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Ditlev Gothard Monrad 24 November 1811 in Kopenhagen 28 Marz 1887 in Nykobing Falster war ein danischer Politiker und Bischof Er gilt als der Vater des danischen Grundgesetzes von 1849 Ditlev Gothard MonradMonrad in seinen spaten JahrenMonrad galt als politisch ausserordentlich talentiert und tuchtig Er war einer der fuhrenden Personen der Nationalliberalen und anderer Krafte in Danemark die mit der Marzrevolution den Absolutismus beendeten und mit dem Marzministerium die Ara der konstitutionellen Monarchie einlauteten Dieser danische Verfassungsstaat existiert kontinuierlich bis heute Wahrend des Deutsch Danischen Kriegs 1864 war Monrad danischer Premierminister Nach der schweren Niederlage an der er eine Mitverantwortung trug emigrierte er als gebrochener Mann nach Neuseeland wo er als einfacher Farmer ein neues Leben anfangen wollte und neue Kraft schopfte Er kehrte bald nach Danemark zuruck und wirkte erneut in der Politik und als Bischof Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Der Politiker 2 1 Politische Sternstunde 2 2 Publizistische Lehrjahre 2 3 1848 2 4 Verfassungsvater 2 5 Folketingsabgeordneter 2 6 Wieder Regierungsmitglied 2 7 Premierminister im Deutsch Danischen Krieg 3 Auswanderung 4 Ruckkehr und die letzten Jahre 5 Der Geistliche 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 QuellenFamilie und Ausbildung BearbeitenD G Monrad wie er allgemein genannt wird war Sohn des norwegischen Beamten Otto Sommer Monrad und Charlotte Frederikke geborene Riis Nach dem Kieler Frieden 1814 hielt sein Vater zum Geburtsland und ging nach Trondheim Die Familie zog im darauf folgenden Jahr nach und musste feststellen dass er psychisch erkrankt war Nachdem er versuchte seine Frau umzubringen trennte sie sich von ihm und zog nach Schleswig Holstein wo sie 1828 starb Der junge D G Monrad sah sie nur noch einmal 1825 Sein Vater verstarb 1862 in tiefer Melancholie 1 Er selbst wuchs bei seiner Tante mutterlicherseits auf deren Mann Kaufmann in Praesto war Dort verbrachte er sechs ungluckliche Jahre 1840 heiratete er Emilie Nathalia Lutthans und dreieinhalb Jahre nach deren Tod heiratete er am 16 Februar 1875 Emma Tutein die Tochter des Politikers Peter Adolph Tutein In Praesto stand ihm keine hohere Ausbildung offen und normalerweise ware er Kaufmann geworden Aber der ortliche Pfarrer N Sotoft erkannte sein ausserordentliches Talent und sammelte mehrere hundert Rigsbankdaler fur seine Ausbildung Er besuchte so die Lateinschule in Vordingborg wo er 1830 sein Abitur mit besonderer Auszeichnung absolvierte Derartige Auszeichnungen erhielt er auch in allen folgenden Abschlussen seiner akademischen Laufbahn In Kopenhagen war er Teil eines Kreises gleichaltriger Studenten die alle eine mehr oder weniger bedeutende Rolle im offentlichen Leben Danemarks spielen sollten Er galt als ausserordentlich redegewandt und kannte wie kaum ein anderer seinen Goethe oder Shakespeare 1836 machte er sein theologisches Examen Cand theol an der Universitat Kopenhagen Anstatt aber die ubliche Laufbahn als Pfarrer einzuschlagen studierte er erst einmal orientalische Sprachen und bereits 1838 machte er seinen Magister Im September desselben Jahres reiste er mit einem Stipendium nach Paris wo er semitische Sprachen bei Bournouf Quatremere und Reynaud studierte die schnell auf den selten begabten Studenten aufmerksam wurden Aber auch die intensive Beschaftigung mit der Wissenschaft konnte seine Unruhe nicht besanftigen Dazu kam dass er sich in Emilie Nathalie Luthans verliebte Monrad soll immer sehr empfanglich fur Frauen gewesen sein was damit zusammenhangen mag dass er niemals ein richtiges Familienleben als Kind hatte Als er 1839 seine vorlaufigen Studien in Paris beendete zog es ihn daher zunachst nach Danemark bevor er seinen Reiseplan nach Agypten weiter verfolgte Der Politiker BearbeitenPolitische Sternstunde Bearbeiten So begab es sich dass er in Kopenhagen war als Frederik VI am 3 Dezember 1839 starb Durch Zufall kam er auf ein Studententreffen das Orla Lehmann fur denselben Abend einberufen hatte Doch Lehmanns Vorschlag einer Petition an den neuen Konig stiess derart auf Skepsis dass sie nie zustande gekommen ware hatte nicht D G Monrad das Wort ergriffen der mit seiner Eloquenz die Versammlung umstimmen konnte Dies sollte die entscheidende Wende in seinem Leben sein Von nun an war er Teil des politischen Lebens und nur dort konnten sich seine vielseitigen Fahigkeiten voll entfalten und sein unruhiger Geist die Ruhe finden die ihm das wissenschaftliche oder geistliche Umfeld nicht bieten konnte Publizistische Lehrjahre Bearbeiten Schnell stand Monrad in der ersten Reihe der Liberalen Wenige Wochen nach Lehmanns Studentenversammlung begann er die Herausgabe der Flyvende politiske Breve Fliegende politische Briefe Schon die erste Nummer erweckte ein enormes Aufsehen da er mit ungewohnter Freimutigkeit das Prinzip der danischen Monarchie als Abhangigkeit von den Ostmachten Tendenz zur inneren Zerstuckelung und ungeheure Schwache in finanzieller Hinsicht charakterisierte In der nachsten Nummer nannte er als einzige Rettung aus diesem Elend eine Verfassung Bei dieser Gelegenheit trug er seine Grundauffassung vor dass nationale und provinzielle Verschiedenheiten verblassen wenn die Sonne der Freiheit scheint Er wurde schnell angeklagt und am 5 September zu einer Geldstrafe und einem Jahr Zensur verurteilt 2 Jedoch hatte er am 1 April einen Posten als politischer Redakteur der nationalliberalen Zeitung Faedrelandet das Vaterland ubernommen Sein erster Artikel erschien unter der Uberschrift Kongen vil ikke handle med Staenderne saa maa Staenderne handle med Kongen der Konig will nicht mit den Standen handeln so mussen die Stande mit dem Konig handeln und bewirkte zahlreiche Petitionen an die Stande um eine