www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Xaver Kleinhans 12 September 1699 in Unterpinswang Tirol 15 August 1776 ebenda war ein Hof und Stiftsbaumeister des Rokoko im Hochstift Augsburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Anerkennungen 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenFranz Xaver Kleinhans erwahlte den Beruf des Bauhandwerkers und ging bei dem Maurermeister Anton Scheidle in Elbigenalp im oberen Lechtal in die Lehre Als Geselle arbeitete er wahrscheinlich mit jenen Bautrupps die alljahrlich mit ihren Meistern zur Ausfuhrung grosser Auftrage ins Alpenvorland nach Franken und Wurttemberg hinauszogen 1725 ehelichte er die ebenfalls aus Unterpinswang stammende Maria Seelos Das Paar hatte zehn Kinder von denen jedoch sieben bereits im Kleinkindalter starben Beim Bau der Kirche Pinswang in seiner Heimatgemeinde im Jahre 1725 stiess er auf den Fussener Barockbaumeister Johann Georg Fischer der den begabten Kleinhans als Polier damals Parlier genannt in seine Dienste nahm Ab dem Jahr 1734 arbeitete er als Baumeister Dies geht aus einem Brief hervor den er an den Pfleger von Wellenburg schrieb und mit Franz Kleinhanss Paumeister unterzeichnete In seinem Siegel fuhrte er eine Sonne mit Strahlen in der Helmzier das Monogramm F K Im Jahr 1736 trennte sich Kleinhans von Fischer und wurde als selbststandiger Baumeister und Architekt der begehrteste und meistbeschaftigte Baumeister im Hochstift Augsburg Als sein erstes eigenstandiges Werk wird entweder die Feldkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes bei Schwabmunchen sudlich von Augsburg ein Zentralbau von 1739 oder die ebenfalls 1739 errichtete Pfarrkirche St Georg in Westendorf bei Augsburg angesehen Zwar hatte Hofmaurermeister Balthasar Suiter fur den seit etwa 1690 geplanten Westendorfer Kirchenbau bereits einen Kostenvoranschlag erarbeitet der Generalvikar Zeiler brachte dann jedoch Kleinhans der zu dieser Zeit bereits seinen Wohnsitz in Augsburg genommen hatte in Vorschlag Sein Schaffensraum erstreckte sich etwa auf das Gebiet von Augsburg nach Suden bis Fussen im Ostallgau bzw ins grenznahe Tirol sowie nach Westen in das bayerische und wurttembergische Schwaben und Oberschwaben bis in den Raum Ulm an der Donau Wahrend seiner Schaffenszeit war er an insgesamt 86 Werken als Polier bzw als selbststandiger Baumeister beteiligt Im Bistum Augsburg hat er an 22 Kirchen als Planer und oder Restaurator gewirkt und als Baumeister neun Kirchen erbaut Seine Sakralbauten sind vom Baustil her erkennbar an der Saalbauform des Langhauses mit funf Saulen Kleinhans war ein grosser Marienverehrer der Name Maria besteht aus funf Buchstaben deshalb die funf Saulen der Doppelempore den Figuralplastiken zwischen den Fenstern den hohen Rundbogenfenstern mit herzformigen Fenstergruppen dem umlaufenden uber den Fenstern aufbiegenden Gesims der Pilastergebalke dem Walmdach mit einer Krangaube an der Ruckseite des Langhauses Ausserdem schuf er phantasievolle Kirchturmbauten erkennbar an den geschweiften Gesimsen mit Pilastern oder Lisenen am Aufsatz sowie mit helmahnlichen welschen Dachhauben wie z B in Pfronten und Nesselwang Nicht nur sakrale Bauten waren sein Metier Er hat daneben zahlreiche weltliche Bauwerke wie z B das bischofliche Palais in Augsburg geplant erbaut und renoviert Im Jahr 1747 wurde Kleinhans als Nachfolger von Johann Georg Fischer zum Landbaumeister des Furstlichen Hochstifts Augsburg im Jahr 1761 zum Maurermeister des Domkapitels von Augsburg und