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Die Reichspoststation und Posthalterei Cochem wurde bereits wenige Jahre nach Ausbruch des Dreissigjahrigen Kriegs im Jahre 1620 gegrundet 1 2 3 Eine der altesten Urkunden hieruber datiert vom 23 August 1720 als das Amt des kaiserlichen Postmeisters Johannes Albertus Finger altersbedingt durch den Generalpostmeister Anselm Franz von Thurn und Taxis an den namensgleichen Sohn Johannes Albertus Finger 13 Juli 1701 ubertragen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entstehung der Poststation Cochem 1 1 Verwaltung der Cochemer Post 1 2 Dienstraume der Post in Cochem 1 2 1 Filialen in Cochem 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte und Entstehung der Poststation Cochem BearbeitenNachdem Kaiser Rudolf II am 25 Oktober 1603 auf Betreiben des Generalpostmeisters Leonhard I von Taxis den erfolgreichen Postmeister Jacob Henot aus dem Postamt Koln in dessen Amtsbereich Cochem in dieser Zeit fiel entlassen hatte wurde die neue Position durch den Schwager von Taxis Johann von Coesfeld besetzt 4 5 6 2 In der Amtszeit von Coesfeld wurde in Cochem die erste Kaiserliche Taxissche Reichspoststation gegrundet die zum Postamtsbereich Coblenz gehorte Hieruber existierte ein weiteres Dokument aus den Bestanden der Generaldirektion der Thurn und Taxisschen Reichsposten aus dem Jahr 1801 demzufolge die Poststation in Cochem im Jahre 1620 gegrundet wurde Zwar sind diese Akten nicht mehr erhalten der Grund so wird angenommen waren die Wirren der Napoleonischen Kriege jedoch wird am Grundungsjahr aufgrund der sorgfaltigen Bestandspflege von Dokumenten durch Thurn und Taxis kaum gezweifelt 2 Uber die ersten einhundert Jahre des Cochemer Postwesens ist nur wenig bekannt Der Postkurs Koblenz Cochem wurde mit Hilfe von Reitposten bedient Nach Ende des Dreissigjahrigen Kriegs Cochem hatte viele kriegerische Machte neben Kaiserlichen Truppen auch Spanier Schweden und Franzosen gesehen musste das Postwesen wie an vielen anderen Orten im Mittelrheingebiet auch neu aufgebaut werden Mit dem Wiederaufbau des Postwesens an der Mosel wurde im Februar 1651 in Koblenz der Postverwalter Johann Hausmann betraut Unterstutzung fand er dabei durch den Postverwalter von Lieser Die grosste Schwierigkeit war dass durch den lang anhaltenden Krieg viele Poststationen aufgegeben worden waren und der Postdienst inzwischen durch Kaufmannsposten wahrgenommen wurde Hausmann versuchte der Konkurrenz mit gunstigeren Portogebuhren zu begegnen Hilfe fand er auf sein Gesuch hin beim Trierer Kurfursten Philipp Christoph von Sotern der am 13 Mai 1651 alle postdienstlichen Aktivitaten der Kaufmannsposten in seinem Herrschaftsgebiet verbieten liess Um den entstandenen Mangel an Postenlaufen zwischen Koblenz und Trier auszugleichen wurde die Anzahl der Postlaufe auf Anordnung von Lamoral Claudius von Thurn und Taxis von wochentlich einem auf zwei erhoht 2 nbsp Erhaltene Relieftafel aus dem Jahr 1699 des ursprunglichen Hauses Finger in CochemIm Mai 1689 sprengten Soldaten Ludwig XIV die Burg Cochem und am 26 August 1689 brannten sie schliesslich die Stadt nieder Der Wiederaufbau begann sehr zogerlich und viele der gefluchteten Cochemer kamen erst nach dem Frieden von Rijswijk im Jahre 1697 zuruck in die Stadt Johannes Albertus Finger war zwar kaiserlicher Postmeister in Cochem jedoch konnte er sein zerstortes Haus am Marktplatz erst 1699 wieder aufbauen Es ist davon auszugehen dass der Postdienst fur langere Zeit nicht oder nur stark beeintrachtigt weitergefuhrt werden konnte Kaufmannsposten die inzwischen wieder im Erzstift Trier Fuss gefasst hatten erhielten jetzt Konkurrenz