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Anders Ejnar Andersen 1 Oktober 1912 in Voldby Sogn Norddjurs Kommune 13 April 2006 war ein danischer Landwirt und Politiker der Venstre der unter anderem Minister fur Finanzen Wirtschaft Steuern und Abgaben sowie mehr als dreizehn Jahre lang Prasident des Landbrugsradet war der Interessenorganisation der Landwirtschaft Danemarks Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Landwirt und erfolglose Kandidaturen fur das Folketing 1 2 Abgeordneter 1 3 Prasident des Landbrugsradet und Finanzpolitischer Sprecher 1 4 Befurworter des EG Beitritt Danemarks 1 5 Minister 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLandwirt und erfolglose Kandidaturen fur das Folketing Bearbeiten Andersen besuchte nach einer Lehre und Tatigkeit in der Landwirtschaft zwischen 1930 und 1931 die Oberschule in Askov sowie zwischen 1935 und 1936 die Landwirtschaftsschule in Ladelund Wahrend des Zweiten Weltkrieges engagierte er sich im Venstre Ungdom VU dem Jugendverband der Venstre und war zwischen 1940 und 1945 Vorsitzender der VU in Djursland sowie zugleich zwischen 1942 und 1945 in Randers Amt Andersen der seit 1941 als selbstandiger Landwirt tatig war kandidierte bei den Wahlen vom 28 Oktober 1947 sowie 5 September 1950 jeweils erfolglos als Kandidat der Venstre fur ein Abgeordnetenmandat im Folketing Danach engagierte er sich zwischen 1950 und 1962 als Mitglied des Rates eines Kirchspiels Sogneradet Abgeordneter Bearbeiten Bei der Wahl am 21 April 1953 wurde Andersen der 1954 in dritter Generation den Bauernhof der Familie Benzonslyst bei Grenaa ubernahm im Wahlkreis Halvrimmen erstmals als Abgeordneter in das Folketing gewahlt Dabei erhielt er 1943 personliche Stimmen von 4064 Wahlerstimmen fur die Partei und ubernahm damit das zweite Anhangmandat fur die Venstre in Randers Amt In den ersten Jahren seiner Parlamentszugehorigkeit war er uberwiegend Hinterbankler und befasste sich auch in seinem ersten Sprecheramt fur die Fraktion der Venstre am 21 April 1954 lediglich mit der Verwendung von Restgeldern aus der Kriegsversicherung Entgegen der Absicht der damaligen sozialdemokratischen Regierung von Ministerprasident Hans Hedtoft die eine Verwendung fur wohltatige Zwecke beabsichtigte setzte er sich fur eine Ruckzahlung an die ursprunglichen Anleger aus Prasident des Landbrugsradet und Finanzpolitischer Sprecher Bearbeiten Im Mittelpunkt seiner Arbeit Ende der 1950er Jahre lag sein Einsatz fur die Interessen der Landwirte Auf der Hauptversammlung der Landwirtschaftlichen Vereinigung von Jutland wurde er am 9 Oktober 1959 mit 206 Stimmen zum Vorsitzenden gewahlt und konnte sich damit gegen den amtierenden Prasidenten des Landbrugsradet Hans Pinstrup durchsetzen der lediglich 176 Stimmen erhielt Dabei sprach sich Andersen fur eine angemessene Entschadigung danischer Landwirte nach den Einbruchen aus die aufgrund der Grundung des Binnenmarktes innerhalb der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG am 25 Marz 1957 sowie der vorgesehenen Grundung der Europaischen Freihandelsassoziation EFTA zum 1 Januar 1960 erwartet wurden Nach der Wahl zum Prasidenten des jutlandischen Landwirtschaftlichen Vereinigung 1959 wurde er als Nachfolger von Hans Pinstrup 1960 auch zum Prasidenten des Landbrugsradet ernannt der Interessenvertretung der Landwirtschaft Danemarks Dadurch wuchs seine Bedeutung innerhalb der Venstre Fraktion so dass er nach der Wahl von Thorkil Kristensen zum Generalsekretar der OECD 1960 dessen Nachfolger als finanzpolitischer Sprecher der Fraktion sowie Mitglied des Vorstandes der Venstre wurde Befurworter des EG Beitritt Danemarks Bearbeiten In diesen Funktionen kritisierte er die EFTA da anders als bei der EWG die Zusammenarbeit bei Landwirtschaft und Fischerei