www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geographie Montenegros montenegrinisch Crna Gora Crna Gora ˈt sr naː ˈɡɔra Schwarze Berge wird wesentlich von den Sudost Dinariden gepragt Das Gebirge fallt zur Kuste an der Adria steil ab Die Bucht von Kotor im Norden ist eine der grossten und tiefsten Buchten des Mittelmeerraums Im Suden teilt sich Montenegro mit Albanien den Skutarisee den grossten See Sudeuropas Rund um den See und an der Kuste in Sudmontenegro finden sich grossere Ebenen An der Kuste und im Skutarisee gibt es einige kleine Inseln Geographie Montenegros Montenegro Podgorica Cetinje Albanien Kosovo Bosnien amp Herzegowina Serbien Adria Skutarisee Kotor Bucht Bobotov KukMontenegroMontenegro liegt im Westen der Balkanhalbinsel und grenzt im Sudwesten an die Adria im Suden an Albanien im Sudosten an den Kosovo im Osten an Serbien im Norden an Bosnien Herzegowina und an der Kuste im Nordwesten an Kroatien Montenegro ist mit etwa 46 Einwohner pro km im europaischen Vergleich dunn besiedelt nur die Staaten Nord und Osteuropas weisen noch geringere Bevolkerungsdichten auf Insbesondere ist die karge Karstregion in Westmontenegro Orjen Lovcen sehr dunn besiedelt Hier bieten nur wenige Poljen etwas landwirtschaftlich nutzbaren Boden Grahovo Cetinje Gegen Norden und Osten finden sich die hochsten Erhebungen Montenegros Hier liegen der Durmitor und das Prokletije Massiv die zentralen Hochgebirgsmassive die uber 2500 Meter aufragen Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geomorphologie 2 1 Gebirge 2 2 Kuste 2 3 Gewasser 2 4 Karst 3 Klima 3 1 Vegetation 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeologie Bearbeiten nbsp Geologisch tektonische Zonen Montenegros Den Hauptteil nehmen kretazische Kalkdecken von uber funf Kilometer Machtigkeit ein Hochkarstzone Hier fehlen Fliessgewasser uberwiegend Die Durmitordecke im Norden zeigt dagegen ein reiches fluviales Netz Fluviokarst Montenegro ist in vier stratigraphisch geologische Zonen eingeteilt Mehr als zwei Drittel Montenegros gehoren dabei zum Karst Die tektonischen Einheiten der Kuste gehoren dem neotektonisch aktiven Bereich an was zu Katastrophen Erdbeben fuhrte 1556 1666 1979 7 0 auf der Richterskala Geologisch kennzeichnend sind die mindestens 4 3 Kilometer machtigen kreide und jurazeitlichen Kalksteine Aufgrund der Eintonigkeit der massigen mesozoischen Kalke und der hohen Niederschlagssummen ist die Region extrem verkarstet Ein ausgepragter geologischer Sonderstatus ist im Kontrast zur tief in das Gebirgsplateau des Orjen eingemeisselten Bucht von Kotor zu finden An der Grenze zweier geologischer Einheiten ist die Bucht durch erosive und tektonische Prozesse entstanden die bis in die jungere Vergangenheit andauern als im Orjen vor 20 000 Jahren eine machtige pleistozane Vergletscherung existierte die durch das Abschmelzen der riesigen ca 150 Quadratkilometer grossen Gletscher zu Uberflutungen der Poljen von Grahovo und Dragalj fuhrte 1 Gunstigere Verhaltnisse herrschen im Karst dort vor wo wasserhaltende Flysch Fazien der Trias Jura Kreide und des Palaozans liegen Sie sind als stark erodierte Reste im Mittelteil der Bucht von Kotor erhalten wo kurze Bache fur die Betreibung von Muhlen teils bis heute genutzt werden Geomorphologie BearbeitenGebirge Bearbeiten nbsp Trogtal und Glaziokarst im mediterranen OrjenMontenegro ist praktisch ganzlich Gebirgsland Im Westen und Suden steigen die stark verkarsteten Kustengebirge auf knapp 2000 m abrupt aus der Adria auf Gegen Norden schliessen sich die Hochplateaus des Durmitors sowie die tief zertalten Hange der Prokletije an Die Berggipfel Im Norden und Osten des Landes erreichen durchweg