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Der Gotterbaum Ailanthus altissima ist eine Laubbaum Art der Gattung Ailanthus aus der Familie der Bittereschengewachse Simaroubaceae GotterbaumGotterbaum Ailanthus altissima SystematikRosidenEurosiden IIOrdnung Seifenbaumartige Sapindales Familie Bittereschengewachse Simaroubaceae Gattung Gotterbaume Ailanthus Art GotterbaumWissenschaftlicher NameAilanthus altissima Mill Swingle Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Botanische Beschreibung 2 1 Wuchsform Alter und Hohe 2 2 Zweige Stamm und Kronenaufbau 2 3 Blatter 2 4 Bluten 2 5 Fruchte 2 6 Chromosomenzahl 3 Nutzung und Einfuhrung nach Europa 3 1 Nutzung in China 3 2 Nutzung in Europa 3 3 Einfuhrung nach Europa und Ausbreitung 3 4 Der Gotterbaum als Stadtgrun 4 Der Gotterbaum als Neophyt 5 Der Gotterbaum als Nahrung fur Pflanzenfresser 6 Bekampfung des Gotterbaumes 7 Verwechslungsgefahr 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksVerbreitung BearbeitenUrsprunglich ist der Gotterbaum in China und im nordlichen Vietnam beheimatet 1 Seit Mitte des 18 Jahrhunderts wurde die Art in anderen Teilen Asiens sowie in Europa Amerika spater in Afrika und Australien angepflanzt wo sie als invasive Art gilt Infolgedessen breitete sich der Gotterbaum vermehrt aus mittlerweile ist er wildwachsend weltweit in allen Gebieten mit gemassigtem oder Mittelmeerklima vertreten Botanische Beschreibung BearbeitenWuchsform Alter und Hohe Bearbeiten Der Gotterbaum ist ein mittelgrosser laubabwerfender Baum Lebensform Phanerophyt mit reich verzweigter und runder Krone der in Mitteleuropa auf guten Standorten 27 bis 30 m oder mehr hoch werden kann Im Mittelmeergebiet sowie auf nahrstoffarmen trockenen Standorten erreicht er meist nur Hohen von 18 bis 20 m Als Pionierbaum wird er meist weniger als 100 Jahre alt allerdings sind auch deutlich altere Baume bekannt Der alteste bekannte Gotterbaum in Deutschland wuchs in einem Garten der Arminius Apotheke in Bad Lippspringe in der Detmolder Strasse 163 Der Baum erreichte einen Stammumfang von 1 40 m eine Hohe von 35 m und ein Alter von 150 Jahren Der Gotterbaum gilt als am schnellsten wachsender Baum in Europa Der grosste Hohenzuwachs erfolgt im Alter von 5 bis 10 Jahren Nach 20 Jahren verlangsamt sich der Hohenzuwachs merklich Keimlinge konnen auf gunstigen Standorten im Jahr ihrer Keimung bereits 1 2 m hoch werden Auf guten Standorten konnen 20 jahrige Baume bereits uber 20 m hoch sein Besonders stark ist das Hohenwachstum bei Sprossen die vegetativ aus der Wurzel getrieben werden Wurzelsprosse oder bei Stockausschlag der sich nach einer Storung des Stammes z B infolge von Bekampfungsversuchen zahlreich bildet Solche Sprosse konnen in einem Jahr bis zu 3 m lang werden Aufgrund seines schnellen Hohenwachstums wird er in verschiedenen Sprachen als Baum des Himmels und im Deutschen als Gotterbaum bezeichnet Zweige Stamm und Kronenaufbau Bearbeiten Junge Sprosse mit Blattern sind grunlich und kurz behaart Altere Zweige sind rotlich oder braunlich und unbehaart Der Stamm ist relativ glatt hat eine graubraune und manchmal leicht rissige bis leicht furchige Borke diese weist manchmal ein rautenformiges Muster auf nbsp Borke eines 5 cm dicken GotterbaumesDas Wachstum der Sprosse wird nicht von der endstandigen Knospe sondern von darunter liegenden Seitenknospen fortgesetzt Dieses sympodiale Wachstum fuhrt zu einem unregelmassigen Kronenaufbau Typisch fur den Gotterbaum ist ein Wechsel im Verzweigungsmuster