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Chirurgische Wundinfektionen postoperative Wundinfektionen englisch surgical site infections SSI sind Infektionen die nach einem chirurgischen Eingriff Operation im Wundbereich auftreten und zu postoperativen Wundheilungsstorungen fuhren Inhaltsverzeichnis 1 Haufigkeit 2 Kontaminationsgrade 3 Atiopathogenese 4 Klinisches Bild 5 Einteilung 5 1 Kategorie A1 postoperative oberflachliche Wundinfektion 5 2 Kategorie A2 postoperative tiefe Wundinfektion 5 3 Kategorie A3 Infektionen von Organen und Korperhohlen im Operationsgebiet 6 Therapie 7 Pravention 7 1 Pra intraoperative Massnahmen 7 2 Postoperative Massnahmen 7 3 Raumliche technische Gestaltung der OP Abteilung 8 EinzelnachweiseHaufigkeit BearbeitenFur das Jahr 2006 wurden 255 000 chirurgische Wundinfektionen in deutschen Akutkrankenhausern geschatzt Sie sind mit einem Anteil von 24 die haufigsten nosokomialen Infektionen noch vor Harnwegsinfektionen durch Katheterismus Pneumonien im Zusammenhang mit Beatmung und Blutstrominfektionen durch Katheter Eine Meldepflicht oder genaue Erfassung gibt es in Deutschland nicht Im Vergleich wurden im Jahr 2012 in deutschen Akutkrankanhausern 18 Millionen stationare Behandlungen und 51 Millionen chirurgische Eingriffe und invasive Prozeduren durchgefuhrt 1 2 Die SSI Raten hangen wesentlich von der Art Dauer Lokalisation und Dringlichkeit des Eingriffes dem Risikoprofil des Patienten und den hygienischen Bedingungen ab Kontaminationsgrade BearbeitenOperationen werden je nach vorbestehender Kontamination der zu operierenden Region in vier Kontaminationsgrade oder klassen eingeteilt mit zunehmend hoherem Risiko einer chirurgischen Wundinfektion Sie sind eine Abstufung der Kontamination des Operationsgebietes 3 Grad I Eingriffe in nicht kontaminierter Region z B Gelenk und Knochenoperationen arthroskopische Eingriffe Weichteiloperationen an Rumpf und Extremitaten ohne Kontakt zu besiedelten Organen und Geweben Organtransplantationen ohne Kontakt zu besiedelten Organen oder Geweben Herz und Gefassoperationen neurochirurgische Operationen Grad II Eingriffe in sauberkontaminierter Region z B Eingriffe am oberen Gastrointestinaltrakt am Respirationstrakt am Urogenitaltrakt gynakologische Eingriffe Eingriffe am Rachen Grad III Eingriffe in kontaminierter Region z B offene Frakturen kontaminierte Haut und Weichteildefekte Eingriffe am unteren Gastrointestinaltrakt und in der Urologie Grad IV Eingriffe in manifest infizierter Region z B operative Massnahmen bei Abszessen Phlegmonen Fisteln Osteomyelitiden massiv kontaminierte Wunden sowie Eingriffe bei Patienten die mit multiresistenten Erregern z B MRSA VRE besiedelt oder infiziert sind 3 Auch bei Eingriffen bei einer Knochenmarkentzundung einer Gallenblasenentzundung Die Kontaminationsgrade werden in Verbindung mit dem ASA Score und der Eingriffsdauer verwendet um das Risiko fur chirurgische Wundinfektionen surgical site infections SSI zu identifizieren Das ursprungliche Klassifikationssystem wurde 1964 von der National Academy of Sciences und der Cooperative Research Study des National Research Council entwickelt und 1982 von der CDC modifiziert 4 Die Verwendung der Klassifikation ist nicht unumstritten 5 der pradiktive Nutzen der Klassifikation fur das Risiko von SSI wird bezweifelt 4 6 Eine fruher ubliche und heute immer noch von den Berufsgenossenschaften geforderte Trennung von OP Salen nach Kontaminationsklassen insb septisch also Grad IV vs aseptisch ist nach der aktuellen Empfehlung der Kommission fur Krankenhaushygiene und Infektionspravention KRINKO des Robert Koch Instituts nicht sinnvoll da es bislang keinen Nachweis