Verfassung Aber die Regierung reagierte mit einem Verbot fur Beamte derartige Petitionen zu unterzeichnen Damit war die konstitutionelle Bewegung gelahmt da das Burgertum ohne die Beamtenschaft diese Sache nicht weiterbringen konnte Unter diesen Umstanden nutzte Monrad seine Zeit fur andere Dinge als Zeitungsartikel Durch seine Hochzeit am 1 Mai 1840 wurde er Hofbesitzer in Kopenhagen Als solcher wurde er am 17 Marz 1841 in die Kopenhagener Burgervertretung Kobenhavns Borgerrepraesentation gewahlt Am 1 Juli 1841 trat er aus der Faedrelandet Redaktion aus Aber er nahm seine fruhere publizistische Arbeit in einem noch grosseren und bedeutenderen Umfang wieder auf In seinen politischen Briefen und spater dem Dansk Folkeblad Danisches Volksblatt dessen Redaktion er nach einer halbjahrigen Auslandsreise im Mai 1843 ubernahm Die dreieinhalb Jahre beim Folkeblad waren seine politischen Lehrjahre und die Kompetenz der spateren Mitglieder der verfassungsgebenden Reichsversammlung wird zu einem guten Teil seiner publizistischen Grundlagenarbeit zugeschrieben In jenen Jahren wuchs sein Ansehen bei den Liberalen ausserordentlich und die Regierung fuhlte dass er ein Machtfaktor geworden war mit dem man kunftig rechnen musste Nachdem er sich vergeblich um den Posten als Direktor des Kopenhagener Schulwesens in dessen Vorstand er sass beworben hatte nahm er 1846 den Ruf als Pfarrer in Vester Ulslev auf Lolland an Dennoch verfolgte er weiter das politische Geschehen Und viele Leute richteten ihre Hoffnungen auf ihn So wurde er im Dezember 1846 in die Standeversammlung gewahlt 1848 Bearbeiten Eine Zasur in der danischen Geschichte war 1848 Christian VIII starb am 20 Januar und die Nationalliberalen besturmten den neuen Konig Frederik VII mit dem Vorschlag einer neuen eiderdanischen Verfassung Doch die Regierung hatte andere Plane und erliess am 28 Januar das Forfatningsreskript Verfassungserlass in dem 52 Reprasentanten aus dem gesamten Reich einberufen wurden die uberlegen sollten wie der Ubergang zu einer freien Verfassung vonstattengehen sollte Diese Manner sollten teilweise aus der Mitte der Standeversammlung gewahlt werden teils vom Konig den Universitaten dem Klerus und der Ritterschaft und zwar so dass die Herzogtumer Schleswig Holstein und Lauenburg gleich viele Sitze hatten wie das eigentliche Konigreich Danemark obwohl die danischsprachige Bevolkerung im Gesamtstaat die Mehrheit bildete Daher konnte es so aussehen als wolle die Regierung die deutschgesinnten Schleswig Holsteiner mit dem Forfatningsreskript bevorzugen Die danischen Nationalliberalen opponierten dagegen wahrend die Herzogtumer den Vorschlag am 17 Februar annahmen 3 Monrad war strikt gegen die dualistische Auffassung hinter dem Forfatningsreskript versprach sich aber dennoch gunstige Resultate aus den direkten Verhandlungen zwischen den Vertretern der beiden Nationalitaten und empfahl also erfahrene Manner zu wahlen Er selbst wurde fur die Stande von Roskilde gewahlt Die Marzrevolution in Europa Deutschland Schleswig Holstein und schliesslich auch Danemark verhinderte aber die weitere Ausfuhrung des Forfatningsreskripts Als die Nachrichten vom Ausbruch des Aufstands in Schleswig Holstein am 20 Marz Kopenhagen erreichten eilte Monrad in die Hauptstadt wo er am selben Tag am 2 Casinotreffen det store Casinomode 20 marts teilnahm das von Orla Lehmann einberufen wurde Monrads moderate Haltung und anerkannte Tuchtigkeit bewirkten dass sich Carl Emil Bardenfleth 1807 1857 einer der nationalliberalen Fuhrer erst an ihn wendete als es darum ging das neue Marzministerium 22 Marz zu bilden Obwohl Monrad lieber Departmentschef eine Art Staatssekretar geworden ware gab er dem Drangen A W Moltkes und Barenfleths nach und wurde erster Kultusminister Danemarks Als solcher war er fur das danische Bildungswesen und die danische Volkskirche zustandig Verfassungsvater Bearbeiten Monrad wurde damit beauftragt den Entwurf zum Grundgesetz vom Juni 1849 auszuarbeiten wobei er sich insbesondere die Verfassung Belgiens zum Vorbild nahm Damit schuf er ein wichtiges nationales Symbol dessen Inkrafttreten am 5 Juni 1849 seitdem Nationalfeiertag ist Ware es nach Monrad alleine gegangen ware das danische Grundgesetz demokratischer gepragt gewesen als der letzten Endes akzeptierte Kompromiss Monrad konnte aber seinen Entwurf nicht mehr vor der verfassungsgebenden Reichsversammlung Den grundlovgivende Rigsforsamling verteidigen weil er bereits am 15 November 1848 wegen der Frage der Teilung Schleswigs vom Marzministerium zurucktrat Und Monrad wurde auch nicht in die Reichsversammlung nachgewahlt die seinen Entwurf behandelte Die nachtraglich vakant gewordenen Sitze der vom Konig bestimmten Mitglieder der Reichsversammlung wurden von dem Novemberministerium mit anderen seiner Kollegen besetzt und bei einer freien Wahl hatte er wahrscheinlich eine Niederlage erlitten D G Monrad und der Kriegsminister Anton Frederik Tscherning waren inzwischen ziemlich unpopular geworden da man sie dafur verantwortlich machte dass die Vorstellungen nicht umgesetzt wurden die man sich in den Marztagen in militarischer und diplomatischer Hinsicht machte Allerdings konnte ihn keiner daran hindern sein Werk mit der Feder zu verteidigen Das tat er in einer Reihe von Artikeln in seiner alten Zeitung Faedrelandet Namentlich drehte sich der Streit in der Reichsversammlung um das Wahlrecht Bevor die Verhandlungen daruber begannen war der Ruckschlag nach der Februarrevolution 1848 so stark in Europa und auch in Danemark dass sich eine machtige Opposition gegen das allgemeine Wahlrecht erhob Dies geschah nicht zuletzt auch von liberaler Seite Monrad trat gegen ebendiese Opposition auf und tat das noch bis 1878 in seinen Politiske Breve Folketingsabgeordneter Bearbeiten Am 13 Februar 1849 wurde Monrad zum Bischof von Lolland Falster ernannt Von der dortigen