Hochgebirgsniveau Der hochste Berg Montenegros ist die Zla Kolata 2534 m i J im Prokletije auf der albanischen Grenze Mit 2522 m i J ist der Bobotov Kuk im Durmitor die hochste Erhebung innerhalb der Landesgrenzen Eine Sonderstellung unter den Kustengebirgen nimmt der Orjen ein da hier ein Hochgebirgsrelief in innigster Verbindung zur Meereskuste entwickelt ist und die Bucht von Kotor den Charakter eines ubersteilen Kanals im Herzen der Hochdinariden hat Das harsche Klima der Dinariden durch kalte schneereiche Winter und die ungunstige Versorgungssituation durch die in Schluchten Piva Tara und uber Hochgebirgspasse fuhrenden Verkehrsverbindungen kann in strengen Wintern zu erheblichen Beeintrachtigungen fuhren Kuste Bearbeiten nbsp Teil der montenegrinischen Kuste Bucht von Kotor auf einem WeltraumbildDie montenegrinische Kuste befindet sich im sudostlichen Teil des Adriatischen Meeres zwischen Kroatien und Albanien Von 260 2 Kilometer Kustenlinie entfallen 249 1 Kilometer auf die engere Kuste und 11 1 Kilometer auf die Inseln Die Steil abfallende Kuste wird durch die Kalkgebirge des Hinterlandes Orjen Lovcen Rumija vom Landesinneren getrennt Nur im Sudteil Montenegros ist ab Ulcinj eine Niederungskuste entwickelt Das maritime Klima und die touristische Inwertsetzung der Kustenorte hat hier zu einem Ausbau der touristischen Infrastruktur seit den 1960er Jahren gefuhrt Bedeutende Touristenzentren sind Herceg Novi Tivat Kotor Budva und Ulcinj Der Wassermangel durch den Karstcharakter fuhrt im Sommer zu Versorgungsengpassen da einige der ortlichen Susswasserquellen verbracken so dass Trinkwasser aus Bosnien Trebisnjica eingefuhrt werden muss Das Meer erreicht schnell bedeutende Tiefen da auch der tiefste Punkt der Adria mit 1280 Meter direkt vor der montenegrinischen Kuste liegt Hohe sommerliche Wassertemperaturen und Nahrstoffmangel sind fur das adriatische Meer generell pragend Fischfang spielt lokal eine Wichtige Rolle konzentriert sich aber vor allem auf die Bucht von Kotor und die Mundung der Bojana mit dem Skutarisee Gewasser Bearbeiten nbsp Hydrologische Netz in Montenegro und das Einzugsgebiet des Oberlaufs der Drina52 5 Montenegros gehoren zum Einzugsgebiet des Schwarzen und 47 5 des adriatischen Meeres Nur ein grosseres Flusssystem dass Zeta Moraca System entwassert zur Adria Das Einzugsgebiet der Adria betragt etwa insgesamt 6 560 Quadratkilometer Dazu gehoren die Moraca mit ihren Nebenflussen Zeta und Cijevna Rijeka Crnojevica und Orahovstica Diese drei Gewasser fliessen in den Skutarisee und uber die Bojana in die Adria Die Moraca ist 113 4 Kilometer lang und hat ein Einzugsgebiet von 2 628 km Die Zeta ist 85 Kilometer lang und hat ein Einzugsgebiet von 1 216 Quadratkilometer Das Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres in Montenegro betragt 7 260 Quadratkilometer und besteht uberwiegend aus dem Oberlauf der Drina mit den Zuflussen Lim Piva Tara und Ceotina Das grosste Binnengewasser ist der Skutarisee an der Grenze zu Albanien An dessen nordliches Ufer schliesst sich eine Tiefebene an in der die Hauptstadt Podgorica liegt Neben dem Skutarisee verfugt das Land vor allem uber kleine Bergseen Ein bedeutendes Feuchtgebiet ist die Saline von Ulcinj im flachen Mundungsbereich der Bojana Siehe auch Liste der Seen in Montenegro Karst Bearbeiten nbsp Endemische KarstfaunaDie aktive Evolution des Karstreliefs ist von Temperatur Lithologie Vegetation und Verfugbarkeit von Wasser abhangig Davon hangt die Hohenverbreitung der Karstformen ab Der Bereich Montenegros wird zum stark entwickelten Holokarst gestellt Dieser Termin basiert auf dem Fehlen fluvialer Formen Geologisch sind machtige Massenkalke