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Dalheim luxemburgisch Duelem ist eine Gemeinde im Grossherzogtum Luxemburg und gehort zum Kanton Remich Dalheim Wappen KarteBasisdatenStaat Luxemburg LuxemburgKoordinaten 49 33 N 6 16 O 49 542527777778 6 2587222222222 Koordinaten 49 32 33 N 6 15 31 OKanton RemichEinwohner 2408 1 Januar 2023 1 Flache 19 km Bevolkerungsdichte 126 9 Einw km Gemeindenummer 1202Website www dalheim luPolitikBurgermeister Joseph HeisbourgWahlsystem Majorzwahl Blick auf die Kirche von DalheimInhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung der Gemeinde 2 Geographie 3 Geschichte 3 1 Romische Zeit 3 2 Mittelalter und Neuzeit 4 Sehenswertes 4 1 Der galloromische vicus von Dalheim auf Petzel 4 2 Das galloromische Theater 4 3 Die Thermen und der Fortuna Altar 4 4 Das Adlermonument 4 5 Die Kirche von Dalheim 4 6 Die Kirche von Filsdorf 4 7 Die Kapelle von Welfringen 5 Sohne und Tochter 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseZusammensetzung der Gemeinde BearbeitenDie Gemeinde besteht aus folgenden Ortschaften Dalheim Filsdorf WelfringenZur Gemeinde gehoren auch die Hofe Buchholzer Hof Heidscheuer Hof Reckinger HofGeographie BearbeitenDie Gemeinde Dalheim liegt im Sudosten des Grossherzogtums Luxemburg und ist umgeben von den Gemeinden Contern Waldbredimus Bous Schengen Bad Mondorf Frisingen und Weiler zum Turm Sie liegt auf dem sudlichen Auslaufer des Luxemburger Sandsteingebietes und der Stein wird auch heute noch in einem Steinbruch bei Altwies abgebaut In der Gemarkung entspringen insgesamt sechs Quellen Nordlich der Ortschaft nimmt zudem die Schlebaach ihren Anfang die uber die Aalbaach bei Stadtbredimus in die Mosel fliesst Auch die Hesslengerbaach die sudlich von Welfringen entspringt und die Grondbaach die in Filsdorf ihren Ursprung hat sind uber den Ierpeldengerbaach respektive die Gander mit der Mosel verbunden 2 Geschichte BearbeitenRomische Zeit Bearbeiten Hauptartikel Ricciacum Sudlich der heutigen Ortschaft Dalheim im ehemaligen Stammesgebiet der Treverer befand sich auf dem hochsten Punkt einer nach Sudwesten hin sanft abfallenden Hochebene eine romische Siedlungsstelle ein sogenannter vicus Eine Vielzahl keltischer Fundstucke belegen eine spatlatenezeitliche Vorgangersiedlung auf dem Plateau die bislang jedoch noch nicht lokalisiert werden konnte Der galloromische vicus von Dalheim wurde um zirka 17 v Chr als Etappenort im Zusammenhang mit dem Bau der via Agrippa einer der bedeutendsten Fernstrassen des Romischen Reiches die von Lyon uber Macon Chalon sur Saone Dijon Langres Toul Metz Dalheim Trier durch die Eifel nach Koln 3 fuhrte gegrundet Der Ort trug den Namen Ricciacum der mehrfach vor Ort sowie auf der Tabula Peutingeriana uberliefert ist Seine Blutezeit erlebte die in der Provinz Gallia Belgica auf dem Gebiet der civitas Treverorum gelegene Siedlung zwischen dem Ende des 1 und dem 3 Jahrhundert n Chr Trotz Zerstorungen wahrend der Germaneneinfalle in der 2 Halfte des 3 Jahrhunderts ist eine kontinuierliche Besiedlung des Ortes bis in die erste Halfte des 5 Jahrhunderts gesichert Danach wurde die Siedlung aufgegeben Ricciacum wies beeindruckende offentliche Bauten Theater Thermen und Tempelbezirk auf die ihm das Aussehen einer romischen Kleinstadt verliehen Einige dieser Monumente konnen heute noch vor Ort besichtigt werden 4 Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten Der heutige