www.wikidata.de-de.nina.az
Die Klosterkirche St Stephan in Augsburg ist eine ehemalige Damenstifts und heutige Benediktinerstiftskirche Nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg wurde sie bis 1966 in vereinfachter Form wieder aufgebaut Als Baudenkmal im Stadtbezirk Bleich und Pfarrle ist die zum Kloster St Stephan gehorende Kirche in die Bayerische Denkmalliste eingetragen 1 St Stephan Frontansicht FrontansichtBasisdatenKonfession romisch katholischOrt Augsburg DeutschlandDiozese Bistum AugsburgPatrozinium StephanusBaugeschichteArchitekt Franz Xaver KleinhansBauzeit 1755 1757BaubeschreibungBaustil RokokoFunktion und TitelKlosterkircheKoordinaten 48 22 33 7 N 10 53 58 8 O 48 376036 10 899653 Koordinaten 48 22 33 7 N 10 53 58 8 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Mittelalter 1 2 Barockisierung und Sakularisation 1 3 Zerstorung und Wiederaufbau 2 Beschreibung 3 Orgel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Mittelalter Bearbeiten Schon bevor das Kanonissenstift im Jahr 969 gegrundet wurde stand an dieser Stelle ein Gotteshaus das dem heiligen Stephanus geweiht war Die ursprunglich dreischiffige Pfleilerbasilika mit zwei Westturmen wurde auf romischen Grundmauern errichtet und mehrmals nach Branden neugebaut In der Allerheiligenkapelle befinden sich Reste einer dieser Vorgangerkirchen die um 1070 von Bischof Embriko 1063 1077 geweiht wurde Im 12 Jahrhundert trennte sich vom Sprengel der Dompfarrei St Stephan als eine eigene Pfarrei ab Sie ist ab 1169 urkundlich nachweisbar 2 und wurde unter Bischof Friedrich I Spat von Faimingen im Jahr 1310 dem Damenstift St Stephan inkorporiert Die Abtissin von St Stephan bestimmte den Pfarrer und das sonstige Personal und sorgte fur den Unterhalt und die Gebaude Die Pfarrstelle wurde ab dem spaten 16 Jahrhundert von einem Domvikar versehen Zu dem Pfarrsprengel gehorten das Kirchlein St Gallus und die Pestkapelle St Sebastian 3 Im Jahr 1459 wurde das Kirchendach durch einen Brand zerstort wonach man die Fenster und Gewolbe im gotischen Stil erneuerte Barockisierung und Sakularisation Bearbeiten 1618 wurde die Kirche durch den Freisinger Maurermeister Adam Hoflmayr dem Renaissancestil angeglichen 1619 sturzte der gotische Kirchturm ein ein neuer Turm wurde von Karl Dietz erbaut Vorbild war die Turmlosung von St Peter am Perlach nach einem Entwurf von Elias Holl In ihren heutigen Aussenmauern geht die Kirche auf einen Neubau in der Rokokozeit zuruck Den Auftrag zum Umbau von 1755 1757 gab die Abtissin Beata von Welden Der leitende Architekt war Franz Xaver Kleinhans der sich vor allem an Dominikus Zimmermann orientiert hat Er liess den Vorgangerbau in weiten Teilen abreissen Die Fresken schuf Balthasar Riepp und die Stuckarbeiten waren ein Werk Franz Xaver Feuchtmayers dem Jungeren 4 Nach der Sakularisation wurde die Pfarrei St Stephan die etwa 300 Seelen umfasste 5 im Jahr 1809 oder 1810 wieder aufgelost und auf die Sprengel der Dompfarrei und der Pfarrei St Georg verteilt Die Kirche St Stephan wurde geschlossen nach wenigen Wochen aber wieder zur Privatandacht geoffnet 1835 zogen mit der Wiederbegrundung des Klosters die Benediktiner ein Von der prachtigen Ausgestaltung der schwabischen Rokokokirche die 1935 aufwandig renoviert wurde zeugen heute nur noch alte Fotografien Zerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten Bei dem verheerenden Bombenangriff auf Augsburg in der Nacht vom 25 auf den 26 Februar 1944 im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche ebenso wie das gesamte Kloster vollkommen zerstort 6 Die Kirche wurde im Winter 1950 51 provisorisch instand gesetzt und bis 1966 wiederaufgebaut Dabei stellte man ihre aussere Gestalt weitgehend wieder her im Inneren weist sie jedoch seither eine moderne Schlichtheit auf Anstatt der Gewolbe wurde nun eine flache Balkendecke eingezogen Wenige erhaltene plastische Figuren aus fruheren Jahrhunderten zieren den ansonsten