Voraussetzung Das Begriffspaar Holokarst Merokarst hat das Fundament fur klimatische Variationen der Karstphanomene gelegt Holokarst ist subtropisch und tropisch Merokarst temperat verbreitet in Deutschland die Schwabische Alb 2 Jovan Cvijic sieht den montenegrinisch herzegowinischen Hochkarst als ausgebildetsten Karst in Europa an Es gibt keinen tieferen und entwickelteren Karst als diesen herzegowinisch montenegrinischen zwischen der unteren Neretva Skutarisee und Adriatischem Meer Nicht ein Tropfen Wasser fliesst oberflachlich ab sondern alles versinkt in Schloten Ponoren Kluften und Vertiefungen Starke tektonische Bewegungen verbunden mit extremer Verkarstung haben auch das einzige ursprungliche grosse Abflusssystem im montenegrinischen Holokarst die Bokeljska reka zerstort im Unterlauf noch durch die Bucht von Kotor zu rekonstruieren Die langste Hohle Montenegros ist die Vrazji firovi mit uber zehn Kilometern Lange nordostlich von Berane 3 Die tiefste Hohle des Landes ist die Zeljezna jama 1027 Meter im Berg Maganik 4 Klima Bearbeiten nbsp Klimadiagramm Crkvice im mediterranen Hochgebirge Orjen oberhalb der Bucht von Kotor Hier werden die absolut hochsten Niederschlagssummen in Europa gemessen Bei ca 130 Regentagen im Jahr sind Starkregen besonders im Herbst und Winter typischTrotz seiner geringen Ausdehnung hat Montenegro Anteil an drei verschiedenen klimatischen Zonen Der vollmediterrane Kustenstreifen hat zwar die geringste Ausdehnung ist aber durch seine uberragende kulturhistorische Rolle von besonderer Bedeutung Hier liegen die Orte Herceg Novi Kotor Budva Bar und Ulcinj Mit dem Gebirgsanstieg beginnt die submediterrane Zone die sich 50 Kilometer landeinwarts erstreckt Cetinje Niksic und Podgorica haben kaltere Winter aber auch warmere Sommer als die Kustenstadte Das grosste Gebiet nimmt die Gemassigte Klimazone in Montenegro ein Hier herrschen ganz ahnliche Bedingungen wie in Mitteleuropa nur sind die Temperaturen hoher Zu dieser Zone gehoren der Durmitor mit Zabljak und die Stadte Pljevlja Prijepolje und Kolasin Am Durmitor liegt einer der sudlichsten Gletscher Europas 5 Eine Besonderheit am Klima Montenegros ist dass hier die hochsten Niederschlagsmengen in Europa gemessen werden Mit 5000 Millimeter 5000 Liter pro Quadratmeter ist Crkvice im Orjen der regenreichste Ort in Europa 6 7 Station Hohe m Typ Character Niederschlag mm SchneedeckeZubacki kabao 1894 D perhumides mediterranes Schneeklima ca 6250 ca 140 TageCrkvice 940 Cfsb fs ohne sommerliche Trockenheit perhumides mediterranes Bergklima 4926 70 TageRisan 0 Cs a s doppelte winterliche Regenzeit perhumides mediterranes Kustenklima 3500 2 Tage Nach der Koppenschen effektiven Klimaklassifikation gehort die montenegrinische Kuste bei Risan Bucht von Kotor zum Klimatyp Cs a Der besondere Charakter der mediterranen Bergstation Crkvice im Orjen wird durch den Klimatyp Cfsb deutlich Vegetation Bearbeiten nbsp Vegetation in Montenegro mit Quercus trojana in der Niederung um den Skutarisee nbsp Waldgesellschaften im illyrisch dinarischen BuchenwaldBlecic und Lakusic verzeichnen in Montenegro 454 Vegetationseinheiten 37 Klassen 53 Ordnungen 97 Verbande und 267 Assoziationen Die Karte der potentiellen Vegetation Montenegros verzeichnet 20 grundsatzliche Vegetationstypen 18 Waldtypen und 2 Rasengesellschaften Grosse Teile konnen aber nur noch als degradiert betrachtet werden und sind Ersatzgesellschaften aus Derivaten der potentiellen Vegetation und anthropogen begunstigter Formen Das herausstechendste Merkmal ist die unmittelbare raumliche Nahe alpiner Hochgebirge und mediterraner Tieflagen Durch die meridional angelegten Schluchten ist bis in die Tallagen der