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Die Trebisnjica serbokroatisch kyrillisch Trebishњica ist mit 93 8 km 1 der langste Karstfluss Europas Ponornica und dabei auch zweitlangster Fluss der Herzegowina Sie hat ein Einzugsgebiet von etwa 2300 km und erreicht eine durchschnittliche Wasserfuhrung von 114 m s Der gesamte Lauf wie das Einzugsgebiet der Trebisnjica verlauft im Hochkarst der Dinariden in Bosnien und Herzegowina Durch ausgedehnte Karsthohlraumen ist ein naturliches karsthydrologischen System vorhanden in dem grosse Mengen Wasser vorhanden sind Die Trebisnjica entwassert auf diesem Wege unterirdisch zur Neretva sowie uber einige starke Karstquellen wie die Ombla direkt ins Mittelmeer Die Trebisnjica bei Gornji Orahovac Bosnien und Herzegowina Inhaltsverzeichnis 1 Wasserwirtschaftliche Bedeutung 2 Lauf 2 1 Das Popovo polje 2 2 Karsthydrologisches Einzugsgebiet 2 3 Karstquellen Vruljen und Estavellen 3 Einzugsgebiet 4 Regulierung 5 Quellen 6 WeblinksWasserwirtschaftliche Bedeutung BearbeitenAufgrund einer hydroenergetisch vorteiligen Lage wird im Einzugsgebiet der Trebisnjica durch Einrichtung von Akkumulation in naturlichen Poljen die mit unterirdischen Stollen von mehreren hundert Meter Fallhohe miteinander verbunden wurden ein hydroenergetisches Grossprojekt ausgefuhrt Die seit 1965 in Angriff genommenen Arbeiten werden mit der Vollendung des Systems Gornji horizonti sowie der Fertigstellung der Wasserkraftwerke Dubrovnik 2 und Dabar eine der grossten hydroenergetischen Systeme Sudosteuropas bilden Der Fluss wird schon heute an mehreren Stellen zur Trinkwasser und Energiegewinnung aufgestaut und ist in seinem Quellgebiet sowie in der anschliessenden Schlucht durch zwei Damme hydroenergetisch genutzt Bilecko jezero Grancarevo Dubrovnik bezieht uber den Stollen vom Stausee Grancarevo sein Trinkwasser aus der Trebisnjica Im Jugoslawienkrieg der 1990er Jahre wurde die Trinkwasserversorgung Dubrovniks uber diese Wasserresource um mehrere Jahre unterbrochen Lauf BearbeitenDie Quellbache der Trebisnjica liegen im Bilecko Polje Sie werden durch Karst Aquifere in der Phreatischen Zone vom Fatnicko polje gespeist Mehrere kraftiger Karst Quellen die Schuttungen von 80 m s erreichen liegen nahe Bileca Sie sind heute nicht mehr zu sehen da das Polje zum Bilecko jezero aufgestaut wurde Das Ostufer des Stausees ist heute fast vollstandig in Montenegro jedoch lag die Grenze ursprunglich ostlich des einstigen Flusslaufs Zwischen Donje Grncarevo und Lastva biegt die Trebisnjica nach Westen in das Trebinjsko polje und wird dort bei Gorica erneut in einer kleinen Talsperre gestaut Sie fliesst dann entlang der sudlichen Abhange des Gebirgszuges Bjelasnica durch Trebinje sowie Drazin Do Tvrdos Gornja Kocela und Donja Kocela bevor sie eines der bekanntesten Karstpoljen Polje des Balkans das Popovo polje Priesterfeld durchfliesst Das Popovo polje Bearbeiten Das Popovo polje ist auch innerhalb der Karstpoljen eine besondere Landform die sich insbesondere aus seinerer Wirkung als bedeutendster hydrologischer Knoten im karsthydrologischen System der ostlichen Herzegowina erklart In seinem oberen Teil wird es von 1 2 m machtigen Alluvialsedimenten bedeckt die auf 15 20 m im unteren westlichen Teil anwachsen Im Polje selbst wurden bis heute 500 Ponore Estavellen periodische Quellen oder Ponore je nach Ausbildung der phreatischen Zone und dem Wasserzufluss im Polje und intermittierende Quellen identifiziert Intermittierende Quellen dominieren