Bevolkerung wurde er nicht mit Wohlwollen empfangen aber es sollte nicht lange dauern bis sich seine Personlichkeit wieder geltend machte und 1850 wurde er fur den Wahlkreis Maribo ins Folketing gewahlt Diesen Wahlkreis reprasentierte er mit einer kurzen Unterbrechung 1853 bis 1865 als er sein Mandat niederlegte Seine uberlegene Tuchtigkeit und aussergewohnlichen parlamentarischen Fahigkeiten bewirkten dass er schon bald als der wichtigste Abgeordnete im Folketing anerkannt wurde Er war bekannt als entschiedener Demokrat aber er war auch der Uberzeugung dass die Regierung Autoritat benotige und Disziplin im Volk zu herrschen habe Seine demokratischen Gefuhle liessen ihn nicht vergessen Rucksicht auf das Uberlieferte und seine begrundeten Rechte zu nehmen 4 Monrad gehorte keiner Partei an Fur die Hojre war er immer der revolutionare Marzminister die Nationalliberalen denen er am ehesten zugerechnet werden konnte konnten ihm nicht vergeben dass er mehr fur den Gesamtstaat eintrat im Gegensatz zu den Eiderdanen und dass das allgemeine Wahlrecht letztlich sein Werk war Mit den Bauernfreunden wollte er bestimmt in einem Bundnis sein aber nicht von ihnen vereinnahmt werden und im Laufe der Zeit wurde sein Verhaltnis zu ihnen immer wieder sehr angespannt Er hatte auch keine eigene Partei die er weder grunden wollte noch konnte Von ihm stammt der Ausspruch et Parti vil at Chefen skal gjore hvad det vil og det gjor ikke hvad han vil Eine Partei will dass der Chef machen soll was sie will und sie macht nicht was er will Ditlev Gothard Monrad Auch wurde er nicht fur jemand gehalten der eine Partei zusammenhalten kann Monrad galt als kantig und unbequem und oft wechselte er im Folketing die Seiten Manchmal griff er auch beide Seiten an aber meist die Venstre Seine beissende Ironie schuf ihm diverse personliche Feinde und selbst gegenuber seinen Freunden soll er kuhl und zuruckhaltend gewesen sein Gleichwohl war er hoch angesehen und selbst seine Widersacher lobten stets seinen Scharfsinn und seine Tuchtigkeit in voller Anerkennung Aber er war eher gefurchtet als geliebt Daher wurde er eigentlich nie der regulare Fuhrer des Folketings Nur in kritischen Perioden sammelte man sich hinter ihm als naturliche Autoritat Das passierte in der sturmischen Zeit 1852 54 Am 28 Januar 1852 wurde mit der Januarkundgorelsen Januarbekanntmachung von Christian Albrecht Bluhme die eiderdanische Politik aufgegeben und der Gesamtstaat als Programm erhoben Prinzipiell war Monrad der gleichen Meinung auch wenn ihm Details nicht gefielen Aber er wollte dass alles auf gesetzlichem Wege mit Zustimmung der beiden Reichstagskammern erfolgt So stand Monrad hinter Bluhmes Regierung und stutzte insbesondere sein Erbfolgegesetz Das anderte sich mit der Regierung von Orsted Der Reichstag hatte nicht die Kompetenz sich uber die neuen Verfassungen von Schleswig und Holstein zu aussern die durch das Wahlrecht den nach Deutschland orientierten Kraften die Mehrheit in den Standen sicherte Aber als Orsted ein komplett uberarbeitetes Grundgesetz vorlegte und sich weigerte den Reichstag vorab mit der Gesamtstaatsverfassung bekannt zu machen und auch entgegen den Zusagen von Bluhme plotzlich der Anschauung war dass der Vorbehalt im Grundgesetz dem Konig die Macht gab sowohl Verfassungsanderungen als auch eine Gesamtstaatsverfassung zu oktroyieren sammelte Monrad den Widerstand Beide Reichstagskammern verabschiedeten auf Monrads Antrag hin mehrheitlich eine scharfe Misstrauensadresse an den Konig einen derartigen Verfassungsbruch zu unterlassen Doch dieses Mal konnte sich die Regierung noch halten und nutzte die Gelegenheit am 26 April Monrad zusammen mit Carl Christian Hall und Carl Georg Andrae als Staatsbeamte zu entlassen Am 26 Juli 1854 wurde die Gesamtstaatsverfassung schliesslich oktroyiert Allerdings sollte ein 50 kopfiger Reichsrat vom Landsting und Folketing dem Konig und den Standen der Herzogtumer Schleswig Holstein und Lauenburg gewahlt werden aber die Macht dieses Reichsrats sollte sehr begrenzt sein Fur die besonderen Angelegenheiten des Konigreichs Danemark blieb das Grundgesetz von 1849 in Kraft 5 Als der Reichstag im Oktober danach zusammentrat war Monrads Reaktion ungewohnt heftig Er forderte eine Klage beim Reichsgerichtshof und eine Verweigerung der Steuerbewilligung an den Konig Hall reagierte moderater und schlug lediglich eine Adresse vor die ohne die Frage der Legitimitat der oktroyierten Juliverordnung zu beruhren Vorschlage machen sollte wie die Gesamtstaatsverfassung in eine konstitutionelle und reprasentative Richtung entwickelt werden konnte Monrads Uberreaktion wird als Grund dafur angesehen dass er bei der neuen Regierungsbildung am 12 Dezember 1854 unter Peter Georg Bang nicht als infrage kommender Minister berucksichtigt wurde Wieder Regierungsmitglied Bearbeiten Aber ganz wollte man dennoch nicht auf D G Monrad verzichten und so wurde er am 1 April 1855 offiziell erst am 1 Dezember Oberdirektor des Grund und Burgerschulwesens Almue og Borgerskolevaesenet und Chef der 3 Abteilung des Kultusministeriums ein Posten den man extra fur ihn einrichtete Als Oberschuldirektor im Kultusministerium war er fur verschiedene Reformen verantwortlich So schrieb er den Entwurf fur das Schulgesetz vom 18 Marz 1856 um dessen Umsetzung er sich dann intensiv kummerte 1857 reformierte er die Lehrerausbildung Weiterbildungskurse wurden geschaffen und schliesslich fuhrte er 1859 die Ausbildung von weiblichen Lehrkraften ein Es gibt kaum eine Einzelperson der das danische Schulwesen im 19 Jahrhundert so viel zu verdanken hat 6 Spater unter Carl Christian Halls neuer Regierung 13 Mai 1857 ubernahm jener zusatzlich das Kultusministerium und ab dem 10 Juli 1858 auch das Aussenministerium Weil ihm das zu viel war wurde Monrad am 6 Mai 1859 als Kultusminister ins Kabinett Hall I berufen