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Der Donoperteich auch Donoper Teich liegt in einem vielbesuchten Naturschutzgebiet an der Grenze der Detmolder Ortsteile Hiddesen und Pivitsheide V H im Teutoburger Wald Der Teich und das umliegende Gebiet wurde am 4 April 1950 gemeinsam mit dem Hiddeser Bent unter Schutz gestellt und gilt durch seine landschaftliche Vielfalt und Schonheit zu den beliebtesten Ausflugszielen in Lippe Er wurde um 1625 auf Geheiss von Simon VII fur die Fischzucht angestaut und nach dem Kammerherrn von Donop benannt DonoperteichBlick vom Westufer 2005Geographische Lage SW von DetmoldZuflusse HasselbachAbfluss HasselbachOrte am Ufer Hiddesen 1 km entfernt Ufernaher Ort DetmoldDatenKoordinaten 51 55 38 N 8 48 20 O 51 927096 8 805456 162 Koordinaten 51 55 38 N 8 48 20 ODonoperteich Nordrhein Westfalen Hohe uber Meeresspiegel 162 mLange 150 mdep1Breite 50 mdep1Vorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITE Inhaltsverzeichnis 1 Lage Grosse und Geologie 2 Geschichte 3 Tierwelt 4 Pflanzenwelt 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Grosse und Geologie BearbeitenDas im Teutoburger Wald sudwestlich der Stadt Detmold gelegene Naturschutzgebiet Donoperteich und Hiddeser Bent mit einer Grosse von rund 119 Hektar besteht aus zwei Teilgebieten Im westlichen Teil liegen der Donoperteich und der Krebsteich das Hasselbachtal der Kahle Ehberg und das Weginghauser Bruch Im ostlichen Teil liegt das einzig noch existierende Hochmoor in Lippe das Hiddeser Bent Der etwa 50 m breite und 150 m lange Donoperteich liegt 162 m uber NN und der Untergrund besteht aus einer wasserundurchlassigen Cenoman Mergelschicht der Oberkreide die auch fur das maandrierende tief eingeschnittene Bett des Hasselbachs sowie fur die grosse Anzahl von Quellen in der Umgebung verantwortlich ist Der Hasselbach entspringt am Fuss des 340 m hohen Kahlen Ehbergs bildet durch Aufstauung zunachst den Krebsteich und nach etwa 500 m den Donoperteich Im weiteren Verlauf wird der Hasselbach ein drittes Mal zum Hasselbachteich gestaut Das Wasser ist relativ kalkreich und die teilweise eingefassten Quellen darunter die sudlich des Teichs gelegene Kummerbachquelle werden zur Trinkwasserversorgung Detmolds genutzt Geschichte Bearbeiten nbsp Hugelgrab am Donoperteich 2009 nbsp Donoperteich um 1875 nbsp Staumauer des Donoperteichs 2009Die altesten Spuren menschlicher Anwesenheit im Gebiet des heutigen Donoperteichs bilden einige 0 5 bis 1 7 Meter hohe Hugelgraber die dem Ubergang der Spaten Bronzezeit zur Fruhen Eisenzeit ca 600 bis 800 v Chr zugeordnet werden Die aus Sand und Sandstein errichteten Graber mit einem Durchmesser von neun bis 23 Metern befinden sich am westlichen Ufer des Gewassers und geben heute nur einen kleinen Eindruck von der Grosse der einst vorhandenen Grabhugelfelder Die archaologischen Funde werden im Lippischen Landesmuseum in Detmold aufbewahrt 1 Aus einer Steuerliste von 1390 ist zu entnehmen dass sich zu dieser Zeit am Teich die Siedlung Wedinchusen Weginghausen befand Die Bewohner wurden um 1540 nach Hiddesen umgesiedelt weil sie der Detmolder Hude und den landesherrlichen Holzungen nachteilig waren Am Ende des 16 Jahrhunderts erhielt der in Diensten des Landesherrn stehende Pferdehirte Johann Dreimann von Lopshorn seinen Wohnsitz am Hasselbach Er sollte die wildlebenden Senner Pferde von dort aus betreuen 1595 wurde sein Haus in Lopshorn abgebaut und im Gebiet des heutigen Donoperteichs neu errichtet 1619 erwarb Graf Simon VII den verschuldeten Besitz vom Johanns Sohn Deppe Dreimann fur 400 Taler Im Jahr 1618 wurde die Detmolder Hude von Simon VII erweitert und zur gleichen Zeit begann man den Hasselbach aufzustauen und die Teiche bei Pferdehirts Hoff und Pferdehirtten Deich als Fischteiche zu benutzen In den Verzeichnissen der herrschaftlichen Fischteiche wird der erste ab 1625 mit Donops Deich bezeichnet und mit 300 Jung Forellen besetzt Forellen waren zu dieser Zeit offenbar sehr beliebt und wurden vorwiegend im Detmolder Schloss verzehrt aber auch an Detmolder Wildhandler und nach Bad Pyrmont geliefert Bis zur zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts diente das Gebiet um den Donoperteich als Hude fur Detmold und Hiddesen als Weide fur die freilebenden Senner Pferde wie auch