchzogen bleiben Geschlechtsneutralitat wird deshalb auch als Mythos Illusion Fiktion oder als das Gegenteil von Aufklarung bzw Geschlechterwissen bezeichnet Tatsachlich wird Geschlechterwissen durch das Prinzip der Geschlechtsneutralitat zum Tabu 30 Mit der digitalen Erweiterung Verflechtung und Beschleunigung der Kommunikationsraume ist das Ringen um Offenlegung bzw Tabuisierung von Geschlechterwissen zu einem der zentralen Schauplatze im neuen Kulturkampf der Gegenwart geworden 23 Wissensstruktur BearbeitenWissenstypen Bearbeiten Die Struktur des gesellschaftlichen Geschlechterwissens wurde 2008 von Angelika Wetterer wissenssoziologisch beschrieben und strukturiert Dabei werden drei Idealtypen gesellschaftlichen Geschlechterwissens unterschieden alltagsweltliches Geschlechterwissen Wissen des wohlinformierten Burgers und von Gender Expertinnen wissenschaftliches Wissen und feministische Theorie 1 Alltagsweltliches Geschlechterwissen Bearbeiten Menschen verfugen in allen Gesellschaften uber ein inkoharentes und plurales Erfahrungswissen das Handlungsfahigkeit ermoglicht und den sinnhaften Aufbau der Alltagswirklichkeit ebenso voraussetzt wie fortschreibt 31 Es ist ein Rezeptwissen Alfred Schutz das in hochgradig automatisierten Routinen besteht von fragloser Selbstverstandlichkeit ist und laufend aktualisiert wird Es sind Denk Wahrnehmungs und Handlungsschemata Pierre Bourdieu die Menschen sich alltagspraktisch aneignen und die ihnen situations und kontextadaquates Handeln ermoglichen Dadurch entsteht sowohl individuell als auch gesellschaftlich Erwartungssicherheit Alltagsweltliches Geschlechterwissen ist weitgehend unbewusst vorreflexiv so dass es mehr im Korper als im Kopf steckt 31 Gerade weil es als Wissen verinnerlicht ist funktioniert es ohne weiteres Nachdenken Es gehort zum grossen Bereich des impliziten Wissens Ein Vergessen von Geschlecht undoing gender oder Geschlechtsneutralitat ist zwar theoretisch moglich praktisch allerdings in der Regel unmoglich da geschlechterkompetentes Verhalten gesellschaftlich erwartet wird Verhalten das vom soziokulturell jeweils erwarteten Geschlechterverhalten abweicht gilt in der Regel als inkompetentes Verhalten und wird abgewertet bzw bestraft 31 Heute gilt Geschlechtsneutralitat zwar als modern wird vielfach erwartet und rhetorisch erzeugt doch damit werden Geschlechterverhaltnisse keineswegs aufgehoben sondern meist lediglich verschleiert 13 32 Spezialbereiche des Geschlechterwissens Bearbeiten Im Gegensatz zum alltagsweltlichen Geschlechterwissen ist das Geschlechterwissen des wohlinformierten Burgers oder von Gender Expertinnen nicht mehr weitgehend unbewusst sondern ein Stuck weit reflexiv geworden weil sich der relevante Wirklichkeitsausschnitt nicht mehr auf die Grenzen der personlichen alltaglichen Lebenswelt beschrankt 33 Wissenschaftliches Geschlechterwissen Bearbeiten Alltagsweltlich gepragtes WissenDie Wissenschaften untersuchten Geschlechterverhaltnisse zwar seit ihren Anfangen doch bei der Analyse kommt es weiterhin zu stillschweigenden Anleihen beim alltagsweltlichen Geschlechterwissen 34 Wissenssoziologisch gesehen ist dies insofern eine Art von Wissen die sich nicht konsequent nach innerwissenschaftlichen Gutekriterien richtet sondern in Bezug auf Geschlechterverhaltnisse auf Alltagswissen zuruckgreift Modus 1 Wissen 35 Hier neigt der wissenschaftliche Erkenntnisprozess noch dazu Wahrnehmungs und Denkkategorien als Erkenntnismittel zu verwenden die er als Erkenntnisgegenstande zu behandeln hatte und offenbart dabei Rechtfertigungsabsichten alltagsweltlichen Geschlechterwissens 36 Dabei entstehen Wissenschaftsmythen die sich oftmals lange halten und immer weiter fortschreiben 36 Ein fruhes Beispiel fur alltagsweltlich gepragtes