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Der Wildererstein ist ein Gedenkstein fur den 1922 erschossenen Wilderer Wilhelm Muckenheim im Harz in Sachsen Anhalt Wildererstein 2020Umgebung des Steins Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gestaltung 3 Geschichte 4 LiteraturLage BearbeitenEr befindet sich in einem Waldstuck am Amkenberg sudostlich des zu Oberharz am Brocken gehorenden Dorfs Elend Harz an dem Platz an dem Wilhelm Muckenheim seiner Schussverletzung erlag Gestaltung BearbeitenDer Gedenkstein besteht aus Kieselschiefer und soll 500 Kilogramm wiegen Die Farbung des Steins ist blauschwarz wobei eine starke Maserung mit weissem Quarz besteht Seine etwa dreieckige Grundflache betragt 60 60 70 Zentimeter wobei er eine Hohe von ungefahr 70 Zentimeter erreicht Auf dem Stein befindet sich eine Inschriftentafel mit der Aufschrift WILHELMMUCKENHEIMKONIG DER WILDDIEBE1 APRIL 18875 OKTOBER 1922 Als Verzierung ist links und rechts der beiden letzten Zeilen jeweils ein Eichenblatt mit Eichel dargestellt Links des Steins befindet sich ein Schild auf dem die Geschichte Muckenheims dargestellt ist Im Umfeld des Steins wurden drei Laubbaume zwei Ahornbaume und eine Eiche gepflanzt Vor dem Stein ist eine holzerne Sitzbank aufgestellt Geschichte BearbeitenDer 1887 in Benneckenstein Harz geborene und dort auch lebende Muckenheim war ein in der Region bekannter Wilderer und trug den Beinamen Konig der Wilderer Wiederholt sass er wegen Jagdvergehen in Haft Er war trotzdem in der ortlichen Gesellschaft verankert und genoss durch gegluckte Fluchtversuche nach Festnahmen und Grosszugigkeit gegenuber Bedurftigen in der Bevolkerung Respekt Am 5 Oktober 1922 gelangte er am Amkenberg mit anderen Wilderern in eine von zwei Hilfsforstern durchgefuhrte Aktion gegen Wilderer Er wurde von einem Schuss schwer verletzt es gelang ihm jedoch noch uber eine Entfernung von 114 Meter zu fluchten Man fand ihn dann jedoch am nachsten Tag tot mit seinem Gewehr in der Hand unter einer Fichte Er wurde in Benneckenstein beigesetzt Anfang der 1930er Jahre liess der Revierforster Fritz Peter an der Stelle an der Muckenheim tot aufgefunden worden war einen Stein setzen Eine Beschriftung erhielt der Stein jedoch nicht Der zunachst wohl aufrecht stehende Stein wurde bei Ruckearbeiten Ende der 1940er Jahre abgebrochen Er lag dann unbeachtet am Rande eines Ruckewegs 1955 wurde der Stein bei Vermessungsarbeiten eingemessen Eine Ubernahme dieser Vermessung in offizielle Kartenwerke erfolgte jedoch nicht Ein Hintergrund konnte die Nahe des Standorts zur damaligen innerdeutschen Grenze sein Im Folgenden geriet der im Grenzsperrgebiet liegende Stein weitgehend in Vergessenheit Ab 1992 nach der friedlichen Revolution in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung bestand kein Grenzsperrgebiet mehr begannen Brigitte und Karl Heinz Hahne aus Konigshutte Harz mit der Suche nach dem Verbleib des Steins Mit Unterstutzung regionaler Ortschronisten sowie des ehemaligen Oberforsters Finke aus Obersdorf und des Jagdpachters G Hoffmann aus Braunlage konnte der alte Stein im Mai 1996 schliesslich gefunden werden Er besteht aus fur den Standort ungewohnlichem Kieselschiefer Mit Peter Grosch untersuchte ein Fachmann fur den Altbergbau den Stein Ein von ihm angefertigtes Zertifikat bestatigte die Echtheit des Steins Ab Juli 1996 erfolgten Arbeiten zur Gestaltung einer wurdigen Umgebung des Steins So wurden einige Baume entfernt und ein Pfad angelegt Am 27 April 1997 brachte der Kultur und Heimatverein Benneckenstein zusammen mit Engagierten aus Konigshutte und Elend eine erlauternde Gedenktafel sowie Hinweisschilder an Der Plan direkt in den Stein die Initialen WM und die Jahreszahl 1922 einzumeisseln musste aufgrund der extremen Harte des Steins aufgegeben werden Die Kosten von uber 800 Deutsche Mark ubernahm zum grossten Teil der Verein aus Benneckenstein sowie der Jagdpachter Hoffmann Verwandte Muckenheims ebenso der Harzklub Zweigverein Elend der 2004 auch die Bank aufstellte Die drei Baume wurden am 11 Oktober 2004 anlasslich des 82 Todestages von den Vereinen aus Benneckenstein und Elend sowie der Revierforsterin Grit Defourny angepflanzt Literatur BearbeitenKarlheinz Brumme Elend Chronik eines Harzdorfchens unterm Brocken 2 erweiterte Auflage 2010 S 190 f 51 726189 10 648214 Koordinaten 51 43 34 3 N 10 38 53 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wildererstein amp oldid 230296299