durch das Cochemer Marktschiff das einen regelmassigen Postbeforderungsdienst zwischen Cochem und Koblenz eingerichtet hatte Beide Dienste verminderten die Thurn und Taxisschen Einnahmen worauf sowohl das Postamt Koblenz als auch die Postverwalterei Cochem erneut kurfurstliche Verbote erwirkten 1716 drohte Kurfurst Franz Ludwig von Pfalz Neuburg den Marktschiffern und Kaufmannsboten mit Strafen was jedoch keine Wirkung zeigte und so mussten die Verbote in den Jahren 1717 und 1718 wiederholt werden Ebenfalls 1718 wurden die langs der Mosel fuhrenden Wege die fur den Postverkehr hergerichtet worden waren instand gesetzt da es dort bereits zu einigen Unfallen der Reitposten mit ihren Pferden gekommen war 2 Am 23 August 1720 erhielt der Cochemer Johannes Albertus Finger 13 Juli 1701 das Amt seines gleichnamigen Vaters durch den Generalpostmeister Anselm Franz von Thurn und Taxis als neuer kaiserlicher Postmeister mit dem Auftrag die Briefe zu colligiren und zu distribuiren das porto einzunehmen und Uns oder Unserem Ihme vorgesetzten Reichs Postambt Coblentz zu verrechnen alle Ordinarien benebens denen Staffetten zu empfangen und zu bestellen Zur Etablierung eines Postwagenverkehrs uber die Eifelhohen zwischen Koblenz und Trier wurde am 25 April 1725 ein Vertrag zwischen Kurfurst Neuerburg und dem Generalpostmeister Anselm von Thurn und Taxis abgeschlossen In diesem Vertrag wurde das Kurfurstentum Trier dazu verpflichtet a jede Konkurrenz fur die Thurn und Taxissche Post abzustellen gemeint waren kurfurstliche Boten die Briefbeforderung durch Fuhrleute und Marktschiffe b Fuhrleute und das Cochemer Marktschiff auf Verlangen des Postamts visitieren zu lassen und c die fur Reit und Fahrposten erforderlichen Strassen und Brucken zwischen Koblenz und Trier zu bauen und bei Bedarf instand zu setzen Um Cochem an diese Eifellinie anzubinden wurde am 25 Mai 1725 der Befehl erteilt die erforderlichen Strassen herzurichten und zu pflegen Am 28 Marz 1726 teilte der Kurfurst dem Generalpostmeister Thurn und Taxis mit dass die erforderlichen Arbeiten abgeschlossen seien und der Personen und Frachtverkehr aufgenommen werden konne In der Eifel liess Furst Thurn und Taxis weitere Postanstalten in Polch Kaisersesch Lutzerath Wittlich und Hetzerath einrichten und die an der Mosel gelegenen Postanstalten wurden jetzt zusatzlich uber die neue Postwagenlinie von der Eifelhohe kommend bedient Zwischen Cochem Lutzerath und Alf sowie zwischen Kaisersesch und Karden verkehrten Botenposten entweder zu Fuss oder zu Pferd Obwohl die neuen Postverbindungen zu einer Verbesserung der Infrastruktur in der Eifel und an der Mosel gefuhrt hatten unterliessen es die Cochemer Marktschiffer trotz bestehenden Verbots der kurfurstlichen Regierung nicht weiterhin Briefbeforderung zwischen Cochem und Koblenz durchzufuhren Aus diesem Grund musste die Marktschifferin Ley am 16 November 1730 vor den Rat der Stadt Koblenz treten weil ihr Marktschiff wiederholt unerlaubt Briefe befordert hatte Daher forderte das Koblenzer Postamt eine Visitation ihres Schiffes da man dort weitere Briefe vermutete 7 Nachdem Karl Anselm von Thurn und Taxis im Jahre 1773 das Amt als Generalerbpostmeister von seinem Vater Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis ubernommen hatte liess er das gesamte Postpersonal auf sich vereidigen Hierzu zahlte auch Maria Katharina Gertrud Finger als Leiterin der Postanstalt in Cochem Zu dieser Zeit hatte bereits ein Josef Finger einen Anspruch auf die Nachfolge als Postverwalter in Cochem woraus geschlossen wurde dass die Familie Finger die bereits 1624 aus Bernkastel Kues nach Cochem verzogen war ein