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Die Geschichte von Sinuhe ist ein im Original titelloses Werk der altagyptischen Literatur aus dem Anfang der 12 Dynastie des Mittleren Reichs ca 1900 v Chr Der unbekannte Autor der Dichtung schildert in Form einer Ich Erzahlung die vermutlich fiktive Lebensgeschichte des Hofbeamten Sinuhe der nach dem Tod des Konigs Pharao Amenemhet I in Panik gerat und nach einer abenteuerlichen Flucht schliesslich in der Region Palastina sesshaft wird Doch im Alter wird er von Heimweh geplagt Tatsachlich bittet ihn Sesostris I wieder heimzukehren da er dessen Unschuld am Tode seines Vaters Amenemhet erkannt habe Daraufhin kehrt Sinuhe nach Agypten zuruck und wird dort mit allen Ehren empfangen Sinuhe in HieroglyphenName Sa nehet S3 nh t Sinuhe Sohn der Sykomore Beginn des Papyrus Berlin 3022 mit der Sinuhe Erzahlung in einer Edition von Georg MollerDie Erzahlung hat einen starken Bezug zum Konigshof von Sesostris I und wird teilweise als eine Art Propaganda angesehen welche die Loyalitat zum Konig betonen soll Daneben scheint die Identitat als Agypter insbesondere im Spiegelbild des Auslands und der Wunsch als Agypter begraben zu werden eine besondere Rolle zu spielen Die meisten Agyptologen stimmen darin uberein dass es sich um ein Meisterwerk der agyptischen Literatur und die bekannteste Erzahlung aus dem Alten Agypten handelt 1 2 fur Richard Parkinson allerdings auf Kosten von anderen weniger zuganglichen Werken 3 Sie wurde noch lange nach ihrer Entstehung gelesen und weiterverbreitet In moderner Zeit fand sie Eingang in die Literatur und das Medium Film 1 Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung und Datierung 1 1 Entstehungszeit 1 2 Handschriften des Mittleren Reiches 1 3 Handschriften des Neuen Reiches 1 4 Tradierung bis in die Spatzeit 2 Inhalt 3 Form und Stilistik 4 Historischer Bericht oder literarische Fiktion 5 Historischer Hintergrund 5 1 Die fruhe 12 Dynastie 5 2 Koregentschaft von Amenemhet I mit Sesostris I 5 3 Das Attentat auf Amenemhet I 5 4 Palastina im 2 Jahrtausend v Chr 6 Interpretationen 6 1 Politische Literatur 6 2 Werkimmanente Interpretation 6 3 Auseinandersetzungsliteratur 6 4 Auslandserfahrung 7 Einzelfragen 7 1 Grunde fur Sinuhes Flucht 7 2 Amunenschi 7 3 Der Kampf gegen den Starken von Retjenu 7 4 Parallelen mit der biblischen Josephsgeschichte 8 Moderne Rezeption 9 Literatur 9 1 Editionen 9 2 Ubersetzungen 9 3 Allgemeiner Uberblick 9 4 Einzelfragen 9 5 Moderne Erzahlungen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseUberlieferung und Datierung BearbeitenDie Erzahlung ist auf zurzeit 36 bekannten Handschriften uberliefert 8 Papyri und 28 Ostraka 4 Alle stammen aus dem Mittleren oder Neuen Reich und wurden in hieratischer Schrift der Kursivschrift der Hieroglyphen und mittelagyptischer Sprache verfasst Meist wird sie anhand Transkriptionen in die Hieroglyphen ubersetzt Als Standard Edition gilt seit 1990 jene von Roland Koch 5 Entstehungszeit Bearbeiten Die Handlung der Sinuhe Erzahlung endet in den spaten Regierungsjahren von Sesostris I regierte ca 1956 bis 1910 v Chr 6 womit der fruhestmogliche Entstehungszeitpunkt Terminus post quem gegeben ist Die alteste uberlieferte Handschrift Papyrus Berlin 3022 datiert etwa 100 bis 150 Jahre spater in die zweite Halfte der 12 Dynastie 7 Damit ist der spatestmogliche Entstehungszeitpunkt Terminus ante quem gegeben Aus inhaltlichen Grunden wird im Allgemeinen angenommen dass das Werk unmittelbar nach den geschilderten Ereignissen entstanden ist moglicherweise noch wahrend der Regierungszeit von Sesostris I oder kurz danach 8 Handschriften des Mittleren Reiches Bearbeiten nbsp Beginn der Geschichte von Sinuhe nach Papyrus Berlin 10499 in einer Edition von Georg MollerDie vollstandigste und wohl alteste erhaltene Handschrift der Sinuhe Erzahlung ist der Papyrus Berlin 3022 abgekurzt B Er wurde vermutlich in einem thebanischen Privatgrab gefunden und datiert in die zweite Halfte der 12 Dynastie aufgrund eines Schreibfehlers zu Beginn des Briefs wird die Regierungszeit eines Konigs mit dem Namen Amenemhet angenommen womit Amenemhet II und Amenemhet III in Frage kamen Ebenfalls aus Theben aus einem Grab in der Nahe des spateren Ramesseums stammt der Papyrus Berlin 10499 abgekurzt R 9 Zusammengenommen bieten die beiden Papyri B und R den Text von Anfang bis Ende und nach deren Zeilen und Spalteneinteilung wird die Erzahlung ublicherweise zitiert R1 R24 B1 B311 B und R sind mehr als ein Jahrhundert junger als die erste Niederschrift und weichen etwas von diesem nicht mehr erhaltenen Urtext ab 10 nbsp Papyrus UC 32773 auch Papyrus Harageh 1 aus Harageh heute im Petrie MuseumVermutlich ebenfalls in die spate 12 Dynastie datieren zwei Papyrusfragmente mit nur wenigen Zeilen Text Diese stammen aus Al Lahun das am ostlichen Taleingang des Fayyum Beckens liegt und sich in der direkten Umgebung des Regierungszentrums des Mittleren Reichs befand Einen Grossteil dieser Lahunpapyri entdeckte Flinders Petrie 1888 89 darunter vermutlich auch Papyrus UC 32106C dessen Fundort nicht genau vermerkt wurde der aber wohl zu einem Archiv mit literarischen und nichtliterarischen Texten gehorte Der Text des Sinuhe befindet sich auf dem Verso das Recto enthalt einen unbekannten vermutlich ebenfalls literarischen Text Papyrus UC 32773 auch Papyrus Harageh 1 abgekurzt H wurde in der Nekropole von Harageh von Reginald Engelbach gefunden und stammt womoglich aus einem Grab 9 Palaografisch lasst sich auch Papyrus Buenos Aires abgekurzt BA ein weiteres Fragment mit der Erzahlung in die 12 Dynastie datieren allerdings ist uber dessen Herkunft und Umstande des Erwerbs nichts bekannt 9 Handschriften des Neuen Reiches Bearbeiten Der sehr fragmentarische Papyrus Moskau 4657 abgekurzt G enthalt nur Passagen vom Anfang der Erzahlung Er wurde um 1900 vom russischen Agyptologen Wladimir Semjonowitsch Golenischtschew angeblich in Luxor gekauft uber die Fundumstande ist allerdings nichts bekannt Nach inhaltlichen Kriterien wurde auch schon eine Herkunft aus dem Norden angenommen etwa aus Memphis allerdings spricht die Ahnlichkeit zu den Papyri aus Deir el Medina doch fur eine Herkunft aus Theben Palaografisch lasst er sich in die spate 18 oder 19 Dynastie datieren Ein weiterer Papyrus des Neuen Reiches ist der Turiner Papyrus CGT 54015 der bis heute aber unpubliziert ist Die 28 bisher bekannten Ostraka stammen wohl hauptsachlich aus dem Schulbetrieb des Neuen Reiches in Theben West in der Schreibschule der Nekropolenarbeiter von Deir el Medina wenn auch einige davon bei Grabern gefunden wurden darunter zwei im Grab des Sennedjem Sie datieren wahrscheinlich alle in die Ramessidenzeit Die meisten enthalten kurze Schreibubungen meist vom Anfang der Erzahlung in denen die Schuler vor allem die Kalligraphie und die Gliederung Rubra und Verspunkte eines klassischen Textes in klassischer Sprache erlernen sollten 11 Einzig das Ashmolean Ostrakon abgekurzt AOS ist langer und bietet auf seiner Vorder und Ruckseite ca 90 der Erzahlung Moglicherweise diente es in einem Archiv aufbewahrt als Vorlage fur die Schreibubungen der Schuler Nur das Ostrakon Senenmut 149 abgekurzt S stammt von einem anderen Ort in Theben West namlich vom Grab des Senenmut TT71 bei Deir el Bahari und datiert somit in die Zeit der Hatschepsut und des Thutmosis III fruhe 18 Dynastie Daneben gibt es keine direkten Zeugen fur eine Beschaftigung mit dem Text in der 18 Dynastie was aber vermutlich an der Uberlieferungssituation liegt So lassen Zitate in den Grabinschriften dieser Dynastie keinen Zweifel dass die Erzahlung auch zu dieser Zeit intensiv gelesen wurde und auch das Ashmolean Ostrakon enthalt Spuren einer Redaktion die unter der Herrschaft Echnatons erfolgt sein muss 12 Tradierung bis in die Spatzeit Bearbeiten nbsp Die Arbeitersiedlung Deir el Medina wo die Sinuhe Erzahlung offenbar als Schultext verwendet wurde Ludwig D Morenz sieht die Erzahlung als Paradebeispiel fur die Integration verschiedener Themen und Stile und als eine regelrechte Buchausgabe die wohl bereits im Mittleren und im Neuen Reich in Privat Bibliotheken aufbewahrt wurde Somit zahlte sie zum allgemeinen Bildungsgut 13 Eberhard Otto spricht von einem lehrhaften Stuck eine amusante historische Erzahlung die im Grunde immer aktuell blieb und deren Sprache als Musterbeispiel klassischer Formen zu lernen immer nutzlich war 14 Bei den vielen Ostraka mit Zitaten literarischer Texte die in Deir el Medina gefunden wurden handelt