Faktisch leitete er das Ministerium aber schon seit dem 31 August 1858 als Direktor Die Freude Monrads daruber wahrte aber nur kurz da die Regierung am 2 Dezember 1859 abdanken musste Am Hof hoffte man dass Monrad eine neue Regierung bilden wurde aber er verzichtete und reiste lieber nach Paris Bei seiner Entlassung versprach er dem Konig jedoch wieder zuruckzukommen sobald er gebraucht werde Das passierte als Premierminister Carl Edvard Rotwitt am 8 Februar 1860 starb Am 24 Februar wurde eine neue Regierung unter Hall gebildet Monrad wurde wieder Kultusminister und zusatzlich ubernahm er das Innenressort In den anderthalb Jahren in denen er diese beiden Amter vereinte bewies er erneut seine Fahigkeiten und Arbeitsamkeit 1860 61 schuf er das Gesetz zur Besserstellung der Pachtbauern womit die Bauernbewegung befriedet wurde Weitere von Monrads Gesetzen waren u a die kommunale Steuergesetzgebung Kopenhagens das Stempelwesen Erbschaftssteuer Handelsgewichte Eisenbahnsystem Kirchen und Pfarramtsangelegenheiten usw In dieser Parlamentssession soll er nicht weniger als 766 Male ans Rednerpult getreten sein Reichstagssitzungen gingen nicht selten bis 1 2 Uhr in der Nacht aber er war immer anwesend immer gleich aufgeweckt und schlagfertig Vielleicht war dies die glucklichste Zeit seines Lebens Sein Reformwerk wurde von allen Parteien und Seiten mit Bewunderung anerkannt Am Ende der Session gab es ihm zu Ehren ein Abschlussfest an dem 100 Reichstagsmitglieder teilnahmen Jens Andersen Hansen sprach die Festrede Umso grosser war die Enttauschung als Hall im Sommer 1861 beschloss das Innenministerium mit Orla Lehmann zu besetzen Am 15 September 1861 musste Monrad es also aufgeben und sich auf das Kultusministerium beschranken was kaum dazu beitrug sein Verhaltnis zu Premierminister Hall zu verbessern Nicht nur charakterlich waren beide zu verschieden sondern auch in politischen Ansichten waren sie uneins Hall sah ein dass die Widerspruche zwischen Danen und deutschgesinnten Schleswig Holsteinern so stark waren dass man sie nicht unter einer gemeinsamen Verfassung vereinen konnte Er hatte daher nichts dagegen wenn sich die Bindung zwischen dem Herzogtum Holstein und der restlichen Monarchie unter dem Druck des Deutschen Bundes und der anderen Machte allmahlich loste Monrad war 1848 ein Eiderdane Danemark inkl Schleswig da damals keine andere Losung moglich erschien Aber als sich die Verhaltnisse anderten kehrte er zuruck zum Konzept des Gesamtstaates Danemark inkl Schleswig plus Holstein Man musste meinte er mit aller Macht versuchen mit der deutschen Opposition einen Vergleich zu finden da man nur so die Einmischung des Deutschen Bundes beenden konne Und das sollte so schnell wie moglich geschehen da die nachste Krise zum ungelegensten Zeitpunkt fur Danemark kommen konnte Im Reichsrat arbeitete er deshalb dafur dass man mit den Deutschen ins Gesprach kommen solle Im Ministerrat warb er fur eine Verfassungsanderung in gleicher Richtung Erst die Holsteinische Standeversammlung von 1861 uberzeugte ihn von der Unmoglichkeit einer Gesamtstaatsverfassung zu jener Zeit Dennoch billigte er die Gesamtstaatsverfassung vom 18 November 1863 weil er meinte diese konne Holstein an einer moglichen Wiederaufnahme ihrer eigenen Verfassung hindern und weil das im Vergleich demokratischere Wahlrecht gunstiger fur die Danen in Schleswig sei Premierminister im Deutsch Danischen Krieg Bearbeiten Monrads Amtszeit als danischer Regierungschef fiel in eines der dramatischsten Kapitel der Geschichte Danemarks Der Ausbruch des Deutsch Danischen Krieges wurde nach der Unterzeichnung der Novemberverfassung zunehmend wahrscheinlicher Die Deutschen in Schleswig Holstein und im Deutschen Bund protestierten gegen die danische Gesamtstaatsverfassung Bis Weihnachten 1863 stellte sich heraus dass Danemark keine militarische Hilfe von Schweden Norwegen zu erwarten hatte und dass die Grossmachte Grossbritannien Russland und Frankreich dazu rieten die Novemberverfassung zuruckzunehmen Dies verweigerte die Regierung Der Reichsrat wurde nicht uber die ausbleibende Hilfe informiert und nach Hause geschickt Am 23 Dezember forderte der neue Konig Christian IX den Reichsrat wieder einzuberufen um die Novemberverfassung zuruckzunehmen Premierminister Carl Christian Hall lehnte dies jedoch ab insbesondere auf Druck Orla Lehmanns Stattdessen reichte Hall am 24 Dezember 1863 den Rucktritt der Regierung ein Der Konig gab dem Gesuch am 28 Dezember statt und beauftragte Monrad am selben Abend damit eine neue Regierung zu bilden Monrad wollte Hall unbedingt im neuen Kabinett halten zumindest als Kultusminister was dieser aber ablehnte Die neue Regierung konstituierte sich am 31 Dezember 1863 mit Monrad als Premier und Finanzminister sowie als Minister fur Holstein und Lauenburg Bis zum 8 Januar 1864 und erneut vom 3 April bis zum 6 Juli 1864 war er gleichzeitig Aussenminister Am 16 Januar 1864 stellten Preussen und Osterreich den Danen ein Ultimatum Sie drohten Schleswig als Pfand zu besetzen sollte die Novemberverfassung nicht innerhalb von 48 Stunden zuruckgezogen werden Da dies angeblich so kurzfristig nicht moglich war bot Monrad zunachst an Neuwahlen zum Reichstag auszuschreiben mit der Perspektive diesem die Aufhebung der Novemberverfassung vorzuschlagen Doch angesichts der Volksstimmung zog Monrad diesen Vorschlag nach einigen Tagen zuruck Am 31 Januar gaben Preussen und Osterreich den Einmarsch in Schleswig bekannt der am darauf folgenden Tag begann Das danische Heer konnte sich mit seinen 40 000 Mann nur vier Tage am Danewerk halten und zog sich vom Gegner unbemerkt zu den Duppeler Schanzen bei Sonderburg zuruck Dieser Ruckzug wurde als Schande empfunden und fuhrte zu Aufruhr in Kopenhagen den Monrad aber beruhigen konnte In Duppel fuhrten die Danen einen monatelangen Stellungskrieg gegen den zahlenmassig