Ort Dalheim der sich im Tal zwischen dem Petzel Plateau und dem Peiteschbierg erstreckt wurde in der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts durch frankische Zuwanderer gegrundet worauf auch die Ortsnamenendung heim hinweist Erstmals urkundlich erwahnt wird der nun Dalheim also Das Heim im Tal genannte Ort im Jahr 785 786 Im 10 Jahrhundert gelangten die Ortschaften Dalheim Filsdorf und ein Teil von Welfringen durch eine Schenkung in den Besitz der Abtei Sankt Maximin in Trier so dass die eigentliche Grundherrschaft der Meierei Dalheim in den Handen der Abtei lag Die vom Abt von Trier ernannter Vogte fur den Bereich um Dalheim waren die Herren von Roussy Zu deren Amtsbereich gehorten unter anderem die Dorfer Dalheim Filsdorf Altwies und Welfringen Seit 1495 wurde der Herrenhof auf Lebenszeit ab dem Ende des 16 Jahrhunderts dann auch auf Zeit verpachtet Damit endete dann auch die Eigenbewirtschaftung des Herrenhofes durch die Abtei St Maximin Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde beinahe das komplette Dorf zerstort Auch im nachfolgenden Hollandischen Krieg zwischen 1672 und 1678 wurde Dalheim und seine Umgebung in Mitleidenschaft gezogen 1680 wurde die Herrschaft Roussy von Frankreich besetzt und infolgedessen wurde auch Dalheim bis 1769 franzosisch Mit dem Einrucken der franzosischen Revolutionstruppen 1795 wurde das Herzogtum Luxemburg als Departement des Forets an die Erste Franzosische Republik angegliedert Die Meierei Dalheim wurde zur Commune de Dalheim Gemeinde Dalheim als deren erster Burgermeister Nicolas Amma ernannt wurde 1797 wurden der Code civil auf Luxemburg angewendet womit die alten Strukturen abgeschafft und durch ein einheitliches Recht ersetzt wurden Dalheim war fortan von Remich abhangig Ab 1814 nach dem Zusammenbruch des Napoleonischen Reiches gehorte Dalheim zu neu geschaffenen Grossherzogtum Luxemburg das unter Niederlandischer Herrschaft stand 5 Sehenswertes BearbeitenDer galloromische vicus von Dalheim auf Petzel Bearbeiten Auf dem Plateau nordlich der heutigen Ortschaft Dalheim direkt an der Dreikantonstrasse N13 von Filsdorf nach Dalheim sind die Uberreste der romischen Siedlung zu besichtigen Hier wurden die archaologischen Ausgrabungen des Musee national d histoire et d art aus den Jahren 1977 1981 veranschaulicht Der sichtbare Bereich umfasst einige typische Wohnquartiere einer solchen Ansiedlung sogenannte Streifenhauser sowie einen Teil der bedeutenden romischen Fernstrasse der via Agrippa Im vorderen Teil der Streifenhauser befanden sich die Laden und Tavernen die sich zur Strasse hin offneten Im ruckwartigen Bereich lagen die Werkstatten sowie ein kleiner Garten mit Brunnen Die Funde der Ausgrabungen befinden sich heute im Musee national d histoire et d art 6 in Luxemburg Stadt nbsp Galloromisches Theater DalheimDas galloromische Theater Bearbeiten Im Tal unmittelbar unterhalb des Hochplateaus liegt das galloromische Theater dessen Entdeckung auf das Jahr 1985 zuruckgeht Es wurde wahrend mehrerer Grabungskampagnen zwischen 1999 und 2007 2008 fast vollstandig untersucht und freigelegt Das Theater wurde Anfang des 2 Jahrhunderts n Chr in eine durch einen Steinbruch entstandene Ausbuchtung im Fels gebaut Nach mehreren Umbauphasen wurden gegen Ende des 2 Jahrhunderts die Sitzreihen aus grossen Steinblocken von denen heute noch insgesamt 8 erhalten sind eingefugt Bei den durch Rucken bzw Arm und Ruckenlehnen