es sich nach herkommlicher Ansicht um Schreibubungen von Schulern Nach anderer Meinung sind es Texte die von gebildeten Arbeitern angefertigt und aufbewahrt wurden Allerdings ist es unwahrscheinlich dass so vielfach zitierte Texte wie das Buch Kemit aus blossem Interesse an Literatur gelesen wurden Ausserdem wurden die literarischen Texte teilweise so stark entstellt als seien sie nicht immer von den Schreibern bzw Schulern verstanden worden 15 Zitate und Anspielungen in koniglichen und privaten Inschriften des zweiten und ersten Jahrtausend v Chr zeigen dass die Beliebtheit weder auf den Schreiberstand noch auf das Neue Reich beschrankt war 7 Zwar sind fur die Zeit nach dem Neuen Reich keine weiteren Handschriften uberliefert doch die Tradierung anderer klassischer Werke bis in die 27 Dynastie legt nahe dass auch Sinuhe weiterhin kopiert wurde Die Siegesstele des Pianchi aus der kuschitischen 25 Dynastie enthalt gewisse Anspielungen auf die Sinuhe Erzahlung 16 Das spateste bekannte Zitat stammt vermutlich aus der Biographie des Udja Hor Resnet der wahrend der Perserzeit 525 401 v Chr lebte 17 Die Barbaren ḫ3stjw brachten mich von Land zu Land m ḫ3st r ḫ3st und geleiteten mich nach Agypten wie der Herr der beiden Lander es befohlen hatte Biographie des Udja Hor Resnet 18 Inhalt Bearbeiten nbsp Beginn der Erzahlung in hieroglyphischer Transkription Publikation von Gaston Maspero 1908Am Anfang werden im Stil einer autobiographischen Grabinschrift Sinuhes Name und Titulatur genannt die er an seinem Lebensende tragt Der Graf und Furst der koniglich unteragyptische Siegelbewahrer und einzige Freund des Herrschers der Richter und Verwalter in den Landern der Asiaten der wirkliche Bekannte des Konigs den er liebt der Gefolgsmann Sinuhe Sohn der Sykomore Die eigentliche Erzahlung beginnt mit dem Tod des Konigs Amenemhet I am 7 Achet III im 30 Regierungsjahr wobei der grosse Kummer des Volkes beschrieben wird nicht aber der Grund fur den plotzlichen Tod die Beschreibung passt aber gut zur Lehre des Amenemhet nach der Amenemhet I bei einem Attentat im Harem starb 19 20 Der Kronprinz Sesostris I ist gerade auf dem Ruckweg von einem Libyenfeldzug den er als Kommandant geleitet hat als ihn Boten mit der Nachricht vom Tod seines Vaters erreichen Ohne zu zogern und ohne sein Heer zu informieren eilt Sesostris zur Residenz um sich um die Regelung der Nachfolge zu kummern Als man auch nach den anderen Konigskindern mit der Todesnachricht schickt erfahrt Sinuhe dies zufallig und ergreift daraufhin die Flucht Detailreich beschreibt er seine Besturzung und Panik ohne ein genaues Motiv seiner ubersturzten Flucht anzugeben 20 21 Die Flucht fuhrt ihn durch verschiedene Orte und Lander 22 Er erreicht die Grenze zum vorderasiatischen Raum bei Wadi Tumilat wo er sich zunachst aus Angst von einem Warter Wachter gesehen zu werden in einem Gebusch versteckt bis er nachts den heimlichen Grenzubertritt wagt indem er die sogenannten Mauern des Herrschers uberwindet Wenig spater schildert er eindrucklich die Erfahrung seiner Todesnahe als er fast verdurstet und im letzten Moment von Beduinen gerettet wird 20 23 nbsp Tempel der Obelisken in der Stadt Byblos einer Station auf Sinuhes FluchtAnschliessend reist Sinuhe weiter nach Byblos bis ihn Amunenschi der Herrscher von Ober Retjenu Bergland von Syrien Palastina bei sich aufnimmt Als ihn Amunenschi uber den Grund seiner Flucht befragt antwortet Sinuhe m jwms 24 wie er es nennt also in Unwahrheit oder Halbwahrheit und sagt dass er nicht wisse was ihn in dieses fremde Land gebracht habe es war wie ein Plan eines Gottes 25 Als sich Amunenschi nach der Situation in Agypten erkundigt hebt Sinuhe zu einer Eulogie auf Konig Sesostris an in der er ihn als heldenhaften Krieger furchtlos vor den Fremdlandern und unglaublich beliebt in seinem Land schildert Darauf fuhrt ihm Amunenschi aber die Realitat seiner Situation vor Augen Nun Agypten hat es gut da es weiss dass er kraftvoll ist Siehe du bist nun aber hier du bist bei mir Gut ist was ich dir tue 26 Amunenschi erweist sich als grosszugig ernennt ihn zum Fursten und Befehlshaber der Armee gibt ihm seine Tochter zur Frau und ein Stuck fruchtbares Land im Grenzgebiet namens Jaa welches Sinuhe als eine Art Schlaraffenland schildert So grundet Sinuhe eine Familie und verbringt viele Jahre in diesem Land 20 27 nbsp Sesostris I Amenemhets Nachfolger der Sinuhe bittet wieder nach Agypten zu kommen Ein zentraler Vorfall und Wendepunkt der Geschichte ist Sinuhes Duell mit einem lokalen Herausforderer dem Starken von Retjenu einem namenlosen Mann der schon ganz Retjenu bezwungen hat Dieser plant Sinuhe zu berauben und fordert ihn zum Kampf heraus Sinuhe besiegt den Starken von Retjenu was ihm noch mehr Reichtum und Ansehen bringt Ironischerweise lost dies in Sinuhe einen inneren Konflikt aus und er verspurt plotzlich Heimweh nach Agypten und betet zu den Gottern Sicher wirst du geben dass ich den Ort sehe an dem mein Herz weilt Was ist grosser als dass mein Leichnam mit dem Land vereinigt wird in dem ich geboren bin 20 28 Fast schon wie durch ein Wunder werden Sinuhes Gebete erhort und er empfangt einen Brief des Konigs Sesostris welcher ihn bittet wieder nach Agypten zu kommen da er nichts Schlechtes verubt habe In seinem Antwortbrief beteuert Sinuhe zum wiederholten Male seine Unschuld und dass er seine Flucht nicht beabsichtigt habe und nicht aus eigenem Antrieb geflohen sei sondern diese in einem traumartigen Zustand erfolgte als ob ein Gott sie veranlasst habe 20 29 nbsp Pyramide des Sesostris I in deren Bezirk Sinuhe eine Steinpyramide errichten durfte Darauf reist Sinuhe auf dem Horusweg nach Suden und gelangt in die Hauptstadt Itj taui Als ihn der Konig zur Audienz im Palast empfangt wirft er sich vor diesem auf den Boden und hat einen todesahnlichen Kollaps Ich war wie ein Mann der gepackt wird von der Dammerung meine Seele war vergangen mein Leib war ermattet mein Herz es war nicht in meinem Korper Ich wusste lt nicht gt das Leben vom Tod zu unterscheiden 30 Sinuhe wird aufgehoben und die Konigin und die Konigskinder werden gerufen die erneut um Gnade fur Sinuhe bitten worauf der Konig diese gewahrt und veranlasst dass Sinuhe wieder die Stellung eines Hofbeamten innehaben wird Der Konig lasst ihm auch eine Steinpyramide in seinem Pyramidenfeld errichten die unter anderem mit einer aus Gold uberzogenen Statue ausgestattet wird 20 31 Form und Stilistik BearbeitenUnter Agyptologen besteht weitgehend darin Einigkeit dass die Geschichte in Versen und nicht in Prosa geschrieben ist deren Charakter jedoch unterschiedlich aufgefasst wird 32 Gerhard Fecht hat vorwiegend den Mittelteil nach seinen Regeln der Metrik gegliedert 33 Ein erfolgversprechenderer Weg scheint die Einteilung der Verse nach Sinneinheiten zu sein 32 So sieht Miriam Lichtheim wie in der biblischen Literatur im parallelismus membrorum ein grundlegendes Formprinzip 34 Nach John Foster erstreckt sich die Vollendung des Parallelismus mehrheitlich auf ein Verspaar das er Thought Couplet Gedankenpaar nennt In diesem wird der Gedanke eines Satzes oder Satzteils im Nachfolgenden mit anderen Worten wiederholt oder ausgebaut 35 Das folgende Textbeispiel Beschreibung des Landes Jaa veranschaulicht die Einteilung der Verse in Thought Couplets wie sie John Foster vornimmt Ein gutes Land ist es Jaa ist sein Name es gibt nicht Seinesgleichen auf Erden Feigen sind in ihm und Weintrauben und mehr Wein hat es als Wasser Reichlich ist sein Honig zahlreich seine Moringaolbaume und jegliche Fruchte sind auf seinen Baumen Gerste ist in lt ihm gt und Emmer es gibt auch kein Ende jeglichen Viehs Reichlich war auch das was mir zukam zusammen mit dem was hereinkam wegen meiner Beliebtheit 36 Jan Assmann ist es gelungen auf Grund der in mehreren Handschriften uberlieferten Rubren ein zu den Versen ubergeordnetes Einteilungsschema herauszuarbeiten Demnach besteht der Text aus 40 Perikopen grossere Abschnitte von Versen unterschiedlicher Lange deren Grenzen durch Rubren bestimmt sind Weiter lasst sich eine Gliederung in 5 Abschnitte zu je 8 Perikopen vornehmen I Die Flucht II Sinuhe und Amunenschi III Die Wende IV Der Briefwechsel zwischen dem Konig und Sinuhe und V Heimkehr 37 Uber den Sinn dieser Einteilung in 5 Abschnitte reflektiert Assmann Die Abschnitte I III und V bringen die Erzahlung voran nach der universellen Dreiteilung jeder Geschichte in arche Exposition peripateia Wende Komplikation und lysis Auflosung in drei klar voneinander abgesetzten