und technisch uberlegenen Feind Damalige Fehler gehen auch zu Lasten von Streitigkeiten zwischen der danischen Regierung und dem militarischen Oberkommando danischer Kriegsminister war Carl Lundbye 1812 1873 Das Oberkommando bat die Regierung am 14 April um eine Option zum Ruckzug die Monrad jedoch ablehnte Er befahl Duppel um jeden Preis zu halten da es fur die danische Regierung ein wichtiges Faustpfand war Dies war auch den Preussen und Osterreichern bewusst die am 18 April die Duppeler Schanzen ersturmten Nun drohte eine Invasion des danischen Kernlandes Diese schwere Niederlage stellte fur Danemark ein lange nachwirkendes nationales Trauma dar Zunachst wurde ein Waffenstillstand geschlossen und ab Ende April verhandelten die Kriegsgegner auf der Londoner Konferenz Diese dauerte zwei Monate und bescherte Danemark eine weitere diesmal diplomatische Niederlage Monrads Vorstellungen von einem danischen Gesamtstaat waren unrealistisch Er wollte zuruck zum Londoner Protokoll von 1852 das Danemark aber mit der neuen Verfassung selbst verletzt hatte Bismarck deutete an eine Teilung Schleswigs zu akzeptieren wenn der Rest an Preussen fiele England schlug eine Grenzziehung durch internationalen Schiedsspruch vor Monrad zweifelte ob er Christian IX davon uberzeugen konne darauf einzugehen oder ob es besser ware bis zum bitteren Ende zu kampfen So uberliess er die Entscheidung dem Konig der eine Grenzziehung durch Schiedsspruch ablehnte und stattdessen die Schlei als Sudgrenze Danemarks forderte Da die deutschen Machte einem internationalen Schiedsspruch zuvor zugestimmt hatten verlor Danemark die letzte Unterstutzung der Grossmachte Die Londoner Konferenz scheiterte 7 Wenn der Krieg auch unausweichlich erschien so trug Monrad durch sein Glucksspiel die Entscheidung uber den englischen Vorschlag allein dem Konig zu uberlassen die Verantwortung fur die Folgen Nach dem Ende des Waffenstillstands wurde der Krieg wieder aufgenommen Monrad nahm lieber dies in Kauf als sich dem Zorn des Volkes auszusetzen fur den Fall dass die damals mehrheitlich danische Stadt Flensburg verloren gehen sollte Als die preussisch osterreichischen Truppen am 28 und 29 Juni die Insel Alsen eroberten wandte sich Monrad mit der Bitte um Vermittlungen an den franzosischen Kaiser Napoleon III Dieser befurwortete das Selbstbestimmungsrecht der Volker und die Losung nationaler Konflikte durch Volksabstimmungen Monrads Vorstoss kam jedoch zu spat Am 8 Juli 1864 reichte er nach Aufforderung des Konigs seinen Rucktritt ein Nachdem er bei der Bildung einer neuen Regierung behilflich gewesen war nahm er seinen Platz im Reichsrat ein Dort hielt er eine Rede die so grossartig und ergreifend gewesen sein soll dass niemand in der Versammlung sie ohne die grosste Bewegtheit horte 8 Mit aller Kraft die er in seine Rede legen konnte hielt er daran fest dass Danemark immer noch nicht gezwungen sei Frieden um jeden Preis zu schliessen Erst wenn die Hauptstadt erobert worden ist wenn das ganze Land eingenommen ist mussten wir schauen einen Frieden um jeden Preis zu schliessen Hatte ich die Wahl zwischen der Existenz des danischen Volkes oder unserer politischen Freiheit so musste ich nicht nachdenken um ersteres zu wahlen Und wenn es so sein soll dass das danische Schleswig fur uns verloren geht und in das Deutsche Reich und die Wahl beruhte auf mir was zu tun sei dann sage ich dass ich Schleswig mit dem Konigreich folgen wurde ich wurde es nicht loslassen es nicht verlassen Die Integritat des Volkes ist fur mich das erste und wichtigste alles andere ob es nun Freiheit oder sonstwie heisst ist fur mich von untergeordneter Bedeutung Ditlev Gothard Monrad Rede vor dem Reichsrat 1864 8 Nach dem Waffenstillstand vom 20 Juli musste sich Danemark unerwartet harten Friedensbedingungen beugen Es musste auf ganz Schleswig Holstein und Lauenburg verzichten die zunachst von Osterreich und Preussen gemeinsam verwaltet werden sollten Selbst in dieser Situation rief Monrad noch zum Widerstand auf wahrend der Konig von Abdankung sprach Letztlich war es jedoch Monrad der im Jahr darauf das verfaulte danische Volk verliess und emigrierte 7 Auswanderung BearbeitenAls das danische Schleswig an Preussen verloren ging war Monrad korperlich und seelisch gebrochen Er entschied sich vorlaufig weit weg von der Welt und der Politik zu ziehen und seine Wahl fiel auf Neuseeland Er verkaufte sein Ferienhaus Hummeltofte bei Frederiksdal Am 29 November 1865 kamen 70 Politiker zu einer Abschiedsfeier Jens Andersen Hansen hielt wieder die Festrede in der er Monrad fur seinen Einsatz fur die Freiheit dankte und er seine Uberzeugung ausdruckte dass er sich in allen seinen Handlungen nur vom Blick auf das Wohl des Vaterlandes hat leiten lassen 8 Am darauf folgenden Tag reiste Monrad mit seiner Familie ab und kam vier Monate spater in Neuseeland an Dort kaufte er 482 Acre Land in Karere Block nahe dem spateren Palmerston North Die Monrads waren die ersten Siedler in dieser Gegend Zunachst wohnte er in einem kleinen Lehmhaus baute sich dann ein Holzhaus Er zuchtete Kuhe und Schafe und pflanzte Tabak an Er arbeitete selbst von morgens bis abends ging angeln rodete den Urwald las mit seinen Kindern und lernte die Sprache der Maori Auf diese Art fand er wieder zu seiner vollen Gesundheit aber gleichzeitig erweckte ein neuer Drang nach geistiger Beschaftigung Die Arbeit wurde ohnehin von dem Maori Aufstand unter Hauptling Riwha Titokowaru unterbrochen und Monrad vergrub seine Habseligkeiten und zog mit der Familie im Dezember 1868 nach Wellington um nach Danemark zuruckzukehren wo er im April 1869 ankam Seine Sohne Viggo und Johannes kehrten jedoch nach Karere zuruck und wurden dort Farmer Bei seiner Abreise hinterliess Monrad eine wertvolle Sammlung von Drucken und Grafiken alter Meister u a von Rembrandt van Rijn Rubens Durer und van Dyck