im Fruhjahr 1762 zum Hofbaumeister des Furstlichen Hochstifts Augsburg ernannt Mit dem Saalbau der Denklinger Pfarrkirche St Michael in den Jahren 1765 1766 als eines seiner letzten Bauwerke schliesst sich sein Schaffenskreis In seinen letzten Lebensjahren hatte er das Amt eines Gemeindevorstehers in seinem Heimatdorf Unterpinswang inne Er starb als vermogender und gonnerhafter Mann Seine fachlichen und menschlichen Qualitaten finden in dem Sterbebucheintrag vir aetate et virtute grandis als einen Mann von hohem Alter und Verdienst ihre Wurdigung Anerkennungen BearbeitenDie Franz Kleinhans Strasse in Schwabmunchen Der Franz Kleinhans Weg in Denklingen In seiner Heimatgemeinde Unterpinswang ist an der Kirche eine Gedenktafel angebracht Werke BearbeitenFalls nicht anders angegeben ubernahm Kleinhans jeweils Planung und Bauleitung die Ausfuhrung erfolgte meist durch lokale Krafte Die Liste ist soweit moglich chronologisch geordnet nbsp Wallfahrtskirche Oberostendorf nbsp Nesselwang Turm der Pfarrkirche nbsp Denklingen Saalbau der Pfarrkirche nbsp Erbach an der Donau mit Kirche St Ulrich und Martin Ansicht um 1920 nbsp Kisslegg Turm von St Gallus und Ulrich nbsp Wolfegg Turm von St Katharina nbsp Pfronten Turm und Haube der Pfarrkirche St NikolausPinswang Tirol Ausfuhrung des Neubaus der Pfarrkirche St Ulrich nach Planen von und zusammen mit Johann Georg Fischer ab 1725 Bauherr der Fussener Abt Dominikus Dierling Buchloe Landkreis Ostallgau Ausfuhrung der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt 1729 30 Kleinhans war ein grosser Marienverehrer damit wird die Funfzahl der Saulen Fenster und Altare begrundet das Wort Maria besteht aus funf Buchstaben Klosterlechfeld Landkreis Augsburg Ausfuhrung der Umgestaltung des Innenraumes der Pfarrkirche Maria Hilf 1731 32 Leitershofen Landkreis Augsburg Ausfuhrung der Pfarrkirche St Oswald 1731 32 Wellenburg bei Augsburg ein Schloss der Familie Fugger Ausfuhrung der Umgestaltung und des teilweisen Neubaus 1731 Dillingen an der Donau Portal und Orgelempore der Klosterkirche Maria Himmelfahrt des Franziskanerinnenklosters erbaut 1736 40 Beteiligung als Polier ab 1736 Baumeister Johann Georg FischerSchwabmunchen Landkreis Augsburg am Weg von Schwabmunchen nach Untermeitingen Neubau der Feldkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes Zentralbau 1739 Wahrscheinlich sein erstes eigenstandiges Werk oder die nachstehende Kirche in Westendorf Westendorf Landkreis Augsburg Neubau der Pfarrkirche St Georg unter Beibehaltung des spatgotischen Chor und Turmunterbaus 1739 40 Wahrscheinlich entstanden die beiden Seitenschiffe das Langhaus sowie ein neuer Dachstuhl bereits fruher 1690 erste Erwahnung eines Bauvorhabens Der Bau weist typische Merkmale der Fussener Kirchenbauschule auf siehe Weblinks Pfronten Berg Landkreis Ostallgau Turm der Pfarrkirche St Nikolaus 17 46 49 Fristingen heute ein Stadtteil von Dillingen an der Donau Neubau der Pfarrkirche St Blasius 1746 47 1752 Wittislingen Landkreis Dillingen an der Donau Neubau der Pfarrkirche St Ulrich und Martin 1747 Oberostendorf Landkreis Ostallgau Umgestaltung der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt 1747Nesselwang Landkreis Ostallgau Turm der Pfarrkirche St Andreas 1748 Grossaitingen Landkreis Augsburg Langhaus der Pfarrkirche St Nikolaus Plan von Kleinhans 1748 demgemasse Ausfuhrung 1750 Bobingen Landkreis Augsburg Neubau der Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau 1748 50 51 Zentralisierender Langhausbau Augsburg Nordflugel