Schritten Die Abschnitte II und IV halten die Erzahlung auf und loten in reflektierenden als mundlicher und schriftlicher Dialog gestalteten Perikopen den Sinnhorizont des Geschehens aus I und V stehen sich kontrastiv gegenuber schmachtvolle Flucht und Ausgliederung aus der Gemeinschaft ehrenvolle Ruckkehr und Wiedereingliederung in die agyptische Gesellschaft Der Mittelabschnitt III enthalt in seiner mittleren durch Uberlange hervorgehobenen Perikope Hohepunkt und Wende der Geschichte den Zweikampf mit dem Starken von Retenu Jan Assmann 38 Historischer Bericht oder literarische Fiktion Bearbeiten nbsp Felsgraber in Beni Hasan aus dem Mittleren Reich typische Beamtengraber mit langen autobiographischen Inschriften nbsp Scheintur aus der Mastaba des Metjen Altes Reich 3 Dynastie die erstmals belegbare autobiographische Grabinschriften enthielt Ausserhalb des literarischen Rahmens hat man bisher keinen Hinweis auf die Existenz Sinuhes gefunden Obwohl der Name Sinuhe im Mittleren Reich mehrmals belegt ist 39 ist der Sinuhe dieser Erzahlung historisch nicht fassbar 40 Trotzdem wurde immer wieder vermutet dass es sich um eine historische Personlichkeit handelt da die Erzahlung im Stil einer autobiographischen Grabinschrift gestaltet ist Diese Gattung entstand in den Beamtengrabern des Alten Reichs um 2500 v Chr und bestand einerseits aus der Laufbahnbiographie in der sich die Beamtenlaufbahn ablesen lasst und der Idealbiographie in der sich der Verstorbene seiner guten Taten ruhmt und die sich an der Norm der Maat orientiert In der Identitatsprasentation der Idealbiographie erscheint der einzelne nicht als Individuum sondern als vollkommener Baustein in jenem Ordnungsgefuge das mit dem Begriff Maat gemeint ist 41 42 Seit dem Ende des Alten Reichs mit dem Zusammenbruch der koniglichen Zentralgewalt ruckte die personliche Leistung in den Vordergrund der autobiographischen Berichte Sie werden erweitert und neben den weisheitlichen Diskurs der Idealbiographie treten vermehrt auch historische Details so dass sie den literarischen Texten immer naher kommen 43 Zuletzt ausserte 1996 Kenneth A Kitchen die Vermutung dass die Geschichte eine echte Autobiographie zur Grundlage hat die vom Grab eines Sinuhe im Pyramidenbezirk des Sesostris auf Papyrus kopiert und weiterverbreitet worden sei Typische Elemente der Gattung der autobiographischen Grabinschrift sind die Einleitung mit Titeln Name und Er sagt auf die eine Ich Erzahlung folgt sowie die Einbettung anderer literarischer Formen wie Konigshymnus und Konigsbrief Die hochst spezifischen Bezuge zu echten zeitgenossischen Herrschern in Agypten und im Ausland stellen nach Kitchen die Erzahlung neben reale Abenteurer wie Harchuf und ungleich zu den fiktionalen Werken gibt es kein Es war einmal Element keine Anonymitat der Hauptcharaktere keine Vagheit uber Orte und keine Phantastereien oder magische Wunder 44 Allerdings geht die Erzahlung mit weiteren Gattungen wie Klagelied Privatbrief und Kulthymnus und in Umfang Stil und Intention erheblich uber die Form der Autobiographie hinaus 45 so ist sie etwa doppelt so lang wie die autobiographische Inschrift des Chnumhotep II in Beni Hasan der langsten aus dem Mittleren Reich 44 Nach Jan Assmanns Auffassung gibt sich die Erzahlung als Kopie einer autobiographischen Grabinschrift um sich durch diese Einkleidung die in dieser Gattung liegenden literarischen Moglichkeiten zunutze zu machen Demnach ist das Grab in vieler Hinsicht die Vorschule der Literatur 46 Der Schreiber des literarischen Textes als eines literarischen Faktums orientiert sich am Modell der autobiographischen Grabinschrift als einem Ausgangstyp bzw einem ausserliterarischen Faktum 47 Allgemein ist es fur Antonio Loprieno Zeichen fiktionaler Schopfung wenn ein Text ausserhalb seines vorgegebenen Rahmens auftritt so erscheint zum Beispiel mit Sinuhe ein autobiographischer Text ausserhalb des Grabes 48 Bill Manley meint dass die Frage nicht so wichtig sei ob Sinuhe nun der Dichtung oder der Wahrheit entspringt Sollte es Sinuhe tatsachlich gegeben haben dann hat man ihn literarisch so nachhaltig verklart dass von seinem wirklichen Leben ohnehin nur eine Romanfigur ubrig geblieben ist 49 Historischer Hintergrund BearbeitenDie Handlung der Sinuhe Erzahlung findet zu Beginn der altagyptischen 12 Dynastie statt und wurde schon oft als historische Quelle fur diese Zeit herangezogen Dies ist nicht immer unproblematisch aber sie schwebt auch nicht im historisch luftleeren Raum und deckt sich oft mit anderen Quellen wie der Lehre des Amenemhet 50 Die fruhe 12 Dynastie Bearbeiten Gegen Ende des Alten Reichs nahm die Macht und Unabhangigkeit des Beamtentums zu und die Herrschaftsgewalt des Konigs immer mehr ab Es fand ein schleichender Verlust der gottlichen Wurde des Konigs statt und der Verlust der koniglichen Zentralgewalt um 2200 v Chr leitete schliesslich die Erste Zwischenzeit ein Diese war ein tiefer geistiger und politischer Einschnitt in der agyptischen Geschichte Erst Mentuhotep II konnte die Zentralgewalt um 2025 v Chr wiederherstellen und die thebanische 11 Dynastie wurde zur neuen Reichsdynastie Nach dieser eher kurzlebigen Dynastie folgte auf Mentuhotep IV Amenemhet I als erster Konig der 12 Dynastie 51 Man war nun bestrebt nach dem Vorbild des Alten Reichs wieder ein Konigtum zu erschaffen das die absolute Loyalitat des Beamtentums forderte und an eine Zeit anzuknupfen als das Konigtum noch uneingeschranktes Gottkonigtum war So wurden die Pyramiden als Grabform wieder aufgenommen und die Residenz nach Itj taui in der Nahe von Memphis der Residenz des Alten Reichs verlegt Als grosses Problem dieser neuen Dynastie stellte sich die Frage der Legitimation als Konig da Amenemhet I nicht koniglicher Abstammung war Er begann seine Karriere am Hof Mentuhoteps IV und stieg unter diesem zum Wesir auf Moglicherweise hatte Mentuhotep IV keine Nachfolger hinterlassen so dass Amenemhet I als ranghochster Mann im Land den Thron bestieg sicher nicht ohne Widerstande 52 Koregentschaft von Amenemhet I mit Sesostris I Bearbeiten nbsp Konig Amenemhet I nbsp Sesostris I wurde von Amenemhet I moglicherweise als Koregent Mitregierender eingesetzt Nach Meinung einiger Agyptologen setzte Amenemhet I in seinem 20 Regierungsjahr seinen Sohn Sesostris I als Mitregenten ein und sie regierten fur zehn Jahre zusammen auf dem agyptischen Thron Die Frage nach Koregenzen im Alten Agypten allgemein und insbesondere jener von Amenemhet I mit Sesostris I gehort zu den umstrittensten Fragen in der Agyptologie Gemass der Theologie und Konigsideologie der alten Agypter ist der Konig ein singulares gottliches Wesen und daher nur als Alleinherrscher vorzustellen Er regiert als Verkorperung des Horus auf Erden und verschmilzt nach seinem Tod mit Osiris dem Herrscher der Unterwelt Mit diesem Konzept ist es kaum vereinbar dass plotzlich zwei Horusfalken regieren 53 Andererseits hatte eine Koregentschaft aus pragmatischen Erwagungen sicher viele Vorteile Thronwechsel und damit Machtwechsel durften in Agypten wie auch in anderen orientalischen Monarchien sicher sehr haufig durch Haremsintrigen Morde und Umsturze inszeniert worden sein fraglos sehr viel ofter als die wenigen Male wo unsere Quellen derartiges aussagen oder andeuten Gewaltsames Vorgehen durfte im Zusammenhang mit Thronwechsel eher die Regel als die Ausnahme gewesen sein Gegen diese Gefahren bot die vorzeitige Kronung des designierten Nachfolgers noch zu Lebzeiten des alten Konigs eine gewisse Sicherheit Wollte man beim Tod des alten Herrschers einen anderen als den legitimen Erben zum Konig machen hatte man dann einen schon gekronten Monarchen beseitigen mussen Karl Jansen Winkeln 54 Als Beleg fur oder gegen eine solche Koregenz wurden auch einige Textstellen der Sinuhe Erzahlung ins Feld gefuhrt So wird zu Beginn beim Bericht uber den Libyenfeldzug R 12 13 der Name Sesostris I in Kartusche geschrieben die ublicherweise den Namen eines Konigs umgibt Darin sieht Jansen Winkeln einen Beweis dass Sesostris zu diesem Zeitpunkt bereits Herrscher war 55 Nach Auffassung Claude Obsomers ist dies allerdings eine anachronistische Bezeichnung da die Erzahlung zu einem Zeitpunkt verfasst wurde als Sesostris Konig war Etwas spater R 18 wird Sesostris wiederum nur als Konigssohn s3 njswt bezeichnet was nach Obsomer beweist dass er noch nicht Konig war 56 Fur Jansen Winkeln ist aber an dieser Stelle nur die Funktion als Sohn relevant da uber den Tod des Vaters berichtet wird 55 Eine weitere