dafur gibt dass eine solche Trennung das Risiko fur chirurgische Wundinfektionen senkt 7 8 Atiopathogenese BearbeitenDie Keime die wahrend eines chirurgischen Eingriffs oder einer invasiven Prozedur in eine chirurgische Wunde gelangen kommen in der Mehrzahl der Falle vom Patienten selbst endogene Infektion und seltener vom Operationspersonal oder vom verwendeten Material exogene Infektion Die haufigste Quelle der endogenen Infektion ist die Keimbesiedlung in der zu operierenden Region Durch den operativen Eingriff werden die naturlichen Korperbarrieren mechanisch aufgehoben z B Durchtrennung des Dickdarms bei einer Operation wegen Dickdarmkrebs gleichzeitig wird das Abwehrsystem des Patienten durch den Eingriff geschwacht Daneben konnen bei endogenen infektionen auch Keime aus anderen Korperregionen des Patienten in die Wunde gelangen dies gilt insbesondere fur den haufigsten Keim einer Wundinfektion Staphylococcus aureus und seiner multi resistenten Form MRSA die sich oft in der Nase des Patienten befinden aber auch fur die patienteneigene Bakterienflora v a im Darm auf der Haut oder in den Atemwegen Daher wird bei geplanten elektiven Eingriffen oft vorher ein Screening mit einem Nasenabstrich und ggf mit einer Dekontamination durchgefuhrt Die meisten Erreger chirurgischer Wundinfektionen sind Bakterien Am haufigsten finden sich Staphylococcus aureus koagulasenegative Staphylokokken Enterobacteriaceae Enterokokken und Anaerobier Pilze wie z B Candida albicans konnen ebenfalls ursachlich sein Haufig sind Mischinfektionen Folgende Risikofaktoren konnen auf Patientenseite vorliegen dispositionelle Risikofaktoren hohes Alter Immunsuppression herabgesetzte korpereigene Abwehr 9 nachgewiesener Zusammenhang z B fur HIV Infektion Nierentransplantation oder kolorektales Karzinom Begleiterkrankungen wie z B Diabetes mellitus Infektionen oder Besiedlung mit bestimmten Keimen z B Staphylococcus aureus Adipositas bzw ein Body mass index BMI von uber 25 bzw 30 Rauchen Anamie und praoperative Mangelernahrung 1 Auch operationstechnische Faktoren tragen zum Risiko einer postoperativen Wundinfektion bei Dazu zahlen z B die Art der Haarentfernung vor der Operation der Kontaminationsgrad des operativen Eingriffs die Hautdesinfektion des Operationsgebietes die Dauer der Operation und das hygienische Verhalten des Operationspersonals Auch ein hoher Blutverlust und oder eine intraoperative Bluttransfusion konnen eine Wundinfektion begunstigen 10 Sowohl die Inzidenz postoperativer Wundinfektionen als auch das Erregerspektrum hangen von der Art des Eingriffs ab und sind in den verschieden operativen Disziplinen sehr unterschiedlich in der Bauchchirurgie beispielsweise deutlich hohere Infektionsraten als in der Augenchirurgie Klinisches Bild BearbeitenWundinfektionen treten typischerweise einige Tage nach einer Operation auf auch Spatinfekte mehrere Wochen nach einem Eingriff sind moglich Bei oberflachlichen Wundinfektionen finden sich an Haut und Unterhaut die Kardinalsymptome der Entzundung Rotung der Wundrander Uberwarmung Druckschmerzhaftigkeit Schwellung gestorte Wundheilung 11 mit ubelriechender Exsudation Ferner kann Fieber auftreten 12 Die Ausbildung eines Abszesses abgekapselte Entzundung mit Eiterbildung oder einer Phlegmone diffuse das Gewebe durchsetzende Entzundung sind moglich purulente oder pyogene Entzundung Es kann zu einer Wunddehiszenz kommen In tieferen Schichten konnen eine nekrotisierende Fasziitis oder Abszesse entstehen im Bereich der grossen Korperhohlen eine eitrige Peritonitis Abdominalhohle oder ein Pleuraempyem Thorax an den Knochen und Gelenken kann sich eine Osteomyelitis ausbilden Bei einliegendem