ausgezeichneten beiden vorderen Reihen handelt es sich um Ehrenplatze Es ist sogar der bislang einzige sichere Nachweis solcher Ehrenrange in Gallien Das Theater bot damals uber 3500 Menschen Platz ehe es am Ende des 3 Jahrhunderts nicht mehr in seiner ursprunglich gedachten Form als Spiel und Versammlungsstatte verwendet wurde Die Thermen und der Fortuna Altar Bearbeiten Die offentlichen Thermen die sich in der Ortsmitte von Dalheim an der Kreuzung zwischen Hossegaass und Kettengaass befinden wurden 2003 2004 bei Sondierungsgrabungen entdeckt und in den Jahren 2008 und 2009 naher untersucht Es wurden einige Raume der Thermenanlage unter anderem das Kaltbad frigidarium und ein durch einen uberdachten Saulengang porticus umstandener Aussenbereich nachgewiesen werden Die offentliche Baderanlage wurde wohl Ende des 1 oder Anfang des 2 Jahrhunderts gebaut Bei einem Brand Mitte des 4 Jahrhunderts wurde das Bad zerstort und anschliessend nicht wieder aufgebaut Aus dieser Brandschicht stammt ein Weihealtar fur die Gottin Fortuna mit einer Inschrift aus der Mitte des 3 Jahrhunderts die eine Reparatur der porticus nach einem Barbarenuberfall erwahnt Dieser Reliefblock gehort zu den bedeutendsten Fundstucken aus Dalheim da er den Namen der Bewohner des Ortes der vicani Riccienses Einwohner von Ricciacum nennt Die Thermenanlage liegt heute unter einer kleinen Parkanlage und die Mauerstrukturen wurden durch unterschiedliche Bepflanzung sichtbar gemacht Im angrenzenden Gebaude befindet sich heute das Centre regional de recherche archeologique Dalheim zu dessen Aufgaben unter anderem die wissenschaftliche Aufarbeitung des vicus von Dalheim gehort nbsp AdlermonumentDas Adlermonument Bearbeiten Um an die Ausgrabungen des 19 Jahrhunderts in der romischen Siedlung zu erinnern wurde 1855 das sogenannte Adlermonument am nordlichen Rand des Plateaus errichtet Seine Grundsteinlegung fand am 28 Mai im Beisein von Wilhelm III Konig der Niederlande und Grossherzog von Luxemburg statt Seitdem ist der Adler wie er im Volksmund genannt wird das Wahrzeichen Dalheims Das 14 m hohe Monument besteht aus einem gestuften quadratischen Sockel auf dem eine ebenfalls quadratische Saule steht Bekront wird diese durch machtige schwarze Quader angeblich Uberreste des in der Nahe gefundenen spatantiken burgus uber denen ein Adler mit gespreizten Flugeln auf einer Kugel sitzt Auf Geheiss der deutschen Truppen wurde das Monument 1940 gesprengt um nicht als Referenzpunkt fur die franzosischen Geschosse zu gelten Erst 1956 nach einjahriger Restaurierungsarbeit wurde es wieder errichtet Die Kirche von Dalheim Bearbeiten Die 1743 errichtete St Peter und Paul Kirche in Dalheim liegt auf dem Peiteschbierg hoch uber dem Dorfkern Sie besticht vor allem durch ihre einzigartigen Fresken aus der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts die von dem Luxemburger Maler Johann Georg Weiser im Auftrag der Abtei Sankt Maximin angefertigt wurden und einen Kreuzweg mit 14 Stationen bilden Wie auch das Adlermonument wurde der Glockenturm 1940 gesprengt Hierbei erlitt auch die restliche Kirche schwere Schaden Sie wurde erst in den 1950er Jahren wieder instand gesetzt Die Kirche von Filsdorf Bearbeiten Die St Antonius Kirche von Filsdorf stammt aus dem 19 Jahrhundert Die prachtvollen Glasmalereien ihrer Fenster wurden 1893 in Auftrag gegeben Neben den rein ornamental verzierten Scheiben bestechen vor allem das