fur die Schweinemast und der Teich wurde als Tranke und Bad fur das gehutete Vieh genutzt Doch der Wald litt stark unter der Belastung durch die Hude Wie sehr der Wald geschadigt wurde zeigt eine Forstbeschreibung von 1756 die besagt dass um diese Zeit das Weginghauser Bruch ein fast ganzlich leeres mit Heide bewachsenes und mit wenigen Eichen und Buchen bestandenes Revier war Im Lewgensgrund in der Nahe des Donoperteiches wurde 1861 fur den Revierforster ein Dienstgebaude errichtet und ab 1895 darin eine Gaststatte eroffnet Mit der Einweihung des Hermannsdenkmals im Jahr 1875 und der Entdeckung des Donoperteichs als Ausflugsziel hatte sich der Fremdenverkehr entwickelt Von 1902 bis 1912 gab es einen Kahnbetrieb auf dem Teich der gleich im ersten Jahr drei Unfalltote forderte 1931 wurde die Gaststatte vom Forsthaus in das neu errichtete Gasthaus Forstfrieden verlegt das westlich vom Teich an der Landstrasse nach Pivitsheide liegt Nachdem es 2012 geschlossen hat wurde es umgebaut und renoviert Seit Ende August 2015 ist es komplett saniert neueroffnet worden Am 4 April 1950 wurde der Donoperteich und das Hiddeser Bent als Naturschutzgebiet ausgewiesen 2 Tierwelt BearbeitenDas Naturschutzgebiet am Donoperteich zeichnet sich durch seine Vielfalt an Lebensraumen aus und ist trotz der grossen Zahl an Besuchern und Ausfluglern die Heimat zahlreicher Tiere und Pflanzen besonders jedoch vieler Vogelarten Die hier lebenden Brutvogel gehoren zu den Kulturfolgern die sich an die Nahe zu Menschen gewohnt haben Der lichte Mischwald beherbergt die meisten Brutvogel so wurden hier alle sechs bei uns vorkommenden Spechtarten gesichtet Schwarz Grun Grau Bunt Mittel und Kleinspecht Allerdings ist der Bestand an nistenden Spechten in den letzten Jahren stark rucklaufig Die verlassenen Buntspechthohlen beziehen Kleiber Star Gartenrotschwanz Trauerschnapper und mehrere Meisenarten Garten und Waldbaumlaufer bauen hinter der aufgeplatzten Rinde alter Baume ihr Nest und huschen auf Nahrungssuche in Spiralen den Baum hinauf In grosseren Hohlraumen der Baume bruten Waldkauze die hier lebenden Waldohreulen bevorzugen die vorhandenen Nester von Rabenkrahen als Brutplatz 3 Haufig sind Amseln Mistel und Singdrosseln zu beobachten wahrend im Oktober aus Osteuropa kleine Trupps von Rotdrosseln ankommen die in Mittel und Westeuropa uberwintern Diese Drosseln sind leicht mit den Singdrosseln zu verwechseln am besten ist die Rotdrossel an einem hellen Streifen uber den Augen und rostroten Flanken zu erkennen In kleinen Fichtenbestanden leben das Winter und das Sommergoldhahnchen die zu den kleinsten Vogeln Europas gehoren und nur 5 6 Gramm wiegen Es gibt drei Wildtaubenarten im Naturschutzgebiet Die einer Brieftaube ahnliche Hohltaube die kleine Turteltaube und die wesentlich grossere zahlreich vorkommende Ringeltaube Grosse Schwarme an Bergfinken verlassen im Herbst ihre Brutgebiete in Skandinavien und einige uberwintern am Donoperteich Es sind nahe Verwandte unserer heimischen Buchfinken Ein weiterer Wintergast ist der sibirische Tannenhaher der in manchen Jahren in grosser Anzahl nach Mitteleuropa kommt ausgelost durch Nahrungsmangel in seiner sibirischen Heimat Er unterscheidet sich jedoch deutlich von unserem heimischen Eichelhaher durch seinen langeren Schnabel und seine schokoladenbraune Farbung die von weissen Flecken unterbrochen wird Gelegentlich ist der Fichtenkreuzschnabel und sogar der Kiefernkreuzschnabel aus Skandinavien zu beobachten In dichten jungen Nadelbaumen und Hecken bruten Schwanzmeisen dessen Schwanz beim ausgewachsenen Vogel erheblich langer als der Korper ist Alle ubrigen sechs heimischen Meisenarten sind ebenfalls am Donoperteich zu finden so die Kohl Blau Tannen Hauben Sumpf und Weidenmeise In der Nahe des alten Forsthauses in alten Hecken sind Goldammern zu beobachten die jedoch am Boden bruten In ihrer Nachbarschaft in den Baumen am Rand der Felder des Schlepperhofs leben Girlitze Grunlinge und Hanflinge und am ehemaligen Schiessplatz singen Monchs Garten und Klappergrasmucken 3 Am Teich und am Hasselbach findet man die Gebirgsstelze und die Wasseramsel Sie ist der einzige Singvogel der schwimmen und tauchen kann Manchmal besucht auch ein Eisvogel den Hasselbach obwohl er hier nicht brutet weil er keine schnellfliessenden