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Die Geschichte Ecuadors umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Ecuador von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Sie lasst sich in acht Perioden einteilen Die Region wurde bis ins 15 Jahrhundert von mehreren unabhangigen Volkern bewohnt Fur etwa ein Jahrhundert herrschten die Inkas uber das Gebiet Zwischen den 1530er und den 1820er Jahren war Ecuador spanische Kolonie Zwischen 1810 und 1830 erlebte das Land den Unabhangigkeitskrieg und wurde Teil von Grosskolumbien und danach unabhangiger Staat Mitte des 19 Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre war das Land gepragt durch die Auseinandersetzungen zwischen konservativen Kraften aus der Sierra und liberalen Fraktionen aus der Costa wobei der Exportboom von Kakao fur eine dominante Stellung letzterer sorgte Zwischen 1925 und 1947 war Ecuador gepragt von politischem Chaos dem Zusammenbruch der Kakaoindustrie sowie der Weltwirtschaftskrise Von 1947 bis in die 1960er Jahre erlebte das Land einen okonomischen Aufschwung dank dem Anbau von Bananen und ersten Ansatzen einer Industrialisierung Seit 1973 bestimmt die Erdol Produktion die wirtschaftliche und politische Stabilitat des Landes in zentraler Weise mit Inhaltsverzeichnis 1 Prainkazeit 1 1 Prakeramik 1 1 1 Las Vegas Kultur 1 1 2 Inga Kultur 1 2 Formative Periode 1 2 1 Valdivia Kultur 1 2 2 Machalilla Kultur 1 2 3 Chorrera Kultur 1 3 Periode regionaler Entwicklung 1 3 1 Tumaco La Tolita Kultur 1 3 2 Guangala Kultur 1 3 3 Capulikultur 2 Inkazeit 3 Conquista und Kolonialzeit 4 Unabhangigkeit und Grosskolumbien 5 Moreno Herrschaft und Liberale Revolution 6 20 und 21 Jahrhundert 6 1 Politische Geschichte 6 2 Militarische Auseinandersetzungen mit Peru 1904 1995 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksPrainkazeit BearbeitenDie Prainkazeit kann ihrerseits in vier Abschnitte gegliedert werden Prakeramik Formative Periode Periode regionaler Entwicklung Integrierende Periode und Ankunft der InkasPrakeramik Bearbeiten Der Beginn der Prakeramikzeit fallt mit dem Ende der letzten Eiszeit und dem Einsetzen des Holozans zusammen Sie dauerte bis zirka 4200 v Chr Las Vegas Kultur Bearbeiten Die alteste bekannte Kulturstufe Ecuadors war die Las Vegas Kultur 9000 bis 6000 v Chr Sie konzentrierte sich auf die Pazifikkuste mit Schwerpunkt auf der Santa Elena Halbinsel In ihrer Entwicklung lassen sich drei Phasen unterscheiden Zu Anfang waren ihre Kulturtrager vorwiegend Jager und Sammler die auch Fischfang betrieben Ab rund 6000 v Chr wurde zum Ackerbau ubergegangen es wurden folglich Flaschenkurbis und Mais kultiviert Die best erhaltenen menschlichen Uberreste aus dieser Epoche sind die so genannten Liebenden von Sumpa die im Kulturzentrum von Santa Elena ausgestellt werden Inga Kultur Bearbeiten Die Menschen der Inga Kultur 9000 bis 8000 v Chr waren spezialisierte Jager der Sierra im Umfeld von Quito Mehrere an einer uralten Handelsroute gelegene Fundstatten konnen ihr zugewiesen werden 1 Die gefundenen Steinwerkzeuge aus vorwiegend Obsidian weisen grosse Ahnlichkeiten mit vergleichbaren Funden der Fell s Hohle in Sudchile und selbst mit den Riefenspitzen der nordamerikanischen Clovis Kultur auf 2 Formative Periode Bearbeiten Wahrend der dreiteiligen Formativen Periode erfolgte der Ubergang von einer Jager und Sammlerexistenz mit einfachem Ackerbaumethoden hin zu einer komplexeren Gesellschaft mit nachhaltigen Entwicklungen Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivitat und erstmaliger Gebrauch von Keramik Im Kustenbereich entstanden die Valdivia Kultur die Machalilla Kultur und die Chorrera Kultur im zentralen Bereich der Sierra die Cotocollao Kultur und die Chimba Kultur Im Osten Ecuadors Oriente bildeten sich die Mayo Chinchipe Kultur 4500 v Chr bis 1532 die Pastaza Kultur die Chiguaza Kultur und andere In den Sudprovinzen Canar und Azuay profilierten sich zwischen 2000 v Chr und 600 die Cerro Narrio Kultur und die Chaullabamba Kultur 3 Valdivia Kultur Bearbeiten Im 40 Jahrhundert v Chr setzte in der Kustenregion mit der Valdivia Kultur die Altere Formative Periode ein Ihre reichhaltigen uber ganz Ecuador verstreuten Artefakten enthalten die altesten Keramiken der beiden Amerika darunter Schalen und Topfe Auch Webrahmen waren bereits bekannt Aus Ton wurden Frauenfiguren gefertigt die wohl bei religiosen Fruchtbarkeitsriten Verwendung fanden Bemalte Muschelschalen wurden zu Masken umgestaltet Erstmals wurde jetzt auch auf mit Segeln besetzten Flossen das Meer befahren Handelsbeziehungen bestanden zu Stammen im Anden und Amazonasraum Machalilla Kultur Bearbeiten Die Mittlere Formative Periode wird durch die Machalilla Kultur reprasentiert sie bestand zwischen dem 18 und dem 10 Jahrhundert v Chr Ihre Keramik war eine nahtlose Weiterentwicklung aus der Valdivia Kultur sie war jedoch generell dunnwandiger Als Neuerungen traten Bugelgefasse und anthropomorphe Gefasse erstmals auf Es wurden auch Statuetten gefunden die den seltsamen Brauch der Schadeldeformation darstellen Chorrera Kultur Bearbeiten Die zur Jungeren Formativen Periode zahlende Chorrera Kultur lasst sich ab dem 12 Jahrhundert v Chr nachweisen Ihre Existenzgrundlage basierte bereits vorwiegend auf der Landwirtschaft Neben Mais und Gartenbohne wurden auch Kalebassen und Kurbisse Cucurbitaceae angebaut Gegen Ende der Kultur das durch den Vulkanausbruch des Pululahua um 476 v Chr beschleunigt wurde kam erstmals der Goldhandel auf Periode regionaler Entwicklung Bearbeiten nbsp Figur der Bahia Kultur 300 v Chr bis 500 n Chr Die Periode regionaler Entwicklung dauerte in etwa von 500 v Chr bis 500 n Chr Ihre Bezeichnung nimmt Bezug auf den hohen sozialen und politischen Organisationsgrad der damaligen Kulturen deren autonome Gebilde vorwiegend naturlichen geographischen Gegebenheiten folgten Die Gesellschaften waren jetzt arbeitsteilig organisiert mit Priestern Topfern Webern Bauern und Handlern als Berufsstanden Im Kustenbereich Ecuadors etablierten sich die Tumaco La Tolita Kultur die Guangala Kultur die Tejar Daule Kultur die Jama Coaque Kultur und die Bahia Kultur Tumaco La Tolita Kultur Bearbeiten Im Kustengebiet Nordecuadors und Sudkolumbiens war ab dem 10 Jahrhundert v Chr die Tumaco La Tolita Kultur anzutreffen Ihre Handelsbeziehungen reichten bis nach Nordperu und in die Andenregion um Quito Die Goldverarbeitung begann wegen der unweit im Hinterland liegenden Seifen schon sehr fruh das Edelmetall wurde spater aber meist zu Tumbaga legiert Uberhaupt erstmals in der Kulturgeschichte war die Verwendung von Platin im Zeremonialzentrum La Tolita Platin Die Kultur bestand bis zum Beginn des 5 Jahrhunderts Guangala Kultur Bearbeiten Die Guangala Kultur breitete sich ab dem 3 Jahrhundert v Chr im Gebiet zwischen Pazifikkuste und der Cordillera Chongon Colonche aus Wesensmerkmale sind delikat gearbeitete Keramiken sowie anthropomorphe und zoomorphe Skulpturen Zum ersten Mal wird in Ecuador Kupfer verarbeitet und gegen Ende der Kultur im 5 Jahrhundert aufgrund