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Die Fahrzeuge der Baureihe 99 77 79 sind schmalspurige Tenderlokomotiven der Deutschen Reichsbahn fur 750 mm Spurweite die von 1952 bis 1956 insbesondere fur die Schmalspurbahnen in Sachsen gebaut worden sind Sie gleichen in ihren Parametern weitgehend den von 1928 bis 1933 gebauten Einheitslokomotiven der Baureihe 99 73 76 Von den 26 gebauten Lokomotiven sind heute noch 22 erhalten Baureihe 99 77 79Nummerierung DR 99 771 79499 1771 1794 ab 1970 099 736 757 ab 1992 MKWP 12 und 13Anzahl 26Hersteller VEB Lokomotivbau Karl MarxBaujahr e 1952 1956Bauart 1 E1 h2tGattung K 57 9Spurweite 750 mmLange uber Kupplung 11 300 mmLange 10 000 mmHohe 3550 mmFester Radstand 4000 mmGesamtradstand 7600 mmKleinster bef Halbmesser 50 mLeermasse 41 5 tDienstmasse 55 0 tReibungsmasse 45 0 tRadsatzfahrmasse 9 0 tHochstgeschwindigkeit 30 km hIndizierte Leistung 425 kW 580 PS Treibraddurchmesser 800 mmLaufraddurchmesser 550 mmSteuerungsart Heusinger Steuerung mit Kuhnscher SchleifeZylinderanzahl 2Zylinderdurchmesser 450 mmKolbenhub 400 mmKesseluberdruck 14 barAnzahl der Heizrohre 92Anzahl der Rauchrohre 28Heizrohrlange 3200 mmRostflache 2 57 m Strahlungsheizflache 8 50 m Rohrheizflache 68 40 m Uberhitzerflache 28 80 m Verdampfungsheizflache 76 90 m Wasservorrat 5 8 m Brennstoffvorrat 3 6 t Kohle 2700 l OlLokbremse Knorr Druckluftbremse ursprunglich saugluftgesteuert mit ZusatzbremseZugbremse Saugluftbremse Knorr DruckluftbremseZugheizung DampfKupplungstyp Scharfenbergkupplung auf Rugen und bei der Trusebahn AusgleichskupplungZusammen mit den Einheitslokomotiven werden diese Lokomotiven in Fortfuhrung der alten sachsischen Gattungsbezeichnungen haufig auch als Sachsische VII K bezeichnet Formal ist diese Bezeichnung nicht richtig da sie nicht mehr von den Sachsischen Staatseisenbahnen beschafft wurden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 2 1 Kessel 2 2 Rahmen und Fahrwerk 2 3 Sonstiges 3 Einsatz 4 Lokomotivliste 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDen Zweiten Weltkrieg hatten die Schmalspurbahnen auf dem Gebiet der spateren DDR ohne nennenswerte Schaden uberstanden nur einige Strecken wurden als Reparationsleistung abgebaut Allerdings mangelte es insbesondere bei den Sachsischen Schmalspurbahnen an leistungsfahigen Maschinen Einerseits waren mehr als 20 Lokomotiven der Baureihen 99 51 60 99 61 und 99 64 71 durch Kriegseinsatze verloren gegangen andererseits liess die SMAD weitere 30 Maschinen der Baureihen 99 51 60 99 64 71 und 99 73 76 als Reparationsleistung fur die UdSSR beschlagnahmen und nach Osten abtransportieren Vor allem die teilweise nicht einmal 20 Jahre alten Loks der Baureihe 99 64 71 und 99 73 76 stellten einen enormen Verlust dar waren diese doch die modernsten der 750 mm Schmalspurbahnen nbsp Lokomotive 99 772 als Exponat auf der Leipziger Messe 1952Verschlimmert wurde die Situation durch die Aufnahme des Uranbergbaus im Erzgebirge durch die Wismut AG wodurch auf den Strecken Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Grunstadtel Oberrittersgrun Schonfeld Wiesa Meinersdorf und Wilischthal Thum die Beforderungsleistungen erheblich gestiegen waren Aber auch auf den anderen Schmalspurstrecken stieg der Verkehr nach dem Zweiten Weltkrieg an Hinzu kam der Mangel an Steinkohle sodass auf Braunkohlenfeuerung umgestellt werden musste Dies brachte einige Nachteile mit sich da die vorhandenen Lokomotiven nicht dafur ausgelegt waren So wurde 1950 der VEB Lokomotivbau Karl Marx mit der Entwicklung einer neuen Lokomotive beauftragt Konstruktive Basis waren die in den 1920er