www.wikidata.de-de.nina.az
Pierre Bouguer 16 Februar 1698 im bretonischen Le Croisic 15 August 1758 in Paris war ein franzosischer Astronom Geodat und Physiker International bekannt wurde er vor allem als Teilnehmer der Peru Expedition welche die Pariser Akademie zur genauen Bestimmung der Erdfigur durchfuhrte Pierre Bouguer Jean Baptiste Perronneau 1753 Nach Bouguer wurden aufgrund seiner Untersuchungen zum Erdschwerefeld im 19 Jahrhundert die geophysikalisch wichtigen Bouguer Schwereanomalien benannt Er war auch Professor fur Schifffahrtskunde in Le Havre Inhaltsverzeichnis 1 Leben und wissenschaftliche Arbeit 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksLeben und wissenschaftliche Arbeit BearbeitenBouguer studierte am Jesuitenkolleg in Vannes der Hauptstadt des bretonischen Departements Morbihan und spater an der Universitat Paris Seine astronomische Forschung befasste sich mit der Fotometrie von Sonne und Mond fur genaue Winkelmessungen in der Astrometrie entwickelte er das Heliometer In der Geodasie und Geophysik ist er vor allem durch die nach ihm benannten Schwereanomalien durch erstmalige Untersuchungen der Lotabweichung wie auch des Vertikalgradienten und die grosse Gradmessung langer Meridianbogen in Sudamerika bekannt Letztere fand von 1735 bis 1741 im damaligen Vizekonigreich Neugranada auf Veranlassung der Pariser Akademie Academie des sciences statt Sie hatte mit der 1736 von Pierre Louis Moreau de Maupertuis Alexis Claude Clairaut Anders Celsius und anderen durchgefuhrten Expedition ins schwedische Lappland das Ziel die Frage zu klaren ob der Polradius der Erde grosser als der Aquatorradius ist wie es einige altere und zeitgenossische Messungen u a von Jean Dominique Cassini ergaben oder umgekehrt wie es nach Newtons Theorie zu erwarten ware diese Messungen sollten auch bedeutsam fur die spatere Definition des Meters sein Bouguers Kollegen waren Louis Godin Leiter der Expedition und Charles Marie de La Condamine Zwischen den drei Wissenschaftern kam es jedoch zu erheblichen Spannungen die schliesslich zur Aufspaltung des Expeditionstrupps fuhrten Die Gradmessung entlang eines Profils das sich von etwas nordlich von Quito bis etwas sudlich von Cuenca erstreckte ergab fur die Lange eines Langengrades der Erde am Aquator 56753 Toisen 110 612 km und einen aquatorialen Radius der Erde von 3281013 Toisen 6394 694 km Mit den arktischen Messungen von Maupertuis ergab sich die Erdabplattung mit 1 179 moderner Wert 1 298 25 wurde aber einige Jahre spater durch Messungen Cassinis in Frankreich auf 1 305 verbessert Bouguer schrieb verschiedene Bucher uber seine Forschungen sein bekanntestes Werk ist La figure de la terre determinee par les observations de messieurs Bouguer amp de la Condamine Paris 1749 Im letzten Teil des Buches in dem er sich mit Schweremessungen befasst wendet er bei der Bearbeitung von Daten vom Gipfel des Pichincha von Quito und von der Kuste auch erstmals die beiden Reduktionen an die heute als Freiluft und als Bouguer Reduktion bekannt sind La Condamine und Bouguer fuhrten langere Zeit einen erbitterten Streit uber die Ergebnisse der Expedition der erst mit dem Tode Bouguers ein Ende fand Mit seinem Buch Traite du navire de sa construction et de ses mouvemens 1746 legte Bouguer neben Euler die Grundlagen fur das hydrostatische Grundgesetz das bereits Archimedes begrundet hatte jedoch wieder verloren ging Bouguer befasste sich auch mit der Navigation und der Steuerung von Schiffen So verfasste er 1731 ein Lehrbuch Maniere d observer en mer la declinaison de la boussole der die Navigation per Kompass behandelt Durch seine Untersuchungen zur Lichtintensitat wurde Bouguer zum Begrunder der Fotometrie Er schrieb eine Darstellung dieser Untersuchungen in dem Essai d optique sur la gradation de la lumiere Paris 1729 und noch ausfuhrlicher in dem Traite d optique sur la gradation de la lumiere der erst nach seinem Tode 1760 von Lacaille herausgegeben wurde Bouguer erfand 1748 auch das Heliometer Auf dem Gebiet der Geodasie verfasste er das Werk Traite de navigation Paris 1753 das von Lacaille in der zweiten 1769 und von Lalande in der dritten Ausgabe 1792 wesentlich erganzt wurde Uber die Abweichung des Bleilots im Erdschwerefeld durch die Anziehung der Berge sowie uber die Hohe der Schneegrenze stellte er die ersten Beobachtungen uberhaupt in der Nahe des Chimborazo an 1750 wurde er zum Mitglied Fellow der Royal Society gewahlt Der Academie des sciences gehorte er seit 1731 an Der Mondkrater Bouguer der Marskrater Bouguer und der Asteroid 8190 Bouguer sind nach ihm benannt Siehe auch BearbeitenBouguer Lambertsches GesetzLiteratur BearbeitenWalter Kertz Geschichte der Geophysik Georg Olms Hildesheim 1999 ISBN 3 487 10843 7 Karl Eugen Kurrer The History of the Theory of Structures Searching for Equilibrium Ernst amp Sohn Berlin 2018 ISBN 978 3 433 03229 9 S 975 Kurzbiografie Volker Bialas Erdgestalt Kosmologie und Weltanschauung Die Geschichte der Geodasie als Teil der Kulturgeschichte der Menschheit Verlag Konrad Wittwer Stuttgart 1982 ISBN 978 3 87919 135 2 Karl Eugen Kurrer Rezension PDF 4 5 MB des Buches von Bialas In Das Argument Nr 154 1985 S 885 887 La figure de la terre determinee par les observations de messieurs Bouguer amp de la Condamine Google Buchsuche Traite du navire de sa construction et de ses mouvemens Paris 1746 archive org Essai d optique sur la gradation de la lumiere Google BuchsucheWeblinks BearbeitenEintrag zu Bouguer Pierre 1698 1758 im Archiv der Royal Society LondonNormdaten Person GND 117622974 lobid OGND AKS LCCN n84160306 VIAF 34523593 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bouguer PierreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Geodat und AstronomGEBURTSDATUM 16 Februar 1698GEBURTSORT Le Croisic BretagneSTERBEDATUM 15 August 1758STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Bouguer amp oldid 229153295