den oberen Estavellen den mittleren und Ponore den unteren Poljebereich Der Wasserverlust der Trebisnjica im Popovo polje betragt 63 m s zur Trockenzeit Die totale Versinkkapazitat liegt uber 300 m s Allein die Kapazitat des letzten Ponors Doljasnica belauft sich auf 60 m s Dagegen ist jedoch der winterliche Zufluss mit 1000 m s substantiell bedeutender Die Rekordmarke vom 3 Dezember 1903 betrug 1362 m s Die Inundation des Polje erreicht bei solchen Hochwasserstanden 40 m und die ehemalige durchschnittliche Uberflutungsdauer des Polje betrug 253 Tage Nachdem 62 2 km des Flusslaufs eine Betoneinfassung bekommen hatten und zwei Stauseen die Wasserzufuhr kontrollieren sind heute keine Uberschwemmungen mehr zu beobachten 2 Im Popovo polje versickerte die Trebisnjica ursprunglich direkt hinter Trebinje wurde aber 1979 in einem Betonbett kanalisiert und fliesst vorbei an den Dorfern Staro Slano Đedici Dobromani Zarkovo Tilje Sedlari Grmljani und Zavala Bei Zavala befindet sich die Vjetrenica Hohle die grosste in Bosnien und Herzegowina Danach fliesst sie in einer weiten Biegung an den Orten Dvrsnica Orasje Cavas und Turkovici vorbei und verschwindet schliesslich im unteren Popovo polje nahe der kroatischen Grenze in mehreren kluftartigen Versickerungsstellen die beiden wichtigsten Doljasnica und Ponikva Das Wasser der Trebisnjica kommt unterhalb des Popovo polje an drei verschiedenen Orten wieder zum Vorschein Karsthydrologisches Einzugsgebiet Bearbeiten Die Trebisnjica hat ein grossraumiges karstydrologisches Einzugsgebiet in der ostlichen Herzegowina Dazu zahlen alle Karstwassersysteme sudlich des Gatacko und Nevesinjsko poljes 3 der Musnica die die Hochebene Gatacko polje Gacko Feld von Osten nach Westen quert vom Lebrsnik bis Bjelasnica dabei durch den Klinje See und die Ortschaften Avtovac Gacko Srđevici Basici Drugovici Kula and Branilovici fliesst bevor sie im Cernicko polje Cernica Feld in den Karst einschneidet und westlich des Berges Baba in der Nahe der Dorfer Cernica und Kljuc als Kljucka rijeka Kljuc Fluss in der Erde versickert der Gracanica die vom Cemerno nahe den Orten Bahori und Gracanica ebenfalls in das Gatacko polje fliesst und sich bei Srđevici mit der Musnica vereinigt Beide Quellflusse wechseln ihre Fliessrichtung haufig und abrupt Im sudlich gelegenen Fatnicko polje Fatnica Feld erreicht der Fluss fur ein kurzes Stuck wieder die Oberflache und wird dort Fatnicka rijeka Fatnica Fluss genannt Nach etwa 30 km unterirdischem Verlauf taucht das Wasser der Fatnicka rijeka in Form mehrerer kraftiger Karstquellen nahe der Stadt Bileca wieder auf Die Quellbache vereinigen sich wenig spater zur eigentlichen Trebisnjica dem wichtigsten Fluss in der ostlichen Herzegowina der von dort durch die Mirusa Senke nach Suden fliesst Am sudlichen Ende der Mirusa Senke bei Gornje Grncarevo wurde der Fluss zum Bilecko jezero aufgestaut dessen Ostufer fast vollstandig in Montenegro liegt nbsp Norias bei TrebinjeKarstquellen Vruljen und Estavellen Bearbeiten die grosse Quelle von Capljina nahe der unteren Neretva in der Herzegowina eine Reihe von Unterwasserquellen vrulje genannt das heisst kochendes Wasser in der Nahe des Hafens von Slano in Kroatien nordwestlich der Stadt Dubrovnik nach 20 km unterirdischem Verlauf tritt die Trebisnjica als kraftige Quelle in der grossen Hohle bei Komolac einem Ortsteil von Dubrovnik wieder hervor und speist den Fluss Ombla auch Umbla oder Dubrovacka rijeka Fluss von Dubrovnik Die Ombla ist nur auf 20 