Jahren konstruierten Einheitslokomotiven der Baureihe 99 73 76 die sich bewahrt hatten Unterschiede bestehen im Wesentlichen nur im vergrosserten Fassungsvermogen des Kohlekastens und der Bauart des Rahmens Statt der Barrenrahmen erhielten die Neubaulokomotiven geschweisste Blechrahmen Die ausserlichen Unterschiede beschranken sich auf das nun vollstandig geschlossene Fuhrerhaus und den fehlenden Knorr Oberflachenvorwarmer vor dem Schornstein Von 1952 bis 1957 wurden insgesamt 24 Lokomotiven an die Deutsche Reichsbahn geliefert Sie erhielten die Betriebsnummern 99 771 bis 99 794 Die Lokomotiven wurden in den Bahnbetriebswerken Thum Wilsdruff und Meiningen Trusebahn beheimatet Zwei weitere Loks wurden an den VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck MKWP geliefert Bereits zu Beginn der 1980er Jahre stiegen die Reparatur und Unterhaltungskosten der Neubaulokomotiven stark an Ursache war der Verschleiss der unterdimensionierten Blechrahmen und Schaden am Dampfkessel Zunachst war langfristig die Beschaffung von 30 rumanischen Diesellokomotiven geplant zudem waren durch die geplante Stilllegung der Zittauer Schmalspurbahn im Zuge der Ausweitung der Braunkohlenforderung im Lausitzer Braunkohlerevier weitere Einheitslokomotiven frei geworden die die Maschinen der Baureihe 99 77 79 hatten ersetzen konnen Da der Bedarf an Maschinen weiter rucklaufig war unter anderem durch die Umspurung des Reststucks des Thumer Netzes von Schonfeld Wiesa zur Papierfabrik Schonfeld 1985 konnten Ende der 1980er Jahre mehrere besonders stark verschlissene Maschinen abgestellt werden nbsp Eine Plakette weist die Lokomotive 99 771 als erstgebaute Lokomotive des DR Neubauprogramms aus 2015Durch die Wende in der DDR wurden derartige Plane gestoppt Zwar gingen die Beforderungsleistungen im Guterverkehr stark zuruck aber da die Zittauer Schmalspurbahn weiter betrieben und der Kauf von Diesellokomotiven aus rumanischer Produktion durch die dortigen Veranderungen nicht mehr moglich war drohte der DR in Zukunft ein Lokmangel Durch den Verkehrsruckgang besassen die zustandigen Reichsbahnausbesserungswerke Meiningen und Gorlitz jedoch genugend Moglichkeiten zur grundlegenden Reparatur der Maschinen Neben den Kesseln sollten dabei auch die Blechrahmen erneuert werden Im Grunde kam die Erneuerung einem Neubau gleich Noch 1990 wurde in Meiningen mit dem Bau der ersten neuen Kessel nach den nur in kleinen Details veranderten Bauplanen der zweiteiligen Kessel von 1956 begonnen Grundlegende Konstruktionsschwachen wie der Blechrahmen wurden bei der Generalreparatur aber unverandert gelassen Zuerst wurden dabei die abgestellten sowie weitere stark abgenutzte Maschinen fur ca sieben Mio DM repariert insgesamt wurden 1991 92 14 Maschinen mit neuen Kesseln und Rahmen ausgestattet Technische Merkmale BearbeitenEntsprechend den damals modernen Baugrundsatzen sind die Lokomotiven komplette Schweisskonstruktionen Ausserlich auffallige Unterschiede zur Vorgangerbaureihe 99 73 76 sind der fehlende Vorwarmer mit Kolbenspeisepumpe und die den Fuhrerstand vollstandig abschliessenden hohen Turen Kessel Bearbeiten nbsp Deutlich sind auf der 99 783 die vier Dome auf dem Kessel zu erkennen 2005Der Langkessel des 9 7 t schweren aus Stahl gefertigten Dampflokomotivkessels ist aus einem Schuss d h einem Stuck geschweisst Nur bei den 1956 hergestellten Maschinen wurden zwei Schusse verwendet Auf dem fur 14 bar Druck zugelassenen Kessel mit 1400 mm Durchmesser und 13 mm Wandstarke sitzt hinter dem Schornstein der Speisedom es folgt ein Sanddom danach der Dampfdom und schliesslich ein weiterer