nach etwa 10 15 Jahren Dann wird das weitere Wachstum von ein oder zwei nunmehr fuhrenden Seitentrieben ubernommen monochasiales oder dichasiales Wachstum Blatter Bearbeiten nbsp Blatter des GotterbaumsDie grossen wechselstandigen und unpaarigen gestielten Fiederblatter sind haufig 40 bis 90 Zentimeter lang Besonders an jungen Wurzelsprossen oder Stammausschlagen konnen sie auch uber einen Meter lang werden Das grosste bislang bekannte Blatt hatte eine Lange von 1 67 m Kowarik amp Saumel 2007 Die Rhachis und die Blattstiele sind grunlich bis rotlich gefarbt und fast kahl Ein gestieltes Laubblatt wird von 20 30 maximal 43 langlich eiformigen bis lanzettlichen ganzrandigen und zugespitzten leicht ledrigen Fiederblattchen gebildet deren Anzahl stark variiert An ihrem Grund weisen die fast sitzenden bis kurz gestielten und fast kahlen Blattchen 2 4 Drusen auf die oft an kleinen Zahnen oder Lappchen sitzen welche die Blatter des Gotterbaumes unverwechselbar machen und auch zu seinem Namen Drusiger Gotterbaum gefuhrt haben Diese Drusen sind Nektarien die Zucker absondern und daher auch von Ameisen besucht werden Die Blattchen sind bis 15 cm lang und bis 6 cm breit Die Nervatur der Blattchen ist wechselnd gefiedert und etwas heller sowie oberseits etwas eingepragt und unterseits etwas erhaben Die Blatter sind im Austrieb dunkelrot und erscheinen meistens erst im Mai Der Laubfall im Herbst beginnt erst sehr spat Die Herbstfarbung der Blatter ist gelblich Auch gibt es verschiedene Kultivare mit panaschierten Blattern Gerieben riechen frische Blatter unangenehm ranzig nussig Bluten Bearbeiten nbsp Weibliche Bluten nbsp Mannlicher BlutenstandDie Art ist oft zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch das heisst die mannlichen und die weiblichen Bluten finden sich auf verschiedenen Baumen es gibt aber auch Baume mit mannlichen und weiblichen Bluten 2 Eine gestielte Blute mit doppelter Blutenhulle hat 5 langliche basal feinhaarige ausladende und etwas bootformige rundspitzige Kronblatter Der becherformige grune und fast kahle Kelch ist klein und gelappt gezahnt Mannliche Bluten enthalten bis 10 freie Staubblatter Die weisslichen Staubfaden sind an der Basis manchmal leicht haarig Weibliche Bluten konnen zwar auch Staubblatter Staminodien enthalten aber diese enthalten keinen Pollen so dass es keine zweigeschlechtlichen Bluten gibt 1 Die kleinen gelblich grunen Bluten sind rispenahnlich angeordnet wobei der bis 30 60 cm lange endstandige und vielblutige gestielte Blutenstand dem Typ eines doppelten Thyrsus entspricht Mannliche Blutenstande sind grosser und weisen mehr Bluten als weibliche auf 1 Der geflugelte kurz gestielte Fruchtknoten der weiblichen Bluten ist oberstandig mit einem dicklichen Griffel mit gelappter sternformiger Narbe Bei den mannlichen Bluten fehlt der Stempel meist ganz Bei den Bluten ist jeweils ein gruner fleischiger und kahler Diskus vorhanden Die Bluten erscheinen in Mitteleuropa meist im Juli Der Geruch ist kraftig vor allem der mannlichen Bluten und wird oft als dem Spermageruch ahnlich beschrieben Die Bluten werden von Honigbienen und anderen Insekten besucht Der Honig des Gotterbaumes hat ein sehr wohlschmeckendes muskatellerartiges Aroma auch wenn er zunachst nicht gut riecht In frischem Zustand ist er von grunlicher bis braunlicher Farbe und zahflussiger Konsistenz er kandiert fein und schmalzartig aus hierbei verandert sich die Farbe des Honigs zu schmutzigem Graugrun 3 Der Pollen des Gotterbaumes stellt ein