Familienbetrieb war und die Post auf mannliche und weibliche Mitglieder weiter vererbt wurde 7 Als im Oktober 1794 franzosische Revolutionstruppen wahrend des Ersten Koalitionskriegs mit Frankreich bis an den Rhein vorgedrungen waren kam es zu ersten Einbussen beim Postverkehr Frankreich gliederte alle linksrheinischen Gebiete ein und 1795 wurde durch die Zentralregierung in Aachen ein Generalinspekteur fur das Postwesen zwischen Rhein Mosel und Maas bestimmt Zudem wurde die Strasse zwischen Koblenz und Trier zu einer von acht Hauptpostwegen fur den linksrheinischen Postverkehr ernannt Das Postwesen gehorte jetzt zur franzosischen Staatspost und es wurde noch mehr auf Wirtschaftlichkeit geachtet als bei Thurn und Taxis sodass viele Postanstalten zu denen auch Cochem gehorte geschlossen werden mussten Um die Postbeforderung dennoch aufrechterhalten zu konnen grundeten die Burgermeistereien mit Genehmigung der Verwaltungseinheit Kanton Cochem franz Canton de Cochem ein eigenes Botenwesen zwischen den verbliebenen Postamtern Ein Bote verkehrte nun zwischen den Burgermeistereien Mairie Cochem und Mairie Kaisersesch um Dienstpost und Privatsendungen fur die Bevolkerung auszutauschen 1799 versuchte man in Cochem eine franzosische Postanstalt einrichten zu lassen die von der Familie Finger ubernommen werden sollte was allerdings nicht gelang Erst 1806 wurde in Cochem eine kleine Briefsammelstelle an der Ecke Schlossstrasse Herrenstrasse eingerichtet die von den zwei unverheirateten Schwestern Birk im Volksmund Postjuffern genannt betrieben wurde 2 3 Als die Franzosen wahrend der Befreiungskriege im Jahre 1814 alle linksrheinischen Gebiete raumen mussten ubernahm die seit 1806 bestehende private Thurn und Taxis Post dort wieder den Postbeforderungsdienst Cochem erhielt jedoch vorerst kein neues Postamt Nachdem Preussen auf dem Wiener Kongress das spatere Gebiet der Rheinprovinz erhalten hatte war das Ende der privaten Thurn und Taxis Post abzusehen Am 1 Juli 1816 wurden die rheinischen Postanstalten preussisch 8 3 Cochem erhielt vor dem Oktober 1817 auf Weisung des Berliner Generalpostamts als oberster preussischer Postbehorde ein neues Postwarteramt Bereits ab dem 1 Januar 1817 liess der Generalpostmeister Johann Friedrich von Seegebarth einheitliche Aufgabe bzw Tagesstempel einfuhren die unterhalb des Ortsnamens den Tag der Briefaufgabe als Zahl und den Monat in Buchstaben auswies 3 9 Der alteste existierende Cochemer Stempel stammt vom 9 Juli 1822 3 Um dem wachsenden Bedarf bei der Beforderung von Post und Fracht besser gerecht zu werden wurde 1820 die erste Kariolpost fur den Posttransport mit Pferdewagen zwischen Cochem und Lutzerath eingerichtet die dreimal wochentlich fuhr Die Postlinie Koblenz Trier wurde seit dem 1 Juli 1820 ebenfalls dreimal wochentlich als Schnellpost mit einem Vierspanner bedient 1 Die bereits bestehende Verbindung zwischen Cochem und Lutzerath erhielt am 1 September 1835 die Genehmigung zusatzlich zur Post auch zwei Personen befordern zu durfen Hierzu setzte man jetzt einen Zweispanner ein der die Linie ab dem 1 Oktober 1839 einmal taglich bediente Abfahrt in Cochem war um 8 Uhr die Ruckfahrt von Lutzerath startete jeweils um 15 Uhr Die Fahrzeit dauerte 2 Stunden und der Fahrpreis betrug 12 Silbergroschen 1 Seit dem 1 September 1835 bestand ebenfalls noch eine Kariolpost mit Alf Zell Traben Trarbach und Bernkastel Zu Beginn des Jahres 1837 wurde der Postexpedition Cochem eine Posthalterei fur ordinare Posten durch das Generalpostamt angegliedert wobei fur die fahrplanmassigen Posten sowohl Pferde als auch Wagen zu stellen waren 2 Nachdem Preussen am 15 November 1850 die