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Gruntal Frutenhof ist ein Stadtteil von Freudenstadt in Baden Wurttemberg Gruntal FrutenhofStadt FreudenstadtEhemaliges Wappen von GruntalKoordinaten 48 29 N 8 28 O 48 4842 8 4674 Koordinaten 48 29 3 N 8 28 3 OEinwohner 961 18 Nov 2019 1 Postleitzahl 72250Vorwahl 07443 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen von Gruntal 3 Vereine 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramaaufnahme des Stadtteiles Bereits 8000 bis 5000 v Chr durchstreiften Steinzeitjager die weitere Umgebung Spuren einer mittelsteinzeitlichen Siedlung wurden bei Wittendorf eines Rastplatzes bei Schopfloch und oberhalb Hallwangen gefunden Einfache kleine Hornsteinwerkzeuge bei Freudenstadt Hebel Schaber Kratzer Messer Wann sich die ersten Menschen in Gruntal Frutenhof angesiedelt haben ist wie bei fast allen Stadten und Dorfern unbekannt Es gibt keine Urkunden daruber In das Zeitalter der Kreuzzuge um 1100 n Chr fallt die erste urkundliche Erwahnung von Gruonendal In einer Urkunde des Tubinger Pfalzgrafen von 1103 ist Gruonendal am Rande erwahnt In diese Zeit fallt auch der Bau des Klosters Reichenbach durch Monche des Abts Wilhelm von Hirsau in den Jahren 1082 1085 Der Ortsname Gruntal war in der Vergangenheit mehreren Lautzeichen und orthographischen Veranderungen unterworfen Um 1100 liest man Grindilen und Gruonendal 1344 Grunethal 1521 Griendel hernach Grunthal Grundel Grondel Grandel Eindeutig nimmt der Name Bezug auf die Lage im grunen Tal Rund einen Kilometer oberhalb Gruntal taucht um 1470 erstmals der Fruthof als einzelnes Hofgut und Erblehen der wurttembergischen Herzoge in den Buchern der herzoglichen Kellerei in Dornstetten auf Er gehorte damals schon zu Gruntal Auch fur Frutenhof gab es ursprunglich ca 15 verschiedene Schreibweisen z B Fruetenhooft Fruotenhof Fruedenhof Fruttenhof Frutten Hof In einer Unterpfandverschreibung um 1500 von Ludwig Frut lautet die Bezeichnung fur Frutenhof Kretzenbuel zu gredal Gruntal Frutenhof erscheint in einer ersten schriftlichen Waldgedingeverkundigung der Gemeinden Aach Bentzingen Dietersweiler Dornstetten Hallwangen Wittlensweiler Das Waldgeding war eine alte Wirtschafts und Schutzgemeinschaft und umfasste die o a Orte Die Flache betrug ca 100 km Die eigene Gerichtsbarkeit war neben verschiedenen Waldnutzungen die wertvollste Einrichtung Die Gerichtsstatte befand sich in Aach bei der heutigen Gaststatte Waldgericht Nach den Tubinger Pfalzgrafen waren die Grafen von Eberstein bei Baden Baden im 13 Jahrhundert Besitzer von Gruntal Diese verkauften es 1421 an die Grafen und spateren Herzoge von Wurttemberg wo es bis 1806 vom herzoglichen Amtmann bzw Vogt in Dornstetten verwaltet wurde Wahrend des Bauernkrieges um 1525 gab es in Gruntal Frutenhof 13 Wohngebaude sowie zwei Sagemuhlen und eine Kirche Im Jahre 1650 zahlte Gruntal 80 Einwohner es standen in Gruntal 21 und in Frutenhof 4 Gebaude 1599 wurde Freudenstadt durch Herzog Friedrich von Wurttemberg gegrundet Sein bekannter und beruhmter Stadtbaumeister Heinrich Schickhardt erweiterte auch das Kirchenschiff der Johanneskirche in Gruntal Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 herrschte auch in dieser Gegend allgemeine Not Gegen wiederholte Einfalle franzosischer Truppen in die Gegend wurden auch 22 Manner aus Gruntal Frutenhof fur das Aufgebot des Herzogs von Wurttemberg rekrutiert 1696 97 gegen Ende des Pfalzischen Erbfolgekrieges 2 wurden deshalb die Schanzen an der heutigen Schwarzwaldhochstrasse gebaut woran auch 14 Manner aus Gruntal Frutenhof teilnehmen mussten In den franzosischen Revolutionskriegen wurden die Sperren uberwunden und die marschierenden Truppen nahmen auf ihrem Weg nach Stuttgart Quartier in Gruntal Frutenhof Dabei plunderten sie 29 Familien aus Im 17 und 18 Jahrhundert wanderten auch aus Gruntal viele Familien und Einzelpersonen in die Vereinigten Staaten nach Polen und nach Weissrussland aus Im Feldzug von Napoleon I nach Russland nahmen 1812 vom damaligen Kirchspiel Gruntal mehrere Manner teil Einer Eintragung im Kirchenbuch zufolge fielen zehn Manner und acht starben in Lazaretten Wahrend der Befreiungskriege 1813 1815 von Napoleon kamen sogar russische Soldaten bis nach Gruntal Im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 mussten 18 Soldaten und Landsturmmanner teilnehmen 1842 kam Gustav Werner auf Einladung zu Vortragen in die Johanneskirche nach Gruntal Dies war seine erste Station im Schwarzwald Gustav Werner ein evangelischer Vikar grundete 1842 in Walddorf bei Reutlingen sein erstes Bruderhaus Waisenhaus 1857 grundeten Mitarbeiter von Gustav Werner in Frutenhof