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Drossdorf war ein Dorf nordwestlich von Borna das in den Jahren 1982 und 1983 dem Braunkohlebergbau durch den Tagebau Schleenhain zum Opfer gefallen ist Seine Flur gehort heute zur Ortschaft Grossstolpen der Stadt Groitzsch im Landkreis Leipzig Freistaat Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage und Verkehr 2 Geschichte 3 Orte der Erinnerung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage und Verkehr BearbeitenDrossdorf lag in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Borna im Sudosten und Groitzsch im Nordwesten Es lag an der B 176 und hatte einen Bahnhof an der heute stillgelegten Bahnstrecke Neukieritzsch Pegau Die devastierte Ortslage befindet sich heute im Norden des Abbaufelds Schleenhain des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain ostlich von Podelwitz und nordlich der neu trassierten B 176 Im Nordosten liegt Neukieritzsch Geschichte Bearbeiten nbsp Rittergut Drossdorf nbsp Gleisrest beim ehemaligen Bahnhof DrossdorfDrossdorf wurde um 1150 als Drogisdorff genannt Das ortliche Rittergut ist seit 1696 belegt Der erste Besitzer war die Familie von Bose die das Gut zu Beginn des 18 Jahrhunderts an die Familie von Helldorf verkaufte 1 Drossdorf lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Borna 2 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Borna und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna 3 Am 1 Oktober 1909 erhielt Drossdorf mit der gleichnamigen Station einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Neukieritzsch Pegau 1952 wurde Drossdorf dem Kreis Borna im Bezirk Leipzig zugeteilt Am 1 April 1966 erfolgte die Eingemeindung nach Grossstolpen 4 In das Abbaugebiet des sich seit 1949 von Suden und spater von Westen her nahernden Tagebaus Schleenhain war Drossdorf aufgrund seiner Randlage an der Fernverkehrsstrasse 176 zunachst nicht eingeplant Dennoch erfolgte in den Jahren 1982 bis 1983 der Abbruch des Orts und des Ritterguts Die 300 Einwohner von Drossdorf wurden dabei umgesiedelt 5 Im Groitzscher Ortsteil Grosspriesligk entstanden ab 1981 fur die ehemaligen Drossdorfer neue Eigenheime in der Drossdorfer Strasse 6 Die Devastierung uberlebten in Drossdorf einzig der Bahnhof eine Schaferei und die etwas nordlich gelegene Ziegelei Die Gebaude wurden aber spater abgerissen 7 Auch der Standort des 1884 eingeweihten Luther Denkmals einen Kilometer ostlich von Drossdorf lag im Abbaugebiet des Tagebaus Schleenhain Aus diesem Grund wurde der 3 50 Meter hohe Obelisk mit Bildnissen von Katharina und Martin Luther im Jahr 1983 auf den Markt von Neukieritzsch umgesetzt Katharina von Bora die spatere Ehefrau Martin Luthers wurde 1499 in der Nahe auf Gut Lippendorf geboren Ihr Mann kaufte fur sie als Alterssitz Jahre spater das in der Gemarkung Kieritzsch gelegene Gut Zollsdorf dessen Standort ebenfalls dem Tagebau weichen musste 8 Am 1 Juni 1997 wurde der Reiseverkehr auf der Bahnstrecke Neukieritzsch Pegau endgultig eingestellt 1998 erfolgte der Abriss aller Hochbauten auf dem Gelande der Station Drossdorf d h das u a des Stellwerks und des Empfangsgebaudes aus dem Jahr 1957 9 Teile der fruheren Strecke wurden vom Tagebau Vereinigtes Schleenhain uberbaggert Die bisher noch nicht uberbaggerte Flur von Drossdorf ist fur den Abbau vorgesehen Durch die Eingemeindung von Grossstolpen nach Groitzsch gehort die Ortsflur von Drossdorf seit dem 1 Januar 1996 zu Groitzsch Orte der Erinnerung BearbeitenDer Wappenstein des im Jahr 1910 erbauten Drossdorfer Herrenhauses steht heute als einziger Rest des Gebaudes auf einem Sandsteinsockel im Flurstein Lapidarium auf der Wiprechtsburg Groitzsch 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drossdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Drossdorf im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Drossdorf auf www devastiert deEinzelnachweise Bearbeiten Das Rittergut Drossdorf auf www sachsens schlosser de Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 62 f Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900 Drossdorf auf gov genealogy net Beschreibung des Tagebaus Schleenhain in einem Dokument der LMBV Grosspriesligk auf www reitwanderfuehrer de Drossdorf in einem Geocaching Portal inkl altem Ortsplan Beschreibung des Tagebaus Peres in einem Dokument der LMBV S 31 und 34 Der Haltepunkt Drossdorf auf www sachsenschiene net abgerufen am 19 Juli 2016 Das Flursteinlapidarium auf www reitwanderfuehrer de51 147844 12 367729 Koordinaten 51 8 52 2 N 12 22 3 8 O Gemeindeteile der Stadt Groitzsch Altengroitzsch Brosen 1 Grosspriesligk 2 Wischstauden 1 Grosswischstauden Kleinwischstauden 1 3Audigast 4 Kobschutz Schnaudertrebnitz 4 5Auligk 4 Gatzen Kleinpriessligk Lobnitz Bennewitz 1895 vereinigt Saasdorf 4 6 Methewitz Michelwitz 4 7 Nothnitz 4 7 8 Maltitz Pautzsch 4 7 9Berndorf 4 Kleinhermsdorf Nehmitz 4 10 Hemmendorf 4 11 Hohendorf 4 12 Langenhain Oellschutz 4 12 13Grossstolpen 4 Kleinstolpen 4 14 Collnitz 4 15 Podelwitz Drosskau 4 16 Obertitz 4 16 17Kaferhain Zschagast Schleenhain Leipen Drossdorf 181 seit 1948 2 seit 1935 3 1933 1948 zu Wischstauden vereinigt 4 seit 1996 5 1948 1996 zu Audigast6 1948 1996 zu Auligk 7 1973 1996 zu Auligk 8 1948 1973 zu Methewitz 9 1948 1973 zu Michelwitz10 1935 11 1957 12 1974 1996 zu Berndorf 13 1948 1974 zu Hohendorf14 1934 15 1948 16 1966 1996 zu Grossstolpen 17 1948 1966 zu Drosskau 18 Wustung durch Bergbau devastiert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drossdorf Groitzsch amp oldid 214104564