neues potentielles Allergen dar 4 Fruchte Bearbeiten nbsp Unreife Fruchte des Gotterbaums nbsp Einzelne Flugelnusse Merikarpien Nach der Blute entwickeln sich im August bis September flache und beidseitig geflugelte abgerundete bis spitze und manchmal etwas verdrehte nicht offnende elliptische Flugelnusse Samara mit einem zentralen relativ flachem und rundlichem Samen Die einzelnen Fruchte Merikarpien stehen bis zu funft in einer Spaltfrucht zusammen Die Farbe der Fruchte ist grun bis spater rot und bei Reife braunlich und trocken Die mittlere Lange der Fruchte betragt 47 mm die mittlere Breite 9 mm Schon 3 5 Jahre alte Baume konnen bluhen und Fruchte produzieren An einem 8 m hohen Baum wurden 650 Fruchtstande mit 325 000 Einzelfruchten gezahlt Die Fruchte bleiben oft langere Zeit am Baum hangen Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 80 5 Nutzung und Einfuhrung nach Europa BearbeitenNutzung in China Bearbeiten In China werden die Blatter zur Futterung der zu den Seidenspinnern zahlenden Ailanthus oder Gotterbaumspinner Samia cynthia verwendet die in Zuchten verwertbare Seide Shantung Seide produzieren In den waldarmen Regionen am unteren Gelben Fluss gehort die Art zu den wichtigsten Nutzholzern Besonders geeignet ist es zur Herstellung der in der chinesischen Kuche sehr wichtigen Dampfgarer Rinde zum Teil auch Wurzeln und Blatter werden in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt dies ist seit der Tang Dynastie belegt Die Blatter besitzen dabei allerdings eine schwache Giftwirkung Der Rinde wird eine kuhlende und adstringierende Wirkung zugeschrieben Besonders haufig wird sie bei Durchfallerkrankungen eingesetzt Der Baum hat daruber hinaus eine kulturelle Bedeutung Im nordlichen China am Gelben Fluss wird er Fruhlingsbaum ch un shu genannt Der extrem spate Blattaustrieb des Baums war hier das Zeichen dafur dass die Hungerzeit des Winters und zeitigen Fruhjahrs zu Ende geht 6 Nutzung in Europa Bearbeiten Der Gotterbaum wurde seit dem 18 Jh als Zierbaum in Europa und Nordamerika kultiviert wobei er sich auch auf schwierigen trocken warmen Stadtstandorten und in Gebieten mit starker Luftverschmutzung bewahrt hat Vor allem in warmeren Gebieten wurde er vereinzelt auch forstlich genutzt zur Bodenbefestigung auf Hangen sowie in Windschutzhecken eingesetzt Eine forstliche Nutzung ist in Osterreich vorgeschlagen worden wird aber bisher nicht durchgefuhrt Sie ware aufgrund der Holzqualitat moglich 7 Zur Nutzung seiner Inhaltsstoffe besteht eine umfangreiche pharmazeutische Forschung Wo grosse Bestande des Gotterbaums existieren wird er zur Honiggewinnung genutzt Der sehr wurzige Gotterbaumhonig ist eine lokale Spezialitat Einfuhrung nach Europa und Ausbreitung Bearbeiten Die ersten Pflanzen gelangten 1740 durch den Jesuiten Pierre Nicolas d Incarville nach Paris Sowohl die Verwendung als Zierpflanze als auch der Versuch den Baum wirtschaftlich zu nutzen trugen zu seiner Verbreitung bei In Italien Frankreich und anderen Gebieten bemuhte man sich mit Hilfe dieses Baumes den Gotterbaum Seidenspinner Samia cynthia als Nutztier in Europa einzufuhren und trug damit zu verwilderten Populationen in Stadten wie Wien bei In Berlin wurde der Gotterbaum bereits 1780 als Zierpflanze kultiviert Wild wachsende Gotterbaume sind heute in den Innenstadten vieler europaischer Stadte haufig sie traten jedoch erst nach 1945 verstarkt auf Trummerflachen auf Der Invasionsbiologe Ingo Kowarik fuhrt dies darauf zuruck dass vor 1945 offene Flachen