Fremdmaterial Gelenkprothesen synthetische Netze u a konnen Prothesen oder Netzinfektionen entstehen teilweise als Spatinfekte Diese konnen aber auch durch eine spatere Keimbesiedlung ausgelost werden durch eine Keimstreuung uber die Blutbahn hamatogen weshalb bei Eingriffen in kontaminierten Regionen bei vorhandenen Implantaten eine prophylaktische Antibiotikum Gabe durchgefuhrt wird Einteilung BearbeitenVon den Centers for Disease Control and Prevention CDC wurde 1999 eine inzwischen international anerkannte Klassifikation fur chirurgische Wundinfektionen publiziert 13 Sie unterscheidet drei Grade 14 Kategorie A1 postoperative oberflachliche Wundinfektion Bearbeiten Folgende Kriterien mussen erfullt sein Infektion an der Hautinzisionsstelle innerhalb von 30 Tagen nach der Operation die nur Haut oder subkutanes Gewebe mit einbezieht Eines der folgenden Kriterien eitrige Sekretion aus der oberflachlichen Inzision kultureller Nachweis von Erregern aus der Wunde eines der folgenden Anzeichen Schmerz oder Beruhrungsempfindlichkeit Schwellung Rotung oder Uberwarmung und bewusstes Eroffnen der oberflachlichen Inzision durch den Chirurgen Dieses Kriterium nicht bei Vorliegen einer negativen mikrobiologischen Kultur der oberflachlichen Inzision Diagnose des behandelnden ArztesKategorie A2 postoperative tiefe Wundinfektion Bearbeiten Folgende Kriterien mussen erfullt sein Infektion innerhalb von 30 Tagen nach der Operation Infektion scheint mit der Operation in Verbindung zu stehen Erfasst Faszienschicht und Muskelgewebe Eines der folgenden Kriterien trifft zu eitrige Sekretion aus der Tiefe der Inzision spontan oder vom Chirurgen bewusst eroffnet Abszess oder sonstige Zeichen der Infektion in den tieferen SchichtenKategorie A3 Infektionen von Organen und Korperhohlen im Operationsgebiet Bearbeiten Folgende Kriterien mussen erfullt sein Infektion innerhalb von 30 Tagen nach der Operation Infektion scheint mit der Operation in Verbindung zu stehen Erfasst Organe oder Korperhohlen die wahrend der Operation eroffnet wurden oder an denen manipuliert wurde Eines der folgenden Kriterien trifft zu eitrige Sekretion aus einer Drainage die Zugang zu dem Organ bzw der Korperhohle hat kultureller Erregernachweis Abszess oder sonstige Zeichen einer Infektion des Organs bzw der KorperhohleTherapie BearbeitenDie Therapie postoperativer Wundinfektionen erfolgt je nach Art Ausdehnung und Erreger entweder konservativ mittels antibiotischer Behandlung z B bei einer Phlegmone antiseptischer Auflagen und Kuhlung oder chirurgisch Eroffnung der Wunde Abszessspaltung bzw operative Revision mit Spulung Debridement Drainageneinlage oder Entfernung von einliegendem Fremdmaterial 12 Jedoch stellen chirurgische Wundinfektionen einen Notfall dar und ein abwartendes Verhalten kann zu einer Ausdehnung des Infekts zu Wundnekrosen Wunddehiszenzen und zu einer Septikamie und Sepsis fuhren weshalb abgesehen von oberflachlichen leichten Wundinfektionen oft eine fruhzeitige chirurgische Revision angestrebt wird Dabei mussen oft Drainagen belassen werden oder es erfolgt eine offene Wundbehandlung ohne Hautverschluss damit weiteres Sekret abfliessen kann Dann muss oft auch eine sekundare Wundheilung abgewartet werden In bestimmten Fallen ist eine erneute Naht der Wunde nach Konditionierung des Wundgrundes rander moglich z B nach einer Vakuum Schwamm Therapie Bei grosseren Wunddefekten sind manchmal auch plastische Eingriffe mit Hauttransplantationen oder Hautlappenplastiken notwendig Insbesondere bei Infekten tieferer Strukturen konnen sich auch chronische Infekte ausbilden besonders am Knochen als chronische Knochenmarkentzundung Bei einliegenden