der Handelskontakte mit der Tumaco La Tolita Kultur auch Gold und Platin In Cochasqui im Hochland findet sich monumentale Architektur der Pra Inka Zeit welche einen sudlichen Bereich der Tumaco La Tolita Kultur einnahm und zwischen 950 und 1550 nach Christus datiert 4 Capulikultur Bearbeiten Nordlich von Quito ist von 850 bis 1500 in Ecuador die Capulikultur fassbar Inkazeit Bearbeiten nbsp Inka Ruinen in IngapircaGegen Ende des 15 Jahrhunderts eroberten die Inka unter der Herrschaft von Tupac Yupanqui in langwierigen Kampfen gegen die Quitu Cara das Gebiet bis in die Gegend von Pasto heute Sudkolumbien und etablierten den Hauptort Quito als nordliche Hauptstadt ihres Reiches Von hier aus errang der letzte Inka Herrscher Atahualpa in einem mehrjahrigen Burgerkrieg gegen seinen Bruder Huascar die Macht Conquista und Kolonialzeit BearbeitenIm Zuge der Conquista eroberte kurz darauf Sebastian de Belalcazar ein Hauptmann des Francisco Pizarro die Gebiete zwischen dem heutigen Peru und dem Chibchareich und grundete 1534 die heutige Hauptstadt San Francisco de Quito Von hier aus entdeckte die Expedition des Gonzalo Pizarro 1546 den Amazonas weshalb Ecuador immer wieder aber letztlich vergeblich Anspruch auf einen Zugang zu diesem Strom erhob Als Vorlaufer des heutigen Ecuador bestand wahrend der gesamten Kolonialzeit die Real Audiencia de Quito die mit nicht immer genau bestimmten Grenzen zum Vizekonigreich Peru und spater zum von Peru abgetrennten Vizekonigreich Neugranada gerechnet wurde Im Jahre 1802 bereiste und erforschte Alexander von Humboldt die Gegend und bestieg den Pichincha sowie die Hange des Chimborazo Unabhangigkeit und Grosskolumbien BearbeitenIm Bereich der Real Audiencia von Quito begannen die Bestrebungen nach Selbstbestimmung bereits 1809 Die 1810 ausgerufene erste Unabhangigkeit von Ecuador der Staat Quito dauerte allerdings nur bis 1812 da vor allem die Spanier Perus ihre Truppen entsandten und die Separatisten militarisch besiegten Danach wurden jegliche Aufstandstendenzen von den Spaniern nachhaltig unterdruckt nbsp SucreMit der Befreiung Neu Granadas 1819 keimte erneut Hoffnung auf die einen Aufstand in Guayaquil ausloste Mit der Hilfe von aussen die zuerst von der argentinisch chilenischen Expedition von San Martin in Peru und spater aus Grosskolumbien von Simon Bolivar kam gelang es schliesslich Antonio Jose de Sucre im Auftrag Bolivars die Spanier im Jahre 1822 in der Schlacht am Pichincha bei Quito endgultig zu besiegen und aus dem Land zu vertreiben Die Schlacht am Pichincha 24 Mai 1822 brachte neben der Unabhangigkeit die Einverleibung als sudliches Departement von Bolivars Grosskolumbien das auch die Gebiete der heutigen Staaten Ecuador Kolumbien Venezuela und Panama das bereits zur Kolonialzeit zu Neu Granada gehort hatte umfasste Die Republik Ecuador entstand im Jahre 1830 aus dem Zerfall Grosskolumbiens Die Namensgebung geht auf die franzosisch spanische Expedition unter Beteiligung von Charles Marie de La Condamine Pierre Bouguer Louis Godin sowie von Jorge Juan und Antonio de Ulloa zuruck die im 18 Jahrhundert unter anderem zum ersten Mal die genaue Lage des Aquators vermessen hatte Erster Prasident der Republik Ecuador wurde General Juan Jose Flores ein Parteiganger Simon Bolivars Er galt als Drahtzieher und Hauptprofiteur des nur auf unterster Ebene aufgeklarten Mordes an Sucre der ebenfalls fur das Amt kandidiert hatte Er wurde 1845 durch die sogenannte Marzrevolution gesturzt Wie schon in der Kolonialzeit verlor Ecuador Gebiete