verhaltnismassig selten waren und diese zu intensiv gepflegt wurden um den Aufbau einer spontanen Population zu ermoglichen Aufgrund des Klimawandels breitet sich der Gotterbaum auch auf weitere Standorte aus vor allem an Bahn und Strassenrandern Naturnahe Vegetation besiedelt er bislang nur im Ausnahmefall Der Gotterbaum als Stadtgrun Bearbeiten Der Gotterbaum ist relativ resistent gegen Salz Trockenheit und Herbizide und toleriert den von urbanen Luftverunreinigungen ausgehenden Stress oft besser als viele andere Stadtbaume Gotterbaume benotigen eine Jahresmitteltemperatur von mindestens etwa 9 Grad Celsius Keimlinge und Jungpflanzen reagieren empfindlich auf Winterfroste Aufgrund seines Status als invasive Pflanzenart sollte der Gotterbaum nicht angepflanzt werden Uber den Umgang mit vorhandenen Populationen wird kontrovers diskutiert es erscheint erforderlich die weitere unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern da sie durch Verdrangung heimischer Arten die Biodiversitat von Lebensraumen wie Magerrasen gefahrdet 8 Der Gotterbaum als Neophyt Bearbeiten nbsp Mittelreife Fruchte von Ailanthus altissimaDer hemerochor nach Europa verbrachte Gotterbaum wird zu den hundert problematischsten invasiven Arten in Europa gerechnet 100 of the worst DAISIE 9 Einmal etabliert ist der Gotterbaum nur mit grossem Aufwand wieder zu entfernen da er ungewohnlich widerstandsfahig gegenuber Trockenheit Schnitt und Herbiziden ist 8 In einigen Staaten wie zum Beispiel in Osterreich und der Schweiz wird der Gotterbaum bereits aktiv an der Ausbreitung gehindert so in Basel wo er entlang des Rheinufers systematisch beseitigt wird In Ungarn bedroht der Baum aufgrund der Ausbreitung die Lebensgemeinschaften des Mager und Felsrasens Die Art ist insbesondere dort problematisch wo sie in Magerrasen und offene Walder eindringt 8 da sie fur einen Anstieg des verfugbaren Stickstoffes durch leicht abbaubare Streu sorgt 10 Auch die Macchie kann verdrangt werden wie auf der italienischen Insel Procida im Golf von Neapel Der Baum kann erhebliche Schaden an der Infrastruktur verursachen und im Mittelmeerraum den Aufwand bei der Pflege der antiken Statten und der Strassen erhohen Trotz seines Status unter den Top 100 der invasiven Pflanzenarten in Europa wurde der Gotterbaum in Deutschland bisher relativ wenig beachtet da seine Bestande noch weitgehend auf stadtische Warmeinseln beschrankt sind so beispielsweise in Dresden und Berlin Angesichts steigender Jahresmitteltemperaturen infolge der allgemeinen globalen Erwarmung ware bei Ausbleiben von Gegenmassnahmen eine Ausbreitung in das Umland moglich Diese Ausbreitung ist beispielsweise bereits an den von Berlin ausgehenden Autobahnen zu beobachten 8 Bisher ist die Art in Deutschland ausserhalb der Stadte selten und in auffallender Weise an Bahnlinien und grosse Strassen wie z B Autobahnen gebunden Auch in Grossstadten wie Berlin 11 und Wien 12 wird die im Stadtzentrum sehr haufige Art zum Stadtrand hin immer seltener in Berlin von 92 2 besetzter Rasterfelder auf 3 2 In Nordwestdeutschland war sie bis in die 2000er Jahre recht selten vermutlich wegen zu geringer Warmesumme wahrend der Vegetationsperiode So trat sie im Ruhrgebiet nur vereinzelt auf 13 Fur Nordamerika halten Albright u a eine deutliche Ausweitung der Verbreitung fur sehr wahrscheinlich 14 Der Gotterbaum wurde aufgrund seines Ausbreitungspotenzials und der Schaden in den Bereichen Biodiversitat Gesundheit bzw Okonomie