Briefmarke eingefuhrt hatte wurden zur Entwertung der Marken Ringnummernstempel verwendet Cochem erhielt in dieser Zeit die Stempelnummer 253 9 Um die seit 1847 tatigen Landbrieftrager zu entlasten erfolgte 1852 eine Aufforderung an die Gemeinden auf ihre Kosten Briefkasten einzurichten In Cond und Sehl leistete man der Forderung bis zum 1866 keine Folge da die Post in Cochem ja so nahe liegen wurde 3 nbsp Meilenstein aus dem Jahr 1852Um die bestehende Poststrasse Cochem Junkerwald Landkern Kaisersesch die wegen ihrer grossen Steigung aus dem Enderttal heraus ausserst gefahrvoll zu befahren war zu ersetzen wurde ab 1852 eine neue 12 5 km lange Bezirks bzw Pramienstrasse von Cochem durch das Fahrendeier Tal uber Landkern nach Kaisersesch gebaut 10 11 Zu diesem ersten Bauabschnitt der insgesamt 21 km langen Strecke kamen weitere geplante Strassen von Kaisersesch nach Monreal 2 Abschnitt und von Monreal nach Mayen 3 Abschnitt deren Ziel die Anbindung der Staatsstrasse zwischen Koblenz und Trier war 10 Am 1 April 1853 wurde die Personenpost zwischen Cochem und Kaisersesch mit einem Zweispanner aufgenommen wahrend die Verbindung von Cochem nach Lutzerath eingestellt wurde 1 Nachdem die preussische Regierung 1839 erste Massnahmen zum Moselausbau fur die Dampfschifffahrt durchgefuhrt hatte 12 zu den Mitbegrundern der Mosel Dampfschiffahrts Gesellschaft gehorte u a die Trierer Heinrich Adolf Kraemer und Johann Baptist Grach begann 1841 der erste regelmassige Dampfschiffsverkehr zwischen Trier und Koblenz mit Raddampfern wie der Mosella oder der Balduin Eine weitere Dampfschifffahrts Gesellschaft wurde ab Mitte der 1850er Jahre durch den aus Merl stammenden Matthias Josef Scheid mit seinen Raddampfern Moselthal und Stadt Cochem betrieben der ebenfalls Post zwischen Koblenz und Cochem beforderte 1 13 Im Mai 1859 verkehrten auf dieser Linie wochentlich vier Schiffe mit denen Postsendungen transportiert wurden nbsp Alte Eingangstur des ehem Postamts im Kornreichschen Gebaude um 1862 am Cochemer Marktplatz heute in der Kirchgasse Weitere Verbesserungen bei der Postbeforderung ergaben sich nach der Fertigstellung der Moselbezirksstrasse Pramienstrasse am 1 November 1860 zwischen Alf und Karden 10 und der Eroffnung der Moseleisenbahn ab dem 15 Mai 1879 In die Zuge liess die Reichspost Bahnpostwagen integrieren die dann als rollende Ein und Abgangsstellen fur Briefe dienten Die neue Eisenbahnlinie machte viele Postkutschenlinien entbehrlich jedoch entstanden auch neue Linien Auf Anordnung der Kaiserlichen Ober Postdirektion Coblenz vom 30 April 1879 sollte eine 4 sitzige Personenpost an allen 7 Wochentagen zwischen dem Cochemer Bahnhof und Lutzerath verkehren Der reichseigene Aushulfs Omnibuswagen Va Nr 6610 hatte einen zusatzlichen offenen Sitzplatz sollte jedoch alsbald durch einen leichteren Gebirgswagen ersetzt werden Die 2 Pferde waren durch den Posthalter Peter Kunzen bei der Station Cochem vorzuhalten der zustandige Postverwalter war Clemens Keiffenheim vom Postamt III in Cochem 1 Ab 1892 betrieb Peter Ostermann die letzte Posthalterei in Cochem Einem Rapport des Postmeister Krebs zufolge der Vorsteher des Kaiserlichen Postamts II in Cochem war besass Ostermann im Jahre 1903 3 Postillone 6 Posthalterpferde 4 reichseigene Postwagen und 2 Posthaltereiwagen Die Anzahl der taglich beforderten Postreisenden lag im Durchschnitt bei 7 Personen 1 nbsp Historischer Postbriefkasten an der Thorschenke in CochemZusatzlich existierte noch ein privates Personenfuhrwerk von Fuhrmann Loscher aus Ellenz das ab 1879 die Strecke Cochem Ellenz bediente und zusatzlich als Postsachenbeforderung genutzt wurde In einem