Stelle aus der Eulogie auf Sesostris I zieht Gunter Burkard als Argument gegen eine Koregenz heran Er ist es der die Fremdlander unterwarf wahrend sein Vater in seinem Palast war Er meldet ihm die Vollstreckung seiner Befehle Sinuhe R73 75 57 So ist es nach seiner Meinung kaum moglich dass ein Koregent Befehle ausfuhrt und Sesostris ist hier nur in seiner Rolle als Sohn und Feldherr beschrieben 57 Das Attentat auf Amenemhet I Bearbeiten nbsp Papyrus Sallier II mit der Lehre des Amenemhet in welcher uber ein Attentat auf Amenemhet I berichtet wird Der Bericht uber den Tod Amenemhets I zu Beginn der Sinuhe Erzahlung erinnert an die Lehre des Amenemhet In dieser berichtet Amenemhet im Stil eines postum verfassten Testaments wie er einem Attentat zum Opfer fiel Es war nach dem Abendbrot die Nacht war gekommen Ich gonnte mir eine Stunde der Erquickung indem ich auf meinem Bett lag denn ich war mude und mein Herz begann sich meinem Schlaf hinzugeben Da wurden die Waffen fur meinen Schutz gegen mich gewendet wahrend ich mich wie eine Schlange in der Wuste verhielt Ich erwachte zum Kampf indem ich sofort bei mir war und fand dass es ein Handgemenge der Wache war Ich habe mich zwar beeilt die Waffen in meiner Hand und so habe ich die Feiglinge in ihren Schlupfwinkel zuruckgetrieben Es gibt aber keinen der allein kampfen kann und eine erfolgreiche Tat gelingt nicht ohne Helfer Lehre des Amenemhet VI VII 58 Weiter wird berichtet dass sich das Attentat ereignete als Amenemhet ohne Sesostris war was an den in Sinuhe erwahnten Libyenfeldzug denken lasst Auch passt gut zur Tatsache dass Sinuhe ein Harems Beamter flieht da Amenemhet offenbar einer Haremsverschworung zum Opfer fiel Hatten denn jemals Frauen Truppen aufgestellt Zieht man denn Rebellen im Palast auf Lehre des Amenemhet IX 59 Allerdings wird in der Lehre des Amenemhets nicht uber den Ausgang des Attentats berichtet Dies fuhrte unter Agyptologen zu verschiedenen Auffassungen daruber gerade auch im Zusammenhang mit der Diskussion zu den Koregenzen Nach einer Auffassung starb Amenemhet nicht durch ein Attentat in seinem 30 Regierungsjahr sondern entging einem solchen etwa 10 Jahre vor seinem naturlichen Tod und richtete als Konsequenz darauf das Amt des Mitregenten fur seinen Sohn Sesostris ein Demnach gab Amenemhet die Lehre in Auftrag und sie schildert eine was ware wenn Situation um die Position eines Mitregenten zu rechtfertigen 53 Gemass Jansen Winkeln widerspricht dem Sinuhes Flucht nicht Er flieht aufgrund eines Irrtums oder Horfehlers mit Unruhen im weiteren Verlauf der Geschichte beteuert er mehrfach dass eben nichts vorgefallen war und nur sein Herz ihn irregeleitet hatte 55 Nach anderer Auffassung schildern die Geschichte von Sinuhe und die Lehre des Amenemhet beide die historischen Umstande von Amenemhets Tod Die Lehre wurde nach dem Tod Amenemhets von Sesostris in Auftrag gegeben um seine Nachfolge zu legitimieren 60 Palastina im 2 Jahrtausend v Chr Bearbeiten Die Sinuhe Erzahlung ist neben den Achtungstexten eine wichtige agyptische Quelle fur die politische Situation Palastinas im fruhen 2 Jahrtausend v Chr Nach dem Zusammenbruch der urbanen Zentren in der Endphase der Fruhbronzezeit in dieser Region vermutlich vor allem wegen Versorgungsproblemen haben sich zu dieser Zeit schon wieder Stadtstaaten oder feste Siedlungen herausgebildet daneben existierte aber auch weiterhin die nomadische Lebensweise die Lebensform des pastoral nomadism Wanderbeweidung Als Modell mag man sich Stamme neben Stadten vorstellen d h ein Nebeneinander staatenlos nomadischer Lebensform und staatlich urbaner Herrschaftsformen 10 So befanden sich zumindest ein Teil der Amurriter im Vorgang der Sesshaftwerdung und Urbanisierung Auch Sinuhe lebte zwischen streifenden Nomaden und Herrschern festumrissener Gebiete Zum Beispiel war Byblos ein Stadtstaat von einiger Bedeutung in den Achtungstexten wird aber auch vom Stamm von Byblos gesprochen Sinuhe wohnte in einem Zelt und auch in der Beschreibung vom Starken von Retjenu schimmert beduinisches Kolorit durch Abgesehen von Byblos erwahnt der Autor der Sinuhe Erzahlung keine Stadte obwohl die Stadtkultur zur Zeit der Komposition der Erzahlung gerade neu zu erbluhen begann Nach Ludwig Morenz lag dies darin begrundet dass dadurch die Kontrastierung zwischen Agypten und Palastina noch starker herausgearbeitet wurde bei der das Ausland als Unkultur dargestellt wird Dafur griff man auf historisches und lokales Kolorit Palastinas zuruck 61 Erstmals taucht in der Sinuhe Erzahlung die Bezeichnung Ḥq3 ḫ3swt Herrscher der Fremdlander auf Sinuhe B98 62 die allgemein Hyksos genannt werden Zur Zeit des Mittleren Reichs stand dieser Ausdruck fur eine bestimmte Gruppe in der Bevolkerung der palastinischen Region 63 Spater waren damit Konige asiatischer Herkunft gemeint die in Agypten von etwa 1650 bis 1542 v Chr eine Fremdherrschaft ausubten 64 Nach Ludwig Morenz handelt es sich bei den Herrschern der Fremdlandern in der Sinuhe Erzahlung um etablierte Herrscher die sich in jener Zeit der Sesshaftwerdung im palastinensischen Raum von den umherziehenden Nomaden unterscheiden 65 Interpretationen BearbeitenPolitische Literatur Bearbeiten Georges Posener arbeitete 1956 in subtiler Analyse eine Gruppe von Werken der alteren klassischen Literatur als politische Literatur heraus als Literatur zum Zweck der Legitimierung der jungen legitimationsbedurftigen 12 Dynastie 66 So waren die Konige zu Beginn der 12 Dynastie mit der Schwierigkeit konfrontiert das Prestige des Amtes zu restaurieren und ein Konigtum zu etablieren das wie im Alten Reich durch die absolute Loyalitat der Untertanen bestimmt wurde Deshalb wurden die Texte dieser Dynastie gelegentlich als Propagandaliteratur bezeichnet als Medium fur Propagandazwecke die unter anderem immer wieder die goldenste aller Tugenden betonen Die Loyalitat dem Konig gegenuber 53 Posener gebrauchte den Begriff Propaganda nur ausserst vorsichtig im Bewusstsein wie vorbelastet und missverstandlich er ist William Kelly Simpson verwendet die Bezeichnung maintenance propaganda i e Aufrechterhaltungs Propaganda die dazu dient den status quo der politischen und religiosen Situation zu erhalten und nicht ihn zu verandern 67 So ist wohl die Mehrzahl dieser Texte mit der Absicht verfasst worden auf der zeitlosen Folie von jzf t vs m3ˁ t Chaos vs Ordnung die Gegenwart als beste aller Welten zu erweisen 68 In diesem Rahmen stellt Georg Posener auch fur die Sinuhe Erzahlung einen starken Bezug zum Konigshof von Sesostris I fest halt sich aber im Urteil zuruck ob es sich um ein politisches Propagandawerk handelt Zwar wird in der Erzahlung der Person des Sesostris I viel Platz eingeraumt und sie entspringt dem Umkreis des Hofs man kann aber nicht sagen ob es sich genau genommen um ein Werk politischer Propaganda handelt Der Autor druckt seine Uberzeugungen und Empfindungen ohne besondere Ubertreibungen aus authentisch und ohne beabsichtigte Kunstgriffe die darauf abzielen den Leser zu beeinflussen So sind es nach Posener vielmehr die Aufrichtigkeit und Warmherzigkeit des Schreibers die die Erzahlung zu einem Werk machen das geeignet ist bei der Leserschaft das Konigtum zu thematisieren 69 Werkimmanente Interpretation Bearbeiten Nachdem Georges Posener in bahnbrechender Analyse die politische Tendenz und damit den ausserliterarischen Zweck des Textes erforscht hatte bemerkte John Baines 1982 dass trotz des Umfangs an Geschriebenem uber Agyptische Literatur an ihr mogliche Ansatze die in anderen Gebieten der Literatur weit verbreitet sind bisher wenig gebraucht wurden 70 Er unterzog die Sinuhe Erzahlung partienweise und aus wechselnder Perspektive einer vertieften werkimmanenten Interpretation 71 Damit betrachtete er den Text als eigenstandiges Literaturwerk mehr oder weniger losgelost von zeitlichen geographischen und politischen Bezugen betonte aber auch dass diese Betrachtungsweise nicht ausschliessend ist sondern neben vielen anderen steht 70 Zusammenfassend kam Baines zu folgendem Urteil Scrutiny of the narrative structure and the presentation of character in Sinuhe does identify considerable complexity analogous with the richness of the text in style and vocabulary it also brings out the relationship of the text with Egyptian values Techniques of analysis that are applied to western literature seem to yield results with Sinuhe but reveal alien preoccupations and emphases as is only to be expected Such analyses do not seek to discover a single correct understanding