Geschlechterwissen in der Wissenschaft ist die leicht widerlegbare Annahme von Aristoteles Frauen hatten weniger Zahne als Manner Dies wurde in der romischen Frauenheilkunde ubernommen und konkretisiert Vindicianus gibt an dass Frauen 30 Zahne haben 37 Konsequent wissenschaftlich gepragtes WissenErst mit der konstruktivistischen Wende wurde begonnen Geschlechterwissen konsequent nach innerwissenschaftlichen Gutekriterien zu gewinnen Modus 2 Wissen 34 35 Damit entstand zunehmend komplexes handlungsentlastendes von alltagsweltlichen Sinnbezugen radikal freigesetztes systematisches Geschlechterwissen Aufgrund seiner Komplexitat ist es allerdings fur den Lebensalltag und in der feldspezifischen Verwendung nur bedingt von Nutzen 34 Vielfach stiftet es hier Verwirrung und wird deshalb oft nicht nur ubergangen sondern auch aktiv abgewehrt und diffamiert 38 39 40 41 Wissen auf Mikro Meso und Makro Ebenen Bearbeiten Geschlechterwissen unterscheidet sich nach Mikro Meso und Makro Ebenen Makro Ebene Objektives gesellschaftliches oder kollektives Geschlechterwissen bezeichnet den geteilten Wissensfundus zu den als richtig angesehenen Geschlechterverhaltnissen in einer gesamten Gesellschaft Es basiert auf vorherrschenden gesellschaftlichen Normen von den richtigen Geschlechterverhaltnissen Meso Ebene Feldspezifisches Geschlechterwissen bezeichnet den geteilten Wissensfundus zu den als richtig angesehenen Geschlechterverhaltnissen der in einem bestimmten sozialen Feld dominiert Es basiert auf den dort vorherrschenden gesellschaftlichen Normen von den richtigen Geschlechterverhaltnissen in diesem Feld und kann vom gesamtgesellschaftlichen Geschlechterwissen abweichen Mikro Ebene Subjektives oder individuelles Geschlechterwissen bezeichnet den biographisch aufgeschichteten oftmals widerspruchlichen Wissensfundus Es basiert auf den verschiedenen biographischen Erfahrungen welche Geschlechterverhaltnisse als richtig angesehen werden 42 Wissensformen Bearbeiten Geschlechterwissen liegt in unterschiedlichen Wissensformen vor Praktisches Geschlechterwissen dient sowohl der kompetenten Darstellung von Geschlecht Gesten Kleider Korpertraining Make up etc als auch der kompetenten Zuschreibung von Geschlecht Bildformiges Geschlechterwissen dient der symbolischen Darstellung von Geschlecht durch Artefakte d h durch Strukturen Gegenstande Abbildungen geschlechterspezifische Farben geschlechterspezifische Symbole etc Kognitives und sprachformiges Geschlechterwissen dient der Darstellung von Geschlecht durch Sprache und sprachlich formulierte Wissenssysteme 11 Sprach und Begriffsstruktur BearbeitenJede Sprache verfugt uber sprachliche Strukturen und Begriffe um Geschlechterwissen zu transportieren und herzustellen Diese Strukturen und Begriffe verandern sich im Rahmen der laufenden Gesellschafts und Sprachentwicklung nicht nur in der Umgangssprache sondern auch feldspezifisch Fachsprache und in der Wissenschaftssprache Alltagssprache Bearbeiten Da das alltagsweltliche Geschlechterwissen weitgehend zweigeschlechtlich dual strukturiert ist binare Geschlechterordnung sind auch die zugehorigen umgangssprachlichen Strukturen und Begriffssysteme zweigeschlechtlich binar strukturiert Zu sprachlichen Strukturen die das in einer Sprache eingelagerte Geschlechterwissen transportieren gehort beispielsweise das generische Maskulinum Zum alltagssprachlichen Begriffssystem von Geschlechterwissen gehoren samtliche Begriffe die Geschlecht direkt oder indirekt ausdrucken In der deutschen Sprache sind dies beispielsweise Begriffe wie Mann Frau mannlich weiblich Geschaftsfuhrer Krankenschwester etc Sprachentwicklung und Bedeutungswandel Bearbeiten Im Rahmen der Sprachentwicklung verandern sich auch die Begriffe von alltagsweltlichem