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Die Evangelische Kirche in Burkhardsfelden einem Ortsteil von Reiskirchen Hessen ist eine Saalkirche aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Das hessische Kulturdenkmal aus der Romanik wurde mehrfach umgebaut und erhielt 1638 einen kleinen pfeilerartigen Turm im Sudwesten mit dreigeschossigem geschweiftem Helmaufbau 1 Kirche von OstenPforte zur Kirche von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Turmhelm von WestenUrkundlich wird eine Kapelle im Jahr 1238 erstmals erwahnt als Rudolf von Burkhardsfelden gegenuber dem Kloster Arnsburg sein Patronatsrecht erstritt Spatestens 1293 war die Kirche zur eigenstandigen Pfarrei erhoben worden Sie wurde in diesem Zuge nach Westen erweitert Im 15 Jahrhundert war der Ort dem Sendbezirk Winnerod 2 und damit dem Archidiakonat St Stephan im Bistum Mainz zugeordnet Mit der Reformation wechselte die Kirchengemeinde zum evangelischen Bekenntnis und war von 1577 bis 1638 Filial von Grossen Buseck Ein Umbau erfolgte 1638 bei dem die Gewolbe entfernt und eine Empore eingebaut wurden Im Sudwesten wurde wahrscheinlich in dieser Zeit ein Turm angebaut Die Kirche wurde 1638 wiederum zur selbststandigen Pfarrei erhoben und war von 1698 bis 1718 pfarramtlich mit Albach verbunden Nachdem sie von 1718 bis 1742 von Rodgen versorgt worden war stand sie ab 1742 wieder im Filialverhaltnis zu Grossen Buseck und ab 1838 von Reiskirchen mit dem sie im Jahr 1900 uniert wurde 2 Das Schiff wurde 1885 1886 umfassend umgebaut als die Mauern um einen Meter erhoht das Dach abgeflacht und die Emporen zweigeschossig erweitert wurden Zudem wurde eine Orgel eingebaut Die spatgotischen Fenster verloren ihr Masswerk 3 Ein Blitzschlag am 16 Juli 1924 beschadigte das Gebaude 4 Eine Innenrenovierung erfolgte von 1993 bis 1995 Burkhardsfelden ist seit 1981 mit der Kirchengemeinde Lindenstruth pfarramtlich verbunden alle gehoren zum Dekanat Giessener Land in der Propstei Oberhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau 5 Architektur Bearbeiten nbsp Schlitzfenster an der Nordseite nbsp Eckquaderung inmitten der SudwandDie nur ungefahr geostete Kirche ist erhoht im Nordwesten des alten Ortskerns aus Bruchsteinmauerwerk inmitten einer ovalen Mauereinfriedung errichtet 6 Der schmale einschiffige Saalbau auf rechteckigem Grundriss mit geradem Ostabschluss hat ein Satteldach und an der Sudwestseite einen kleinen Turm Altester Baukorper ist der Ostteil der wenige Jahrzehnte spater um den Westteil erweitert wurde 7 Hierauf weist die Baufuge in der Mitte der Langseite die die ursprungliche Eckquaderung erkennen lasst Eine Ecksaule in der Nordostecke mit einem Kapitell das mit Blattknospen belegt ist und ein vor der Kirche liegender Schlussstein zeugen von der ursprunglichen Einwolbung mindestens des Ostteils 3 Der Gewolbeschlussstein ist mit einer stilisierten Rose einem bekannten Symbol fur Maria belegt Das spitzbogige Sudportal mit Gewande mit Kehle stammt noch aus der Erbauungszeit der Kirche ebenso ein spitzbogiges Schlitzfenster in der nordlichen Wand 0 15 Meter breit 1 45 Meter hoch 8 In der ostlichen Nordwand ist ein rechteckiges Fenster eingelassen Die drei grosseren spitzbogigen Sudfenster und das baugleiche Ostfenster wurden in spatgotischer Zeit eingebrochen Das ursprungliche Masswerk ist nicht erhalten 9 Der westlichen Giebelseite ist ein kleiner moderner Anbau vorgelagert Der schlanke Kirchturm aus Bruchsteinmauerwerk auf quadratischem Grundriss von 2 25 Meter Lange und nur 0 50 Meter Mauerstarke steht ungewohnlicherweise an der Sudwestecke 9 Er wird durch ein Gesims unterhalb der Traufe des Schiffs in zwei unterschiedlich hohe Geschosse gegliedert Der verschieferte holzerne Helmaufbau ist dreigeschossig Uber einem kubusformigen Geschoss aus verschiefertem Fachwerk erhebt sich die achtseitige Glockenstube mit kleinen flachbogigen Schalllochern Sie beherbergt ein bronzenes Dreiergelaut im Gloria Motiv Zwei Glocken cis2 und dis2 datieren von 1951 eine dritte Glocke fis2 wurde 1783 von Johann Philipp und Peter Bach in Hungen gegossen 10 Dem geschweiften Dach ist eine Laterne mit welscher Haube aufgesetzt 11 Den kronenden Abschluss bildet ein Turmknauf mit Kreuz und Wetterhahn Ausstattung Bearbeiten nbsp Emporenbilder von 1780 nbsp Blick in den Innenraum Richtung NordostenDer Innenraum wird von einer Flachdecke aus dem Jahr 1638 abgeschlossen die in Kassetten gegliedert ist Die Brauntone der holzernen Einrichtungsgegenstande gehen auf die farbliche Fassung von 1886 zuruck Die zweigeschossigen Emporen an der Nord und Westseite ruhen auf viereckigen Holzpfosten mit geschwungenen Bugen Die untere Empore hat in den Brustungsfullungen 15 Gemalde von 1780 mit Darstellungen aus dem Leben Jesu die wahrscheinlich