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Buchenhull ist ein Kirchdorf und ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Eichstatt im oberbayerischen Landkreis Eichstatt BuchenhullStadt EichstattKoordinaten 48 55 N 11 15 O 48 9125 11 244166666667 499 Koordinaten 48 54 45 N 11 14 39 OHohe 499 mEinwohner 213 1987 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 85072Vorwahl 08421Buchenhull Bayern Lage von Buchenhull in BayernBuchenhull von Norden aus gesehenBuchenhull von Norden aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ortsnamendeutung 3 Geschichte 3 1 Einwohnerentwicklung 4 Baudenkmaler 5 Mammuthohle Buchenhull 6 Sonstiges 7 Verkehrsanbindung 8 Literatur 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Dorf liegt in der Sudlichen Frankenalb nordostlich von Eichstatt idyllisch in einer leichten Senke auf der Jurahochflache Es ist zweigeteilt in den alteren nordlichen und den etwa 100 m sudlich gelegenen jungeren Teil Die Dorfflur ist von bewaldeten massigen Hohen umgeben Ortsnamendeutung BearbeitenNamensgebend durfte das althochdeutsche huli Hule gewesen sein also eine Vertiefung mit Wasser Ein solches kleines stehendes Gewasser durfte entscheidend gewesen sein fur die Ansiedelung von Menschen auf der wasserarmen Jurahochflache Das Beiwort verweist auf die Baumart Buche 1 Geschichte BearbeitenDas Dorf ist erstmals 1122 erwahnt indem ein Regenolt de Pochenhule als Urkundenzeuge in Erscheinung trat Um 1145 sind mit Arnolt de Bacenhule wohl verschrieben und seinem Sohn Heinrich weitere Ortsadelige genannt die Eichstatter Ministeriale waren etwa gleichzeitig tritt ein Odalschalch de Buchenhule als Urkundenzeuge auf Ihr Sitz ist nicht bekannt Ebenfalls im 12 Jahrhundert ubergaben der edle Rego und seine Schwester Elisabeth dem Kloster Berchtesgaden Guter u a in Pochenhul dieser Besitz kam durch Tausch an das Kloster Kastl und ist spatestens 1387 Besitz der Kirche von Eichstatt 1185 vermachte Rudiger von Affenthal seine Erbguter zu Buchenhull dem Domkapitel zu Eichstatt Mit dem in mehreren eichstattischen Belegen des 12 Jahrhunderts vorkommenden Hule ist eventuell auch Buchenhull gemeint 1370 zinsten zwei Buchenhuller grosse Hofe an das Domstift 1555 besass das Domkapitel in Buchenhull nunmehr drei Hofe drei Gutlein drei Koblerguter ein Koblergutlein und ein Widum 1591 war der domkapitelsche Besitz kaum verandert Jetzt bestand er aus einem Meierhof einem Hof sechs Koblerguter und diversen Ackern Wiesen und aus Wald 1 1480 und 1602 ist Buchenhull als Filiale der Pfarrei Walting bezeichnet Der vielbesuchte Marien Wallfahrtsort erforderte eine Verlangerung des Langhauses der Kirche aus dem 13 14 Jahrhundert ausgefuhrt 1616 2 Gegen Ende des Alten Reiches um 1800 bestand Buchenhull aus 21 Untertanen dem Domkapitel gehorten der Meierhof ein weiterer Hof zwei Halbhofe vier Koblerguter funf Seldenguter und vier Leerhauser also Hauser ohne Grundbesitz Das Eichstatter Spital verfugte uber einen Hof Der Pfarrei Preith gehorten ein Seldengut ein Hofli die Kirche das 1773 neu errichtete Schulhaus das Forsthaus im Affenthal und das Hirtenhaus Die Hochgerichtsbarkeit lag beim bischoflichen Amt der Landvogtei die Dorf und Gemeindeherrschaft ubte das Domkapitel als grosster Buchenhuller Grundbesitzer aus 3 Nach der Sakularisation kam Buchenhull mit dem Hochstift 1802 fur kurze Zeit an das Kurfurstentum Bayern dann Ende 1802 an den Grossherzog Ferdinand von Toskana 1806 infolge des Friedens von Pressburg 27 Dezember 1805 an das neue Konigreich Bayern und dort 1808 zum Steuerdistrikt Preith Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Buchenhull eine eigene Gemeinde im Landgericht Eichstatt 1869 wurde ein neues Schulhaus errichtet finanziert halb durch die Gemeinde halb durch die Kirchenverwaltung 1924 wurde die Schule Alleineigentum der Gemeinde 4 1870 wurde der damalige amtliche Ortsname Buchenhill in Buchenhull abgeandert 1 1875 wird das Affenthaler Forsthaus als Waldaufseherhaus bezeichnet das ebenso wie das Dorf zur Pfarrei Preith gehorte 1 Im Jahr 1900 war die Gemeindeflur 507 12 ha gross die 160 Einwohner waren bis auf funf Protestanten katholisch Es wurden im gleichen Jahr 22 Pferde 172 Stuck Rindvieh 66 Schafe 89 Schweine und sieben Ziegen gezahlt 5 Zum 1 Mai 1978 wurde Buchenhull in die Grosse Kreisstadt Eichstatt eingemeindet Das Dorf wies in den 1980er Jahren bei etwa 200 Einwohnern vier landwirtschaftliche Vollerwerbs und 13 Nebenerwerbsbetriebe auf einen dieser Bauernhofe mit dem Angebot Ferien auf dem Bauernhof