Geschlechterwissen Dabei kommt es zu allen Formen von Entwicklung auch Bedeutungswandel Bedeutungsverschlechterung Bedeutungserweiterung Bedeutungsverengung oder Verschwinden von Begriffen Dabei entstehen in Sprachen auch ubergeordnete Begriffe wie Mannlichkeit Weiblichkeit Herrschaft Bruderschaft oder Mutterschaft Daruber hinaus entwickeln sich auch weitere ubergeordnete Begriffe um psychosoziales Geschlechterwissen alltagssprachlich auszudrucken und herzustellen Die Differenzierung des wissenschaftlichen Geschlechterwissens fliesst seit langem in die Alltagssprache ein und fuhren zu sprachlichem Wandel So werden wissenschaftliche Fachbegriffe mit der Zeit in die Umgangssprache ubernommen Dazu zahlt in der deutschen Sprache beispielsweise der im 18 Jahrhundert entstandene Begriff Geschlechtscharakter oder heute der aus der Wissenschaft ubernommene Begriff Geschlechterrolle Teilweise erzeugen wissenschaftliche Begriffe im alltaglichen Geschlechterwissen aber auch Befremden Kritik bis hin zu Abwehr Abwertung und gezielte negative Aufladung Pejorisierung Die Begriffe erfahren damit eine Bedeutungserweiterung Neben dem Fachbegriff als analytisch neutralem Instrument zur Erforschung von wissenschaftlichem Geschlechterwissen wird der Begriff in der Alltagssprache zum Pejorativum Beispiele hierfur sind vor allem die aus der englischsprachigen Geschlechterforschung kommenden Fachbegriffe Gender oder Genderismus 43 Ein Paradebeispiel fur das Phanomen der Bedeutungsverschlechterung in der historischen Linguistik ist die Bedeutungsverschlechterung von Frauenbezeichnungen in der Umgangssprache heutige Bezeichnungen Weib Magd Dirne Frau Fraulein Beispiele fur das weitgehende Verschwinden von Begriffen aus der Umgangssprache sind Worte wie Geschlechtsvormundschaft vaterliche Gewalt oder Geschlechtscharakter Wissenschaftssprache Bearbeiten Alltagsweltliches Geschlechterwissen fliesst solange auch in die Wissenschaften ein bis Geschlechterverhaltnisse selbst zum Untersuchungsgegenstand der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen werden Dies wurde vom Pionierwerk Das andere Geschlecht von Simone de Beauvoir 1949 angestossen wodurch sich die Geschlechterforschung entwickelte Seitdem wurden Geschlechterverhaltnisse zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Analysen in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen um wissenschaftlich fundiertes Geschlechterwissen zu gewinnen Sie werden mithilfe unterschiedlicher wissenschaftlicher Begriffsinstrumente und Methoden analysiert beschrieben und in Theorien zusammengefasst Begriffsinstrumente zur Erforschung von Geschlecht Bearbeiten Innerhalb der Wissenschaftssprache wurden mit der Zeit unterschiedliche wissenschaftliche Begriffssysteme entwickelt die als Instrumente und transparente Grundlage dienen um Geschlechterverhaltnisse analysieren zu konnen Dazu zahlen heute insbesondere Geschlechterrolle Geschlechterrollenstereotype Gender Doing Gender Undoing Gender GeschlechtshabitusEntwicklung Begriffsinstrumente Geschlechtscharakter Geschlechterrolle Gender Doing Gender Geschlechterstereotype Geschlechtshabitus Bearbeiten Die polarisierende Unterscheidung von mannlichem und weiblichem Habitus war unter anderem ein zentraler Aspekt der Verburgerlichung westlicher Gesellschaften und der Durchsetzung des zugehorigen polaren Geschlechterideals Dabei erhielt die Kontrastierung von Mann und Frau im Vergleich zu anderen Gesellschaften im letzten Drittel des 18 Jahrhunderts eine neue Qualitat An die Stelle von Standesdefinitionen traten universale Charakterdefinitionen die als eine Kombination von Biologie und Bestimmung aus der Natur abgeleitet und zugleich als Wesensmerkmal in das Innere des Menschen verlegt werden 44 Zur Beschreibung haben sich