vor allem in den ostlichen von Urwald bedeckten Landesteilen an Peru 1832 annektierte Ecuador die bis dahin mehr oder weniger unbewohnten und herrenlosen Galapagos Inseln die in etwa 1000 km Entfernung vor der Kuste des Landes liegen Drei Jahre spater 1835 besuchte Charles Darwin im Rahmen der britischen Expedition der HMS Beagle die Inselgruppe und sammelte dort Erkenntnisse die ihn spater zur Entwicklung der Evolutionstheorie fuhrten Die gesamte weitere Geschichte des Landes war durch die schroffen Gegensatze zwischen Liberalen und Konservativen Grossgrundbesitzern und der indigenen landlosen Bevolkerung Mestizen und Indianern den ruckstandigen Provinzen und den Stadten dem Hochland und der Kuste sowie der Konkurrenz zwischen der Hauptstadt Quito und der grossten Hafenstadt Guayaquil gepragt Diese Gegensatze bewirkten eine mehr oder weniger bis heute durchgangig chaotische politische Entwicklung die in kurzer Folge immer wieder durch Putsch und Gegenputsch kurzen Burgerkriegsepisoden und regionalen Partikularismus gekennzeichnet war Zeitweise regierten in Ecuador bis zu drei nominelle Staatsoberhaupter gleichzeitig Moreno Herrschaft und Liberale Revolution Bearbeiten nbsp Eloy AlfaroDie zweite Halfte des 19 Jahrhunderts war gepragt durch die Auseinandersetzungen zwischen konservativen und liberalen politischen Kraften Nach der Absetzung von General Flores in der Marzrevolution dominierten zunachst liberale Krafte bevor der klerikal konservative Gabriel Garcia Moreno in Allianz mit Flores als Sieger aus dem Burgerkrieg der Nationalen Krise der Jahre 1859 1860 hervorging Er verfolgte wahrend seiner beiden Prasidentschaften ein umfassendes vor allem auf das Bildungswesen und die Infrastrukturentwicklung ausgerichtetes Modernisierungsprogramm Andererseits unterdruckte er politische Gegner mit harter Hand strebte an das Land an fundamentalchristlich katholischen Werten auszurichten und raumte Ordensgemeinschaften wie den Jesuiten grossen Einfluss ein So weihte er Ecuador als erstes Land der Herz Jesu Verehrung einem Kult der im 19 Jahrhundert fur die Ablehnung des Liberalismus stand 5 Er wurde 1875 ermordet Es folgten 20 Jahre erneuter politischer Instabilitat 1895 kam durch einen Putsch in Guayaquil der bereits seit uber 20 Jahren an Aufstanden gegen verschiedene Regierungen beteiligte General Eloy Alfaro an die Macht und mit ihm begann die Epoche der Liberalen Revolution die erneut ein insbesondere bildungs und infrastrukturorientiertes Modernisierungsprogramm implementierte Dies geschah allerdings unter der Moreno Herrschaft entgegengesetzten Vorzeichen Alfaro und seine Mitstreiter sakularisierten konsequent den ecuadorianischen Staat Sie konfiszierten Kirchenguter fuhrten Religionsfreiheit und Zivilehe ein und starkten die Oberhoheit des Staates im Bildungswesen Alfaro wurde 1911 durch einen Putsch gesturzt nachdem er versucht hatte seinen gewahlten Nachfolger Estrada zum Ruckzug zu bewegen um weiter regieren zu konnen 1912 wurde er nach einem erneuten Versuch die Macht zu ergreifen festgenommen und gefangengesetzt Er wurde im Gefangnis ermordet sein Leichnam offentlich verbrannt 20 und 21 Jahrhundert BearbeitenPolitische Geschichte Bearbeiten Nach der Liberalen Revolution losten sich auch im 20 Jahrhundert gewahlte und durch Militarputsch installierte Regierungen in raschem Wechsel ab eine Festigung demokratischer Institutionen scheiterte am Einfluss des ecuadorianischen Militars Im Durchschnitt wurde die jeweilige Regierung etwa alle eineinhalb Jahre durch