or author s intention in a text but to deepen our comprehension of its meaning Die genaue Untersuchung der narrativen Struktur und der Darstellung der Figuren im Sinuhe identifizieren eine betrachtliche Komplexitat analog mit dem Reichtum des Texts in Stil und Vokabular sie bringt auch die Beziehung des Texts mit agyptischen Werten zum Vorschein Analysetechniken die in der westlichen Literatur Anwendung finden scheinen bei Sinuhe Ergebnisse zu liefern aber offenbaren fremde Anliegen und Schwerpunkte wie es nur zu erwarten ist Eine solche Analyse strebt nicht danach ein einziges richtiges Verstandnis oder Intention des Autors zu ermitteln sondern unser Verstandnis seiner Bedeutung zu vertiefen John Baines Interpreting Sinuhe 72 Auseinandersetzungsliteratur Bearbeiten Nach alterer Auffassung handelt es sich bei der Auseinandersetzungsliteratur um Texte die nach dem Zusammenbruch des Alten Reichs die Krisenzeit der ersten Zwischenzeit zu bewaltigen versuchen So beschreiben zum Beispiel die Mahnworte des Ipuwer in vielen Wendungen die katastrophale Situation in der sich das Land befindet 73 In der jungeren Forschung zeichnet sich eine Tendenz zur Spatdatierung der Auseinandersetzungsliteratur ab fruhestens in die spate 11 Dynastie wahrscheinlicher aber in die 12 Dynastie Damit beschreiben die Texte keine historische Situation 74 Dorothea Sitzler kommt zum Ergebnis dass es an keiner Stelle authentische Textzeugnisse einer personlichen Extremsituation sind sondern Teil einer fur Weisheitslehrer entwickelten Literatur zur Reflexion der Rolle der Weisheit und des Weisen in der Welt 75 Die Sinuhe Erzahlung steht an gewissen Stellen im Diskurs der Auseinandersetzungsliteratur Auch sie thematisiert die Frage nach dem Verhaltnis von gottlicher Schicksalsmacht Determinismus und Willensfreiheit des Individuums 76 So rechtfertigt Sinuhe an verschiedenen Stellen sein Tun mit gottlicher Fugung und Eingebung und ein Gott habe ihn zur Flucht getrieben was er auch als Argument vorbringt um wieder am Hofe von Sesostris I aufgenommen zu werden Fur Winfried Barta ist die Frage nach Freiheit und Bestimmtheit des Menschen in einen Kompromiss eingemundet Es gibt bei Sinuhe weder die absolute Determiniertheit des Menschen durch Gott noch die absolute Willensfreiheit 77 Den Topos des Vorwurfs gegen Gott wie man ihn in der Auseinandersetzungsliteratur findet erfolgt nach Wilfried Barta in der Sinuhe Erzahlung nur unausgesprochen und versteckt indem letztlich Gott fur Sinuhes Flucht und jahrelangen Aufenthalt im Ausland verantwortlich gemacht wird 78 Fur Elke Blumenthal erhebt der Text keinen Vorwurf gegen Gott sondern fuhrt pragmatisch vor wie sich der einzelne Beamte in dem ihm zugeteilten Geschick bewahren und es in unmittelbarer Hinwendung zur Gottheit beeinflussen kann 79 Auslandserfahrung Bearbeiten Die sesshaften Agypter wanderten nur hochst unfreiwillig Als Ideal galt das Bild des Schreibers in der sicheren Amtsstube So zeigt auch die Geschichte von Sinuhe wie der Wanderer in agyptischer Sicht immer eine Existenz am Rande fuhrt ausserhalb der geordneten Welt und stets in Gefahr seine Wurzeln zu verlieren 80 Die Erzahlungen des Mittleren Reichs kontrastieren deutlich zwischen Agypten und dem Ausland Am augenfalligsten ist die Unterscheidung zwischen dem Zentrum das oft mit der koniglichen Residenz identifiziert wird und der Peripherie der Ort in der der Protagonist einen psychologischen und intellektuellen Ubergang erfahrt 81 Besonders Antonio Loprieno hat die bedeutende Rolle der Grosse des Auslands in der Erzahlung hervorgehoben die dazu dient eine Fremdheitserfahrung zu machen und eine Selbstbestimmung vorzunehmen Topische Aussagen uber Auslandergestalten bilden einen thematischen Kontext ein Bezugsschema anhand dessen das literarische Verfahren der Mimesis eine kulturelle Auseinandersetzung mit dem Anderen vornimmt 82 Demnach steht Sinuhe am Beginn einer Reihe solcher realistischer Reiseerzahlungen wie es zum Beispiel auch die Geschichte des Schiffbruchigen der Reisebericht des Wenamun und die Odyssee des Wermai sind Er geht freiwillig ins Exil um dort im Verlauf mehrerer Jahre im Spiegel des Anderen seiner selbst im Spiegel der Auslanderfigur Amunenschi einen Bewusst und Menschenwerdungsprozess zu durchlaufen und seiner eigenen agyptischen Identitat auf die Spur zu kommen Am Ende dieser Auslandserfahrung steht die Erkenntnis dass seine Existenz nur in der Rolle des Agypters liegen kann 83 Gerald Moers geht in der Interpretation noch weiter und deutet Sinuhes Reise als eine Grenzuberschreitung Sinuhe muss die Grenzen agyptischer Normen uberschreiten und sich von den Anforderungen eines im agyptischen Sinne gerechten Lebenswandels nach dem Maat Konzept losen Sowohl das Maat Modell als auch das daran gekoppelte Identitatskonzept stehen plotzlich im Horizont unvertrauter Zuordnung und werden auf diese Weise durch den Helden individuell hinterfragbar und die andere Welt das Ausland wird zum Spiegel der eigenen Welt Agypten Diese beiden Welten sind in der Erzahlung so deutlich voneinander unterschieden dass der Ubergang von der einen in die andere nur als todesahnlicher Traumzustand erfahrbar ist und auch die Selbsterfahrung in einem Traum artigen Zustand erfolgt 83 Diese neuere Interpretation betont gegenuber der politischen Intention den fiktionalen Status und die kulturelle Funktion Die Erschaffung moglicher oder gar alternativer Welten tragt zur Identitatssicherheit der Leserschaft bei 84 Einzelfragen BearbeitenGrunde fur Sinuhes Flucht Bearbeiten nbsp Die Region Retjenu Gebiet des heutigen Syriens und Palastinas in die Sinuhe flieht Die Beschreibung der Flucht durchbricht das klassische Muster der Autobiographie und ist die semantische Ursache fur die formale Komplexitat des Werks Dieses plotzliche Ereignis erschreckt den modernen Leser und das Ratsel der Flucht das nach Parkinson Sinuhe zum Hamlet der agyptischen Literatur macht ist Gegenstand vieler agyptologischer Untersuchungen 85 Die Grunde fur Sinuhes Flucht werden nicht genannt und bleiben im Dunkeln Zwar sucht Sinuhe in verschiedenen Passagen nach einer rationalen Erklarung fur diese doch kommt er immer wieder zum Schluss dass er sie nicht kennt Die Flucht erfolgte nicht aus eigenem Antrieb sondern in einem Traum artigen Zustand wie ein Plan Gottes Allerdings gibt er auch zu dass er Amunenschi uber seine Motive in Unwahrheit bzw Halbwahrheit berichtete was darauf hindeutet dass er die Grunde bewusst verschweigt oder nicht mit vollkommener Offenheit schildert Zudem beteuert er zwar dass seine Flucht nicht aus Furcht geschah sein Verhalten druckt aber das Gegenteil aus Auf seiner Flucht mied er bewohnte Platze und sogar das Auftauchen vereinzelter Menschen auf dem Weg flosste ihm Angst ein Das erschutternde Ereignis das zu seiner Flucht fuhrte war vermutlich ein Attentat auf den Konig Amenemhet I Vielleicht stand Sinuhe in Verbindung mit dem Kreis am Hof der fur die Geschehnisse verantwortlich war und furchtete zu Recht um seine Person Seine Lage ist zweifelsohne durch den Umstand charakterisiert und bedingt dass er eine der Hauptpersonen des Harems der Prinzessin war eine Haremsverschworung aber mit Recht vermutet werden kann 86 A Spalinger glaubt nicht dass Sinuhe in eine Verschworung verwickelt war Seiner Meinung nach ist die einfachste Losung dass Sinuhe gewaltsame Unruhen in der Residenz erwartete eine besorgniserregende Situation die zu seinem Tod hatte fuhren konnen und er demnach aus Feigheit fluchtet 87 Ob Sinuhe an einer Verschworung beteiligt war oder nicht hangt auch entscheidend von der Ubersetzung und Interpretation des Wortes w3 w in Zeile R 25 ab in der Boten den Konigskindern die Nachricht von Amenemhets Tod uberbringen und Sinuhe diese zufallig mitbekommt Ich war in der Nahe einer Verschworung oder Ich war in der Nahe von ferne Die Geschichte von Sinuhe R 25 88 Entweder wird in der Stelle ausgedruckt dass Sinuhe die Todesnachricht im Verborgenen mitbekommt oder aber dass er sich in der Nahe des Verrats befindet Scott Morschauser sieht allerdings die Flucht nicht in Furcht begrundet sondern denkt dass Sinuhe in voller Absicht flieht da er mit dem Tod Amenemhets gleichzeitig seinen Beschutzer sein Zuhause und seine Zukunft verliert Durch den Verlust der Bindung zu seinem Herrn entfallt auch seine gesicherte Stellung als Begleiter des Konigs im Jenseits 89 Die Frage nach dem Grund fur Sinuhes Flucht scheinen sich schon die alten Agypter im Neuen Reich besonders in der Ramessidenzeit