unterschiedliche Begriffe entwickelt Ende des 18 Jahrhunderts wurde zunachst auf das Konzept des Charakters zuruckgegriffen um den Begriff Geschlechtscharakter zu beschreiben Er gilt jedoch mittlerweile als weitgehend veraltet 45 Mit dem Aufkommen des Konzepts der sozialen Rolle setzte sich im 20 Jahrhundert zunehmend der Begriff Geschlechtsrollencharakter Geschlechtsrolle bzw Geschlechterrolle durch Mit der zunehmenden Erforschung der Unterscheidungskategorie Geschlecht engl sex stellte sich die Ableitung aus Biologie und Natur als unhaltbar heraus Es entwickelten sich neue Begriffe Zunachst etablierte sich ab 1975 im englischen Sprachraum und spater auch im Deutschen das Konzept Gender und mit der praxeologischen Wende ab Ende des 20 Jahrhunderts das Konzept des Doing Gender 46 Die im englischen Sprachraum gebrauchlichen Termini gender stereotypes und sex role stereotypes finden sich schon seit Ende der 1960er Jahre in wissenschaftlichen Untersuchungen 47 Im Deutschen werden beide Begriffe meist mit der gangigen Ubersetzung Geschlechterstereotype wiedergegeben 48 Deutlich seltener wird von Geschlechtsrollenstereotypen gesprochen das sich auf Annahmen hinsichtlich der Geschlechtsrolle bezieht dieser Begriff wird von Geschlechterstereotype eingeschlossen 49 Seit Etablierung des Konzepts des Habitus Ende des 20 Jahrhunderts setzt sich zunehmend der Begriff Geschlechtshabitus durch der die Psycho und Soziogenese von Gender bzw Doing Gender wissenschaftlich erklart 50 Siehe auch Binare Geschlechtsidentitat In der Alltagssprache wird noch weitgehend der Begriff der Geschlechterrolle bzw Geschlechtsrolle verwendet 51 Damit geht meist ein wenig differenzierteres Konzept von Geschlecht als biopsychosozialer Kategorie sozialer Ordnung und sozialer Differenzierung einher Teilweise sind dabei differenziertere Fachbegriffe nicht nur unbekannt sondern wirken fur die eigene Identitat bedrohlich und werden abgelehnt Im Vergleich zu den mittlerweile hoch differenzierten Fachbegriffen erscheinen geschlechtsbezogene Begriffe der Alltagssprache oftmals als unterkomplex bzw als naive simplifizierende Vorstellung von Geschlecht als naturhafte unveranderliche an sich so seiende Tatsache jenseits sozialer kultureller und spezifisch historischer Bedingtheiten 52 Begriffsinstrumente zur Erforschung von Wissenssystemen uber Geschlechterverhaltnisse Bearbeiten Zur Bezeichnung bzw Untersuchung von Wissenssystemen uber Geschlechterverhaltnisse wurden folgende Begriffsinstrumente genutzt Genderismus engl genderism 9 Geschlechtsglauben engl gender belief system 9 Geschlechterideologie 53 Gender Ideologie engl gender ideology ideology of gender laut Fitz John Porter Poole im Sinne einer kulturellen Konstruktion von Gender 54 GeschlechterwissenDer Begriff Gender Ideologie wird im Anti Gender Diskurs in anderer Bedeutung verwendet angelehnt an eine entsprechende Begriffsverwendung in Dokumenten des Vatikan 55 Literatur BearbeitenSunne Andresen Irene Dolling Christoph Kimmerle Verwaltungsmodernisierung als soziale Praxis Geschlechter Wissen und Organisationsverstandnis von Reformakteuren Opladen 2003 Christina von Braun Hrsg Gender Wissen Ein Handbuch der Gender Theorien Koln 2013 Nina Degele Happy together Soziologie und Gender Studies als paradigmatische Verunsicherungswissenschaften In Soziale Welt 54 1 2003 S 9 29 Nina Degele Gender Queer Studies Eine Einfuhrung Wilhelm Fink Paderborn 2008 Irene Dolling Geschlechterwissen ein nutzlicher Begriff fur die verstehende Analyse von Vergeschlechtlichungsprozessen In Zeitschrift fur Frauenforschung Geschlechterstudien 23 1 2 2005 S 44 62 Regine Gildemeister Katja Hericks Katja Geschlechtersoziologie Theoretische Zugange zu einer vertrackten Kategorie des Sozialen Munchen Oldenbourg 