zuruckhaltend geschmuckten Bau Beschreibung Bearbeiten nbsp Der erhohte ChorraumDie Kirche ist einschiffig Man betritt sie im Westen durch ein Portal und gelangt zunachst in eine Vorhalle die ein Abschlussgitter vom Mittelraum trennt Die Kirche enthalt eine Allerheiligenkapelle eine barock ausgestattete Marienkapelle sowie eine Unterkirche mit Gruft und Meditationsraum Das Abschlussgitter und ein dazu gehorender Apostelleuchter sind die einzigen baulichen Details die aus der Rokokozeit erhalten sind Zu den Neuanschaffungen zahlen die um 1680 90 entstandenen Figuren der heiligen Scholastika und des heiligen Benedikt Sie stammen moglicherweise aus dem Kloster Tegernsee oder dem Kloster Benediktbeuern Das spatgotische Kruzifix im Chorraum aus dem Jahr 1495 das Michel Erhart zugeschrieben wird ist eine Leihgabe des Heilig Geist Spitals Im Chorumgang befinden sich zahlreiche Grabplatten aus dem 14 und 15 Jahrhundert 7 nbsp Abschlussgitter nbsp Kindersarkophag nbsp Statue des hl StephanOrgel Bearbeiten nbsp Spieltisch der Offner Orgel nbsp Die Offner Orgel von St Stephan1965 konnte auf Grund einer Stiftung ein Vertrag mit Orgelbaumeister Julius Zwirner aus Munchen abgeschlossen werden Wegen Erkrankung musste der Orgelbauer mitten in den Arbeiten sein Geschaft aufgeben und so wurde Orgelbaumeister Max Anton Offner 1972 damit betraut das Werk zu Ende zu fuhren Nach vielen Jahren guter Dienste im Gottesdienst und Unterricht an der Schule wurde das Instrument 1995 durch den Orgelbauer in einem Gutachten bewertet Es stellte sich heraus dass eine technische Erneuerung dringend erforderlich war Orgelbaumeister Maximilian Offner stellte 1996 die heutige Orgel fertig Die Disposition veranderte sich im Vergleich zur Vorgangerorgel nur geringfugig Ein Bourdon 16 ein Nasat 2 2 3 und eine Oktave 2 wurden neu eingebaut Das Werk umfasst knapp 2250 Pfeifen Windladen einen Blasebalg und einen Orgelmotor Der siebenteilige Prospekt der von Franz Bernhard Weisshaar entworfen wurde nimmt farblich Bezug auf die freigelegte ostliche Chorwand und beinhaltet die Pfeifen des Principals 8 Im Altarraum befindet sich ein weiterer Spieltisch mit zwei Manualen mit dem sich die Orgel auch vom Kirchenraum aus bespielen lasst 8 Die Disposition der Orgel lautet I Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Nasat 2 2 3 Oktave 2 Kleinpommer 2 Cornett IIIMixtur V 1 1 3 Trompete 8 Tremulant II Schwellwerk C g3Gedackt 8 Weidenpfeife 8 Principal 4 Hohlflote 4 Nachthorn 2 Quinte 1 1 3 Scharff III 1 Dulcian 16 Oboe 8 Tremulant III Oberwerk C g3Metallflote 8 Rohrflote 4 Sesquialter 2 2 3 1 3 5 Principal 2 Cymbel III 2 3 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f1Principal 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Gedacktbass 8 Choralbass 4 Pommer 4 Mixtur IV 2 2 3 Posaune 16 Trompete 8 Schalmei 4 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen 2 freie Kombinationen 1 Pedalkombination Walze Einzelzungenabsteller TuttiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche St Stephan Augsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weiterfuhrende Informationen zur KircheEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Augsburg beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Placidus Braun in Hrsg v Egino Weidenhiller Anton Uhl Bernhard Weisshaar 1 Auflage Eigenverlag St Stephan Augsburg 1969 S 12 f Alle Lexikonartikel Abgerufen am 24 Februar 2019 Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in Bayern Abgerufen am 24 Februar 2019 Placidus Braun in Hrsg v Egino Weidenhiller Anton Uhl Bernhard Weisshaar 1 Auflage Eigenverlag St Stephan Augsburg 1969 S 47 Sonderdruck aus Stephania Nr 76 Augsburg 15 Dezember 2004 Bernt von Hagen Angelika Wegener Hussen Denkmaler in Bayern Stadt Augsburg Bd 7 83 1 Januar 1994 S 430 432 Wolfgang Thoma Die erneuerte Orgel In Stephania 1997 S 30 bis 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Stephan Augsburg amp oldid 235573011