Vertrag mit der Kaiserlichen Ober Postdirektion vom 1 September 1883 sicherte Loscher zu solide Wagen einzusetzen Die Personenbeforderung lief auf eigene Rechnung sodass die Einnahmen beim Unternehmer blieben Am 18 Januar 1895 ubernahm der Postagent Peter Ring aus Ellenz das Unternehmen Am 5 Oktober 1920 fuhr die letzte Postkutsche von Ostermann auf der Strecke Cochem Bahnhof Kaisersesch Dann wurde sie durch einen Kraftomnibus abgelost der seit dem 18 August 1919 die Strecke Cochem Ellenz Senhals Eller bediente 1 Von Cochem aus liess die Reichspost bis 1928 weitere Verbindungen mit Kraftomnibussen nach Lutzerath und Bullay einrichten Die Verwendung der Eisenbahn als Posttransportmittel hatte die Moseldampfschiffe zwar ab 1879 entbehrlich gemacht jedoch musste die Reichspost im Jahre 1923 noch einmal auf sie zuruckgreifen da sie sich wahrend der Zeit der franzosischen Besatzung im Ruhrkampf nicht der Regiebahnen bedienen wollte 2 7 nbsp Postsonderstempel Kochem Mosel 19 Dezember 1938Neben der Landpost gewann die Kraftpost ab dem Jahr 1926 zunehmend an Bedeutung sodass 1927 ein Ausflugswagen mit Allwetterdeck fur Sonderfahrten geliefert wurde Der erste Werbestempel der von 1928 bis 1935 verwendet wurde enthielt ein Bild der Burg Cochem und trug als Inschrift den Text Im Postkraftwagen zur Perle der Mosel Nach der Machtergreifung im Dritten Reich durch die Nationalsozialisten erfolgte am 6 Dezember 1935 die Umbenennung des Ortsnamens Cochem in die germanische Schreibweise Kochem 1941 wurden in Deutschland die Postleitgebietszahlen eingefuhrt und Cochem wurde dem Leitgebiet 22 Moselland zugeteilt Nach dem Krieg erhielt Cochem ab 1950 offiziell seine alte Schreibweise zuruck Die franzosischen Besatzer und auch die Stadtverwaltung schrieben aber schon nach 1945 wieder in der alten Schreibweise In der Zeit von 1953 bis 1959 waren drei Zweikreisstempel in Gebrauch die ohne Postleitgebietszahlen folgende Kennbuchstaben trugen b im Zeitraum 30 Dezember 1955 bis 19 November 1959 c im Zeitraum 14 Dezember 1957 bis 8 Juni 1958 d im Zeitraum 7 November 1953 bis 23 Dezember 1954Nach Bekanntgabe neuer vierstelliger Postleitzahlen im Jahre 1961 erhielt Cochem die Postleitzahl 5590 wobei zumeist aber nur die ersten drei Ziffern 559 verwendet wurden 3 Als 1967 im Cochemer Ortsteil Brauheck ein neues Postamt eroffnet wurde trugen die Poststempel zunachst die Gebietsbezeichnung Cochem Brauheck Nach Einfuhrung eines neuen Ortsleitsystems erhielt Brauheck als Zustellpostamt die Bezeichnung Cochem 11 und nach Umstellung auf das Funfstellige System am 1 Juli 1993 erhielt Cochem die neue Postleitzahl 56812 Verwaltung der Cochemer Post Bearbeiten Genugten in Cochem im Jahre 1806 noch eine Briefsammelstelle und das im Jahr 1817 errichtete Postwarteramt so mussten die inzwischen gewachsenen Bedurfnisse bei der Postbeforderung weiter angepasst werden Hierzu wandelte die preussische Postverwaltung das bisher mit dem Untersteueramt verbundene Postwarteramt in eine Postexpedition um Untersteuereinnehmer Fritsch wurde der erste Postexpedient ihm folgten Putzmann Amor Haas Hager und Munz Die Postexpedition unterstand bis zum 31 Dezember 1849 unmittelbar dem Generalpostamt GPA in Berlin 2 Erster eigenstandiger Postexpedient wurde Mathias Kunzen im Jahre 1844 der die Postgeschafte 10 Jahre lang bis zum 31 Marz 1854 besorgte Am 1 April 1854 gingen die Dienstgeschafte auf Philip Engers uber der sie bis 1861 fuhrte ihm folgte Postexpedient Wachter bis zum Jahr 1865 14 1865 wurde Postexpedient Heinrich Kierig nach Cochem versetzt musste seine Tatigkeit jedoch krankheitsbedingt im Jahre 1870 wieder aufgeben Von 1870 bis 1871 