nicht einbezogen waren Aus diesem Grund war es fur ihn eine Enttauschung dass 1962 63 aufgrund des Veto von Frankreich bei den Beitrittsverhandlungen in Brussel eine Aufnahme von Danemark und Grossbritannien in die EWG scheiterte Nachdem letztlich 1969 aber auch die Verhandlungen zur Grundung der NORDEK scheiterten durch die die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Skandinavien gesteigert werden sollte war der Weg fur neue Beitrittsverhandlungen mit der EWG frei und sich Danemark letztlich bei einer Volksabstimmung am 2 Oktober 1972 fur den Beitritt in die Europaischen Gemeinschaften entschied Dadurch war Andersen seinem Ziel naher die Zusammenarbeit in der Landwirtschaft zu fordern und einen Ausgleich fur den Exportruckgang bei landwirtschaftlichen Produkten zu erzielen da ihm diese Kompensation durch zwei Gesetzesinitiativen seit Juni 1958 nicht gelungen war In der Folge kam es nach einem kurzzeitigen Warenlieferungsstopp zwischen dem 8 und 10 Mai 1961 zur Verabschiedung von drei wichtigen Marketinggesetzen durch die sozialdemokratischen Regierung der Ministerprasidenten Viggo Kampmann und Jens Otto Krag zwischen 1961 und 1963 die letztlich zu einer staatlich geforderten Landwirtschaft in Danemark fuhrte In den darauf folgenden weiteren Beitrittsverhandlungen mit der EG vertrat Andersen als Prasident des Landbrugsradet die Interessen der danischen Landwirte Minister Bearbeiten Nach der Folketingswahl vom 4 Dezember 1973 wurde Andersen als Finanzminister Finansminister in die von Ministerprasident Poul Hartling gebildete Minderheitsregierung berufen und gehorte dieser bis zum Ende der Amtszeit Hartlings am 13 Februar 1975 an Nach seiner Ernennung zum Minister trat er von seiner Funktion als Prasident des Landwirtschaftsrates zuruck und wurde daraufhin Anfang 1974 durch Arne Pilegaard Larsen abgelost Sein Einfluss als innerhalb der Venstre wurde nach der Folketingswahl vom 15 Februar 1977 vorubergehend geschwacht wenngleich er die Funktion eines stellvertretenden Vorsitzenden der Venstre Fraktion ubernahm Allerdings wuchs sein Einfluss ein Jahr spater als Ministerprasident Anker Jorgensen von der Socialdemokraterne am 30 August 1978 eine Koalitionsregierung mit der Venstre bildete in der Andersen sowohl Wirtschaftsminister Okonomiminister als auch Minister fur Steuern und Abgaben Minister for Skatter og Afgifter wurde Grund fur die Bildung dieser Koalition war die Bekampfung der zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten Das von der Koalition verkundete Wirtschaftsprogramm zur Kostendampfung lost scharfste Proteste der Gewerkschaften aus 1 Diese Ministerposten bekleidete er bis zum Ende der Amtszeit der dritten Regierung Jorgensen am 26 Oktober 1979 Kurz zuvor hatte er auf eine erneute Kandidatur bei den Folketingswahlen am 23 Oktober 1979 verzichtet Bei der Wahl vom 8 Dezember 1981 wurde er wieder als Abgeordneter in das Folketing gewahlt und vertrat bis zur Folketingswahl am 10 Januar 1984 wieder die Interessen der Venstre Als es am 10 Dezember 1982 zur Bildung der aus Det Konservative Folkeparti Venstre Centrum Demokraterne und Det Kristeligt Folkeparti bestehenden Regierung des sogenannten vierblattrigen Kleeblatts Firkloverregeringen unter Ministerprasident Poul Schluter kam wurde Andersen von diesem wiederum zum Wirtschaftsminister ernannt und bekleidete diese Funktion in der ersten Regierung Schluter bis zum 10 September 1987 Wahrend seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister kam es nach dem wirtschaftlichen Ruckschritt und dem negativen Wachstum seit den 1970er Jahren erstmals 1984 85 zu wirtschaftlich besseren Jahren Allerdings lag die Arbeitslosigkeit 1983 bei 10 5 Prozent nachdem sie zehn Jahre zuvor 1973 vor der Wirtschaftskrise noch 1 Prozent betragen hatte