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Elend ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen Anhalt ElendStadt Oberharz am BrockenWappen von ElendKoordinaten 51 45 N 10 41 O 51 744722222222 10 686111111111 490 Koordinaten 51 44 41 N 10 41 10 OHohe 490 480 525 mFlache 27 39 km Einwohner 429 31 Dez 2008 Bevolkerungsdichte 16 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2010Postleitzahl 38875Vorwahl 039455Karte Lage von Elend in Oberharz am BrockenBlick auf Elend vom BarenbergBlick auf Elend vom Barenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 1 1 Ortsgliederung 1 2 Klima 2 Wirtschaft und Infrastruktur 2 1 Wirtschaft 2 2 Verkehr 3 Geschichte 4 Wappen und Flagge 5 Personlichkeiten 6 Kultur 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenElend liegt im Harz Hochharz im Naturpark Harz Sachsen Anhalt etwas ausserhalb des Nationalparks Harz Es befindet sich sudlich vom Hohnekamm mit dem Erdbeerkopf sudostlich des Barenbergs und nordnordwestlich vom Rauhen Jakob auf etwa 480 bis 525 m u NN im Tal der Kalten Bode das nordlich des Dorfs Elendstal genannt wird und als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist Dort befindet sich auch die Fichte Talwachter die Teil eines Naturdenkmals ist Etwa 3 km westlich der Ortschaft liegt das Naturschutzgebiet Kramershai und in sudlichen Richtungen erstrecken sich Teile des Naturschutzgebiets Harzer Bachtaler Das nordnordwestliche Nachbardorf ist Schierke Ortsgliederung Bearbeiten Neben dem Hauptort gehoren auch die Wohnplatze Mandelholz und Wietfeld zu Elend Klima Bearbeiten nbsp NiederschlagsdiagrammDer Jahresniederschlag betragt 1116 mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte Uber 90 zeigen niedrigere Werte an Der trockenste Monat ist der September am meisten regnet es im Dezember Im niederschlagreichsten Monat fallt ca 2 1 mal mehr Regen als im trockensten Monat Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel In uber 91 aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten In dem Ort stehen mehrere Ubernachtungsmoglichkeiten zur Verfugung Verkehr Bearbeiten Der Ort liegt an der B 27 Geschichte Bearbeiten nbsp Karte der Gegend zwischen Schierke und Elend 1912 nbsp Mahnmal zur deutschen Teilung und Wiedervereinigung an der innerdeutschen Grenze unmittelbar neben der B 27 zwischen Elend und Braunlage nbsp Harzquerbahn bei der Einfahrt in Elend nbsp Kleinste Holzkirche DeutschlandsDie Flurbezeichnung unter dem elendischen Wege wird fur 1483 erstmals erwahnt In einer Vogteirechnung des Amtes Elbingerode Harz von 1506 07 ist dann unter Einnahmen verzeichnet Innome von der Sagemoln zum Elende dess Forst XII Mar k 1 Vieles deutet darauf hin dass diese Sagemuhle bereits einige Zeit zuvor bestanden hat Nicht erst die Errichtung einer Eisenhutte im ausgehenden 18 Jahrhundert fuhrte zur Entstehung der kleinen Siedlung Elend Bereits 1619 haben Hauss und Hof auf dem Elende im Hartze bestanden die sich im Besitz des Elbingeroder Amtsinhabers Statius von Munchhausen befanden Dieser verkaufte jenes Haus nebst Hof und dem daran gelegenen Wiesenplatz fur 200 Taler an seinen treuen Diener Sander Brautigam von der Erichsburg Dieser Brautigam wird spater als Forster bezeichnet Er durfte hier Kuhe und Rinder halten Bier brauen und an Passanten ausschenken Ausser diesem Forsthaus das auch als Meierei genutzt und so bezeichnet wurde muss auch die Sagemuhle weiterhin bestanden haben 1731 wird diese grundlegend instand gesetzt weil die Ehlendsche Sagemuhle wegen derer nach St Andreasberge aljahrlich destinirten Bloche im Stande gehalten werden muss Im Verlaufe des 18 Jahrhunderts finden sich immer wieder Angaben uber Reparaturen an dieser Sagemuhle Das Forsthaus Elend wechselte 1763 von der Familie Theuerkauf die die Nachkommen Brautigams waren in den Besitz des Forsters Johann Dietrich Fuhrer der sein Haus nebst Zubehor zwischen November 1787 und Februar 1788 an den hannoverschen Staat verkaufte Im Laufe des Jahres 1781 wurde dann mit dem Bau eines neuen Huttenwerkes in Elend begonnen das unweit des bisherigen Forsterhauses entstand Die erste Schule entstand 1796 1818 wurde der Hochofen wieder abgerissen und 1863 wurde die Eisenhutte ganz stillgelegt wodurch die Huttenwerker arbeitslos wurden und die Einwohnerzahl rapide sank Ihre einzige Erwerbsquelle war danach die Forstwirtschaft Als Teil des Amts Elbingerode gehorte Elend ab 1705 zu Hannover und zwischen 1807 und 1813 zum Konigreich Westphalen Kanton Elbingerode im Distrikt Blankenburg des Departements der Saale Durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses kamen die Orte des Amts Elbingerode im Jahr 1814 als Exklave zum Konigreich Hannover das 1866 als Provinz Hannover in das Konigreich Preussen eingegliedert wurde Im Zuge der Einfuhrung der Kreisverfassung 1885 ging das