Implantaten wie Knie oder Huft Endoprothesen mussen diese bei schweren Infekten entfernt werden Je nach Schwere der Infektion und lokal ublicher Praxis wird dann eine neue Prothese direkt einzeitiger Eingriff oder nach Wochen bis Monaten nach Wundsanierung zweizeitiger Eingriff implantiert Vorubergehend kann ein Knochenzement Spacer eingesetzt wxerden der mit einem Antibiotikum oft Refobacin auch Vancomycin versetzt ist Auch bei Osteosynthese Material zur Stabilisierung eines gebrochenen Knochens muss dies bei einer tiefen Wundinfektion meist entfernt werden Dann wird oft ein Verfahrenswechsel auf eine andere Osteosynthese Art durchgefuhrt z B von einer Platten Osteosynthese Wechsel zu einem Marknagel Bei schweren Infekten kann auch ein Fixateur externe eingesetzt werden dessen Drahte ausserhalb des infizierten Bereichs in den Knochen eingebracht werden Dies ist auch das Verfahren der Wahl bei offenen und primar stark kontaminierten Multifragmentfrakturen z B beim offenen Schienbeinbruch Ebenso mussen Schadelplatten Implantate in der Neurochirurgie bei einem tiefen Wundinfekt wieder entfernt werden Pravention BearbeitenEin fruhzeitiger enteraler Kostaufbau vermindert das Risiko einer SSI ebenso wie eine gute Einstellung bei bestehendem Diabetes mellitus Tabak und Alkoholkarenz sowie Gewichtsreduktion wirken sich ebenfalls protektiv aus Vorbestehende Anamien sollten behandelt werden 1 Zur Vermeidung und Reduktion des Auftretens chirurgischer Wundinfektionen mussen in Deutschland auf Basis des Infektionsschutzgesetzes die Empfehlungen der Kommission fur Krankenhaushygiene und Infektionspravention KRINKO beachtet werden Empfehlung Pravention postoperativer Wundinfektionen 1 Im Folgenden sind wesentliche Empfehlungen in Auswahl z T gekurzt und modifiziert wiedergegeben Pra intraoperative Massnahmen Bearbeiten Die KRINKO empfiehlt als pra und intraoperative Massnahmen soweit moglich praoperativ bestehende Infektionen beim Patienten zu erkennen und zu behandeln Kat IB bei bestimmten Operationen eine Dekolonisation von Staphylococcus aureus mittels Nasensalbe und Korperwaschung durchzufuhren vor kolorektalen Operationen eine mechanische Darmentleerung in Verbindung mit oraler Antibiotikagabe durchzufuhren Kat II Haare im Operationsgebiet mittels Kurzen der Haare und nicht durch Rasur zu entfernen Kat IA dass OP Personal die gesamte Oberbekleidung einschliesslich der Schuhe ablegt und im reinen Bereich nach hygienischer Handedesinfektion keimarme im Desinfektions Waschverfahren aufbereitete Bereichskleidung z B Hose Hemd Kittel OP Schuhe anzieht Kat II sowie keinen Schmuck Ringe oder Uhren an Unterarmen und Handen Kat II bzw andere gefahrentrachtige Schmuckstucke sowie keine langen bzw kunstlichen Fingernagel und keinen Nagellack Kat IB tragt Mund Nasen Schutz MNS und Haarschutz anzulegen Kat IB als Mittel der Wahl fur die chirurgische Handedesinfektion arzneilich zugelassene alkoholbasierte Praparate anzuwenden Kat IB sterile Operationskittel und sterile Einmalhandschuhe Kat IB zu tragen bei Operationen die erfahrungsgemass mit einer vermehrten Lasion von Handschuhen einhergehen zwei Paar Handschuhe Kat II Handschuhe sollen unmittelbar vor Implantation einer Gelenkendoprothese gewechselt werden Kat II im Operationsraum eine grundliche Antiseptik der Haut des Operationsgebietes mit einem Alkohol basierten Hautantiseptikum durchzufuhren Kat IA Durch Zusatz eines remanent wirkenden Antiseptikums wird eine uber die Wirkung von Alkohol hinaus anhaltende Wirkung erreicht Kat IB Wahrend der deklarierten Einwirkzeit ist das Hautareal satt benetzt und feucht zu halten bevorzugt durch mehrfaches Aufbringen des Antiseptikums Dabei