der Furstbischoflichen Residenz bis 1752 Zuschreibung Lermoos Tirol Neubau der Pfarrkirche zur Heiligen Katharina 1739 Plan von Kleinhans und Baubeschluss 1751 1754 Ausfuhrung unter Leitung von Kleinhans Unterostendorf Landkreis Ostallgau Umgestaltung nach anderen Angaben Neubau der Filialkirche St Stephan 1752 53 Donaualtheim heute ein Stadtteil von Dillingen an der Donau Umbau der Pfarrkirche St Vitus Donaualtheim 1752 53 Burgberg im Allgau Neubau der Pfarrkirche St Ulrich ab 1754 Modingen Landkreis Dillingen an der Donau Neubau der Ebnerkapelle in der Klosterkirche Maria Medingen 1755 Augsburg Neubau der Abteikirche St Stephan 1755 1761 Bauherr Abtissin M Beata von Welden auf Laupheim im Zweiten Weltkrieg stark beschadigt danach wiederaufgebaut Waal Landkreis Ostallgau Wiederherstellung von Turmoberteil und Chor der Pfarrkirche St Anna 1758 62 Leuterschach heute ein Stadtteil von Marktoberdorf Landkreis Ostallgau Neubau des Pfarrhauses 1762 Harthausen Landkreis Gunzburg an der Donau Umbau des Mittelteils vom Schloss der Freiherren von Riedheim 1763 nach anderen Angaben 1765 Denklingen Landkreis Landsberg am Lech Saalbau der neuerrichteten Pfarrkirche St Michael 1765 66 Erbach bei Ulm Alb Donau Kreis Neubau der Kirche St Martin Plan von Kleinhans 1754 Ausfuhrung 1767 69 Steinheim an der Donau heute ein Stadtteil von Dillingen an der Donau Umbau der Pfarrkirche Maria Reinigung Plan von Kleinhans 1762 Ausfuhrung 1775Weitere bisher nicht datierte Arbeiten von Kleinhans Batzenhofen heute ein Stadtteil von Gersthofen St Martin Ausfuhrung Maurermeister Joseph Meitinger aus Ustersbach und Zimmermeister Georg Hock aus Deubach Auftraggeberin Abtissin M Eva Rosina von Bodman Kosten 1737 Gulden Wolfegg Landkreis Ravensburg Turm von St Katharina Kisslegg Landkreis Ravensburg Turm von St Gallus und UlrichLiteratur BearbeitenAdolf Layer Kleinhans Franz Xaver In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 1 f Digitalisat Edith Luderschmidt Der Lechtaler Baumeister Franz Kleinhans 1699 1776 Heimat Schwaben Band 2 Kunstbuchverlag Weber Munchen 1978 Zugleich Dissertation Institut fur Kunstgeschichte Philosophische Fakultat I Universitat Munchen 1975 Adolf Layer Franz Kleinhans 1699 1776 ein Baumeister des ehemaligen Hochstifts Augsburg Jahrbuch des Vereins fur Augsburger Bistumsgeschichte Band 5 Augsburg 1971 S 197 214 Klaus Wankmiller Franz Kleinhans 1699 1776 Maurermeister von Fiessen und furstbischoflicher Hofbaumeister aus Unterpinswang in Alt Fussen Jahrbuch des Historischen Vereins Alt Fussen 2014 S 54 170 Klaus Wankmiller Franz Kleinhans 1699 1776 Der letzte Baumeister der Fussener Schule in Landsberger Geschichtsblatter 116 2018 S 39 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Xaver Kleinhans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie und Werke In der Bayerischen Denkmalliste verzeichnete Werke von Kleinhans Feldkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes Schwabmunchen Pfarrkirche St Georg Westendorf Bildergalerie der Abtei St Stephan Augsburg enthalt auch Bilder der Rokokokirche vor der ZerstorungNormdaten Person GND 118563025 lobid OGND AKS LCCN n79109542 VIAF 64799330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kleinhans Franz XaverALTERNATIVNAMEN Kleinhans FranzKURZBESCHREIBUNG Rokoko Baumeister im Hochstift AugsburgGEBURTSDATUM 12 September 1699GEBURTSORT UnterpinswangSTERBEDATUM 15 August 1776STERBEORT Unterpinswang Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Xaver Kleinhans amp oldid 226435886