Gewasser liebt Auf dem Donoperteich selbst leben das Jahr uber Stockenten aber auch Krikenten Knakenten Schellenten und Gansesager sind schon beobachtet worden In den Kronen einer alten Eiche hat ein Mausebussard seinen Horst und an sonnigen Vorfruhlingstagen ist das Balzspiel dieser grossen Greifvogel zu beobachten Ein Wintergast aus Nordskandinavien ist der Rauhfussbussard wahrend in der warmen Jahreszeit ein Wespenbussard aus Afrika am Donoperteich gesichtet wurde 3 Pflanzenwelt Bearbeiten nbsp Zusammenfluss des Hasselbaches links mit einem seiner kleinen Zuflusse 2007Im kalk und nahrstoffreichen Wasser des Donoperteiches und des Krebsteiches gedeihen das Schwimmende Laichkraut das Kleine Laichkraut und der Wasser Hahnenfuss Der Krebsteich ist wesentlich starker als der zuletzt 1977 entschlammte Donoperteich verlandet deshalb sind hier Bestande des Teich Schachtelhalms der Schnabelsegge der Wasser Schwertlilie des Schmalblattrigen Rohrkolbens und des Gilbweiderichs zu finden Auf die Rohrichtzone schliesst sich landeinwarts ein Buschwerk an das aus der Ohrweide der Grauweide und dem Faulbaum besteht Daran rankt sich der Bittersusse Nachtschatten empor An der Einmundung des Hasselbachs in den Donoperteich wachsen Schwarzerlen und auf dem Flachmoortorf des Bodens gedeihen die Rasenschmiele die Langahrige Segge und das Sumpf Reitgras 4 An den Quellen und Bachen die dem Hasselbach zufliessen findet die Brunnenkresse und der Schmalblattrige Merk vorzugliche Lebensbedingungen wie auch der Falten Schwaden der Bachbungen Ehrenpreis das Sumpf Vergissmeinnicht das Rosarote Weidenroschen und die aromatisch duftende Wasserminze An einigen Stellen ist das seltene Quellgras zu finden das in Lippe ausserdem nur noch im Hardisser Moor wachst Uber Jahrhunderte hinweg diente der Laubwald am Donoperteich der Hudewirtschaft und der Laubheugewinnung Davon zeugen viele Masteichen und Mastbuchen im Weginghauser Bruch und an der Lopshorner Allee die typische Borkenwucherungen an den Stammen durch Verbiss aufweisen Auffallend sind die sogenannten Mehrbruderbaume vielstammige Buchen die durch mehrere Setzlinge Heister in ein Pflanzloch entstanden Durch eine gemeinsame Einhegung konnten sie nun besser vor Verbiss geschutzt werden und sind typisch fur eine Hudelandschaft Zahlreiche Pilze Moose und Flechten besiedeln die alten Eichen und Buchen sogar der Tupfelfarn wachst infolge der hohen Luftfeuchtigkeit in den Asten einiger Eichen 4 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama vom Donoper Teich 2008Literatur BearbeitenHerbert Stower Die Natur und Kulturlandschaft am Donoper Teich In Heimatland Lippe Januar 1999 Herausgeber Lippischer Heimatbund e V Hermann Schierholz Aus der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Donoper Teich und Hiddeser Bent In Heimatland Lippe Februar 1985 Herausgeber Lippischer Heimatbund e V Helmut Brinkmann Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Donoper Teich und Hiddeser Bent Teil 1 In Heimatland Lippe April 1984 Herausgeber Lippischer Heimatbund e V Helmut Brinkmann Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Donoper Teich und Hiddeser Bent Teil 2 In Heimatland Lippe Mai 1984 Herausgeber Lippischer Heimatbund e V Kurt Rohlfs Geschichte des Naturschutzgebietes Donoper Teich Hiddeser Bent In Heimatland Lippe Oktober 1984 Herausgeber Lippischer Heimatbund e V Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Donoperteich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Donoper Teich mit Karte Donoper Teich und andere Sehenswurdigkeiten im Teutoburger Wald Donoper Teich und andere Ausflugsziele im Kreis Lippe Donoper Teich Website der Stadt Detmold Einzelnachweise Bearbeiten Informationstafel des Lippischen Landesmuseums Detmold Herbert Stower Die Natur und Kulturlandschaft am Donoper Teich In Lippischer Heimatbund e V Hrsg Heimatland Lippe Januar 1999 a b c Hermann Schierholz Aus der Vogelwelt des Naturschutzgebietes Donoper Teich und Hiddeser Bent In Lippischer Heimatbund e V Hrsg Heimatland Lippe Februar 1985 a b Helmut Brinkmann Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Donoper Teich und Hiddeser Bent Teil 1 In Lippischer Heimatbund e V Hrsg Heimatland Lippe April 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Donoperteich amp oldid 230113008