ist auf die langere Einwirkzeit auf talgdrusenreichen Hautarealen zu achten Kat II nach der Antiseptik des OP Feldes die Umgebung des Operationsgebietes steril abzudecken Kat IB wahrend der Operation die Anzahl der im Operationsraum Anwesenden deren Fluktuation und deren Sprechen auf ein Mindestmass zu begrenzen die Turen des Operationsraumes soweit moglich geschlossen zu halten Kat II die Indikation zu einer systemischen antibiotischen Prophylaxe eingriffsspezifisch zu stellen Kat IA Mehrfachdosierungen wahrend der Operation ausschliesslich bei sehr lang dauernden Operationen vorzunehmen Kat IA und auf eine verlangerte Antibiotikagabe nach OP Ende zu verzichten Kat IA die Anwendung von Hautschutz und Hautpflegepraparaten im Hautschutzplan festzulegen Kat II IV Postoperative Massnahmen Bearbeiten Als postoperative Massnahmen empfiehlt die KRINKO die OP Wunde am Ende der Operation mit einer sterilen Wundauflage abzudecken Der erste Verbandwechsel nach etwa 48 Stunden durchzufuhren sofern nicht Hinweise auf eine Komplikation zu einem fruheren Verbandwechsel Anlass geben Kat IB Ist danach die Wunde trocken und verschlossen kann unter hygienischen Aspekten auf eine erneute sterile Wundabdeckung verzichtet werden Kat IB Die regelmassige arztliche Inspektion der Wunde ist Teil einer vollstandigen und sachgerechten Nachsorge Drainagen unter hygienischem Aspekt moglichst fruhzeitig zu entfernen Kat II der Zeitpunkt der Entfernung ist chirurgisch determiniert dem Patienten zusatzlich zur erforderlichen Aufklarung uber die mit der OP verbundenen Risiken Basisinformationen uber die Moglichkeiten zu vermitteln durch hygienebewusstes Handeln und rechtzeitige Information uber einen abweichenden Heilungsverlauf einer SSI vorzubeugen Kat II Die Benutzung unterschiedlicher Verbandwagen fur aseptische und infizierte Wunden ist nicht erforderlich entscheidend ist den Wagen grundsatzlich vor Kontamination zu schutzen Raumliche technische Gestaltung der OP Abteilung Bearbeiten Zur raumlich technischen Gestaltung empfiehlt die KRINKO falls Instrumentiertische nicht im Operationssaal vorbereitet werden sondern in einem gesonderten Raum Vorbereitungsraum fur Instrumentiertische dort die gleichen hygienischen Bedingungen z B Luftungsbedingungen wie im OP zu gewahrleisten in der Personalumkleide die reine und unreine Seite mindestens funktionell zu trennen Den Aufwachraum baulich bevorzugt an den Ubergang von der OP Abteilung zum ubrigen Krankenhaus zu legen und durch funktionelle und organisatorische Massnahmen einer Durchbrechung des Prinzips der Personalschleuse entgegenzuwirken fur die Materialversorgung einen Raum oder eine Zone vorzuhalten wo die Guter ohne Transportverpackung angeliefert werden Entsprechend ist fur die Entsorgung ein separater Entsorgungsraum vorzuhalten Die hygienischen Anforderungen an die raumliche Gestaltung von Operationsabteilungen richten sich nach der jeweiligen Aufgabenstellung Durch eine adaquate Raumplanung wird eine sinnvolle Ablauforganisation erleichtert und sichergestellt dass bei allen Operationen unabhangig von ihrer fachlichen Zuordnung und ihrem Kontaminationsgrad mit ausreichend Platz hygienisch einwandfreies Arbeiten unter Berucksichtigung der jeweiligen medizintechnischen Ausrustung und des Personalaufwands moglich ist Fur OP Abteilungen mit stark unterschiedlichem Leistungsaufkommen empfiehlt sich eine Zonierung In die OP Raume und ggf Vorbereitungsraume fur das Herrichten von Instrumentiertischen wird dreifach gefilterte Luft eingeleitet Die OP Sale haben eine Uberdruckhaltung im Vergleich zu den Nebenraumen Operationen mit geringem SSI Risiko konnen unter modifizierten raumlichen