Sanddom Als Speiseeinrichtung sind zwei saugende Dampfstrahlpumpen vorhanden Fur den Braunkohleeinsatz wurde die Rostflache gegenuber der Einheitslok vergrossert Rahmen und Fahrwerk Bearbeiten Im Unterschied zur Baureihe 99 73 76 mussten fur die DR Baureihe 99 77 79 30 mm starke Blechrahmen verwendet werden wie sie bereits bei den Kriegslokomotiven der Baureihe 52 eingesetzt wurden Der Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg hatte die zur Bearbeitung der Barrenrahmen erforderliche Frasmaschine als Reparationsleistung an die Sowjetunion verloren und daher konstruktiv keine Alternative Wie auch bei den Einheitslokomotiven ist die dritte Kuppelachse die Treibachse und die Laufachsen werden in Bisselgestellen mit 120 mm Seitenverschiebbarkeit gefuhrt Die erste dritte und funfte Kuppelachse sind fest im Rahmen gelagert die zweite und vierte Kuppelachse sind 24 mm seitenverschiebbar und die Treibachse ist spurkranzlos Daraus ergibt sich ein fester Achsstand von 4000 mm 1 Die Lokomotiven erhielten Kupplungsaufnahmen mit schwenkbaren und hohenbeweglichen Schaften in vergleichbarer Bauart wie die Vorgangerbauart 99 73 76 Die Scharfenbergkuppkungskopfe sind ebenfalls gegen Trichterkupplungskopfe tauschbar Bei den nach Rugen abgegebenen Maschinen wurde die Beweglichkeit der Kupplungsschafte durch Anschlage begrenzt ausserdem erhielten die Lokomotiven Ausgleichskupplungen Sonstiges Bearbeiten Die Fahrzeuge fuhren max 5 8 m Wasser und 3 6 Tonnen Kohle bzw 2700 Liter leichtes Heizol mit Unterschiedlich sind die Lichtmaschinen Die Maschinen auf Rugen sind mit Einheitsturbogeneratoren mit 0 5 kW Leistung ausgerustet In Sachsen wo die gesamte Energie fur den Wagenzug von der Lok erzeugt wird werden deutlich grossere Lichtmaschinen mit einer Leistung von 10 kW verwendet Die 99 787 wurde in den 1990er Jahren als Versuchstrager mit einer Olhauptfeuerung ausgerustet Zwar bewahrte sich die Maschine im Einsatz wegen der Brennstoffkosten wurde die Olfeuerung aber nach einigen Jahren wieder ausgebaut Im Jahr 2022 wurde die 99 787 nach einigen Jahren Abstellung zum erneuten Einbau einer Leichtolfeuerung ausgewahlt Die schweizerische DLM hat die Lok als Versuchstrager mit einer modernen Leichtolfeuerung ausgestattet 2 Die Wiederinbetriebnahme ist mit dem Beginn der Probefahrten am 30 Januar 2024 erfolgt Einsatz Bearbeiten source source source source source source source source 99 787 im Bahnhof Bertsdorf 2015Die ersten Einsatzgebiete waren die Strecken Schonfeld Wiesa Thum Meinersdorf und Wilischthal Thum die Strecke Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Fichtelbergbahn und die Strecke Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf Weisseritztalbahn Einige Lokomotiven wurden auch in Thuringen bei der Trusebahn beheimatet Nach der Stilllegung des Thumer Netzes Anfang der 1970er Jahre kamen die Lokomotiven auch auf der Lossnitzgrundbahn Radebeul Ost Radeburg zum Einsatz Erst in den 1980er Jahren gelangten einige Lokomotiven zur Rugenschen Schmalspurbahn und zum Zittauer Netz um dem dortigen Lokmangel abzuhelfen Heute gehoren 15 Lokomotiven zur Sachsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG und sind soweit betriebsfahig auf den Strecken Cranzahl Oberwiesenthal Freital Hainsberg Kipsdorf und Radebeul Radeburg im Einsatz Vier Lokomotiven gehoren zur Rugenschen Baderbahn Eine Lok ist 2001 zur Museumsbahn Warthausen Ochsenhausen Ochsle nach Baden Wurttemberg verkauft worden und fahrt heute dort Die Sachsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft SOEG besitzt eine Lokomotive Im Bahnhof Radebeul Ost steht die ausgemusterte