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St Nikolaus ist die katholische Pfarrkirche 1 der Gemeinde Pfronten im Landkreis Ostallgau Pfarrkirche St Nikolaus in Pfronten Inhaltsverzeichnis 1 Grundung der Pfarrei 2 Baugeschichte 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundung der Pfarrei BearbeitenDie altere Geschichtsforschung 2 hat immer wieder versucht die Grundung der Pfarrei Pfronten dem heiligen Magnus dem Apostel des Allgaus oder seinen Genossen zuzuschreiben Der Monch Magnus kam im 8 Jahrhundert von St Gallen nach Fussen und wurde um 750 in dem von ihm gegrundeten Kloster St Mang begraben Belegbar ist aber nur dass der Pfarrgemeinde Pfronten vom Kloster St Mang um 1420 die Hochalpe verliehen worden ist 3 Deshalb sind noch heute dort die Flurnamen Mangenacker Mangebrunnen und Mangebuche bekannt Die Mundartform Mange Magnus hat wohl zu dieser Legende gefuhrt Die Grundung der Pfarrei Pfronten durfte dagegen eher auf einen Bischof von Augsburg zuruckzufuhren sein Nachdem Bischof Heinrich II 1059 von Kaiserin Agnes mit dem Wildbann im Allgau belehnt worden war begann soweit nicht altere Besitztitel beruhrt waren siehe dazu auch St Martin in Pfronten hier eine rege Rodungs und Kultivierungsarbeit in deren Verlauf wohl bald nach 1100 die erste Kirche in Pfronten Berg errichtet wurde Darauf weist das Patrozinium des heiligen Nikolaus hin Die Verehrung des Heiligen der an Altstrassen gerne zum Schutzpatron gewahlt wurde setzte nordlich der Alpen verstarkt nach der Translation seiner Gebeine von Myra nach Bari 1087 ein Alte Nikolauspatrozinien gibt es im sudlichen Ostallgau noch in Weissensee Oberkirch und Wald und im benachbarten Tirol in Tannheim Dazu passt eine romanische Nikolausstatue in Oberkirch aus dem 12 13 Jahrhundert deren Verbleib nun unbekannt ist 4 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Betender Engel 15 Jh Von der ersten romanischen Kirche die sehr viel kleiner war konnte allenfalls ein Schacht mit altertumlichen Stufen ubriggeblieben sein Sie bogen vom Turm zum Chor hin ab und wurden bei der Restaurierung um 1930 zugeschuttet Erwahnt wird dieses Gotteshaus bereits 1361 5 In gotischer Zeit ist die Kirche durch ein hoheres Dach und langere Fenster dem neuen Baustil angepasst worden Der Turm erhielt ein Spitzdach wie es die alteste Karte des Allgaus noch zeigt 6 Ein neuer Hochaltar bis 1480 entstanden stammte vom sogenannten Meister des Imberger Altars Erhalten hat sich aber aus dieser Zeit nur das Relief eines betenden Engels der 1964 unter einer Emporentreppe aufgefunden wurde Das Werkstuck um 1460 gehorte vermutlich zu einem Sakramentshauschen Ab der Mitte des 17 Jahrhunderts machte die wachsende Bevolkerungszahl eine grossere Kirche notwendig Da sich der Neubau hinauszogerte wurde zunachst die alte Kirche barockisiert Erwahnt werden die Namen des Malers Leonhard Bosinger 1621 1681 und des kunstreichen Tischlers Peter Babel 1601 1691 1683 schuf Nikolaus Babel einen neuen Hochaltar der von Johann Georg Stapf 1652 1731 gefasst wurde Das Altarblatt malte Rudolf Bosinger 1650 1698 Alle Kunstler stammten aus dem Ort selbst 1687 wurde dann der Grundstein zur heutigen Kirche gelegt Ihr Grundriss hat sich dabei nahezu verdoppelt Deshalb konnte der 1634 abgebrannte Pfarrhof nicht auf dem ausgewahlten Platz sudwestlich der Kirche wieder aufgebaut werden und deshalb wurde durch eine sehr hohe Friedhofsmauer das sudlich angrenzende Anwesen stark eingeengt Beim Neubau der Pfarrkirche die 1692 vollendet war blieb der alte Turm zunachst noch stehen Erst 1746 wurde unter Leitung der Baudirektoren Mang Anton Stapf 1701 1772 und Peter Heel der elegante Bildhauerturm hochgezogen Seine Finanzierung brachte viele Probleme und Differenzen unter die Pfarrgenossen die erst 1766 beendet wurden Auch der Bau der heutigen Kirche und des Turmes war eine Gemeinschaftsleistung von Pfrontener Kunstlern und Handwerkern Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar Detail von Joseph Stapf und Johann Sigmund Hitzelberger nbsp DeckenfreskoNachdem 1776 ein grosses Stuck der alten Gipsdecke herabgefallen war musste eine grundlegende Sanierung des Kirchenbaus vorgenommen werden Der Baumeister war Joseph Anton Geisenhof von Pfronten 1737 1797 Die Handwerker allesamt auch Pfrontener haben ihre Namen auf den Deckplatten der inzwischen abgebrochenen Emporensaulen verewigt Bestritten wurden die Kosten zum grosseren Teil aus einem Vermachtnis das der ledige Pfrontener Joseph Weber 7 gestiftet hatte Die barocke Ausstattung der Kirche die zunachst in den Neubau von 1687 ubernommen worden war fiel dabei einer gleichzeitigen Modernisierung im fruhklassizistischen Stil zum Opfer Nur die 1705 von Nikolaus Babel geschaffene uberreich mit Engelskopfchen