2012 Heike Kahlert Geschlechterwissen zur Vielfalt epistemischer Perspektiven auf Geschlechterdifferenz und hierarchie in der sozialen Praxis In Beate Kortendiek Birgit Riegraf Katja Sabisch Hrsg Handbuch Interdisziplinare Geschlechterforschung Wiesbaden 2019 S 179 190 Heike Kahlert Soziologie eine Leitwissenschaft der Frauen und Geschlechterforschung mit fragmentarisch entnaturalisiertem Geschlechterwissen In Beate Kortendiek Birgit Riegraf Katja Sabisch Hrsg Handbuch Interdisziplinare Geschlechterforschung Wiesbaden 2019 S 651 662 Andrea Moser Kampfzone Geschlechterwissen Kritische Analyse popularwissenschaftlicher Konzepte von Mannlichkeit und Weiblichkeit Wiesbaden 2010 Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 Angelika Wetterer Gleichstellungspolitik im Spannungsfeld unterschiedlicher Spielarten von Geschlechterwissen Eine wissenssoziologische Rekonstruktion In Gender Zeitschrift fur Geschlecht Kultur und Gesellschaft 1 Jg H 2 2009 S 45 60 Theresa Wobbe Stabilitat und Dynamik des Geschlechts in der modernen Gesellschaft Die soziologische Perspektive In Hadumod Bussmann Renate Hof Hg Genus Geschlechterforschung Gender Studies in den Kultur und Sozialwissenschaften Ein Handbuch Kroner Stuttgart 2005 S 444 481 Einzelnachweise Bearbeiten a b Angelika Wetterer Geschlechterwissen amp soziale Praxis Grundzuge einer wissenssoziologischen Typologie des Geschlechterwissens In Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 S 39 63 Christina von Braun Gender Wissen Ein Handbuch der Gender Theorien Koln 2013 Irene Dolling Das Geschlechter Wissen der Akteur e innen In Sunne Andresen Irene Dolling Christoph Kimmerle Hrsg Verwaltungsmodernisierung als soziale Praxis Geschlechter Wissen und Organisationsverstandnis von Reformakteuren Opladen 2003 S 113 165 Angelika Wetterer Geschlechterwissen Zur Geschichte eines neuen Begriffs In Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 S 39 63 Angelika Wetterer Geschlechterwissen Zur Geschichte eines neuen Begriffs In Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 S 16 a b Liesa Herbst Von Natur aus anders LIT Verlag Munster 2015 ISBN 978 3 643 50631 3 S 85 ff a b c Rosalind Cavaghan Making Gender Equality Happen Knowledge Change and Resistance in EU Gender Mainstreaming Taylor amp Francis 2017 ISBN 978 1 317 33137 7 S 55 ff a b S Hoard Gender Expertise in Public Policy Towards a Theory of Policy Success Springer 2015 ISBN 978 1 137 36517 0 Ebook ohne Seitenzahlen a b c Erving Goffman The Arrangement between the sexes In Theory and Society Band 4 Nr 3 1977 S 301 331 Carol Hagemann White Sozialisation Weiblich mannlich Opladen 1984 a b Stefan Hirschauer Wie sind Frauen wie sind Manner Zweigeschlechtlichkeit als Wissenssystem In Christiane Eifert Hrsg Was sind Frauen Was sind Manner Geschlechterkonstruktionen im historischenWandel Frankfurt am Main 1996 S 240 256 Angelika Wetterer Arbeitsteilung und Geschlechterkonstruktion Gender at Work in theoretischer und historischer Perspektive Konstanz 2002 a b Angelika Wetterer Rhetorische Modernisierung Das Verschwinden der Ungleichheit aus dem zeitgenossischen Differenzwissen In Gudrun Axeli Knapp Angelika Wetterer Hrsg Achsen der Differenz Gesellschaftstheorie und feministische Kritik II Munster 2003 S 286 319 Reinhard Rurup Geschlecht und Geschichte In Jorn Rusen Eberhard Lammert Peter Glotz Hrsg Die Zukunft der Aufklarung Frankfurt am Main 1988 S 157 164 Gisela Bock Geschichte Frauengeschichte Geschlechtergeschichte In Geschichte und Gesellschaft Band 14 1988 S 364 391 Mona Singer Feministische Wissenschaftskritik und Epistemologie Voraussetzungen Positionen Perspektiven In Ruth Becker Beate Kortendiek Hrsg Handbuch Frauen und Geschlechterforschung Theorie Methoden Empirie Wiesbaden 2004 