gestellt zu haben Der Text dieser Zeit weicht an einigen Stellen von jenem des Mittleren Reichs ab und zeigt Spuren verschiedener Redaktionsstufen so dass man die Erzahlung im Neuen Reich anders oder besser gesagt neu lesen konnte 90 Nach Frank Feder zeugen einige Stellen unmissverstandlich davon dass Sinuhe im Neuen Reich als Konigssohn des Amenemhet I interpretiert wurde So spricht Sinuhe an mehreren Stellen von diesem als mein Vater Die altagyptischen Schreiber nahmen vielleicht einen Erbstreit als Ursache der Flucht an Sinuhe konnte ein Sohn Amenemhets I mit einer Haremsdame gewesen sein und hatte allen Grund vor seinem Halbbruder Sesostris I zu fliehen da ihn dieser als Konkurrent fur den Thron sah oder ihn mit dem Attentat auf Amenemhet in Zusammenhang hatte bringen konnen 91 Bereits Georges Posener vermutete dass der Rivale des Sesostris auf den Thron ein Sohn einer Haremsdame gewesen sein konnte ein Abkommling der 11 Dynastie aus Theben ohne dabei aber an Sinuhe zu denken 92 Tobin fuhrte diese Idee weiter und nimmt an dass Sinuhe einer noblen Familie unter einem Mentuhotep entstammen konnte 93 Es wird allerdings auch darauf hingewiesen dass die Erzahlung als literarische Schopfung einen Helden erschaffen kann der durch Zweifel und Angst aber ohne Schuld in diese Bewahrungssituation gekommen ist 94 So sind fur John Baines Sinuhes Fluchtgrunde hinsichtlich der Haupthandlung irrelevant Es geht letztlich nur darum dass Sinuhe ins Ausland geht 95 Fur Vincent Arieh Tobin kreiert die Tatsache dass Sinuhe das Geheimnis seiner Flucht bis zum Ende fur sich behalt eine ratselhafte Atmosphare um dieses Ereignis So liegt das Hauptthema der Erzahlung in dieser unbeantworteten Frage und die literarische Leistung des Autors besteht darin dass er ein Mysterium erschafft das nicht gelost werden kann Er schlagt demnach als Titel der Erzahlung The Secret of Sinuhe vor 96 Fur Garald Moers wiederum hangt Sinuhes Flucht mit dem Bruch der kulturellen Werte des pharaonischen Agypten zusammen Es geht darum dass Sinuhe im Ausland eine Selbsterfahrung macht und sich seiner Identitat als Agypter bewusst wird Somit liegt die Flucht in der damit verbundenen Ablehnung agyptischer Lebensentwurfe begrundet So gesehen werden sich Flucht und Schuld zur gegenseitigen Bedingung und es ist die Existenz seines eigenen Textes die Sinuhe schuldig werden lasst Flucht und Schuld werden also zur gegenseitigen Bedingung und von nichts getrieben ausser von innerer Suche 97 Amunenschi Bearbeiten nbsp Darstellung von Asiaten aus dem Grab des Chnumhotep II Mit der Figur des Amunenschi Furst von Oberretjenu wird erstmals in der agyptischen Literatur ein Auslander als Person mit einer ihm eigenen Identitat dargestellt indem die Prasentation mit der Erwahnung seines Namens und seiner Funktion erfolgt Somit wird er primar als ein Herrscher ausgewiesen und ersetzt damit die ubliche ethische Verallgemeinerung des Fremden als pauschal negativ konnotierte Grosse Indem er agyptisch spricht wird er sogar in die agyptische Sinnwelt aufgenommen 98 Der Kampf gegen den Starken von Retjenu Bearbeiten nbsp Erzahlung von David und Goliath Darstellung von Osmar Schindler 1888 Ahnlichkeiten mit der Geschichte des SinuheBei Sinuhes Kampf gegen den Starken von Retjenu handelt es sich um eine der altesten Schilderungen dieser Zweikampfsituation wie man sie auch in ahnlicher Weise in der biblischen Erzahlung von David und Goliath 1 Sam 17 LUT findet Der eigentliche Ablauf des Kampfs wurde ziemlich unterschiedlich aufgefasst durfte sich aber folgendermassen abgespielt haben Am Kampftag erwartet Sinuhe bereits den Starken um ihm seine Furchtlosigkeit zu demonstrieren Am Vortag hat er fur den Kampf nur Bogen und Dolch vorbereitet Waffen in deren Umgang er als Agypter sicherlich gut geschult wurde Der Starke hat das ganze Waffenarsenal das er mitgeschleppt hat fallen lassen und feuert als Erster seine Pfeile auf Sinuhe die dieser jedoch ins Leere fliegen lasst Wutend sturzt er darauf uber den Kampfplatz auf Sinuhe zu und wird von diesem von einem einzigen Pfeilschuss gestoppt Als Kulmination des Schimpfes und Kulmination agyptischer Uberlegenheit der Triumph des Geistes uber die rohe Kraft des Barbaren erschlagt Sinuhe den Starken mit dessen eigener Streitaxt 99 Es bestehen bemerkenswerte Parallelen zur Geschichte von David und Goliath die sowohl von agyptologischer Seite als auch alttestamentlicher Wissenschaft herausgearbeitet wurden Beiden Erzahlungen weisen einen ahnlichen Handlungsablauf auf Herausforderung durch den feindlichen Kampfer Beratung des Helden vor dem Kampf mit dem ihm ubergeordneten Fursten Vorbereitung zum Kampf Zusammentreffen der Kampfer Zweikampf und Folgen des Sieges Weiter ist der Schauplatz beider Kampfe das syrisch palastinische Gebiet und beide Gegner werden als bisher unbesiegbar stark beschrieben 100 Der Starke von Retjenu und Goliath werden mit ihren eigenen Waffen besiegt David besiegt den Philister im Namen Gottes und auch Sinuhe besiegt unter Beistand eines agyptischen Gottes Month einen traditionellen Gegner Agyptens Den asiatischen Nomaden 101 Charakteristisch fur beide Erzahlungen scheint auch die Herausforderung zum Kampf durch Reden und das prahlerische Auftreten vor der Schlacht zu sein Gerade so benehmen sich auch die Helden der Ilias vor ihren Zweikampfen Paris im dritten Gesang Hektor im siebten rufen die besten Helden der Feinde zum Kampf heraus 102 Allerdings gibt es auch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Erzahlungen Der Wichtigste ist die Entstehungszeit denn Sinuhes Darstellung ist gut 1000 Jahre alter als die biblische Uberlieferung Weiter gibt es in der agyptischen Literatur keine parallele Schilderung eines Zweikampfs und es handelt sich nach Miroslav Barta sehr wahrscheinlich um eine Tradition des syrisch palastinischen Raums 103 Auch Ludwig Morenz vermutet dass diese Episode semitischem Kolorit entspringt Bei der Bezeichnung nḫt etwa Starker handelt es sich nach seiner Meinung wahrscheinlich um eine Lehnubersetzung beziehungsweise Umschreibung eines west semitischen Titels und bei der Bezeichnung des Starken von Retjenu als pr y Herausgehender womit Einzelkampfer gemeint ist um eine Art Lehnubersetzung eines west semitischen terminus technicus in das Agyptische 104 M Gorg hat den Namen Goliath bei dem es sich offenbar im Alten Testament um ein Fremdwort handelt aus dem agyptischen Wort qnj stark sein hergeleitet Stimmt diese Theorie bestunde wegen der semantischen Nahe von nḫt und qnj eine besonders enge Verbindung zwischen dem Starken von Retjenu und Goliath 105 Miroslav Barta halt es aber auch fur moglich dass die Geschichte mit dem Starken von Retjenu in Agypten komponiert wurde und damit einer agyptischen Tradition folgt als Erbe der ersten Zwischenzeit Die Erzahlung konnte dann im Zuge der Vertreibung der Hyksos aus Agypten am Ende des 16 Jh v Chr in den syrisch palastinischen Raum ubergegangen sein 106 Auch Andreas Kunz erklart die Gemeinsamkeiten der beiden Erzahlungen damit dass die Rezeptionsgeschichte der Sinuhe Erzahlung auch in Israel Palastina ihre Spuren hinterlassen hat 107 Parallelen mit der biblischen Josephsgeschichte Bearbeiten nbsp Friedrich Overbeck Verkauf Josephs an die agyptischen Handler Freskenzyklus der Casa Bartholdy Berlin Alte Nationalgalerie 1816 17 Die biblische Josefsgeschichte deren Schauplatz fast ausschliesslich Agypten ist weist einige Gemeinsamkeiten mit der Jahrhunderte alteren Sinuhe Erzahlung auf Beide Erzahlungen thematisieren die kulturelle und religiose Identitat in der Fremde Beide fuhrte ein dunkles Ereignis ins Ausland bei Josef der Verkauf in die Sklaverei bei Sinuhe seine panikartige Flucht Beide erleben in der Fremde einen erstaunlichen Aufstieg Joseph zum Wesir Sinuhe als Vertrauter eines lokalen Herrschers Gemeinsam ist auch der versohnliche Schluss so kehrt Sinuhe ins Land seiner Sehnsucht zuruck und Joseph versohnt sich mit seinen Brudern und holt den Vater nach Agypten Auch das Motiv einer Bestattung in der Heimat ist gemeinsam allerdings wird in der Josephsgeschichte nur Jakob in einem Trauerzug ins Familiengrab nach Palastina geleitet aber auch Joseph ordnete an dass fur ihn eine gleiche Bestattung vollzogen werde 108 Fur noch bedeutungsvoller als diese Ubereinstimmungen in Einzelheiten halt Konrad von Rabenau den theologischen Ansatz der Erzahlungen Denn nicht nur Josephs wechselvolle Schicksale und Handlungen werden von Gott gelenkt auch Sinuhe fuhrt seine Flucht den Sieg im Zweikampf