in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten der Schweiz aufgenommen 15 16 Der Gotterbaum wurde am 25 Juli 2019 auf die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung gesetzt 17 Damit verbunden ist unter anderem ein Handelsverbot in der Europaischen Union 18 Der Gotterbaum als Nahrung fur Pflanzenfresser BearbeitenAus dem indigenen Areal in China werden 46 Arthropoden 16 pflanzenpathogene Pilzarten und ein Virus angegeben die den Gotterbaum attackieren 19 Davon wurden die Russelkaferarten Eucryptorrhynchus brandti und Eucryptorrhynchus chinensis die nur auf dem Gotterbaum vorkommen fur eine Einfuhrung in die USA zur biologischen Bekampfung getestet vgl Abschnitt Bekampfung Der Gotterbaum wird aber in den Regionen in denen er vom Menschen eingeschleppt wurde nur von wenigen Pflanzenfressern als Nahrung akzeptiert dies wurde ursprunglich sogar als Vorteil fur seine Anpflanzung gesehen und ist typisch fur Neophyten 1 In Nordamerika ist der Schmetterling Atteva aurea fruher Atteva punctella Attevidae Yponomeutoidea der vorher an einer anderen Baumart der Familie in Florida heimisch war auf den Gotterbaum ubergegangen und wird nun als Ailanthus webworm bezeichnet 20 Einzige in Europa auf die Art ubergegangener Pflanzenfresser ist der Amerikanische Webebar Hyphantria cunea selbst eine neozoische Art 1 Der zu den Pfauenspinnern gehorende Ailanthus Spinner Samia cynthia ernahrt sich von den Blattern des Gotterbaums Aus seinem Kokon lasst sich eine Seide produzieren die haltbarer und preisgunstiger ist als die ubliche Seide Der Ailanthus Spinner wurde in mehrere Stadtgebiete der ostlichen USA sowie in Wien eingefuhrt um eine Seidenindustrie zu begrunden Einfuhrungszeitpunkt in Wien war 1856 seit 1924 wird der Ailanthus Spinner in Osterreich als Neozoon betrachtet In seiner Verbreitung ist er jedoch an die Gotterbaume und damit an uberwarmte Stadtgebiete gebunden Auch im Osten der USA findet man diesen Spinner nur in Stadtnahe 1 Das Auftreten des Ailanthus Spinners ist ein Beispiel dass ein eingefuhrter und verbreiteter Neophyt auch seine Schadinsekten nach sich ziehen kann Im Falle des Ailanthus Spinners war an dessen Ausbreitung allerdings der Mensch sehr stark beteiligt Pflanzenpathogene Pilze der Gattung Verticillium verursachen beim Gotterbaum die Pflanzenkrankheit Verticillium Welke Neben dem weit verbreiteten Verticillium dahliae wurde in absterbenden Gotterbaumen in Europa und Nordamerika auch die neu beschriebene Art Verticillium nonalfalfae nachgewiesen von dem einige Stamme wirtsspezifisch sind Verticillium Arten werden in den USA und in Osterreich hier im Versuchsstadium 2 bereits als hoch wirksame Mykoherbizide gegen Gotterbaum eingesetzt ein Einsatz in der Schweiz wird erwogen 21 In der Umgebung von Gotterbaumen wurde oft beobachtet dass die Keimung anderer Pflanzenarten und das Bodenleben gehemmt erscheinen Dafur wird neben anderen sekundaren Pflanzenstoffen die allelopathisch wirkende Substanz Ailanthon verantwortlich gemacht diese wird allerdings im Lauf der Zeit von Bodenbakterien abgebaut 22 Bekampfung des Gotterbaumes BearbeitenDie Bekampfung des Gotterbaumes verursacht im Mittelmeerraum bereits hohe Kosten da er nach dem Schnitt rasch wieder austreibt und dichte Bestande bildet Als wirksamste Methode empfehlen sie nach Auswertung einer funfjahrigen Studie die Baume zu fallen und den Austrieb mit Glyphosat zu behandeln 23 In Osterreich bewirkten Verticillium Praparate in Versuchen sehr hohe Mortalitatsraten und wirken besonders gut an