eine Zweiganstalt mit damals 5 Helfern und 18 Zoglingen Nach zweijahriger Bauzeit wurde am 1 September 1879 die Gaubahn Stuttgart Freudenstadt eingeweiht Die Taler uber den Kubelbach Stockerbach und Ettenbach mussten mit riesigen Viadukten uberbruckt werden Allein die Gruntaler Brucke uber den Stockerbach ist 279 m lang und 50 m hoch Sie ist die hochste dieser drei Brucken Trotz zahem Ringen der Gemeinden Gruntal und Wittlensweiler wurde erst im Jahre 1910 durch das konigliche Ministerium einen Haltepunkt in Gruntal genehmigt die am 1 Juli 1911 eroffnet wurde Dieser sollte 1924 geschlossen werden 3 Am 17 April 1945 sprengten deutsche Soldaten oder Werwolf Kommandos die Viadukte bei Aach und Gruntal nur funf Stunden vor dem Einmarsch der Franzosen Der Wiederaufbau der beiden Brucken erfolgte in der Nachkriegszeit die Gaubahn Eutingen Freudenstadt wurde am 1 September 1949 wieder in Betrieb genommen Mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan 1976 wurde der Haltepunkt Gruntal am 29 Mai endgultig geschlossen Das Bahnhofle und das Bahnwarterhausle wurden verkauft Unter grosser Beteiligung der Bevolkerung wurde mit einer Demonstration der letzte Halt am Gruntaler Bahnhofle begleitet Die Demonstranten fuhren zum Hauptbahnhof Freudenstadt und wieder zuruck Mit Anderung des Fahrplanes am 15 Dezember 2013 wurde in Gruntal eine neue Haltestelle jetzt Gruntal Wittlensweiler eroffnet Mit dem Tode des Nachtwachters Wurfele im September 1923 liess die Gemeinde das Oberamt wissen dass sie angesichts einer gut ausgerusteten Feuerwehr und einer Quellwasserversorgung mit Hydrantenanschluss von einer Wiederbesetzung der Nachtwachterstelle absehe In den Jahren 1904 05 wurden zwei Quellen im Wald gefasst und eine zentrale Wasserversorgung eingerichtet 1911 wurde durch das Elektrizitatswerk Graf in Frutenhof mit einem 70 PS Motor der mit Petroleum gespeist wurde Strom fur das Stockerbachtal erzeugt und geliefert Nach dem Ersten Weltkrieg wurde wegen Mangel an Petroleum die Stromlieferung durch das Uberlandwerk in Glatten Kohle Dampf und spater durch die Energie Versorgung Schwaben in Bettenhausen ubernommen Im Ersten Weltkrieg 1914 1918 fielen 22 Manner aus Gruntal Frutenhof im Zweiten Weltkrieg 1938 1945 fielen 25 Manner und 12 Manner wurden vermisst Mit der Gebietsreform in Baden Wurttemberg 1971 wurde Gruntal mit dem Ortsteil Frutenhof eingemeindet und ist seither als Gruntal Frutenhof ein Stadtteil Freudenstadts Wappen von Gruntal Bearbeiten nbsp Wappen von GruntalAm 20 Marz 1957 verlieh das Innenministerium Baden Wurttemberg der Gemeinde Gruntal ein Wappen und das Recht eine Flagge in den Farben grun gelb zu fuhren Das Wappen zeigt in Gold einen grunen Wellenbalken oben begleitet von zwei funfblattrigen goldbesamten gelb roten Rosen unten von einer roten Lilie Die grunen Wellenbalken und die roten Blumen sollen den Ortsnamen deuten der an ein Wiesental denken lasst Die roten Rosen erinnern an die Grafen von Eberstein die den Ort vom 13 bis 15 Jahrhundert besassen und eine rote Rose im Wappen fuhrten Die Anregung zum Erwerb eines Wappens ging vom Landratsamt Freudenstadt aus Es betrachtete es als sinnvoll die Kreisberufsschule in Freudenstadt mit dem Wappen ihrer Verbandsgemeinden zu schmucken Den Entwurf fertigte Kunstmaler Paul Kalberer aus Glatt heute ein Stadtteil von Sulz am Neckar In den Jahren zuvor bediente sich die Gemeinde Gruntal bei ihren Siegeln der jeweiligen Landeswappen Hirschhorn Lowen Aufgrund der Eingemeindung nach Freudenstadt am 1 Januar 1972 verlor das Wappen seine Rechtsgultigkeit Vereine BearbeitenCVJM Gruntal Tischtennis e V Diakonieverein Gruntal Musbach Hallwangen e V Evangelische Kirchengemeinde Gruntal Musbach Forderverein Burgertreff Gruntal Frutenhof e V Freiwillige Feuerwehr Freudenstadt Abteilung Gruntal Frutenhof Motorradfreunde Gruntal e V Narrenzunft Stockerbachtal e V Schutzengilde Gruntal Frutenhof e V Weblinks BearbeitenInformationen uber den Stadtteil Gruntal Frutenhof auf der Internetprasenz der Stadt Freudenstadt Private Internetseite mit Bildern von Gruntal und FrutenhofEinzelnachweise Bearbeiten Freudenstadt im Schwarzwald Burgerbroschure Zahlen Daten Fakten Stadtverwaltung Freudenstadt S 13 Februar 2020 siehe auch Heinz Musall und Arnold Scheuerbrand Siedlungszerstorungen und Festungswerke im spaten 17 und fruhen 18 Jahrhundert 1674 1714 pdf 0 5 MB Die GaubahnStadtteile von Freudenstadt Dietersweiler mit Lauterbad Freudenstadt Kernstadt mit Christophstal und Zwieselberg Gruntal und Frutenhof Igelsberg Kniebis Musbach Wittlensweiler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruntal Frutenhof amp oldid 240691415