Hauptketten der hohen Dinariden ein submediterraner Florencharakter moglich Canyons waren daruber hinaus eiszeitliche Refugialraume und sind biogeographisch florenhistorisch aufschlussreich Die illyrische Florenprovinz als Subregion der eurosibirischen Region wird von typisch nemoralen sowie borealen Baumvertretern Buche Fichte Weisstanne gepragt Mitteleuropaische Horoelemente sind in der Waldvegetation weithin bestimmend Sie reichen in den Gebirgen um die Bucht von Kotor unmittelbar an die Kuste Der schmale mediterrane Kustensaum im Inneren der Bucht ist wenige hundert Meter breit die Hartlaubvegetation reicht bis 600 m submediterrane Formationen bis 1000 oberhalb 1000 Meter dominieren Buchen und ab 1500 Meter finden sich Panzerkiefern ein Die meernahe Abdachung der dinarischen Kustenketten gehort zur sub mediterranen Region der Adriatischen Provinz wahrend die meerferne Seite zur Illyrischen Subregion der Mitteleuropaischen Florenregion zahlt In Montenegro sind 3136 Arten von Gefasspflanzen Pteridophyta Pinophyta Magnoliophyta verzeichnet darunter 201 endemische Arten Glazialrelikte sind im Durmitor und Prokletije Tertiarrelikte im Orjen haufig Die sudeuropaische Gebirgsflora ist mit der dinarischen Provinz vertreten Die Sudostdinariden besitzen eine reiche temperate sub mediterrane und oromediterrane Flora mit signifikantem Auftreten illyrischer Endemiten Lokalendemiten finden sich besonders im Orjen 8 und Prokletije 15 Die grosste Artenvielfalt bietet der Prokletije mit 542 Arten im Orjen treten 243 Arten von Orophyten auf Topographie und Relief kommt in der Grenzlage bei Ausbildung der Florenregionen eine tragende Rolle zu Die Gebirgsbarriere der litoralen Dinariden 800 1900 Meter wehrt den mediterranen Klimaeinfluss an der Steilstufe zur Adria ab nur uber die Senken ist ein weiteres Ausgreifen moglich Das subtropische Biom und mit ihr die adriatische Florenprovinz nimmt daher nur den schmalen Raum der dalmatinischen Kuste ein Die in die Hochkarstzone hineinreichende Bucht von Kotor fuhrt mediterrane Florenelemente noch zum schneebedeckten Orjen Thermophile Arten wie die palaoendemische halbimmergrune Mazedonische Eiche Quercus trojana Europaische Hopfenbuche Ostrya carpinifolia Orientalische Hainbuche Carpinus orientalis und Mannaesche Fraxinus ornus finden sich in der submediterrane Zone Siehe auch BearbeitenListe der Schutzgebiete in MontenegroLiteratur BearbeitenThede Kahl Grundzuge der raumlichen Struktur Serbiens und Montenegros In Osterreichische Osthefte 47 1 4 Sonderband Serbien und Montenegro Wien u a 2006 S 5 30 Einzelnachweise Bearbeiten Bucht von Kotor montenegro adria de abgerufen am 16 August 2021 Karst in Lexikon der Geowissenschaften abgerufen am 16 August 2021 Pecina nad Vrazjim Firovima Dragan Maksimovic abgerufen am 16 August 2021 Otkrivena jama dublja od 1000 metara Website von Bijelo Polje 16 Mai 2013 abgerufen am 16 August 2021 The Unknown Southernmost Glaciers of Europe Emil Gachev auf intechopen com 315 Dezember 2016 abgerufen am 16 August 2021 Kje padne v Evropi najvec dezja Anton Melik in Geografski vestnik 1956 abgerufen am 16 August 2021 Dinamika i moguci uzroci temperaturnih i padavinskih ekstrema na teritoriji Crne Gore u periodu 1951 2010 Dragan Buric 2010 Dissertation abgerufen am 16 August 2021 Geographie neuzeitlicher Staaten Europas Unabhangige Staaten Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vatikanstadt Vereinigtes KonigreichAbhangige Gebiete Aland Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene Gebiete Kosovo TransnistrienGeographie der Staaten von Afrika Asien Europa Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geographie Montenegros amp oldid 233777406