Ausserdem verstarkte sich seit 1986 die Bedeutung des technologischen Sektors in der wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden Jahrzehnte 2 Literatur BearbeitenAnders Andersen in Internationales Biographisches Archiv 41 1978 vom 2 Oktober 1978 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenEintrag in der Den Store Danske Encyklopaedi Onlineversion Eintrag in der Den Store Danske Encyklopaedi Onlineversion II Einzelnachweise Bearbeiten Der Grosse Ploetz Die Enzyklopadie der Weltgeschichte Vandenhoeck amp Ruprecht 35 Auflage 2008 ISBN 978 3 525 32008 2 S 1540 Der Grosse Ploetz S 1540Finanzminister des Konigreichs Danemark 19 Jahrhundert Adam Wilhelm Moltke Wilhelm Sponneck Carl Christoffer Georg Andrae Andreas Frederik Krieger Carl Emil Fenger Regnar Westenholz Carl Emil Fenger Ditlev Gothard Monrad Christian Nathan David Christen Andreas Fonnesbech Carl Emil Fenger Andreas Frederik Krieger Christen Andreas Fonnesbech Jacob Bronnum Scavenius Estrup Christian Luttichau Hugo Egmont Horring 20 Jahrhundert William Scharling Christopher Friedenreich Hage Vilhelm Lassen Jens Christian Christensen Niels Neergaard Charles Brun Niels Neergaard Edvard Brandes Niels Neergaard Edvard Brandes Hans Peter Hjerl Hansen A M Koefoed Niels Neergaard Carl Valdemar Bramsnaes Niels Neergaard Carl Valdemar Bramsnaes Hans Peter Hansen Vilhelm Buhl Alsing Emanuel Andersen Kristian Hansen Koefoed Hans Christian Svane Hansen Thorkil Kristensen Hans Christian Svane Hansen Viggo Kampmann Thorkil Kristensen Viggo Kampmann Kjeld Philip Hans R Knudsen Poul Hansen Henry Grunbaum Poul Moller Erik Ninn Hansen Henry Grunbaum Anders Andersen Knud Heinesen Svend Jakobsen Knud Heinesen Henning Christophersen Palle Simonsen Henning Dyremose Mogens Lykketoft Pia Gjellerup 21 Jahrhundert Thor Pedersen Lars Lokke Rasmussen Claus Hjort Frederiksen Bjarne Corydon Claus Hjort Frederiksen Kristian Jensen Nicolai WammenWirtschaftsminister des Konigreichs Danemark Vilhelm Buhl 1947 1950 Jens Otto Krag 1953 1957 Bertel Dahlgaard 1957 1961 Kjeld Philip 1961 1962 Poul Hansen 1962 1964 Henry Grunbaum 1964 1965 Ivar Norgaard 1965 1968 Poul Nyboe Andersen 1968 1971 Per Haekkerup 1971 1973 Poul Nyboe Andersen 1973 1975 Per Haekkerup 1975 1978 Anders Andersen 1978 1979 Ivar Norgaard 1979 1982 Anders Andersen 1982 1987 Knud Enggaard 1987 1988 Anders Fogh Rasmussen 1988 1992 Thor Pedersen 1992 1993 Marianne Jelved 1993 2001 Bendt Bendtsen 2001 2008 Lene Espersen 2008 2010 Brian Mikkelsen 2010 2011 Margrethe Vestager 2011 2014 Morten Ostergaard 2014 2015 Troels Lund Poulsen 2015 2016 Simon Emil Ammitzboll 2016 2019 Troels Lund Poulsen 2022 2023 Jakob Ellemann Jensen 2023 Steuerminister des Konigreichs Danemark Svend Jakobsen 1975 1977 Jens Kampmann 1977 1978 Anders Andersen 1978 1979 Karl Hjortnaes 1979 1981 Mogens Lykketoft 1981 1982 Isi Foighel 1982 1987 Anders Fogh Rasmussen 1987 1992 Peter Brixtofte 1992 1993 Ole Stavad 1993 1994 Carsten Koch 1994 1998 Ole Stavad 1998 2000 Frode Sorensen 2000 2001 Svend Erik Hovmand 2001 2004 Kristian Jensen 2004 2010 Troels Lund Poulsen 2010 2011 Peter Christensen 2011 Thor Moger Pedersen 2011 2012 Holger K Nielsen 2012 2013 Jonas Dahl 2013 2014 Morten Ostergaard 2014 Benny Engelbrecht 2014 2015 Karsten Lauritzen 2015 2019 Morten Bodskov 2019 2022 Jeppe Bruus 2022 Normdaten Person GND 12039166X lobid OGND AKS LCCN n97073084 VIAF 74682727 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andersen AndersALTERNATIVNAMEN Andersen Anders Ejnar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG danischer Politiker Mitglied des FolketingGEBURTSDATUM 1 Oktober 1912GEBURTSORT Voldby Sogn Hammel KommuneSTERBEDATUM 13 April 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anders Andersen Politiker 1912 amp oldid 230273754