einen militarischen oder zivilen Putsch gesturzt Seit den 1940er Jahren wurden in Ecuador Erdolfelder gefunden und gefordert was besonders in den 1970er Jahren zu einer Phase wirtschaftlichen Wachstums und relativer politischer Stabilitat allerdings meist unter Militarregierungen fuhrte Ecuador gehort zu der 1969 gegrundeten Andengemeinschaft die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat Eine bedeutende Rolle spielte jahrzehntelang der konservative Populist Jose Maria Velasco Ibarra 1893 1979 Er war insgesamt funfmal Prasident 1934 1935 1944 1947 beendet durch einen Staatsstreich des Verteidigungsministers Carlos Mancheno Cajas dieser amtierte 25 bis 31 August 1947 1952 1956 die Verfassung verbot jedoch eine sofortige Wiederwahl 1960 bis zu einem Putsch am 7 Dezember 1961 1968 19721972 wurde er in Zusammenhang mit der Entdeckung grosser Erdolvorrate im Amazonas Tiefland durch den Putsch des Generals Guillermo Rodriguez Lara gesturzt Ecuador trat der OPEC bei Die Nachfolger dieser zunachst relativ stabilen selbst ernannten national revolutionaren Militardiktatur wurden 1979 durch den frei gewahlten sozialdemokratisch orientierten Prasidenten Jaime Roldos abgelost der am 24 Mai 1981 unter bis heute ungeklarten Umstanden bei einem Flugzeugabsturz starb Ihm folgte Vizeprasident Osvaldo Hurtado im Amt diesem folgte 1984 der konservative Leon Febres Cordero Cordero folgten der sozialdemokratische Rodrigo Borja und der konservative Architekt Sixto Duran Ballen Prasident August 1992 bis August 1996 Diese drei Prasidenten regierten jeweils ihre gesamte verfassungsgemasse Amtszeit Bereits nach wenigen Monaten endete 1997 die Prasidentschaft von Abdala Bucaram eines Schwagers von Jaime Roldos im durch politische Unfahigkeit und Korruption hervorgerufenen Chaos woraufhin der Prasident fluchtartig das Land Richtung Panama verlassen musste Eine neue Konstellation ergab sich als in der Folge linksgerichtete Militars mittlerer Range in seltener Koalition mit indianischen Gruppen durch einen Putsch am 21 Januar 2000 den Prasidenten Jamil Mahuad sturzten Hintergrund waren vor allem die Proteste gegen die Abschaffung der eigenen Landeswahrung Sucre zugunsten des US Dollar Nachdem kurz ein Triumvirat aus dem Indianerfuhrer Antonio Vargas dem ehemaligen Verfassungsrichter Carlos Solorzano und dem Obristen Lucio Gutierrez die Macht ubernommen zu haben schien wurde schliesslich auch auf Drangen der US amerikanischen Botschaft der bisherige Vizeprasident Gustavo Noboa als Prasident eingesetzt und vereidigt Er amtierte 22 Januar 2000 bis 15 Januar 2003 und brachte Mahuads Amtszeit zu Ende Bei den Wahlen im Oktober 2002 traten neben den Ex Prasidenten Rodrigo Borja und Osvaldo Hurtado und dem Multimillionar Alvaro Noboa auch der inzwischen zum Politiker gewandelte Lucio Gutierrez an Er gewann im zweiten Wahlgang mit 54 der Stimmen die Prasidentschaftswahl konnte aber keine dauerhaft stabile Regierung bilden da er seine Wahlversprechen insbesondere im Bereich der Sozialpolitik kaum umsetzen konnte Die Minister der an der Regierung beteiligten Plurinationalen Indianerbewegung Pachakutik verliessen daraufhin das Kabinett Gutierrez eigene Partei verfugte nur uber sechs von 100 Parlamentsmandaten so dass er in der Folgezeit auf wechselnde Koalitionen und instabile Mehrheiten angewiesen war Unter anderem liess er verfassungswidrig Richterposten am Obersten Gerichtshof neu besetzen um Ex Prasident Abdala Bucaram die Ruckkehr aus dem Exil zu ermoglichen Am 20 April 2005 wurde der