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Robert Georg Turke 27 November 1884 in Colln bei Meissen 30 Januar 1972 in Meissen war ein deutscher Bildhauer Graphiker und Zeichner und Medailleur 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit 1 2 Ausbildung und Studium 1 3 Werdegang bis 1945 1 4 Werdegang nach 1945 2 Werk 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Bearbeiten Turke wurde in Colln bei Meissen als zweites von vier Geschwistern geboren Sein Vater Robert Ernst Turke war zunachst Fleischer und arbeitete spater als Unterglasurmaler bei der Koniglich Sachsischen Porzellanmanufaktur Er besuchte die Grundschule in Zscheila die letzten drei Schuljahre verbrachte er an der Volksschule Pestalozzi in Meissen Bereits in dieser Zeit modellierte er mit Ton Im Jahr 1898 beendete er die Grundschule Ausbildung und Studium Bearbeiten Georg Turke besuchte zunachst die Zeichen und Malschule in Meissen Im Jahr 1899 besuchte er die Vorbereitungsschule der Koniglich Sachsischen Gewerbeschule 1901 wurde er in die Modellierklasse der Gewerbeschule aufgenommen und studierte bei Hugo Spieler Gleichzeitig absolvierte er einige Semester im Fach Architektur Im Jahr 1904 wechselte er zur Koniglich Sachsischen Kunstakademie und setzte in der Oberklasse fur Bildhauer sein Studium bei Karl Heinrich Epler fort Nach dessen Tod im Jahr 1905 war er Schuler bei Johannes Schilling In dieser Zeit schuf er seine erste bedeutende Buste die seine Mutter Agnes darstellte Noch als Student bewarb er sich fur Wettbewerbe fur Kleinplastik und kleine Ausstellungen im Rahmen der Kunstakademie Ende 1906 ging Schilling in den Ruhestand und so wurde Selmar Werner sein neuer Lehrer Im Wintersemester 1907 ubernahm Georg Wrba die Bildhauerklasse und Georg Turke wurde sein Meisterschuler Fur die Akademie entwarf er neue Auszeichnungsmedaillen diese vergab der akademische Rat fur hervorragende Leistungen in gross und klein jeweils in Gold Silber oder Bronze Die Medaillen wurden von der Firma Glaser amp Sohn in Dresden gepragt Um 1910 erhielt er die grosse Anerkennungsmedaille in Silber der Kunstakademie Im Jahr 1911 beendete er sein Studium Werdegang bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1911 begann er seine selbstandige Arbeit als bildender Kunstler in Dresden sein Atelier befand sich auf der Paul Gerhardt Strasse 19 in Dresden Striesen Im gleichen Jahr wurde er Mitglied in der Dresdner Kunstlervereinigung und nutzte deren Ausstellungen zur Prasentation eigener Werke Er schuf zahlreiche verschiedene Bauplastiken fur die Bauten der Architekten Arthur J Bohlig Schilling amp Graebner Karl Kunze Fred Otto Wilhelm Kreis Paul Beckert W Schubert und Hans Reissinger Zum Jahresende 1914 wurde sein kunstlerisches Wirken unterbrochen als er zum Krieg an der Westfront einberufen wurde Im Jahr 1916 erlitt er bei einem Granatenbeschuss schwere Verletzungen an der Wirbelsaule Erst im Jahr 1918 wurde er aus dem Lazarett und der Armee entlassen Die wirtschaftliche Lage zwang ihn vorubergehend in Polen zu arbeiten Spater kehrte er nach Deutschland zuruck und wurde Militarschreiber Nach 1919 begann er wieder mit seiner kunstlerischen Arbeit Die Stadt Dresden ermoglichte ihm mit der Neuausgestaltung des Westendparks in Dresden Plauen heute Fichtepark einen Neubeginn Fur neun kriegsheimgekehrte Bildhauer war es auch dank der grosszugigen Bienertstiftung moglich ihre Existenz zu verbessern So setzten diese Kunstler Oskar Aurich Arthur Ernst Berger Paul Lindau Franz Weschke Georg Turke Arthur Selbmann Paul Polte und Rudolf Gerbert eine Skulpturenwiese und mit Vasen geschmuckte Freitreppen aus den Planungen des Bauamtmannes Karl Hirschmann um In diesen wirtschaftlich schweren Zeiten entstanden in den Gemeinden Gedenktafeln Denkmale und Gedenksteine fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs Im Jahr 1923 verlegte Turke sein Atelier in die Ammonstrasse 9 ein Kunstlerhaus der Kunstakademie mit mehreren Ateliers 1930 wurde er Mitglied in der Dresdner Kunstgenossenschaft des Wirtschaftsverbandes Dresdner Kunstler und im Sachsischen Kunstverein Im gleichen Jahr stellte er erstmals im Glaspalast in Munchen aus Turke war von 1937 bis 1944 auf allen Grossen Deutschen Kunstausstellungen in Munchen mit Werken vertreten die dem Kunstgeschmack der Nazi Zeit gerecht wurden 3 1940 