die heute Teil der New Zealand National Art Gallery sind Ruckkehr und die letzten Jahre BearbeitenNach seiner Ruckkehr aus Neuseeland 1869 nahm Monrad rasch wieder seine geistliche Tatigkeit auf Im Juli wurde er Pfarrer in Brondby KommuneBrondby und ab Februar 1871 Bischof in seinem alten Stift Lolland Falster Ebenso nahm er wieder seine publizistisch politische Tatigkeit auf Im Dezember 1869 hielt er zwei Vorlesungen die er politische Traumereien nannte Dort entwickelte er die Alternative Entweder Verteidigung auf Leben und Tod oder Entwaffnung und Verwandlung Danemarks in ein monarchisches Hamburg 9 Von Zeit zu Zeit gab er seine Politischen Briefe heraus von denen viele an seine beste fruhere Zeit erinnerten Lange versuchte er vergeblich wieder in den Reichstag zu kommen und erst 1881 gelang es ihm in Middelfart gewahlt zu werden Aber das Folketing war nicht mehr das was er vor 16 Jahren kannte Es gab eine neue Generation mit anderen Grundanschauungen und Sichtweisen und auch an Monrad selbst waren die Jahre nicht spurlos voruber gegangen Monrad gelang es nicht im damaligen danischen Verfassungskampf mit dessen notorischen Provisorien zwischen den verharteten ideologischen Fronten zu vermitteln Er bewegte sich politisch von der Hojre zur Venstre 1886 zog er sich dann ganz aus der Politik zuruck Er verbrachte seinen Lebensabend in Nykobing wo er sich seinen Studien widmete Dort fuhrte er ein gluckliches Familienleben mit seiner zweiten Ehefrau Emmy Am 28 Marz 1887 fand man Ditlev Gothard Monrad friedlich eingeschlafen in seinem Arbeitsstuhl Seine Witwe starb 1894 1859 erhielt er das Kommandeurskreuz des Danebrogordens 1864 das Grosskreuz Der Geistliche Bearbeiten nbsp Bischof Monrad 1846 71 war D G Monrad mehrfach Gemeindepfarrer 1849 54 und 1871 87 war er Bischof von Lolland und Falster Als Theologe unterschied sich sein Liberalismus in kirchenpolitischer Hinsicht ebenso von Grundtvigs Freiheitsidealen wie vom Konservatismus von Mynster und Martensen Monrad zeichnete sich durch ein tolerantes Verstandnis der verschiedenen kirchlichen Richtungen aus Eine von Monrads ersten kirchlichen Publikationen war ein poetischer Gruss an Schleiermacher Hilsen til Schleiermacher der zur gleichen Gelegenheit erschien wie Martensens deutsches Gedicht 10 Nach seinem theologischen Examen 1836 widmete er sich erst der Semitistik und dann der Politik Nach seinem Abschied als Minister wurde er 1849 in verhaltnismassig jungem Alter Bischof von Lolland Falster In einer Rezension fur das Liederbuch des Konvents von Roskilde 1852 formulierte er seinen Wunsch dass dort mehr altere Kirchenlieder aufgenommen werden Um zu zeigen wie er das meinte gab er 1854 einen Vorschlag zum Evangelisch christlichen Liederbuch Evangelisk kristelig Salmebog heraus in dessen Vorwort er es als eine Scham fur die Kirche bezeichnete dass sie nicht besser verstand die gottlichen Gaben zu nutzen die in den Kirchenliedern von Kingo Brorson und Grundtvig zu finden seien Bevor dieser Vorschlag herauskam wurde er von seinem Bischofsstuhl verabschiedet und er wendete sich wieder der Politik zu Nach seinem Rucktritt als Premierminister 1864 wendete er sich wieder seinen semitischen Sprachstudien zu Er begann schon fruher eine Ubersetzung des alttestamentlichen Buchs der Psalmen Jetzt gab er zunachst Profeten Esaias 1865 uber den Propheten Jesaja und kurz darauf Job og Salmerne Hiob und die Psalmen heraus Aber mit seiner Auswanderung nach Neuseeland wurden Monrads alttestamentliche Studien und theologische Produktion unterbrochen Obwohl er nicht als Geistlicher nach Neuseeland kam ist er auch dort als Bishop Monrad ein Begriff Nach seiner Ruckkehr wurde er zunachst Gemeindepfarrer in Brondby und 1871 wieder Bischof von Lolland Falster Er uberraschte im selben Jahr mit seinem Predigtenbuch Praedikener paa alle Son og Helligdagene i Aaret samt i Fasten das er in Dankbarkeit seiner vorherigen Gemeinde in Brondby widmete Im zeitgenossischen Dansk Biografisk Leksikon schreibt sein Biograf Frederik Nielsen Eine bedeutendere Predigtensammlung ist kaum jemals aus irgendeiner danischen Gemeinde hervorgegangen Wer mit den Kunstregeln der Homiletik vertraut ist wird vielleicht oft versucht sein diese Predigten formlos zu nennen aber keiner wird bestreiten konnen dass hier neue und aufbauende Gedanken einen schonen Ausdruck bekommen haben und dass die Schonheit ganz in den Dienst der Wahrheit getreten ist Da sind Leben und Gedankenflug in diesen Predigten aber sie sind zugleich von einer eigenen Wurde gepragt die nie gekunstelt erscheint Der Prediger kommt wie seiner eigenen Aussage nach das Kirchenjahr selbst auf zuruckhaltende Weise und er erheischt keine Aufmerksamkeit mit polternden Redewendungen oder poetischen Wendungen sondern mit einer klaren und uberzeugenden Rede die eine tiefgehende Menschenkenntnis und grosse Lebenserfahrung verrat Wenn diese Predigten gehalten werden bekommen die Worte ein eigenes Gewicht mit der zerfurchten Stirn und den tiefen durchdringenden Augen die die Zuhorer schnell die etwas lispelnde Stimme vergessen liessen 11 Nach seinem Tod wurde die Predigtensammlung 1887 noch mit dem kleinen Zusatzband Ordinationstaler og Praedikener erganzt und gehorte seinerzeit zu den meistgelesenen Andachtsbuchern in Danemark Eine andere bedeutende Schrift war Fra Bonnens Verden Von der Welt des Gebets 1876 von dem sein Biograf meinte es sei auf dem Wege eines der wertvollsten internationalen und interkonfessionellen Erbauungsbucher zu werden Monrad selbst galt als jemand der sehr viel Gewicht auf das Gebet in guten und in schlechten Zeiten legte Es soll der innere Nerv seiner Religiositat gewesen sein und er war uberzeugt davon dass seine Erfahrung von der Kraft und dem Segen des Gebets allgemeingultig werden konne Fur ihn stand der Grundsatz der Vergebung wie er im Vaterunser vorkommt im