Bedingungen durchgefuhrt werden Ein geringes Infektionsrisiko ist z B gegeben bei kleinen Eingriffen an der Haut Subkutis am Auge in der Mund Kiefer Stirnhohle Endoskopien von Korperhohlen Abzesseroffnung sowie fur die interventionellen radiologischen und kardiologischen Eingriffe ausser mit regelhaft erwartetem Verfahrenswechsel Noch geringer ist das Infektionsrisiko bei im Hautniveau liegenden Tumoren oder Fremdkorpern ausser wenn sehr ausgedehnt sowie bei Verletzungen der Haut oder der Subkutis ausser wenn sehr ausgedehnt Diese invasiven Massnahmen konnen auch in einem Raum durchgefuhrt werden der nicht in eine OP Abteilung integriert ist Die Frage ob eine Operation ambulant oder stationar durchgefuhrt wird spielt fur die Einschatzung des SSI Risikos keine Rolle Einzelnachweise Bearbeiten a b c d RKI Pravention postoperativer Wundinfektionen PDF Empfehlung der Kommission fur Krankenhaushygiene und Infektionspravention KRINKO beim Robert Koch Institut abgerufen am 19 August 2019 Petra Gastmeier C Geffers Nosokomiale Infektionen in Deutschland Wie viele gibt es wirklich In DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift Band 133 Nr 21 Mai 2008 ISSN 0012 0472 S 1111 1115 doi 10 1055 s 2008 1077224 a b KRINKO Anforderungen der Hygiene bei Operationen und anderen invasiven Eingriffen Robert Koch Institut 1 April 2000 doi 10 25646 162 rki de abgerufen am 8 August 2019 a b Ikemefuna Onyekwelu Ramakanth Yakkanti Lauren Protzer Christina M Pinkston Cody Tucker Surgical Wound Classification and Surgical Site Infections in the Orthopaedic Patient In JAAOS Global Research and Reviews Band 1 Nr 3 Juni 2017 ISSN 2474 7661 S e022 doi 10 5435 JAAOSGlobal D 17 00022 PMID 30211353 PMC 6132296 freier Volltext ovid com abgerufen am 8 August 2019 Mila H Ju Mark E Cohen Karl Y Bilimoria Melissa S Latus Lisa M Scholl Effect of Wound Classification on Risk Adjustment in American College of Surgeons NSQIP In Journal of the American College of Surgeons Band 219 Nr 3 Februar 2014 S 371 381 e5 doi 10 1016 j jamcollsurg 2014 04 009 PMID 25053222 PMC 4143469 freier Volltext elsevier com abgerufen am 8 August 2019 Shauna M Levy Kevin P Lally Martin L Blakely Casey M Calkins Melvin S Dassinger Surgical Wound Misclassification A Multicenter Evaluation In Journal of the American College of Surgeons Band 220 Nr 3 Marz 2015 S 323 329 doi 10 1016 j jamcollsurg 2014 11 007 elsevier com abgerufen am 8 August 2019 Pravention postoperativer Wundinfektionen In Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz Band 61 Nr 4 27 Marz 2018 ISSN 1436 9990 S 448 473 doi 10 1007 s00103 018 2706 2 Peter Bischoff Petra Gastmeier The Separation of Septic and Aseptic Surgical Areas is Obsolete In Deutsches Aerzteblatt Online 10 Juli 2017 ISSN 1866 0452 doi 10 3238 arztebl 2017 0463 PMID 28764833 PMC 5545628 freier Volltext Vgl auch Friedrich Wilhelm Gierhake Hans Gerhard Schwick The Immunology of Surgical Infections 24 Kongress der Societe internationale de Chirurgie Moskau 21 28 August 1971 C D Ford G VanMoorleghem R L Menlove Blood transfusions and postoperative wound infection In Surgery Band 113 Nr 6 S 603 607 Vgl Friedrich Wilhelm Gierhake Postoperative Wundheilungsstorungen Springer Berlin 1970 a b World Union of Wound Healing Societies WUWHS Prinzipien der Best Practice Wundinfektionen in der klinischen Praxis Ein internationaler Konsensus London MEP Ltd 2008 Verfugbar unter www mepltd co uk 2008 Sandra I Berrios Torres Craig A Umscheid Dale W Bratzler Brian Leas Erin C Stone Centers for Disease Control and Prevention Guideline for the Prevention of Surgical Site Infection 2017 In JAMA 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