von Daniel Hisgen stammen Seit der letzten Innenrenovierung 1993 1995 sind die Bilder mit den vier Evangelisten die vorher an der Emporenbrustung angebracht waren uber der Kanzel aufgehangt Die obere Empore wurde 1885 1886 eingebaut und blieb ohne Brustungsbilder Die Ostempore dient als Aufstellungsort fur die Orgel Die um 1700 geschaffene polygonale Kanzel wird oben und unten durch profilierte Kranzgesimse abgeschlossen Sie weist in den Fullungen acht kleine quadratische Olbilder mit alttestamentlichen Figuren auf die derselben Hand wie die Emporenbilder zuzuschreiben sind Es handelt sich um die Glaubensgestalten Noah Hiob Abraham Isaak Jakob Mose Aaron und Josua 11 Den Zugang zur Kanzel ermoglicht ein holzerner Pfarrstuhl mit durchbrochenem Rautenwerk Uber dem Sudportal hangt ein Bild des Malers Christian Ruhl 1914 2003 aus Burkhardsfelden das Christus zeigt der sein Kreuz nach Golgota tragt Altester Einrichtungsgegenstand ist das romanische Taufbecken aus Lungstein mit Taustab und zwolf Blenden mit Rundbogen 3 Der obere Durchmesser betragt 0 88 Meter der untere 0 65 Meter die Beckentiefe 0 40 Meter Der steinerne Opferstock ist achtseitig Der Blockaltar verfugt noch uber seine mittelalterliche Platte Eine Gedenkplatte die von Weinranken und Trauben umgeben ist an der Emporenbrustung uber dem Altar erinnert an die Renovierung des Gotteshauses im Jahre 1886 und die neue Orgel die auf der Ostempore ihren Platz fand Zwolf geschnitzte Altarfiguren die ursprunglich ein Retabel verzierten wurden im 19 Jahrhundert verkauft und gelangten moglicherweise ins Oberhessische Museum 11 Orgel Bearbeiten nbsp Bernhard Orgel von 1886Im Jahr 1725 erhielt die Kirche eine neue Orgel auf der Ostempore Johann Georg Forster fuhrte 1842 eine Reparatur durch Die Gebruder Bernhard bauten 1886 ein neues Werk mit sieben Registern auf mechanischen Kegelladen Das einmanualige Instrument ist seitenspielig der Prospekt neuromanisch und wird durch Pilaster in drei Felder gegliedert Das mittlere Rundbogenfeld ist uberhoht und wird von Rankenwerk bekront die flankierenden Felder haben einen Fries aus stilisierten Lilien 1959 baute Forster amp Nicolaus Orgelbau die Gambe 8 durch Kurzung der Pfeifen in einen Principal 2 um Ansonsten ist das Instrument im ursprunglichen Zustand Die Disposition lautet wie folgt 12 I Manual C f3Principal 8 Bourdon 8 Salicional 8 Octav 4 Principal 2 Progressio harmonica 2 2 3 Pedal C c1Subbass 16 Koppeln I P Spielhilfen Tutti als FusshebelLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearbeitet von Folkhard Cremer und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 145 Wilhelm Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien der Landgrafschaft Hessen Darmstadt Hassia sacra 5 Selbstverlag Darmstadt 1931 S 398 f Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Red Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen I Hungen Laubach Lich Reiskirchen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2177 0 S 579 f Heinrich Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen Band 1 Nordlicher Teil Hessisches Denkmalarchiv Darmstadt 1938 S 48 51 Peter Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft Giessen 1979 S 36 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kirchengemeinde auf der Website des Dekanats Burkhardsfelden auf Giessenerland Burkhardsfelden Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Juli 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 580 a b Burkhardsfelden Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Juli 2014 a b c Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 145 Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien 1931 S 398 Homepage der Ev Kirchengemeinden Burkhardsfelden und Lindenstruth abgerufen am 15 Juli 2014 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 579 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 48 halt noch den Westteil fur alter Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 49 a b Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 36 Predigt des Pfarrers zum 50 jahrigen Glockenjubilaum in Burkhardsfelden am 16 September 2001 im Predigt Archiv Memento vom 20 Mai 2014 im Internet Archive der Kirchengemeinde a b c Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 50 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 210 Kirchen in der Gemeinde Reiskirchen Evangelische Kirche Bersrod Evangelische Kirche Burkhardsfelden Evangelische Kirche Ettingshausen Evangelische Kirche Hattenrod Evangelische Kirche Lindenstruth Evangelische Kirche Reiskirchen Evangelische Kirche Veitsberg Evangelische Kirche Winnerod Evangelische Kirche Wirberg 50 579747 8 817795 Koordinaten 50 34 47 1 N 8 49 4 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Burkhardsfelden amp oldid 235326116