Meter vom Meer unbeeinflusst Der manchmal falschlicherweise dem Fluss zugerechnete Mundungstrichter als Teil der Bucht Rijeka Dubrovacka der Adria nordlich von Dubrovnik ist 4 2 km lang recht breit und mit einem mittleren Abfluss von 24 m s sehr wasserreich Die Wassertiefe im Mundungstrichter betragt bis zu 30 m Wird der Mundungstrichter der Ombla zugeordnet ist sie im Gegensatz zu allen anderen Abschnitten der Trebisnjica auf 3 7 km Lange schiffbar Einige Ortsteile von Dubrovnik Mokosica Komolac Rozat Prijevor Lozica erstrecken sich entlang des Mundungstrichters des Flusses dessen Wasser des 20 m langen Oberlaufes schon seit 1437 in den Wasserwerken von Dubrovnik genutzt wird Einzugsgebiet BearbeitenDas Einzugsgebiet der Trebsnjica umfasst insgesamt 4926 km wovon etwa 600 km gleichzeitig zum Einzugsgebiet der Neretva gehoren Capljina Quelle Der Mittellauf als langster oberirdischer Abschnitt der Trebisnjica entwassert 2225 km Regulierung BearbeitenObwohl die Trebisnjica in einem geologisch instabilen Karstgebiet und vergleichsweise unregelmassig fliesst besitzt sie ein grosses hydroelektrisches Potential das durch verschiedene Regulierungsmassnahmen nutzbar gemacht wurde die zu den umfangreichsten ihrer Art im damaligen Jugoslawien gehorten 1965 wurde der Fluss bei Gorica aufgestaut wodurch ein Reservestausee fur das zukunftige Wasserkraftwerk Trebinje entstand Das Wasser dieses Sees wird uber zwei 16 km lange Tunnel bis in den kroatischen Ort Plat an der Adriakuste bei Cavtat gefuhrt und treibt dort das Wasserkraftwerk Dubrovnik an 1967 Bei Grncarevo wurde der Hauptstaudamm fur das Wasserkraftwerk Trebinje errichtet Es entstand der Bilecko jezero Bileca See oder auch Mirusa See mit einer Flache von 33 km einer maximalen Wassertiefe von 104 m und einem Volumen von 1 3 Milliarden m Der Seespiegel liegt auf 400 m Hohe Die alte Arslanagic Brucke wurde abgetragen und in Trebinje wieder aufgebaut Zusammen haben die beiden Wasserkraftwerke Dubrovnik und Trebinje eine Leistung von 422 MW und produzieren jahrlich bis zu 2 19 Milliarden kWh Strom 1979 wurde das Wasserkraftwerk Capljina fertiggestellt das uber einen 8 km langen Tunnel und zwei Staubecken mit einem Volumen von 12 5 Millionen m versorgt wird Das Kraftwerk hat eine Leistung von 430 MW 2 215 MW und kann jahrlich bis zu 619 Millionen kWh produzieren 1979 Um Versickerungen im Bereich des Popovo polje zu reduzieren wurde der Fluss auf 67 km Lange kanalisiert 2006 wurde ein weiterer Tunnel von 15 6 km Lange fertiggestellt der einen Teil des Wassers aus dem Fatnicko polje direkt in den Bileca See leitet Quellen Bearbeiten Dusan Dukic Jugoslavija Vode In J Sirotkovic Hrsg Enciklopedija Jugoslavije Zweite Ausgabe Bd 6 Jap Kat Jugoslavenski leksikonigrafski zavod Zagreb 1991 S 191 Petar Milanovic Dinaride Poljes In John Gunn Hrsg Encyclopedia of Caves and Karst science Fitzroy Dearborn New York 2004 ISBN 1 57958 399 7 S 291 293 Petar Milanovic Dinaride Poljes S 292Mala Prosvetina Enciklopedija 3 Auflage 1985 Prosveta ISBN 86 07 00001 2 Jovan Đ Markovic 1990 Enciklopedijski geografski leksikon Jugoslavije Svjetlost Sarajevo ISBN 86 01 02651 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trebisnjica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasserkraftwerke an der Trebisnjica Studie zu den Auswirkungen des Tunnels Fatnicko polje PDF Datei 3 65 MB 42 7125 18 3475 Koordinaten 42 42 45 N 18 20 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trebisnjica amp oldid 235566783