Vordergrund Monrad selbst hat erfahren was der Hass von anderen Menschen ausrichten kann und wie schwer einem zerbrechlichen Menschen die Vergebung fallen kann 11 Monrad hatte auch reichhaltige Gelegenheit seine religiosen Hauptgedanken in der Polemik gegenuber anderen Standpunkten zu entwickeln Als Georg Brandes anfing religiose und moralische Probleme zu debattieren reagierte Monrad in der Zeitung Faedrelandet mit einigen Artikeln uber den freien Gedanken und Dr Brandes Vorlesungen Seine Haltung zur grundtvigschen Richtung beschrieb er in den zwei kleineren Abhandlungen Nogle Bemaerkninger vedrorende Trosbekjendelsen 1873 Einige Anmerkungen zum Glaubensbekenntnis und Om Slaget ved Katekismen 1874 Uber die Schlacht mit dem Katechismus und der Einleitung zur Materialsammlung Et Bidrag til den apostolske Trosbekjendelses Historie 1885 86 Ein Beitrag zur Geschichte des apostolischen Glaubensbekenntnisses die zeigt wie umfassend seine Studien im Gebiet der Symbolforschung gewesen sein mussen Ebenfalls veranlasste ihn Grundtvig zu dem Buch uber Lorenzo Valla und das Konzil von Basel Ferrara Florenz Den forste Kamp om den apostolske Trosbekjendelses Oprindelse 1874 Der erste Kampf um die Herkunft des apostolischen Glaubensbekenntnisses Einer seiner Hohepunkte als kirchlicher Polemiker war sein Liberalismens Gjenmaele til Biskop Martensens sociale Ethik 1878 Gegenrede des Liberalismus zu Bischof Martensens sozialer Ethik In dieser Apologetik seiner eigenen ethischen und politischen Grundauffassungen richtete er einen offenen und sicheren Angriff auf die schwachen Punkte in Martensens Konservatismus und christlichen Sozialismus Diese Schrift ist ein Zeugnis dafur wie sich bei Monrad politische und religiose Faden verflechten Anlasslich der 400 Jahr Feier der Universitat Kopenhagen 1879 wurde D G Monrad die theologische Ehrendoktorwurde verliehen Werke BearbeitenD G Monrads Deltagelse i Begivenhederne 1864 en efterladt Redegorelse Hrsg Age Friis Kopenhagen Gyldendal 1914 XXXII 318 S D G Monrads Teilnahme an den Ereignissen 1864 ein hinterlassener Rechenschaftsbericht Om politiske Drommerier to Forelaesninger Politiske Breve nr 1 19 Kopenhagen C A Reitzel 1870 1882 6 Bucher in einem Band Uber politische Traumereien zwei Vorlesungen Politische Briefe Nr 1 19 Om politiske Drommerier to Forelaesninger Gamle Ny Zeeland Kopenhagen C A Reitzel 1870 2 Bucher in einem Band Uber politische Traumereien zwei Vorlesungen Das Alte Neuseeland Breve Hrsg Svend Hauge Det danske Sprog og Litteraturselskab Kopenhagen Gad 1969 462 S Briefe Literatur BearbeitenUbersichten Beide aufgefuhrten Titel sind Grundlage dieses Artikels und in danischer Sprache Benito Scocozza und Grethe Jensen Politikens Etbinds Danmarkshistorie 3 Ausgabe Politikens Forlag 2005 ISBN 87 567 7064 2 das Register dieses einbandigen Standardwerks zur kompletten Geschichte Danemarks verweist auf S 232 f 237 f 245 247 ff 458 f Liste der Regierungen 501 Kurzbiografie P Vedel Fr Nielsen Joakim Larsen Monrad Ditlev Gothard D G Monrad In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 11 Maar Mullner Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1897 S 446 461 danisch runeberg org drei Eintrage von unterschiedlichen Autoren Biografien Folgende Titel sind zusammengestellt nach dem Katalog der Danischen Zentralbibliothek fur Sudschleswig Alle Titel sind in danischer Sprache und chronologisch aufsteigend nach Erscheinungsjahr sortiert P Lauritsen D G Monrad Nr 9 in der Serie Danske Maend Skrifter for Ungdommen Kopenhagen Kirkelig Forening for den Indre Mission i Danmark 1913 52 Seiten Frederik Norgaard D G Monrad et Levnedslob Kopenhagen Gad 1918 286 S D G Monrad Ein Lebenslauf P Stavnstrup D G Monrad Politiker og Gejstlig Kopenhagen Berlingske Forlag 1948 402 S D G Monrad Politiker und Geistlicher P Lauritsen D G Monrad Grundlovens Skaber og Folkefrihedens Bannerforer Kopenhagen Gad 1950 2 Bande 709 Seiten 20 Tafeln D G Monrad Schopfer des Grundgesetzes und Bannertrager der Freiheit des Volkes Johan Schioldann Nielsen D G Monrad en patografi with an English summary Odense Odense Universitetsforlag 1983 585 S Doktorarbeit an der Odense Universitet ISBN 87 7492 453 2 D G Monrad Eine Pathografie Lars Friis Olsen Men da tyskerne kom en folkebog Kopenhagen Vindrose 1988 173 S Uber die beiden danischen Politiker D G Monrad 1811 1887 und Th Stauning 1873 1942 die personlichen und politischen Ahnlichkeiten zwischen ihnen und warum beide versagten als die Deutschen Danemark 1864 bzw 1940 angriffen ISBN 87 7456 339 4 Aber als die Deutschen kamen Ein Volksbuch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ditlev Gothard Monrad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kaingahou co nz History Memento vom 14 Oktober 2008 im Internet Archive das heutige Anwesen das D G Monrads gleichnamiger Enkel in Neuseeland baute wo der Grossvater einst Siedler war Quellen Bearbeiten P Vedel Monrad Ditlev Gothard In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 11 Maar Mullner Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1897 S 446 danisch runeberg org P Vedel Monrad Ditlev Gothard In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 11 Maar Mullner Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1897 S 448 danisch runeberg org Politikens Etbinds Danmarkshistorie 2005 S 232 M Rosenorn zitiert in Dansk Biografisk Leksikon 1887 1905 XI S 450 451 Politikens Etbinds Danmarkshistorie 2005 S 240 f Joakim Larsen D G Monrad In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 11 Maar Mullner Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1897 S 461 danisch runeberg org a b Politikens Etbinds Danmarkshistorie 2005 S 249 a b c P Vedel Monrad Ditlev Gothard In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 11 Maar Mullner Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1897 S 455 danisch