und die Begnadigung durch den Pharao auf einen gottlichen Plan zuruck Die Gemeinsamkeiten dieser kulturell unterschiedlichen Erzahlungen sind erstaunlich und es stellt sich die Frage ob die Josephsgeschichte unter dem Eindruck der Sinuhe Erzahlung verfasst wurde oder ob sie unabhangig voneinander ahnliche literarische Auspragungen hervorgebracht haben 109 Moderne Rezeption BearbeitenZwischen 1933 und 1945 veroffentlichte Thomas Mann die Roman Tetralogie Joseph und seine Bruder Es ist das umfangreichste Romanwerk dieses Autors Darin nimmt er ausdrucklich und auch verdeckt auf verschiedene altagyptische Literaturwerke Bezug So erwahnte er die Sinuhe Erzahlung zwar an keiner Stelle spielte aber an verschiedenen Stellen auf sie an Er ubertrug zum Beispiel die Beschreibung des paradiesischen Landes Jaa zum Teil wortlich auf das Gebiet von Edom in welchem der enterbte Esau herrschte und mit dem er vor seinem Bruder Jakob angeben zu mussen glaubte 110 Der finnische Schriftsteller Mika Waltari verwendete den Stoff fur seinen historischen Roman Sinuhe der Agypter den er 1945 erstmals veroffentlichte Dem Roman liegen umfassende historische Studien zugrunde allerdings verlegte Waltari die Erzahlung in die Zeit des 14 Jahrhunderts v Chr in der Sinuhe zunachst als Arzt am Hof des Konigs Echnaton wirkt und spater mehrere Reisen nach Babylon Kreta und in andere Regionen der damaligen bekannten Welt unternimmt Basierend auf Waltaris Roman drehte Michael Curtiz 1954 den Film Sinuhe der Agypter Der Name des Asteroiden 4512 Sinuhe der 1939 vom finnischen Astronomen Yrjo Vaisala entdeckt worden war bezieht sich ebenfalls auf Mika Waltaris Roman Der agyptische Schriftsteller und Nobelpreistrager Nagib Mahfuz veroffentlichte 1941 eine Erzahlung mit dem Titel Awdat Sinuhi die 2003 in englischer Ubersetzung von Raymond Stock als The Return of Sinuhe in der Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel Voices from the Other World erschien Diese basiert direkt auf der altagyptischen Sinuhe Erzahlung Mahfuz fugte ihr aber verschiedene Einzelheiten hinzu die im Original nicht vorkommen zum Beispiel eine Dreiecksgeschichte 111 Literatur BearbeitenEditionen Bearbeiten Aylward Manley Blackman Middle Egyptian Stories Part I Bibliotheca Aegyptiaca Band 2 1 Editions de la Fondation Egyptologique Bruxelles 1932 S 1 41 Alan Henderson Gardiner Notes on the story of Sinuhe Librairie Honore Champion Paris 1916 Roland Koch Die Erzahlung des Sinuhe Bibliotheca Aegyptiaca Band 17 Editions de la Fondation Egyptologique Bruxelles 1990 Gaston Maspero Les Memoires de Sinouhit Bibliotheque d Etude Band 1 Institut francais d archeologie orientale Le Caire 1908 Georg Moller Hieratische Lesestucke fur den akademischen Gebrauch Erstes Heft Alt und mittelhieratische Texte Hieratische Edition New York 1909 S 6 11 Ubersetzungen Bearbeiten Elke Blumenthal Altagyptische Reiseerzahlungen Die Lebensgeschichte des Sinuhe Der Reisebericht des Wen Amun Philipp Reclam 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Berlin 2013 ISBN 978 1 4904 6141 0 Weblinks BearbeitenBarbara Luscher Gunter Lapp Sinuhe Bibliographie Umfangreichste Sinuhe Bibliographie Text in Transkription und alle Textstellen im Index Thesaurus Linguae Aegyptiae unter anderem Transkription und deutsche Ubersetzung verschiedener Textzeugen The Tale of Sinuhe In reshafim org englische Ubersetzung Die Lebensgeschichte des Sinuhe Text in Hieroglyphen Transkription und deutscher Ubersetzung Tale of Sanehat In ucl ac uk Hintergrundinformation Textzeugen des Petrie Museum Transkription und englische Ubersetzung Sinuhe Projekt In Uni Marburg de unter anderem Transkription Gerald Moers Sinuhe Sinuhe Erzahlung In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 26 Mai 2012 Sinuhe by Mark Jan Nederhof Transkription und englische Ubersetzung PDF 134 kB David Lorton Reading the Story of Sinuhe Interpretation Ostrakon of The Tale of Sinuhe In BritishMuseum org Textzeuge Berliner Papyrussammlung Papyrus Berlin 3022 Textzeuge Einzelnachweise Bearbeiten a b Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die Altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich Berlin 2007 S 115 116 Elke Blumenthal Die Erzahlung des Sinuhe In Otto Kaiser u a Hrsg Texte aus der Umwelt des Alten Testaments III Mythen und Epen Gutersloh 1995 S 885 Richard B Parkinson Teachings Discourses and Tales from the Middle Kingdom In Stephen Quirke Hrsg Middle Kingdom Studies New Malden 1991 S 91 122 hier S 114 Gerald Moers Sinuhe In WiBiLex Roland Koch Die Erzahlung des Sinuhe Bruxelles 1990 Jurgen von Beckerath Chronologie des pharaonischen Agypten Die Zeitbestimmung der agyptischen Geschichte von der Vorzeit bis 332 v Chr Mainz 1997 S 189 a b Elke Blumenthal Die Erzahlung des Sinuhe S 884 Elke Blumenthal Altagyptische Reiseerzahlungen Die Lebensgeschichte des Sinuhe Der Reisebericht des Wen Amun Leipzig 1982 S 53 und Die Erzahlung des Sinuhe S 884 a b c Frank Feder 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dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot aegyptologie unibas ch mit Verweis auf Ludwig D Morenz Beitrage zur Schriftlichkeitskultur im Mittleren Reich und in der Zweiten Zwischenzeit Agypten und Altes Testament AAT 29 uberarbeitete Dissertation Wiesbaden 1996 Eberhard Otto Die Geschichten des Sinuhe und des Schiffbruchigen als lehrhafte Stucke In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 93 1966 S 111 Andrea McDowell Awareness of the Past in Deir el Medina In R J Demaree A Egberts Village Voices Precedings of the symposium Texts from Deir el Medina and their interpretation Leiden 1992 S 95 Nicolas Grimal La Stele Triomphale de Pi ankh y au Musee du Caire Memoires publies par les membres de l Institut Francais d archeologie orientale du Caire 105 1981 S 284 Frank Feder Die poetische Struktur der Sinuhe Dichtung In Ludwig Morenz Stefan Schorch Hrsg Was ist ein Text Alttestamentliche agyptologische und altorientalische Perspektiven Berlin New York 2007 S 174 Waltraud 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Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die Altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich Berlin 2007 S 120 f Sinuhe B178 B243 Sinuhe B254 256 Ubersetzung Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die Altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich Berlin 2007 S 122 Sinuhe B244 310 a b Elke Blumenthal Die Erzahlung des Sinuhe In Otto Kaiser u a Hrsg Weisheitstexte Mythen und Epen Mythen und Epen III 1995 TUAT III 5 884 911 S 885 Gerhard Fecht Die Form der altagyptischen Literatur metrische und stilistische Analyse In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 91 1964 S 11 63 Miriam Lichtheim Ancient Egyptian Literature Volume I The Old and Middle Kingdoms Berkeley Los Angeles London 1973 S 11 12 John L Foster Thought Couplets in The Tale Of Sinuhe Munchner agyptologische Untersuchungen 3 Frankfurt am Main u a 1993 Gunter Burkard Metrik Prosodie und formaler Aufbau agyptischer literarischer Texte In Antonio Loprieno Hrsg Ancient Egyptian Literature History and Forms Leiden New York Koln 1996 S 447 463 John L Foster Sinuhe The Ancient Egyptian Genre of Narrative Verse In Journal of Near Eastern Studies 34 1975 S 1 29 Ubersetzung Thesaurus Linguae Aegyptiae Sinuhe B 81 85 und AOS 36 38 Einteilung in Thought Couplets John L Foster Thought Couplets in The Tale Of Sinuhe Munchner agyptologische Untersuchungen 3 Frankfurt am Main u a 1993 S 46 Jan Assmann Die Rubren in der Uberlieferung der Sinuhe Erzahlung In Manfred Gorg Hrsg Fontes atque pontes FS Brunner 1983 AAT 5 S 18 41 Jan Assmann Die Rubren in der Uberlieferung der Sinuhe Erzahlung In Manfred Gorg Hrsg Fontes atque pontes FS Brunner 1983 AAT 5 S 36 H Ranke Die agyptischen Personennamen Gluckstadt 1935 S 283 2 Bill Manley Die grossen Geheimnisse des Alten Agypten 2007 S 158 161 Jan Assmann Schrift Tod und Identitat Das Grab als Vorschule der Literatur im alten Agypten In Jan Assmann Hrsg Stein und Zeit Munchen 1991 S 182 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 2008 S 38 40 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 2008 S 70 74 ferner Jan Assmann Schrift Tod und Identitat Das Grab als Vorschule der Literatur im alten Agypten In Jan Assmann Hrsg Stein und Zeit Munchen 1991 a b Kenneth A Kitchen Sinuhe Scholary Method Versus Trendy Fashion In Bulletin of the Australian Centre for Egyptology North Ryde 1996 S 60 61 Elke Blumenthal Die Erzahlung des Sinuhe In TUAT