Herz Jesu und das Herz Maria Fenster durch ihre Leuchtkraft Die Kapelle von Welfringen Bearbeiten Die ursprungliche St Wendelin Kapelle von Welfringen wurde 1721 erbaut dann aber 1928 wegen Altersschwache abgerissen und 1930 durch eine neue Kapelle die von Ehrenstaatsarchitekt Jean Pierre Knepper geplant wurde ersetzt Sehenswert ist vor allem der Hochaltar aus dem Jahr 1709 angefertigt von Nic Greeff Roesdorf aus Altwies mit einem Aufsatz von Nic Greef Greisch aus dem Jahr 1741 Sohne und Tochter BearbeitenClaudius Lacroix 1652 1714 Jesuit Philosoph und TheologeLiteratur BearbeitenVictor Loos Duelem Eis Kiirch Conseil de la fabrique d eglise Luxemburg 1993 Robert Vandivinit Gust Linden Sandy Linden Aloyse Estgen Victor Loos Vu Ricciacus via Dalahem op Duelem Fanfare Gemeng Duelem Luxemburg 2001 ISBN 2 87996 944 1 zum romischen DalheimPeter Henrich Das galloromische Theater von Dalheim Hossegronn Luxemburg Dossiers d archeologie XV Imprimerie Central SA Luxemburg 2016 ISBN 978 2 87985 317 8 Laure Juncker Joseph Heisbourg Joseph Mangerich Red Ricciacus 30 Joer Ricciacus Frenn Duelem 1977 2007 Imprimerie Central SA Luxembourg 2007 S 202 ill Jean Krier DEAE FORTUNAE OB SALUTEM IMPERI Nouvelles inscriptions de Dalheim Luxembourg et la vie religieuse d un vicus du nord est de la Gaule a la veille de la tourmente du IIIe siecle Gallia Archeologie de la France antique 68 2 2011 CNRS Editions Paris 2011 S 313 340 ill ISBN 978 2 271 07269 6 Jean Krier Der galloromische vicus von Dalheim Imprimerie Hengen Luxemburg 2010 ISBN 978 2 87985 137 2 Jean Krier Das vorromische und fruhromische Dalheim Luxemburg In Rheinisches Landesmuseum Trier Hrsg Trier Augustusstadt der Treverer Philipp von Zabern Mainz 1984 ISBN 3 8053 0792 6 Jean Krier Raymond Weiller Zu den Anfangen der romischen Besiedlung auf Petzel bei Dalheim Publications de la Section Historique de l Institut grand ducal de Luxembourg XCIV Imprimerie Joseph Beffort Luxemburg 1980 S 141 194 ill Victor Loos Der Romeradler Den Adler Lokalzeitung N 1 2 1996 Jeannot Metzler Johny Zimmer Beitrage zur Archaologie von Dalheim Hemecht 30 3 Saint Paul Luxemburg 1978 Heike Posche Neue Grabungen in den Thermen des vicus Ricciacus Empreintes Annuaire du Musee national d histoire et d art Imprimerie Faber Luxembourg 2011 S 40 47 ill ISBN 978 2 87985 149 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dalheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Dalheim Geschichtsvereins Ricciacus Frenn Centre national de recherche archeologique Luxembourg Musee national d histoire et d art LuxembourgEinzelnachweise Bearbeiten STATEC Luxembourg Population par canton et commune 2015 2023 franz Informationen zur Geographie und Topographie finden sich unter https www geoportail lu en Zum weiteren Verlauf durch die Eifel siehe Romerstrasse Trier Koln Informationen zu Fuhrungen und Offnungszeiten finden sich unter http www ricciacus lu Erst 1839 infolge der Belgischen Revolution wurde das Grossherzogtum autonom und erlangte 1890 seine eigene Herrscherdynastie Luxemburg Nassau sowie die vollstandige Unabhangigkeit Hierzu Geschichte Luxemburgs http www mnha lu Stadte und Gemeinden im Kanton Remich Bad Mondorf Bous Waldbredimus Dalheim Lenningen Schengen Remich Stadtbredimus Normdaten Geografikum GND 7591823 7 lobid OGND AKS LCCN no2008129353 VIAF 158665930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dalheim Luxemburg amp oldid 235191417