Prasident nach etwa einmonatigen Demonstrationen in Quito die ihm Unfahigkeit Korruption und Vetternwirtschaft vorwarfen in einer Sondersitzung des Nationalkongresses seines Amtes enthoben an seiner Stelle wurde der ehemalige Vizeprasident Alfredo Palacio vereidigt Dieser war vom 20 April 2005 bis zum 15 Januar 2007 Prasident Zeitweise drohte Ecuador unverschuldet eine Verwicklung in den kolumbianischen Burgerkrieg da die Rebellen der FARC die Nordgrenze des Landes immer wieder uberschritten um die unwegsamen Gebiete sudlich des Putumayo als Ruheraum zu nutzen Weiter haben die USA im Jahre 2000 eine Marinebasis an der Pazifikkuste in Manta errichtet um von dort aus kolumbianische Cocastrauch Felder aus der Luft zu vernichten und die Guerilleros zu bekampfen Am 26 April 2009 fanden Wahlen zur Nationalversammlung statt Die starkste Fraktion des 124 Abgeordneten starken Parlaments wurde mit 59 Abgeordneten die Regierungspartei Alianza PAIS Am 26 April 2009 und am 17 Februar 2013 wurde Rafael Correa in den jeweils ersten Runden der Prasidentschafts und Parlamentswahlen zum Prasidenten gewahlt Nach seiner Regierungszeit war die Staatskasse leer nachdem in den Erdolboomjahren bis 2014 die Staatsausgaben verdreifacht und die Staatsverschuldung mehr als verdoppelt worden waren Ein Gesetz das das Wachstum der Staatsausgaben beschrankt hatte war von Correa noch in seiner Zeit als Finanzminister ausgehebelt worden Der Schuldendienst des Landes ubertraf im Fruhjahr 2017 die Bildungsausgaben 6 Nachfolger Correas wurde 2017 mit knapper Mehrheit sein Wunschkandidat Lenin Moreno Er musste ein Haushaltsdefizit von 5 5 Prozent ubernehmen und schlug bald einen neoliberalen Kurs ein Um die Bedingungen fur einen Kredit des IWF uber 4 Mrd US zu erfullen verfugte er Anfang Oktober 2019 die sofortige Streichung aller Subventionen auf Diesel und Benzintreibstoff was den Preis fur Diesel etwa verdoppeln wurde allerdings auf immer noch vergleichsweise niedrige US 2 40 pro Gallone Damit loste er landesweite Proteste Strassensperren und Unruhen aus Prasident Moreno rief den Notstand aus 7 und liess den Regierungssitz von Quito nach Guayaquil verlegen Am 7 Oktober hatten Demonstranten drei Erdolforderanlagen besetzt 8 Moreno verzichtete auf eine Kandidatur bei den Prasidentschaftswahlen 2021 gewahlt wurde Guillermo Lasso wahrend gleichzeitig die zuvor starkste Partei Movimiento PAIS von Correa und Moreno aus dem Parlament verschwand Im Jahr 2023 erreichte aufgrund der im Land aktiven Drogenkartelle welche Ecuador als Transitland benutzten eine Welle der Gewalt mit welcher die Mordrate diejenige von Mexiko ubertraf In dieser Zeit standen vorgezogene Neuwahlen des Parlaments an 9 10 Militarische Auseinandersetzungen mit Peru 1904 1995 Bearbeiten nbsp Gebietsverluste Ecuadors im 20 JahrhundertSiehe auch Peruanisch Ecuadorianischer Grenzkrieg und Cenepa Krieg Ecuador verlor 1904 grosse Teile seines nominellen Staatsgebiets im Norden und Osten an seine Nachbarlander Peru und Kolumbien wobei es diese Gebiete nie wirklich kontrolliert hatte 1941 marschierte die peruanische Armee in den Suden von Ecuador ein und loste damit den Peruanisch Ecuadorianischen Krieg aus Das peruanische Militar brannte die Stadt Santa Rosa nieder besetzte den wichtigen Bananenhafen Machala und bedrohte Guayaquil Ecuador musste daraufhin 1942 im Vertrag von Rio de Janeiro die Halfte seines verbliebenen Territoriums an Peru abgeben wobei auch hier wieder zum grossen Teil Gebiete vor allem im Osten und Sudosten am Amazonas