zeigte er dort die Gips Statue Fuhrer befiel wir folgen 4 1938 erwarb Hitler die 2 Figuren Gruppe Sportkameraden 5 Der Verkunder 6 und Sieger mit Deutschem Gruss 7 und Baldur von Schirach Steig hoch du roter Adler 8 1944 Martin Bormann Haarflechterin 9 heute im Bestand der Staatlichen Kunstsammlung Munchen Im Jahr 1936 entstand das Werk Schiffahrt Schifferei eine uberlebensgrosse Figurengruppe fur die Dresdner Gartenausstellung Ende des Jahres 1944 wurde er als Unteroffizier zur Wehrmacht einberufen und versah seinen Dienst in Dresden Bei den Bombenangriffen auf Dresden am 13 Februar 1945 verlor er alle seine im Atelier befindlichen Kunstwerke darunter seine umfangreiche Graphiksammlung Werdegang nach 1945 Bearbeiten Obdachlos geworden zog Turke mit seiner Familie wieder nach Meissen und arbeitete dort zunachst als Gartner Im Jahr 1946 machte er in einem kleinen Atelier in der Zscheilaer Strasse 13 in Meissen mit seiner kunstlerischen Arbeit einen Neuanfang Nach Beschlagnahme der Gartnerei seines Arbeitgebers verlor er seinen Hauptunterhalt Trotzdem entstand ein Ehrenmahnmal am Trinitatisfriedhof in Meissen unter seiner Mitwirkung das am 1 Mai 1946 in Anwesenheit zahlreicher russischer Offiziere eingeweiht wurde Im Jahr 1952 fertigte er die Sandsteinfigur Pandora als Kopie in der Dresdner Zwingerhutte fur die Humboldt Universitat in Berlin Unter den Linden 6 1953 war Turke auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten Fur die Stadt Meissen entwarf er 1958 das Mahnmal fur die Verfolgten des Naziregimes 10 Gefertigt wurde das Mahnmal im Steinbruch der Firma Roter Granit Die Einweihung fand am 22 Juni 1958 am Kathe Kollwitz Park in Meissen statt Im Jahr 1968 beendete er aus gesundheitlichen Grunden sein kunstlerisches Schaffen und gab sein Atelier auf Im Alter von 88 Jahren verstarb er am 30 Januar 1972 und wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Meissen im Familiengrab beigesetzt Werk Bearbeiten nbsp Funf Figuren am Verwaltungsgebaude des Elektrizitatswerks in Bodenbach 1923 Figuren am AOK Verwaltungsgebaude in Dresden nbsp Arbeiter und Backer nbsp Schlosser und Tischler nbsp Maurer und Zimmermann nbsp Schmied und SteinmetzTurke schuf in seiner 60 jahrigen Wirkungszeit uber 650 Kunstwerke Seine Arbeiten finden sich in Deutschland Polen Tschechien der Slowakei und Frankreich wie auch ebenso in vielen Museen und staatlichen und privaten Sammlungen Er arbeitete mit den Materialien Holz Keramik Terrakotta Sandstein Marmor und Metall Turke schuf unter anderem folgende Werke 1904 Relief Agnes seine Schwester aus getontem Gips Privatbesitz in Bonn 1905 Weibliche Buste in Marmor Privatbesitz in Freiberg 1906 Relief Agnes seine Mutter aus getontem Gips Privatbesitz in Bonn 1908 Medaillen der Kunstakademie Dresden Kleine und Grosse Medaille in Bronze Silber und Gold 1910 Figur Madonna mit Kind aus getontem Gips nach der Madonna aus dem Meissner Dom Privatbesitz in Blankenburg Thuringen 1912 Relief Baron Munchhausen in Sandstein am Pestalozzigymnasium in Bautzen heute Nebengebaude B des Schiller Gymnasiums 1913 Figuren in Steinguss fur das AOK Verwaltungsgebaude in Dresden Arbeiter Tischler Backer Maurer Schlosser Schmied Steinmetz und Zimmermann 1913 Relief Spinnerin in Sandstein am Rathaus Cossmannsdorf heute zu Freital 1918 Bronzebuste Maler Erich Buchwald Zinnwald verschollen 1918 Marmorbuste Arzt Karl Sudhoff Universitat Leipzig 1920 Bronzefiguren Tanzerin vier verschiedene Ausfuhrungen fur die Kunstausstellung in Dresden 1920 Bronzebuste Franz Weschke Bildhauer Ausfuhrungen fur die Kunstausstellung in Dresden 1920 Kriegerdenkmal Unsere Helden aus Sandstein fur die Gemeinde Trachau 1950 zerstort 1920 Sandsteinfigur Phlegma im Westendpark heute Fichtepark in Dresden verschollen 1921 Kriegerdenkmal Unsere Enkel werden uns rachen in Sandstein fur die Gemeinde Gohrisch um 1955 zerstort 1921 uberlebensgrosse Sandsteinfigur Schreitende fur die Stadt Dresden Ausstellung von 1927 bis 1930 Kriegsverlust 1922 Sandsteinplastik Putto mit Bienenkorb und Geldsack an der Sparkasse in Kirschau 1923 funf lebensgrosse Sandsteinfiguren Ornamentrahmen des Eingangs sowie mehrere Ornamente und Reliefs in Steinguss fur das Verwaltungsgebaude der Nordbohmische Elektrizitatswerke AG in Bodenbach Elbe heute Decin 1924 Skulptur Apostel Johannes und mehrere