runeberg org Politikens Etbinds Danmarkshistorie 2005 S 256 Martensens Gedicht wurde veroffentlicht in Aus Schleiermachers Leben In Briefen II Berlin 1858 S 475 a b Fr Nielsen D G Monrad In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 11 Maar Mullner Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1897 S 459 danisch runeberg org Ministerprasidenten des Konigreichs Danemark Moltke Bluhme Orsted Bang Andrae Hall Rotwitt Hall Monrad Bluhme Frijs Holstein Holsteinborg Fonnesbech Estrup Reedtz Thott Horring Sehested Deuntzer Christensen Neergaard Holstein Ledreborg Zahle Berntsen Zahle Liebe Friis Neergaard Stauning Madsen Mygdal Stauning Buhl Scavenius Buhl Kristensen Hedtoft Eriksen Hedtoft Hansen Kampmann Krag Baunsgaard Krag Jorgensen Hartling Jorgensen Schluter Nyrup Rasmussen Fogh Rasmussen Lokke Rasmussen Thorning Schmidt Lokke Rasmussen FrederiksenAussenminister des Konigreichs Danemark 19 Jahrhundert Frederik Marucs Knuth Adam Wilhelm Moltke Holger Reedtz Christian Albrecht Bluhme Wulff Scheel Plessen Ludwig Nicolaus von Scheele Ove Wilhelm Michelsen Carl Christian Hall Carl Frederik von Blixen Finecke Carl Christian Hall Ditlev Gothard Monrad George Quaade Christian Albrecht Bluhme Christian Emil Frijs Otto Rosenorn Lehn Frederik Moltke Otto Rosenorn Lehn Tage Reedtz Thott Niels Frederik Ravn 20 Jahrhundert Hannibal Sehested Johan Henrik Deuntzer Frederik Raben Levetzau William Ahlefeldt Laurvig Erik Scavenius William Ahlefeldt Laurvig Edvard Brandes Erik Scavenius Henri Konow Otto Christian Scavenius Harald Scavenius C M T Cold Carl Poul Oscar Graf Moltke Laust Moltesen Peter Rochegune Munch Erik Scavenius Vilhelm Buhl John Christmas Moller Gustav Rasmussen Ole Bjorn Kraft Hans Christian Svane Hansen Jens Otto Krag Per Haekkerup Jens Otto Krag Hans Tabor Poul Hartling Knud Borge Andersen Ove Guldberg Knud Borge Andersen Anker Jorgensen Henning Christophersen Kjeld Olesen Uffe Ellemann Jensen Niels Helveg Petersen Mogens Lykketoft 21 Jahrhundert Per Stig Moller Lene Espersen Villy Sovndal Holger K Nielsen Martin Lidegaard Kristian Jensen Anders Samuelsen Jeppe Kofod Lars Lokke RasmussenFinanzminister des Konigreichs Danemark 19 Jahrhundert Adam Wilhelm Moltke Wilhelm Sponneck Carl Christoffer Georg Andrae Andreas Frederik Krieger Carl Emil Fenger Regnar Westenholz Carl Emil Fenger Ditlev Gothard Monrad Christian Nathan David Christen Andreas Fonnesbech Carl Emil Fenger Andreas Frederik Krieger Christen Andreas Fonnesbech Jacob Bronnum Scavenius Estrup Christian Luttichau Hugo Egmont Horring 20 Jahrhundert William Scharling Christopher Friedenreich Hage Vilhelm Lassen Jens Christian Christensen Niels Neergaard Charles Brun Niels Neergaard Edvard Brandes Niels Neergaard Edvard Brandes Hans Peter Hjerl Hansen A M Koefoed Niels Neergaard Carl Valdemar Bramsnaes Niels Neergaard Carl Valdemar Bramsnaes Hans Peter Hansen Vilhelm Buhl Alsing Emanuel Andersen Kristian Hansen Koefoed Hans Christian Svane Hansen Thorkil Kristensen Hans Christian Svane Hansen Viggo Kampmann Thorkil Kristensen Viggo Kampmann Kjeld Philip Hans R Knudsen Poul Hansen Henry Grunbaum Poul Moller Erik Ninn Hansen Henry Grunbaum Anders Andersen Knud Heinesen Svend Jakobsen Knud Heinesen Henning Christophersen Palle Simonsen Henning Dyremose Mogens Lykketoft Pia Gjellerup 21 Jahrhundert Thor Pedersen Lars Lokke Rasmussen Claus Hjort Frederiksen Bjarne Corydon Claus Hjort Frederiksen Kristian Jensen Nicolai WammenInnenminister des Konigreichs Danemark 19 Jahrhundert Peter Georg Bang Mathias Hans Rosenorn Anders Sandoe Orsted Fritz Tillisch Peter Georg Bang Fritz Tillisch Peter Georg Bang Carl Frederik Simony Iver Johannes Unsgaard Andreas Frederik Krieger Iver Johannes Unsgaard Andreas Frederik Krieger Johan Christian von Jessen Ditlev Gothard Monrad Orla Lehmann Carl Ludvig Vilhelm Romer von Nutzhorn Hans Rasmussen Carlsen Fritz Tillisch Jacob Bronnum Scavenius Estrup Wolfgang von Haffner Christen Andreas Fonnesbech Frederik Christian Heinrich Emil Tobiesen Erik Vilhelm Robert Skeel Soren Hilmar Steindor Finsen Hans Peter Ingerslev Hugo Egmont Horring Vilhelm Bardenfleth Ludvig Ernst Bramsen20 Jahrhundert Enevold Frederik Adolf Sorensen Sigurd Berg Klaus Berntsen Peter Rochegune Munch Jens Jensen Sonderup Ove Rode Waldemar Henry Theodor Oxholm Henrik Vedel Sigurd Berg Oluf Christian Krag Christen Nielsen Hauge Oluf Christian Krag Bertel Dahlgaard Knud Kristensen Jorgen Peder Laurids Jorgensen Knud Kristensen Ejnar Martin Kjaer Niels Ejlert Arnth Jensen Alsing Emanuel Andersen Jens Laurits Oluf Sorensen Smorum Aksel Moller Johannes Kjaerbol Carl Petersen Soren Olesen Hans R Knudsen Alf Borge Lars Peter Jensen Hans Erling Haekkerup Poul Clorius Sorensen Hans Carl Toft Egon Carlo Larsen Jensen Jacob Sorensen Egon Carlo Larsen Jensen Knud Enggaard Henning Rasmussen Britta Schall Holberg Knud Enggaard Thor Pedersen Birte Weiss Thorkild Simonsen21 Jahrhundert Karen Jespersen Lars Lokke Rasmussen Karen Jespersen Karen Ellemann Bertel Haarder Margrethe Vestager Morten Ostergaard Karen Ellemann Simon Emil Ammitzboll Astrid Krag Kaare Dybvad Christian Rabjerg Madsen Sophie Lohde VorgangerAmtNachfolgerAmt neu geschaffenDanischer Kultusminister 22 Marz 1848 15 November 1848Johan Nicolai MadvigCarl Christian HallDanischer Kultusminister 6 Mai 1859 2 Dezember 1859Vilhelm August BorgenVilhelm August BorgenDanischer Kultusminister 24 Februar 1860 31 Dezember 1863Christian Thorning EngelstoftNormdaten Person GND 11888154X lobid OGND AKS LCCN n84116596 VIAF 72192281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Monrad Ditlev GothardKURZBESCHREIBUNG danischer Bischof und PolitikerGEBURTSDATUM 24 November 1811GEBURTSORT Kopenhagen DanemarkSTERBEDATUM 28 Marz 1887STERBEORT Nykobing Falster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ditlev Gothard Monrad amp oldid 233316646