verwaltete ein Posteleve Postschuler Schinnen vertretungsweise die Postexpedition 14 Mit Wirkung vom 1 Januar 1868 ging die vormals Preussische Post im Norddeutschen Postbezirk des Norddeutschen Bunds auf der seinerseits am 1 Januar 1872 von der Deutschen Reichspost abgelost wurde Im gleichen Jahr wurde Cochem Kaiserliche Postexpedition 1875 dann Postamt III Klasse 15 und 1881 schliesslich zum Postamt II Klasse hochgestuft was auf eine gestiegene Bedeutung schliessen lasst 3 Vom 1 April 1871 bis 31 Dezember 1880 leitete Clemens Keiffenheim zunachst als Postexpedient und ab 1872 als Amtsvorsteher des Postamts III mit der Amtsbezeichnung Postverwalter die Cochemer Post Am 1 Januar 1881 wurde dem Postsekretar Bernhard aus Mainz die Leitung des nunmehrigen Postamts II ubertragen Seine Ernennung zum Postmeister erhielt er am 1 Marz 1883 jedoch wurde berichtet dass es sich beim ihm um einen ausserst sensiblen und empfindlichen Mann gehandelt haben muss Eine alte Chronik berichtete Nicht unerwahnt soll bleiben dass in der Zeit vom 1 April 1882 bis 1 Dezember 1889 die beim Postamt Cochem planmassig angestellten Beamten PS Garner PS Kuppers die PAss Bauer und Becker sowie ein nicht namentlich genannter Tel Assistent wegen der hochgradigen Nervositat des Bernhard samtlich anderweitig zur Versetzung gelangen mussten Am 1 Juli 1901 trat Postmeister Bernhard im Alter von 62 Jahren infolge hochgradiger Nervositat in den Ruhestand 14 Am 1 Oktober 1901 ubernahm Postmeister Krebs aus Bergisch Gladbach als Nachfolger die Amtsleitung Im Januar 1911 erhielt er den Titel Rechnungsrat Am 4 August 1914 dem dritten Tag der Mobilmachung im Ersten Weltkrieg trat Postmeister Krebs als Hauptmann der Reserve in den Militardienst ein von dem er erst am 1 Februar 1919 zuruckkehrte Die Vertretung bis zum 5 Februar 1919 hatte inzwischen Postsekretar Wilhelmy ubernommen Vom 6 Februar 1919 bis 1 Juni 1920 ubernahm Postmeister Krebs erneut die Amtsleitung Ab dem 1 Juni 1920 bis zum 31 Juli 1933 leitete Oberpostmeister Julius Timmermann spater als Postamtmann die Amtsgeschafte 14 Von 1933 bis 1936 ubertrug man die Amtsleitung Oberpostmeister Schatzle Ab 1936 ubernahm der bisherige Leiter der Kraftfahrtstelle Postinspektor Rudolf Krayer bis 1945 die Amtsgeschafte Nachfolger bis 31 Dezember 1956 wurde Postamtmann Heinrich Junk dann kurzzeitig 1957 Lothar Anheier bis April 1958 Oberpostmeister Adolf Ulmen und bis Mai 1958 Oberpostmeister Oskar Scholz 14 Dienstraume der Post in Cochem Bearbeiten nbsp 1920 Altes Postamt in der Ravenestrasse 22 in CochemDas Postamt in Cochem wechselte im Laufe seines Bestehens immer wieder die Dienstraume Das lag vor allem daran dass vor der Umwandlung von einer Postexpedition in ein Postamt die Dienstraume von deren Leitern gestellt wurden War der Leiter Eigentumer eines Hauses so befanden sich die Dienstraume in der Regel in seinem Haus Von 1844 bis 1853 befand sich die Postexpedition in der Bern und Moselstrasse Von 1854 bis 1862 befand sie sich erst im katholischen Pfarrhaus dann im Haus Pauly heute Markt 11 und dann im Kornreichschen Gasthaus heute Markt 2 bevor sie 1863 in die Zollstrasse und im Anschluss wieder in die Moselpromendae Haus Josef Kemp umzog Ab Mai 1870 wurde das Postburo in der Oberbachstrasse durch J Klee betrieben ab 1871 durch J Schwab an der Moselpromenade neben dem heutigen Burg Cafe dann erfolgte 1880 der Umzug in das neu erbaute Haus Schneiders Schausten an der Moselstrasse 90 91 der spater sogenannten Alten Post 1889 ging es zuruck an die Moselpromenade 23 in das Haus Amlinger heute Burg Cafe bevor das Postamt am 1 April 1903 in ein eigens hierfur erbautes Mietshaus in