III 5 S 886 Jan Assmann Schrift Tod und Identitat Das Grab als Vorschule der Literatur im alten Agypten In Jan Assmann Hrsg Stein und Zeit Munchen 1991 S 199 ff Jan Assmann Kulturelle und literarische Texte In Antonio Loprieno Hrsg Ancient Egyptian Literature History and Forms 1996 S 60 online Antonio Loprieno Defining Egyptian Literature Ancient Texts and Modern Theories In Antonio Loprieno Hrsg Ancient Egyptian Literature History and Forms 1996 S 53 Bill Manley Die grossen Geheimnisse des Alten Agypten 2007 S 161 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 2008 S 112 Michael Hoveler Muller Am Anfang war Agypten 2005 S 129 ff Michael Hoveler Muller Am Anfang war Agypten 2005 S 149 ff a b c Michael Hoveler Muller Am Anfang war Agypten Die Geschichte der pharaonischen Hochkultur von der Fruhzeit bis zum Ende des Neuen Reiches ca 4000 1070 v Chr 2005 S 152 153 Karl Jansen Winkeln Zu den Koregenzen der 12 Dynastie In Studien zur Altagyptischen Kultur 24 1997 S 132 a b c Karl Jansen Winkeln Zu den Koregenzen der 12 Dynastie In Studien zur Altagyptischen Kultur 24 1997 S 132f Claude Obsomer Sesostris Ier Etude chronologique et historique du regne 1995 S 130 133 a b Gunter Burkard Als Gott erschienen spricht er die Lehre des Amenemhet als posthumes Vermachtnis In Jan Assmann Elke Blumenthal Literatur und Politik im pharaonischen und ptolemaischen Agypten 1999 S 154 Elke Blumenthal Die Lehre des Konigs Amenemhet Teil I In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 111 1984 S 94 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 2008 S 112 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 2008 S 113 Ludwig Morenz Kanaanaisches Lokalkolorit in der Sinuhe Erzahlung und die Vereinfachung des Urtextes In ZDPV Band 113 1997 S 2 5 Massimo Patane Quelques Remarques sur Sinouhe In Bulletin de la Societe d egyptologie de Geneve BSEG 13 1989 S 132 Albrecht Alt Zwei Vermutungen zur Geschichte des Sinuhe In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 58 1923 S 49 f Manfred Bietak Artikel Hyksos In Wolfgang Helck Hrsg Lexikon der Agyptologie Band 3 1980 Spalte 93 Ludwig Morenz Kanaanaisches Lokalkolorit in der Sinuhe Erzahlung und die Vereinfachung des Urtextes In ZDPV Band 113 1997 S 3 Wolfgang Schenkel Agyptische Literatur und agyptologische Forschung Eine Wissenschaftsgeschichtliche Einleitung In Antonio Loprieno Hrsg Ancient Egyptian Literature History and Forms 1996 S 31 William Kelly Simpson Belles lettres and propaganda In Antonio Loprieno Hrsg Ancient Egyptian Literature History and Forms 1996 S 435 445 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die Altagyptische Literaturgeschichte Band I Altes und Mittleres Reich 2008 S 75 zitiert Hannes Buchberger Transformation und Transformat Sargtextstudien I 1993 Georges Posener Litterature et politique dans l Egypte de la XIIe dynastie 1956 Bibliotheque de l Ecole pratique des hautes etudes BEHE 307 S 115 a b John Baines Interpreting Sinuhe In Journal of Egyptian Archaeology 68 1982 S 31 Wolfgang Schenkel Agyptische Literatur und agyptologische Forschung Eine Wissenschaftsgeschichtliche Einleitung In Antonio Loprieno Hrsg Ancient Egyptian Literature History and Forms 1996 S 37 John Baines Interpreting Sinuhe In Journal of Egyptian Archaeology 68 1982 S 44 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 3 Auflage 2008 S 123 136 Gunter Burkard Heinz J Thissen Einfuhrung in die altagyptische Literaturgeschichte I Altes und Mittleres Reich 3 Auflage 2008 S 135 Dorothea Sitzler Vorwurf gegen Gott Ein religioses Motiv im alten Orient Agypten und Mesopotamien Wiesbaden 1995 S 230 Elke Blumenthal Die Erzahlung des Sinuhe In TUAT III 5 S 886 Winfried Barta Der Vorwurf an Gott in der Lebensgeschichte des Sinuhe In Festschrift Jurgen von Beckerath Hildesheimer Agyptologische Beitrage 30 1990 S 25 Winfried Barta Der Vorwurf an Gott in der Lebensgeschichte des Sinuhe In Festschrift Jurgen von Beckerath Hildesheimer Agyptologische Beitrage 30 1990 S 26 Elke Blumenthal Die Erzahlung des Sinuhe In TUAT III 5 S 886 und ferner Eberhard Otto Die Geschichte des Sinuhe und des Schiffbruchigen als lehrhafte Stucke In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 93 Band 1966 S 195ff Erik Hornung Sinuhe und Wenamun Zwei agyptische Wanderer In Fritz Graf Erick Hornung Hrsg Wanderungen Eranos Neue Folge S 63 Antonio Loprieno Travel and Fiction in Egyptian Literature In David O Connor Stephen Quirke Hrsg Mysterious Lands Encounters with Ancient Egypt 2003 S 40 Antonio Loprieno Topos und Mimesis Zum Auslander in der agyptischen Literatur 1988 S 10 ff a b Gerald Moers Fingierte Welten in der agyptischen Literatur des 2 Jahrtausends v Chr Grenzuberschreitung Reisemotiv und Fiktionalitat 2001 S 251 ff Gerald Moers Sinuhe Erzahlung In WiBiLex R B Parkinson Poetry and Culture in Middle Kingdom Egypt A Dark Side to Perfection 2002 S 151 Vilmos Wessetzky Sinuhes Flucht In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 90 1963 S 124 127 Zitat S 126 ferner Richard B Parkinson Poetry and Culture in Middle Kingdom Egypt A Dark Side to Perfection 2002 S 155ff Hans Goedicke The Riddle of Sinuhe s Flight In Revue d Egyptologie 35 1984 S 95 103 Anthony Spalinger Orientations on Sinuhe In Studien zur Altagyptischen Kultur 1998 S 328 Frank Feder Sinuhes Vater ein Versuch des Neuen Reiches Sinuhes Flucht zu erklaren In Gottinger Miszellen GM 195 2003 S 45 Scott Morschauser What Made Sinuhe Run Sinuhe s Reasoned Flight In Journal of the American Research Center in Egypt 37 2000 S 198 Frank Feder Sinuhes Vater ein Versuch des Neuen Reiches Sinuhes Flucht zu erklaren In Gottinger Miszellen 195 2003 S 45 und S 47 Feder Sinuhes Vater In GM 195 S 48 51 Feder Sinuhes Vater In GM 195 S 52 mit Verweis auf G Posener Litterature et Politique dans l Egypte de la XIIe Dynastie 1956 S 85 Feder Sinuhes Vater In GM 195 S 52 mit Verweis auf V A Tobin The Secret of Sinuhe In Journal of the American Research Center in Egypt Nr 32 1995 S 165 und S 171 Feder Sinuhes Vater In GM 195 S 46 John Baines Interpreting Sinuhe In Journal of Egyptian Archaeology 68 1982 S 39 42 Vincent Arieh Tobin The Secret of Sinuhe In Journal of the American Research Center in Egypt Nr 32 1995 S 177 178 Gerald Moers Fingierte Welten in der agyptischen Literatur des 2 Jahrtausends v Chr 2001 S 253 254 Antonio Loprieno Topos und Mimesis Zum Auslander in der agyptischen Literatur 1988 S 41ff Peter Behrens Sinuhe B 134 ff oder die Psychologie eines Zweikampfes In Gottinger Miszellen 44 1981 Gunter Lanczkowski Die Geschichte vom Riesen Goliath und der Kampf Sinuhes mit dem Starken von Retenu In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo MDIK 16 1958 S 214 218 Miroslav Barta Sinuhe the Bible and the Patriarchs 2003 S 49ff Gunter Lanczkowski Die Geschichte vom Riesen Goliath und der Kampf Sinuhes mit dem Starken von Retenu In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo MDIK 16 1958 S 214 215 mit Zitat aus Felix Stahelin Die Philister Basel 1918 S 27 Miroslav Barta Sinuhe The Bible and the Patriarchs 2003 S 51 52 Ludwig Morenz Kanaanaisches Lokalkolorit in der Sinuhe Erzahlung und die Vereinfachung des Urtextes In ZDPV Band 113 1997 S 10f Ludwig Morenz Kanaanaisches Lokalkolorit in der Sinuhe Erzahlung und die Vereinfachung des Urtextes In ZDPV Band 113 1997 S 10 mit Verweis auf M Gorg Goliat aus Gat In Biblische Notizen 34 1986 S 17 21 Miroslav Barta Sinuhe the Bible and the Patriarchs 2003 S 55 Andreas Kunz Sinuhe und der Starke von Retjenu David und der Riese Goliat Eine Skizze zum Motivgebrauch in der Literatur Agyptens und Israels In Biblische Notizen 119 120 2003 S 100 Konrad von Rabenau Inducio in tentationem Joseph in Agypten In E Staehelin B Jaeger Hrsg Agypten Bilder Orbis Biblicus et Orientalis 150 Vandenhoeck amp Ruprecht Fribourg Gottingen 1997 S 35 49 S 47 Konrad von Rabenau Inducio in tentationem Joseph in Agypten In E Staehelin B Jaeger Hrsg Agypten Bilder Orbis Biblicus et Orientalis 150 Vandenhoeck amp Ruprecht Fribourg Gottingen 1997 S 35 49 S 47 48 Elke Blumenthal Thomas Manns Joseph und die agyptische Literatur In E Staehelin B Jaeger Hrsg Agypten Bilder Orbis Biblicus et Orientalis 150 Vandenhoeck amp Ruprecht Fribourg Gottingen 1997 S 223 225 Nagib Mahfuz Voices from the Other World Ancient Egyptian Tales 2003 in englischer Ubersetzung von Raymond Stock nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Mai 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Geschichte von Sinuhe amp oldid 238302477