ausgeschmuckte Kanzel blieb davon erhalten Fur den neuen Hochaltar fertigte Joseph Stapf 1711 1785 ein Modell Es ist nun in der heimatkundlichen Sammlung im Pfrontener Heimathaus ausgestellt Stapfs Neffe Johann Sigmund Hitzelberger 1745 1829 fuhrte schliesslich die Arbeiten bis 1772 aus Von ihm stammt auch der figurliche Teil Rokokoskulpturen und Putten Hitzelberger werden auch die beiden klassizistischen Seitenaltare zugeschrieben die erst um 1800 entstanden sind nachdem zuvor die finanziellen Mittel gefehlt hatten Eine Kostbarkeit birgt der rechte Seitenaltar Ein Altarblatt des venezianischen Malers Giovanni Antonio Pellegrini 1675 1741 mit dem Gemalde der Heiligen Familie Es stammt wohl aus einer St Joseph Kapelle die anscheinend nur benutzt wurde als der Neubau der Pfarrkirche aufgefuhrt wurde Das Bild ist das einzige Kunstwerk in der Pfarrkirche das nicht durch einen Einheimischen geschaffen wurde Die Decke des Langhauses schmuckt seit 1780 das Fresko einer riesigen Scheinkuppel Im Zentrum schwebt der Kirchenpatron der heilige Nikolaus zum Himmel empor wo er von der Heiligen Dreifaltigkeit und von Joseph und Maria begrusst wird Sein Attribut das Buch mit den drei goldenen Kugeln tragen ihm seitlich unterhalb zwei Engelchen nach Der furstbischofliche Hofmaler Joseph Keller hat das Fresko signiert Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelDie Orgel der Pfarrkirche wurde 2009 von der Orgelbaufirma Romanus Seifert in Kevelaer erbaut Auch der zunachst fur spater geplante Einbau der Pfeifen des schwellbaren Fernwerkes III Manual konnte damals auf Grund einer grosszugigen Einzelspende vorgenommen werden Das Instrument hat nun 33 Register auf der Empore und mit dem Fernwerk 39 Register Ein Teil des Pfeifenwerks stammt aus der Vorgangerorgel die 1913 von G F Steinmeyer amp Co in Ottingen mit 47 Registern erbaut worden war 8 I Hauptwerk C g31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Gamba 8 4 Gedackt 8 5 Flautmajor 8 6 Octave 4 7 Hohlflote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Octave 2 10 Mixtur IV VI 2 11 Trompete 8 II Schwellwerk C g312 Stillgedackt 16 13 Hornprincipal 8 14 Violine 8 15 Konzertflote 8 16 Vox Coelestis ab c 8 17 Geigenprincipal 4 18 Traverse 4 19 Quinte 2 2 3 20 Piccolo 2 21 Terzflote 1 3 5 22 Harm aetherea III IV 2 2 3 23 Tuba 16 24 Harmonietrompete 8 25 Oboe 8 Tremulant III Fernwerk C g326 Stentorprincipal 8 27 Viola alta 8 28 Dolce 8 29 Unda Maris ab c0 8 30 Kornettmixtur V 4 31 Vox Humana 8 Tremulant Pedal C f132 Principalbass 16 33 Subbass 16 34 Quintbass 10 2 3 35 Principal 8 36 Cello 8 37 Choralbass 4 38 Posaune 16 39 Trompetenbass 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Superoktavkoppel III II III III Suboktavkoppel III II III IIIGlocken Glocke Schlagton Gewicht Giesser Gussjahr1 c1 2200 kg Joh Melchior Ernst Memmingen 17502 e1 1050 kg Joh Melchior Ernst Memmingen 17503 g1 550 kg Joh Melchior Ernst Memmingen 17504 a1 350 kg Hahn Landshut 19505 c2 200 kg Hahn Landshut 1950Literatur BearbeitenAnton H Konrad Annemarie und Adolf Schroppel Die Pfarrei Pfronten Schwabische Kunstdenkmale Heft 34 Weissenhorn 1986 Michael Petzet Die Pfarrei Pfronten Schnell Kuntsfuhrer Nr 742 Munchen Zurich 1961 Annemarie Schroppel Adolf Schroppel Pfrontener Kirchen und Kapellen und ihre Pfarrer Schnitzer Verlag Druck Media Marktoberdorf 2002 heimatverein pfronten de PDF 3 8 MB abgerufen am 10 November 2023 Die fundierten Artikel liefern keine Quellenangaben basieren aber im Wesentlichen auf die ab 1603 zum grossen Teil erhaltenen Kirchenrechnungen im Pfarrarchiv Pfronten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetprasenz der Pfarrgemeinde St Nikolaus Pfronten Zwolfuhrlauten des Bayerischen Rundfunks vom 28 Februar 2016 aus der Pfarrkirche St Nikolaus in PfrontenEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Anton Steichele Geschichte der Pfarrei Pfronten in Archiv fur die Pastoral Conferenzen im Bisthume Augsburg Augsburg 1852 Thaddaus Steiner Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Band 9 Fussen Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 2005 ISBN 3 7696 6861 8 S 76 Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus Bd 1 Kempten 1883 S 406 Abbildung Michael Petzet Bayerische Kunstdenkmale Stadt und Landkreis Fussen Deutscher Kunstverlag Munchen 1960 S 93 Christoph Hurters Karte des Allgaus 1619 Faksimiledruck in Allgauer Heimatbucher 38 Bandchen Kempten 1949 Bertold Polcher in Rund um den Falkenstein Mitteilungsblatt des Heimatvereins Pfronten Nr 38 S 962 Nahere Informationen zur Orgel auf der Webseite der Erbauerfirma Seifert 1 47 585861111111 10 557638888889 Koordinaten 47 35 9 1 N 10 33 27 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Pfronten amp oldid 238986605