S 257 266 Angelika Diezinger Verena Mayr Kleffel Soziale Ungleichheit Eine Einfuhrung fur soziale Berufe Freiburg i B 2009 S 130 ff Maria Funder Geschlechterverhaltnisse und Wirtschaft In Andrea Maurer Hrsg Handbuch der Wirtschaftssoziologie Wiesbaden 2017 S 411 430 Birgit Sauer Add women and stir Die muhsamen Wege der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung In Marien Bidwell Steiner Karin S Wozonig Hrsg Die Kategorie Geschlecht im Streit der Disziplinen Innsbruck 2005 S 47 61 Kinga Golus Geschlechtsblindheit und Androzentrismus in der traditionellen philosophischen Bildung In Zeitschrift fur Didaktik der Philosophie und Ethik ZDPE Band 3 2014 S 19 26 Judith Goetz Re Naturalisierungen der Geschlechterordnung Anmerkungen zur Geschlechtsblindheit der osterreichischen Rechtsextremismusforschung In Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit Hrsg Rechtsextremismus Entwicklungen und Analysen Wien 2014 S 40 69 Thomas Gesterkamp gutesleben de Die neue Balance von Arbeit und Liebe Stuttgart 2002 S 95 a b Sabine Hark Paula Irene Villa Anti Genderismus Warum dieses Buch In Sabine Hark Paula Irene Villa Hrsg Anti Genderismus Sexualitat und Geschlecht als Schauplatze aktueller politischer Auseinandersetzungen Bielefeld 2015 S 7 14 geschlechtsneutral In DWDS Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 28 Januar 2021 Ortrun Brand Ich sehe was was Du nicht siehst Anmerkungen zu den Praktiken der Neutralisierung In Julia Graf Kristin Ideler Sabine Klinger Hrsg Geschlecht zwischen Struktur und Subjekt Theorie Praxis Perspektiven Opladen 2013 S 173 186 Ulrike Schlamelcher Die Debatte zu Organisation und Geschlecht Geschlechtsneutralitat oder Vergeschlechtlichung von Organisation In Ulrike Schlamelcher Hrsg Paradoxien und Widerspruche der Fuhrungskrafterekrutierung Wiesbaden 2011 S 81 86 Melanie Roski Geschlechtsneutralitat und oder Vergeschlechtlichung von Organisationen Mechanismen der Differenzierung in organisationssoziologischen Theorien In Nicole Burzan Hrsg Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen Verhandlungen des 39 Kongresses der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie Gottingen 2019 soziologie de Hericks Katja Vermeintliche Geschlechtsneutralitat Wie kann Personalentwicklung alltaglichen Sexismen begegnen In Nicola Hille Beate Langer Hrsg Geschlechtergerechte Personalentwicklung an Hochschulen Massnahmen und Herausforderungen 2014 S 197 206 Melanie Kubandt Geschlechterdifferenzierung in der Kindertageseinrichtung Eine qualitative Studie Opladen 2016 Beate Kortendiek Birgit Riegraf Katja Sabisch Handbuch Frauen und Geschlechterforschung Wiesbaden 2019 a b c Angelika Wetterer Geschlechterwissen amp soziale Praxis Grundzuge einer wissenssoziologischen Typologie des Geschlechterwissens In Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 S 50 f Stefan Hirschauer Das Vergessen des Geschlechts Zur Praxeologie einer Kategorie sozialer Ordnung In Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie Sonderheft 41 2001 S 208 235 Angelika Wetterer Geschlechterwissen amp soziale Praxis Grundzuge einer wissenssoziologischen Typologie des Geschlechterwissens In Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 S 52 a b c Angelika Wetterer Geschlechterwissen amp soziale Praxis Grundzuge einer wissenssoziologischen Typologie des Geschlechterwissens In Angelika Wetterer Hrsg Geschlechterwissen und soziale Praxis Theoretische Zugange empirische Ertrage Konigstein 2008 S 56 a b Michael Gibbons Camille Limoges Helga Nowotny Simon Schwartzman Peter Scott Martin Trow The new production of knowledge The dynamics of science and research in contemporary societies London 1994 a b Pierre Bourdieu Die mannliche Herrschaft In Irene Dolling Beate Krais Hrsg