flachigen Bestanden die durch Wurzelbrut entstanden und uber die Wurzeln verbunden sind Bei diesen ist im Vergleich zum ebenfalls praktikablen Ringeln dem ringformigem Einschneiden der Rinde mit geringem Aufwand eine effektive und kostengunstige Bekampfung moglich 2 In Nordamerika wurde der spezialisierte Russelkafer Eucryptorrhynchus brandti getestet um den Gotterbaum biologisch zu bekampfen 24 Die Larven der Art konnen in China Baume durch Rindenfrass zum Absterben bringen Sie bevorzugen allerdings klar beschadigte oder geschwachte Pflanzen 25 Verwechslungsgefahr BearbeitenDer Essigbaum sieht dem Gotterbaum ahnlich und wachst frei in denselben Gebieten Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ingo Kowarik Ina Saumel Biological Flora of Central Europe Ailanthus altissima Mill Swingle In Perspectives in Plant Ecology Evolution and Systematics 8 2007 S 207 237 doi 10 1016 j ppees 2007 03 002 a b c Oliver Maschek Erhard Halmschlager Natural distribution of Verticillium wilt on invasive Ailanthus altissima in eastern Austria and its potential for biocontrol In Forest Pathology 47 5 2017 doi 10 1111 efp 12356 Josef Lipp et al Handbuch der Bienenkunde Der Honig 3 neubearb Auflage Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8001 7417 0 S 18 M Ballero A Ariu P G Falagiani Piu Allergy to Ailanthus altissima tree of heaven pollen In Allergy 58 2003 532 533 doi 10 1034 j 1398 9995 2003 00172 x open access Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 644 Shiu Ying Hu Ailanthus In Arnoldia 39 2 1979 S 29 50 Reinhard Brandner Gerhard Schickhofer Tree of Heaven Ailanthus altissima enormous and wide potential neglected by the Western civilization In World Conference on timber engineering 2010 Conference Proceedings 2010 S 1 7 a b c d Ingo Kowarik Gotterbaume In W Nentwig Hrsg Unheimliche Eroberer Invasive Pflanzen und Tiere in Europa Haupt Bern 2011 S 73 81 Species Factsheet Ailanthus altissima Nicht mehr online verfugbar In Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe DAISIE Archiviert vom Original am 11 September 2013 abgerufen am 10 Juli 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www europe aliens org N Gonzalez Munoz P Castro Diez I M Parker Differences in nitrogen use strategies between native and exotic tree species predicting impacts on invaded ecosystems In Plant and Soil 363 1 2 2013 S 319 329 doi 10 1007 s11104 012 1329 x I Kowarik R Bocker Zur Verbreitung Vergesellschaftung und Einburgerung des Gotterbaumes Ailanthus altissima Mill Swingle in Mitteleuropa In Tuexenia 4 1984 S 9 29 Wolfgang Punz Martin Kober Katrin Armeanu Robert Kugler Manfred Engenhardt Ingeborg Schinninger Helmuth Sieghardt Rudolf Maier Beitrage zur Okophysiologie von Ailanthus altissima im Raum Wien In Verh Zool Bot Ges Osterreich 141 2004 S 1 11 R Fuchs I Hetzel G H Loos P Keil Verwilderte Zier und Nutzgeholze in naturnahen Waldern des Ruhrgebietes In AFZ Der Wald 12 2006 S 622 625 Thomas P Albright Hao Chen Lijun Chen Qinfeng Guo The ecological niche and reciprocal prediction of the disjunct distribution of an invasive species the example of Ailanthus altissima In Biol Invasions 12 2010 S 2413 2427 Abstract und Link zum Volltext Bundesamt fur Umwelt BAFU Invasive gebietsfremde Arten admin ch abgerufen am 6 August 2019 S Buholzer M Nobis N Schoenenberger S Rometsch Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz Hrsg Infoflora infoflora ch abgerufen am 6 August 2019 Durchfuhrungsverordnung EU 2019 1262 der Kommission vom 