betroffen waren in denen eine ecuadorianische Verwaltung seit der Kolonialzeit de facto nie bestanden hatte Der letzte Grenzkrieg mit Peru um das Gebiet der Cordillera del Condor am Rio Cenepa brach Anfang 1995 aus Die Streitigkeiten um die Auslegung des Rio Protokolls wurde offiziell erst am 26 Oktober 1998 durch einen nunmehr als endgultig bezeichneten Grenz und Friedensvertrag beendet Einzelnachweise Bearbeiten D Jamison Pre Historic Civilizations in Ecuador in Ancient History William J Mayer Oakes Robert E Bell Early Man Site Found in Highland Ecuador In Science Band 131 Nr 3416 17 Juni 1960 S 1805 1806 doi 10 1126 science 131 3416 1805 Cerro Narrio Exploring Ecuador Inwertsetzung der Ruinen von Cochasqui Abgeschlossene Projekte der Universitat Bonn Peter V N Henderson Gabriel Garcia Moreno and Conservative State Formation in the Andes University of Texas Press Austin 2008 ISBN 978 0 292 71903 3 S 176 Kampf um Ecuadors leere Kasse NZZ 1 April 2017 Onlinetitel Wenn Party und Populismus zu einem Ende kommen asc dpa AFP Reuters Ecuador ruft Ausnahmezustand aus In Spiegel Online 4 Oktober 2019 abgerufen am 15 Mai 2020 Gewaltsame Proteste in Ecuador Demonstranten gelangen ins Parlament In srf ch 9 Oktober 2019 abgerufen am 9 Oktober 2019 Prasidentenwahl in Ecuador Intakte Chancen fur Jan Topic Rendez Vous Am Mittag SRF 28 Juni 2023 Jan Topic el Bukele ecuatoriano que aspira a la presidencia Swissinfo 27 Juni 2023Literatur BearbeitenGeorge Lauderbaugh The History of Ecuador ABC CLIO Santa Barbara 2012 ISBN 978 0 313 36250 7 Carlos De La Torre Steve Striffler Hrsg The Ecuador Reader History Culture Politics Duke University Press Durham 2008 ISBN 978 0 8223 4352 3 Allen Gerlach Indians Oil and Politics A Recent History of Ecuador Scholarly Resources Wilmington Del 2003 ISBN 0 8420 5108 2 GaloChacon Izurieta Las guerras de Quito por su independencia Centro de Estudios Historicos del Ejercito Quito 2002 Jorge Salvador Lara Historia contemporanea del Ecuador 2 ed Fondo de Cultura Economica Mexiko 2000 ISBN 968 16 6115 X Claudio Mena Villamar El Quito rebelde 1809 1812 Abya Ayala Quito 1997 Atlas Universal y del Ecuador Instituto Geografico Militar Quito 1995 Enrique Ayala Mora Resumen de Historia del Ecuador Corporacion Editora Nacional Quito 1993 Enrique Ayala Mora Hrsg Nueva Historia del Ecuador 12 Bande Corporacion Editora Nacional Quito 1983 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Ecuadors Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Freistaat Ecuador Vom 28 Marz 1887 Quellen und Volltexte Historia del Ecuador Memento vom 1 Mai 2008 im Internet Archive Beilagenserie der Tageszeitung La Hora Quito von 2003 koordiniert von Enrique Ayala Mora Universidad Andina Simon Bolivar und Sonia Fernandez Rueda Presidenta e Investigadora del Taller de Estudios Historicos Auf spanisch Alfredo Tinajero Cevallos und Amparo Barba Gonzalez Cronologia de la Historia Resumida del Ecuador 54 seitiges PDF Dokument 127 kB spanisch englische Version derselben Autoren Memento vom 14 Juli 2008 im Internet Archive Geschichte neuzeitlicher Staaten Sudamerikas Geschichte Sudamerikas12 sudamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Argentinien Bolivien Brasilien Chile Ecuador Guyana Kolumbien Paraguay Peru Suriname Uruguay VenezuelaAbhangige GebieteFalklandinseln Franzosisch Guyana Sudgeorgien und die Sudlichen SandwichinselnGeschichte der Staaten von Afrika Asien Europa Nordamerika Ozeanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Ecuadors amp oldid 235021077