Ornamente und Reliefs fur die Johanneskirche in Kirschau 1924 Kriegerdenkmal in Kirschau 1924 Kriegerdenkmal in Papstdorf 1924 Kriegerdenkmal auf dem Markusfriedhof in Dresden 1925 Kriegerdenkmal Fur unsere gestorbenen Soldaten auf dem Nordfriedhof in Dresden 1926 Sandsteinfiguren Gerechtigkeit und Weisheit am Rathaus in Sohland an der Spree 1928 Holzskulpturen Mandolinenspieler und Liegende im Bahnhofsrestaurant in Meissen 1928 Bronzeplastik Susanne Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1929 Steinguss Reliefs Lehrer mit Kind und Mutter mit Kind am Johann Heinrich Pestalozzi Gymnasium in Rodewisch 11 1929 Bronzeplastik Christus am Kreuz an der Aussegnungshalle auf dem Alten Annenfriedhof in Dresden 1930 Steingussfigur Bergmann am Arztehaus in Oelsnitz Erzgeb 1935 Kriegerdenkmal Unseren Gefallenen in Sandstein im Stadtpark von Dippoldiswalde nach 1945 zerstort 1936 Steingussfigur Susanna Zentralinstitut fur Kunstgeschichte in Munchen nbsp Ruckansicht der Figurengruppe Schifffahrt am Narrenhausel in Dresden1936 Uberlebensgrosse Sandsteinfigurengruppe Schifffahrt Schifferei am Elbufer in Dresden Kriegsverlust 12 13 1940 Gipsfigur Der Rufer als Modell fur einen Bronzeguss Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1944 Marmorbuste Heinrich von Treitschke Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1947 Vortragekreuz in Holz und Kupfer fur die Kapelle des Annenfriedhofs in Dresden 1952 Sandsteinfigur Pandora als neue Kopie fur die Humboldt Universitat in Berlin 1953 Bronzebusten von Wilhelm Pieck Oskar Burkhardt Maler und Karl Marx Stadtmuseum Meissen 1958 Mahnmal fur die Verfolgten des Naziregimes aus Granit im Kathe Kollwitz Park in Meissen 10 Entwurf von Lea Grundig 14 1957 Bronzerelief Albert Fromme im Krankenhaus Dresden FriedrichstadtAuszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1903 Belobigungsdekret der Dresdner Kunstgewerbeschule um 1910 die grosse Anerkennungsmedaille in Silber der Kunstakademie Dresden 1911 die kleine Anerkennungsmedaille in Gold der Kunstakademie Dresden 1916 Eisernes Kreuz 1958 Kunstpreis der Stadt MeissenLiteratur BearbeitenTurke Georg In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 33 Theodotos Urlaub E A Seemann Leipzig 1939 S 474 biblos pk edu pl Turke Georg In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 481 Ernst Gunter Knuppel Georg Turke 1884 1972 Akademischer Bildhauer Leben und Werk Sachsische Bildhauerkunst aus Dresden und Meissen 1 Auflage Verlag der Kunst Dresden Husum 2005 ISBN 3 86530 061 8 Paul Schumann Die Grosse Kunstausstellung Dresden 1908 In Die Kunst fur Alle Jg 23 1907 08 1908 S 529 540 Ausstellungskatalog Dresden 1914 IV Ausstellung der Kunstler Vereinigung Dresden Mai 1914 Kunstausstellung Emil Richter Prager Strasse Amtlicher Katalog Munchen 1930 Deutsche Kunstausstellung Munchen 1930 im Glaspalast Veranstalter Munchener Kunstler Genossenschaft Verein Bildender Kunstler Munchens Secession e V Munchener Neue Secession e V 30 Mai bis Anfang Oktober 1930 Katalog Kunstausstellung Dresden 1936 Sachsischer Kunstverein Bruhlsche Terrasse und Stadtische Kunsthalle Lennestrasse Dresden 1936 Katalog Grosse Dresdner Kunstausstellung 1943 Gemalde Plastik Grafik vom 16 Oktober bis 31 Dezember im Sachsischen Kunstverein Bruhlsche Terrasse als Kunstler aufgefuhrt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Turke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georg Turke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kunstler Georg Turke Deutsche Gesellschaft fur Medaillenkunst e V abgerufen am 31 Mai 2017 Kunstlerbiographien der Kunstler Medailleure und der privaten Prageanstalten PDF 133 kB S 35 archiviert vom Original am 5 Marz 2014 abgerufen am 27 September 2015 Treffpunkt Kunst net Kunstlernamen Listing T Z Fuhrer befiehl wir folgen Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 Abgerufen am 17 November 2021 Sportkameraden Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 Abgerufen am 17 November 2021 Der Verkunder Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 Abgerufen am 17 November 2021 Sieger mit Deutschem Gruss Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 Abgerufen am 17 November 2021 Sieger mit Deutschem Gruss Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 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