Amt Elbingerode im Kreis Ilfeld auf zu dem nun auch Elend gehorte Die Kirche wurde vor 1897 errichtet 1924 das zentral im Ort stehende Kriegerdenkmal Elend Nach dem Ersten Weltkrieg kam mit dem Fremdenverkehr ein neuer Wirtschaftszweig hinzu 1925 gab es im Sommer schon 31 550 Ubernachtungen Bereits seit 1899 fuhr die Harzquerbahn und 1928 wurde eine Strasse nach Schierke und Wernigerode gebaut Feuersteinstrasse 1933 wurde ein Waldbad eroffnet Bereits am 1 Oktober 1932 wurde der Kreis Ilfeld aufgelost und sein Gebiet der preussischen Provinz Sachsen zugeordnet Elend als Teil des ehemaligen Amtes Elbingerode kam dadurch zum Landkreis Wernigerode im Regierungsbezirk Magdeburg der ab 1944 in der Provinz Magdeburg lag Die kirchliche Zugehorigkeit zur Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers endete erst mit der Auflosung des Konsistorialbezirks Ilfeld und dessen Eingliederung in die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen am 1 Januar 1982 Auf dem Friedhof findet sich eine Kriegsgraberstatte fur eine grosse Anzahl im April 1945 gefallener deutscher Soldaten Von 1945 bis 1948 amtierte Heinrich Clausen als Burgermeister des Orts Nach der Auflosung Preussens gehorte Elend ab 1945 zur Sowjetischen Besatzungszone seit 1947 zum Land Sachsen Anhalt und seit 1952 zum Kreis Wernigerode im Bezirk Magdeburg Bis 1990 lag Elend unmittelbar an der innerdeutschen Grenze Mehrfach kam es bei Elend zu todlich verlaufenden Fluchtversuchen So starben 1964 Peter Muller und 1966 Klaus Schaper in der Nahe des Orts Jurgen Hainz versuchte 1971 zu fluchten Er wurde angeschossen und starb 1972 in einem Krankenhaus Die Bezirksverwaltung Magdeburg des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS unterhielt in Elend ein Erholungsheim fur hauptamtliche Mitarbeiter und deren Familien Am 12 November 1989 wurde die Grenze in Elend geoffnet das Grenzdenkmal Elend erinnert hieran Seit 1990 gehorte Elend zum sachsen anhaltischen Landkreis Wernigerode der im Jahr 2007 im Landkreis Harz aufging Am 1 Januar 2010 schloss sich die Gemeinde Elend mit den Gemeinden Sorge Stiege und Tanne sowie den Stadten Elbingerode Hasselfelde und Benneckenstein zur Stadt Oberharz am Brocken zusammen Entwicklung der Einwohnerzahl 1800 0 150 1890 0 1897 2003 0 632 30 Juni Wappen und Flagge BearbeitenBlasonierung In Rot eine silberne Spitze belegt mit einer aus grunem gewolbtem Schildfuss wachsenden Tanne Die Gemeinde Elend fuhrt gemass ihrer Hauptsatzung 2 Abs 1 ein Wappen Der Magdeburger Kommunalheraldiker Jorg Mantzsch gestaltete es nach einem fruheren Dienstsiegel und fuhrte es 1996 ins Genehmigungsverfahren Die Flagge der ehemaligen Gemeinde ist laut Satzung grun weiss belegt mit dem Wappen Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Krebs 1832 1905 erster Stammapostel der Neuapostolischen Kirche Hartmut Esser 1943 Soziologe Professor an der Universitat MannheimDer Landrat Friedrich Boehm verstarb im Jahr 1906 im Ort In der Gemarkung Elends wurde 1922 der Wilderer Wilhelm Muckenheim erschossen Der Wildererstein erinnert an ihn 1943 hielt sich der Schriftsteller Wolfgang Borchert langere Zeit in einem Lazarett in Elend auf Der mehrfache DDR Meister im Skilanglauf und Olympiateilnehmer Karsten Brandt 1958 verbrachte seine Kindheit in Elend 1777 weilte Goethe in Elend um seine Abhandlungen uber Granit zu schreiben Er war von der Gegend so beeindruckt dass er sie in die Walpurgisnachtszene seines Faust I einbrachte Wilhelm Raabe liess seine Erzahlung Else von der Tanne in Elend zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs spielen Kultur BearbeitenIn Elend gibt es mehrmals jahrlich Grossveranstaltungen die Oberharzer Silvestergaudi das traditionelle Skijoring das Festival Rocken am Brocken sowie das Waldbad und Schutzenfest Literatur BearbeitenKarlheinz Brumme Elend Chronik eines Harzdorfchens unterm Brocken Blankenburg Wernigerode o J 2008 Dietmar Schultke Der DDR Alltag in der Grenzkompanie Elend In Keiner kommt durch Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer Aufbau Verlag Berlin 4 Auflage 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elend Harz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv Sachsen Anhalt H 9 1 33 Fach 1 5 Nr 2 Bl 12rOrtsteile der Stadt Oberharz am Brocken Ortschaften und Ortsteile Stadt Benneckenstein Harz Stadt Elbingerode Harz Elend Stadt Hasselfelde mit Rotacker Konigshutte Harz Hohlenort Rubeland mit Neuwerk und Susenburg Sorge Stiege Tanne TrautensteinWeitere Ortslagen Buchenberg und Eggeroder Brunnen zu Stadt Elbingerode Mandelholz und Wietfeld zu Elend Ludershof und Neue Hutte zu Konigshutte Kaltes Tal und Kreuztal zu Hohlenort Rubeland Normdaten Geografikum GND 4713817 8 lobid OGND AKS VIAF 241227400 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elend Harz amp oldid 230090961