Lokomotive 99 791 vor dem Zug mit den historischen Wagen des Verkehrsmuseums Dresden Lokomotivliste BearbeitenStand 11 August 2020 3 Betriebsnummer Bild Eigentumer Standort Anmerkungen99 771 nbsp SDG Kipsdorf abgestellt99 772 nbsp SDG Oberwiesenthal abgestellt99 773 nbsp SDG Oberwiesenthal betriebsfahig99 774 1976 wegen Rahmenschaden ausgemustert letzter Einsatzort Thum99 775 nbsp SDG Radebeul Ost Kulturdenkmal der Stadt Radebeul Hauptuntersuchung99 776 SDG Oberwiesenthal abgestellt99 777 nbsp SDG Kipsdorf abgestellt99 778 nbsp SDG Nossen Kulturdenkmal der Stadt Radebeul nicht betriebsfahig Dauerleihgabe als Museumsexponat an IG Dampflok Nossen e V 4 99 779 SDG Radebeul Ost Kulturdenkmal der Stadt Radebeul abgestellt99 780 nbsp SDG Dippoldiswalde abgestellt99 781 nbsp RuBB Putbus abgestellt99 782 nbsp RuBB Putbus betriebsfahig99 783 nbsp RuBB Putbus betriebsfahig99 784 nbsp RuBB Putbus betriebsfahig99 785 nbsp SDG Oberwiesenthal nicht betriebsfahig99 786 nbsp SDG Cranzahl abgestellt99 787 nbsp SOEG Zittau betriebsfahig99 788 nbsp Ochsle Bahn AG Warthausen betriebsfahig99 789 nbsp SDG Radebeul Ost abgestellt99 790 nbsp SDG Freital Hainsberg Denkmal99 791 nbsp TRR e V Radebeul Kulturdenkmal der Stadt Radebeul nicht betriebsfahiges Exponat am Schmalspurbahnmuseum Radebeul99 792 1972 in Thum ausgemustert am 31 Mai 1973 an Schuhfabrik Panther in Ehrenfriedersdorf als Heizlokomotive verkauft 1985 zerlegt99 793 nbsp SDG Kipsdorf Kulturdenkmal der Stadt Radebeul abgestellt99 794 nbsp SDG Oberwiesenthal betriebsfahig12 Patriot Mansfeld verschrottet13 Pionier Mansfeld verschrottetLiteratur BearbeitenJurgen U Ebel Bernd Seiler Die Baureihe 99 73 79 Einheitslok auf schmaler Spur EK Verlag Freiburg 1994 ISBN 3 88255 119 4 Wolfram Wagner Reiner Scheffler Die sachsische VII K Die Geschichte der Baureihe 99 73 79 Bufe Fachbuchverlag Egglham 1993 ISBN 3 922138 47 0 Dirk Endisch Baureihe 99 77 79 transpress Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 613 71178 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DR Class 99 77 79 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neubaulok der DR auf saechsische schmalspurfahrzeuge de Memento vom 2 September 2013 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Weisbrod Wolfgang Petznick Dampflokarchiv Band 4 Baureihen 97 98 und 99 transpress Verlag Berlin 1981 Minus 40 CO2 geht das Sachsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft 4 November 2021 abgerufen am 9 Oktober 2022 Fahrzeuglisten der genannten Unternehmen Schmalspurdamfplok 99 1778 2 Interessengemeinschaft Dampflok Nossen e V abgerufen am 4 September 2020 Dampflokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Bundesbahn Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Reichsbahn 1945 1993 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenLanderbahnen Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass LothringenLokomotiven des ehemaligen VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg Dampfloks Normalspur Werklok 400 PS Werklok 700 PS DR 23 10 DR 50 40 DR 65 10 DR 83 10 Prototypen DR 25 10 Schmalspur SZD Baureihe GR Werklok 50 PS Werklok 70 PS Werklok 150 PS Werklok 200 PS Werklok 225 PS Werklok 250 PS DR 99 23 24 DR 99 77 79Dampfspeicherloks Normalspur LKM Feuerlose B LKM Feuerlose CErstes Diesellok Typenprogramm Normalspur N2 N3 N4 Schmalspur Ns1 Ns2 Ns3 Ns4Zweites Diesellok Typenprogramm Normalspur V10B V15B V18B V22B V23B V60D V180BB V200BB V200CC Prototypen V100BB V180CC V240CC Schmalspur V10C V30C V36K V150BB W 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe 99 77 79 amp oldid 241767320