der Ravenestrasse 22 einziehen konnte das vom damaligen Eigentumer der Familie Pauly angemietet worden war 16 Nachdem die Klasseneinteilung 1924 entfallen war unterstellte die Oberpostdirektion Koblenz dem Postamt Cochem bis zum Jahr 1930 sukzessive mehrere Postagenturen wie z B Lutzerath Ediger Senhals Klotten Ellenz Eller Bruttig Pommern Sehl Ernst Cond und Bremm 3 2 nbsp Sondermarke 350 Jahre Post in Cochem Mosel 21 September 1970 nbsp Die Alte Post in Cochem wahrend des Umbaus 1910 an der Moselstrasse 90 91Am 24 Dezember 1944 wurde das Postgebaude in der Ravenestrasse bei einem Luftangriff schwer beschadigt und die Post wurde von Januar bis September 1945 vom Gasthaus Dehren in Sehl aus aufrechterhalten Von September 1945 an wurde der Postbetrieb in die Alte Post an Moselstrasse 90 91 umverlegt und blieb dort bis 1948 anschliessend war die Post wieder in der Ravenestrasse 22 untergebracht 14 Da zu Beginn des Wirtschaftswunders die bestehenden Raume des Mietsgebaudes nicht mehr ausreichten begann man mit Planungen fur den Neubau eines Postgebaudes 1960 zog zunachst der vom Postamt abgetrennte Fernmeldedienst in ein neues posteigenes Gebaude in die Endertstrasse 84 88 um Im Oktober 1961 zog die 1919 gegrundete Kraftfahrtbetriebsstelle mit ihrem Postfahrbetrieb in ein eigenes Gebaude mit angegliederter Werkstatt um 1963 begannen die Planungen fur posteigene Dienstwohnungen 1965 die Bauarbeiten fur ein neues Postamt am 12 Januar 1967 erfolgte die Einweihung des neuen Postamts in Brauheck in der Lilienthalstrasse und am 29 Marz 1968 wurde das neue Postamt 1 in der Ravenestrasse 18 20 eingeweiht 2 17 Die Baukosten fur das neue Gebaude betrugen seinerzeit 1 9 Millionen DM 3 Im Jahre 1989 erhielt das Postamt einen neuen Eingangsbereich fur weitere 300 000 DM Seit 2006 besteht nur noch eine Postfiliale in der Endertstrasse 35 die der derzeitige Betreiber Hans Werner Kreutz jedoch mit Wirkung zum 31 Marz 2020 gekundigt hat 18 Filialen in Cochem Bearbeiten Postwesen in Sehl Am 1 Dezember 1903 wurde in Cochem Sehl eine Postagentur unter gleichzeitiger Herauslosung des Ortes aus der Landzustellung Cochem die dem Postamt Cochem unterstellt war eroffnet Im Jahre 1967 erfolgte die Herabstufung der Postagentur in der Brausestrasse zur Annahmepoststelle Cochem 12 dem kurz darauf die Aufgabe der Poststelle Sehl folgte 19 Postwesen in Cond Die erste Postagentur in Cond wurde am 1 Mai 1905 eroffnet Ihr zugeteilt wurden die Landstellbereiche Valwig Valwigerberg und die Conder Hofe Die Postagentur unterstand dem Postamt Cochem Die Postagentur befand sich von 1905 bis 1963 in der Zehnthausstrasse und wurde von der Familie Ubach betrieben Im Zeitraum von 1963 bis 1975 ubernahm Anna Laux in der Zehnthausstrasse 10 die Postagentur bevor die Postelle Cond 1975 geschlossen wurde 19 Postwesen in Brauheck Nachdem die Fliegerkaserne und die ersten Wohnungen in der Soldatensiedlung bezogen worden waren bestand auch der Bedarf fur ein eigenes Postamt in Brauheck das bis dahin postalisch unter Dohr gefuhrt wurde Die Eroffnung der ersten Postfiliale in Brauheck erfolgte am 2 Januar 1967 an der nordlichen Zufahrt zur Lilienthalstrasse die Einweihung folgte am 12 Januar 1967 Die Poststempel trugen die Gebietsbezeichnung Cochem Brauheck Zwischenzeitlich kam es bei den Einschreibenummernzetteln zu einem Kuriosum als dort zeitweise die falsche Postleitzahl 599 an Stelle der richtigen Zahl 559 verwendet wurde Mit Einfuhrung des Ortsleitsystems erhielt Cochem Brauheck die Bezeichnung Cochem 11 Am 28 Juli 1999 wurde die Postfiliale Brauheck geschlossen das Gebaude aufgegeben und die Aufgaben einer Postagentur im neuen Brauheck