25 Juli 2019 zur Anderung der Durchfuhrungsverordnung EU 2016 1141 zwecks Aktualisierung der Liste invasiver gebietsfremder Arten von EU weiter Bedeutung abgerufen am 24 November 2019 Experte Ausbreitung des Gotterbaums in Naturschutzgebieten In Suddeutsche Zeitung 26 September 2019 abgerufen am 24 November 2019 J Q Ding Y Wu H Zheng et al Assessing potential biological control of the invasive plant tree of heaven Ailanthus altissima In Biocontrol Science and Technology 16 2006 547 566 doi 10 1080 09583150500531909 John James Wilson Jean Francois Landry Daniel H Janzen et al Identity of the ailanthus webworm moth Lepidoptera Yponomeutidae a complex of two species evidence from DNA barcoding morphology and ecology In ZooKeys 46 2006 41 60 doi 10 3897 zookeys 46 406 Melanie Siegrist Ottmar Holdenrieder Die Verticillium Welke eine Option zur Bekampfung des Gotterbaumes in der Schweiz In Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen 167 5 2016 249 257 doi 10 3188 szf 2016 0249 Samantha Sasnow Examination of the Soil Bacteria Responsible for the Decomposition of Ailanthone an Inhibitory Chemical in Ailanthus altissima In DePaul Discoveries 1 1 2012 article 10 download Soraya Constan Nava Andreu Bonet Estrella Pastor Maria Jose Lledo Long term control of the invasive tree Ailanthus altissima Insights from Mediterranean protected forests In Forest Ecology and Management 260 6 2010 S 1058 1064 doi 10 1016 j foreco 2010 06 030 N J Herrick T J McAvoy A L Snyder S M Salom L T Kok Host range testing of Eucryptorrhynchus brandti Coleoptera Curculionidae a candidate for biological control of tree of heaven Ailanthus altissima In Environ Entomol 41 1 2012 S 118 124 PMID 22525066 T J McAvoy S M Salom B Yu et al Occurrence and development of Eucryptorrhynchus brandti and E chinensis Coleoptera Curculionidae on Ailanthus altissima trees subjected to different levels of mechanical damage In Biocontrol Science and Technology 24 1 2014 65 79 doi 10 1080 09583157 2013 847902 Literatur BearbeitenIngo Kowarik Biologische Invasionen Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa Eugen Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 3924 3 2 erweiterte Auflage 2010 ISBN 978 3 8001 5889 8 Ingo Kowarik Ina Saumel Biological Flora of Central Europe Ailanthus altissima Mill Swingle In Perspectives in Plant Ecology Evolution and Systematics 8 2007 ISSN 1433 8319 S 207 237 Ingo Kowarik Ina Saumel Ailanthus altissima Mill SWINGLE 1916 In Andreas Roloff Horst Weisgerber Ulla Lang Bernd Stimm Hrsg Enzyklopadie der Holzgewachse Handbuch und Atlas der Dendrologie Wiley VCH Weinheim 2013 ISBN 978 3 527 32141 4 30 Erganzungslieferung 04 13 S 1 24 Mario Ludwig Harald Gebhard Herbert W Ludwig Susanne Schmidt Fischer Neue Tiere amp Pflanzen in der heimischen Natur Einwandernde Arten erkennen und bestimmen BLV Verlagsgesellschaft Munchen 2000 ISBN 3 405 15776 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gotterbaum Ailanthus altissima Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gotterbaum FloraWeb de Gotterbaum In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Ailanthus altissima In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 4 Dezember 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Die Giftpflanze Gotterbaum auf giftpflanzen com Ailanthus altissima auf neobiota de Bundesamt fur Naturschutz Verfluchter Gotterbaum Normdaten Sachbegriff GND 7735293 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotterbaum amp oldid 238505191