Ein alltagliches Spiel Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis Frankfurt Main 1997 S 153 Paul Diepgen Die Frauenheilkunde der Alten Welt Berlin 1937 S 126 Andrea Moser Kampfzone Geschlechterwissen Kritische Analyse popularwissenschaftlicher Konzepte von Mannlichkeit und Weiblichkeit Wiesbaden 2010 Margit Eckholt Gender studieren Lernprozess fur Theologie und Kirche Ostfildern 2017 Sabine Hark Paula Irene Villa Anti Genderismus Sexualitat und Geschlecht als Schauplatze aktueller politischer Auseinandersetzungen Bielefeld 2016 Roman Kuhar David Paternotte Anti gender campaigns in Europe mobilizing against equality London 2017 Irene Dolling Geschlechterwissen ein nutzlicher Begriff fur die verstehende Analyse von Vergeschlechtlichungsprozessen In Zeitschrift fur Frauenforschung und Geschlechterstudien Band 23 Nr 1 2 2005 S 44 62 Sabine Hark Paula Irene Villa Anti Genderismus Sexualitat und Geschlecht als Schauplatze aktueller politischer Auseinandersetzungen Bielefeld 2015 Karin Hausen Die Polarisierung der Geschlechtscharaktere Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs und Familienleben In Werner Conze Hrsg Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas Neue Forschungen Stuttgart 1976 S 369 ff Karin Hausen Die Polarisierung der Geschlechtscharaktere In Soziologie und Politik 1976 abgerufen am 5 Januar 2020 Google Ngram Viewer Gender Doing Gender Abgerufen am 5 Januar 2020 P Rosenkrantz S Vogel H Bee I Broverman D M Broverman Sex role stereotypes and self concepts in college students In Journal of Consulting and Clinical Psychology Band 32 Nr 3 1968 S 287 295 Alexandra Fleischmann Monika Sieverding Geschlechterstereotype In portal hogrefe com Abgerufen am 5 Januar 2020 Dorte Weber Geschlechterkonstruktion und Sozialpsychologie Wiesbaden 2005 S 118 Fussnote 20 Google Ngram Viewer Geschlechtscharakter Geschlechtsrolle Geschlechtshabitus Abgerufen am 5 Januar 2020 Geschlechtsrolle In Duden Abgerufen am 5 Januar 2020 Sabine Hark Paula Irene Villa Anti Genderismus Warum dieses Buch In Sabine Hark Paula Irene Villa Hrsg Anti Genderismus Sexualitat und Geschlecht als Schauplatze aktueller politischer Auseinandersetzungen Bielefeld 2015 S 7 Jurgen Zinnecker Sozialgeschichte der Madchenbildung Weinheim 1973 S 20 Zitat This analysis is an exercise in illuminating the cultural logic of a particular ideology of gender Cultural constructions of gender are founded upon different conceptual bases and consequently have different ramifications in different societies Fitz John Porter Poole Transforming natural woman Female ritual leaders and gender ideology among Bimin Kukusmin S 120 In Sherry B Ortner Sexual meanings the cultural construction of gender and sexuality Cambridge 1981 S 116 165 Eszter Kovats The Emergence of Powerful Anti Gender Movements in Europe and the Crisis of Liberal Democracy S 175 189 sparkblue org PDF abgerufen am 18 Mai 2021 The research carried out on the origins of the anti gender discourse and the term gender ideology itself summarized for instance in Paternotte 2015 points to the Vatican Following the 1995 UN Fourth Conference on Women which took place in Beijing and formulated among others the strategy of gender mainstreaming the Holy See included in its documents terms like gender feminists and gender agenda e g Buss 1998 In 2003 the Pontifical Council for Family published the Family Lexicon first in Italian and subsequently in various languages which systematically expounded the Vatican s position on what it called gender theory and gender ideology Fillod 2014 In M Kottig u a Hrsg Gender and Far Right Politics in Europe doi 10 1007 978 3 319 43533 6 12 S 178 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschlechterwissen amp oldid 234493191