Center ubertragen Nach Schliessung dieser Postagentur am 14 Oktober 2010 wurde sie vom 18 Januar 2011 bis zum 23 August 2018 in den Raumen des Autohauses Newel im Gewerbegebiet betrieben Seit dem 30 August 2018 befindet sich die Postfiliale wieder im Brauheck Center im Geschaft von Thomas Reuter 20 21 Literatur BearbeitenHeribert Appelhans Autor Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band II 1990 Geiger Verlag Horb am Neckar ISBN 3 89264 427 6 21 September 1970 350 Jahre Postamt Cochem S 118 120 Klaus Layendecker Willi Putz Autoren Familienbuch Cochem nach den Kirchenbuchern der Pfarrei St Martin mit den Filialen Sehl Faid und Dohr 1691 1889 Band 1 S 213 214 Stadt Cochem Hrsg Treis Karden Bessenbach Marz 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Walter Kunz Autor Die Postkutsche im Raume Cochem In Heimatjahrbuch Kreis Cochem Zell 2005 S 122 127 a b c d e f g h i j k Theo Winterscheid Autor 375 Jahre Post in Cochem In Heimatjahrbuch Kreis Cochem Zell 1995 S 140 146 a b c d e f g h i j Die Entstehung des Postamtes Cochem und seine Fortentwicklung bis zum heutigen Tage Hermann Zilles Sen Autor Cochem 24 April 1989 6 S Johann von Coesfeld Postmeister Vollstandige Sammlung von Actis Publicis und Staats Schriften unter Kaiser Franz July 1747 in der Google Buchsuche Johann von Coesfeld Postmeister Stadtgeschichten Erzahlungen vom Leben in der Stadt Hrsg Hanna Holthausen 2009 ISBN 978 3 8391 3812 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann von Coesfeld Postmeister D Christian Friedrich Hempels Allgemeines Europaisches Staats Rechts Lexicon oder Repetorium Band 9 von Christian Friedrich Hempel Frankfurt und Leipzig 1775 in der Google Buchsuche a b c Theo Winterscheid Autor Postalische Erschliessung der Mosel Eifel Region In Heimatjahrbuch Kreis Cochem Zell 2006 S 63 66 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 35 Rheinische Postanstalten P Hanstein 1919 a b Cochem in der Stempeldatenbank stampsX a b c Dr Helmut Weinand Autor Kunststrassen im Kreis Cochem Zell In Heimatjahrbuch Kreis Cochem Zell 2012 S 45 51 Werner Lutz Autor Postkutschenweg Cochem Kaisersesch In Heimatjahrbuch Kreis Cochem Zell 2012 S 43 44 Mosel Dampfschiffahrt Deutsches Eisenbahn und Dampfschiffbuch von Friedrich Wilhelm von Reden Berlin 1845 in der Google Buchsuche Bernkastel Kues Traben Trarbach Trier Im 19 Jahrhundert hat der aus Zell Merl stammende Matthias J Scheid eine Dampfschifffahrts Gesellschaft an der Mosel betrieben Das Unternehmen existierte etwa vier Jahrzehnte lang In Volksfreund a b c d e f Gunter Diederichs Autor II Die Deutsche Post 1 Die Postanstalt Vorsteher der Postanstalt Cochem 7 S Post Aemter III Klasse Cochem Handbuch fur das Deutsche Reiche auf das Jahr 1879 Berlin 1879 Carl Heymann s Verlag in der Google Buchsuche Josef Heimes Autor Die Poststempel von Cochem 1817 bis 1984 Cochem 1985 S 15 Walter Gattow Autor Der 29 Marz 1986 wird in die Geschichte der Stadt Cochem und der Oberpostdirektion Koblenz eingehen In Rhein Zeitung 30 Marz 1968 Cochemer Postfiliale macht dicht Der Filial Betreiber hat der Post den Vertrag zum 31 Marz kommenden Jahres gekundigt Die Deutsche Post AG mochte aber in Cochem bleiben und sucht einen neuen Betreiber In Wochenspiegel 22 Oktober 2019 a b Gunter Bretz Autor Zusammenstellung des Postwesens in den Cochemer Stadtteilen Sehl Cond und Brauheck 2020 Gunther Bretz Autor 50 Jahre Cochem Brauheck In Jahrbuch Kreis Cochem Zell 2012 S 134 135 Gunther Bretz 50 Jahre Cochem Brauheck 1961 2011 80 S Postversorgung S 46 Mohnen Druckerei Cochem Mai 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cochemer Postwesen amp oldid 237637455