Ausserdem gab es zwei Gaststatten sowie einen kleinen Industriebetrieb zwei Beschaftigte 6 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1830 120 25 Wohngebaude 7 1836 151 27 Hauser 8 1900 160 31 Wohngebaude 9 1937 179 10 1950 188 30 Wohngebaude 7 1961 144 32 Wohngebaude 11 1970 169 12 1973 177 13 1987 213 50 Wohngebaude mit 60 Wohnungen 14 Baudenkmaler Bearbeiten nbsp Die Buchenhuller Madonna im Eichstatter DomFilial und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt erbaut im 13 14 Jahrhundert 1616 nach Westen um die Emporenachse erweitert und 1788 konsekriert Im Chor befinden sich in Resten Wandgemalde von ca 1430 den Marientod und Heilige darstellend 15 Der Hochaltar wurde 1666 gestiftet er zeigt als Wallfahrtsbild eine spatgotische Madonna von ca 1470 1981 renoviert Eine weitere Marienfigur um 1430 aus Terrakotta geschaffen kam 1898 auf Wunsch des Bistums nach Eichstatt wo sie heute am sudlichen Vierungspfeiler des Domes steht Die Deckengemalde wurden 1898 von Bonifaz Locher gemalt Sakramentsnische aus der Renaissancezeit Zwei Seitenaltare um 1660 70 16 Ausfuhrung Christi Kreuzweg entlang des alten Buchenhuller Stadtweges mit zunachst 1591 zehn Steinsaulen Er wurde 1699 renoviert und 1851 auf 14 Stationen erweitert mit 1987 geschaffenen Bildtafeln des Buchenhuller Kunstlers Rudolf Ackermann Nur wenige der Saulen stammen noch von 1591 17 Lourdesgrotte sudwestlich von Buchenhull am Waldrand 1904 errichtet Herz Jesu Grotte von 1904 Das Pfleger Kreuz an der Zufahrtsstrasse nach Buchenhull in Form des Scheyrer Kreuzes ursprunglich wohl 1896 errichtet 18 Wegkreuz am Beginn des Kreuzwegs im Burgerholz wohl aus der 2 Halfte des 19 JahrhundertsSiehe Liste der Baudenkmaler in Buchenhull nbsp Der horizontale Eingang zur MammuthohleMammuthohle Buchenhull BearbeitenDie 20 m lange 5 m breite und 5 m hohe vergitterte Hohle Geotop Nummer 176H003 erreicht man von Buchenhull aus in ostlicher Richtung nach circa zwei Kilometern im Eichstatter Spitalwald Sie wurde 1909 oder 1912 die Quellen sind sich nicht einig durch den Eichstatter Forstmeistersohn und Geschichtsstudenten Karl Gareis unter Aufsicht von Friedrich Winkelmann ergraben 19 Die Funde Skelette von eiszeitlichen Grosssaugern darunter ein Mammutskelett befinden sich seit 1921 im Museum fur Ur und Fruhgeschichte auf der Willibaldsburg Eichstatt 20 Sonstiges BearbeitenDie Buchenhuller Bauerin Maria Mayer 1887 1971 versteckte in ihrem Anwesen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs zehn Tage lang bis zur Befreiung durch die Amerikaner zwei fluchtige englische Offiziere die als Kriegsgefangene auf einem Verlegungsmarsch von Eichstatt nach Moosburg an der Isar bei einem Jagdflugzeugangriff nahe bei Eichstatt entkommen konnten 21 Die Buchenhuller Frauendreissiger Andachten 30 Andachten die an den 30 Tagen gefeiert werden die dem Fest Maria Himmelfahrt folgen sind seit dem 14 Jahrhundert bekannt 22 Verkehrsanbindung BearbeitenBuchenhull ist uber Abzweigungen von der Kreisstrasse EI 21 Jura Hochstrasse zwischen Eichstatt und dem Affenthal zu erreichen Literatur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt Bronner amp Dantler 1937 II Band 1938 Gerhard Hirschmann Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe I Heft 6 Eichstatt Beilngries Eichstatt Greding Munchen 1959 Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart Eichstatt 1984 Antonius Reith Eichstatt Stadt und Altlandkreis Historisches Ortsnamenbuch von Bayern 8 Munchen Kommission fur Bayerische Landesgeschichte 2017 Felix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken II Bezirksamt Eichstatt Munchen 1928 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Reith S 46 Buchner II S 423 721 Hirschmann S 96 Buchner II S 425 Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister Munchen 1904 Kgl Bayer Statistisches Bureau Spalte 1171 Der Eichstatter Raum S 175 f a b Hirschmann S 194 Popp Th D Hg Matrikel des Bissthumes Eichstatt Eichstatt Ph Bronner 1836 S 136 K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1171 Digitalisat Buchner I S 436 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 767 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 17 Digitalisat Der Eichstatter Raum S 176 Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 81 Digitalisat Buchner II S 423 Der Eichstatter Raum S 174 f Mader S 58 63 Der Eichstatter Raum S 175 Mader S 62 f Eichstatter Kurier vom 7 September 2007 Kirchenzeitung fur das Bistum Eichstatt Nr 11 vom 11 Marz 2012 Eichstatter Kurier vom 15 Dezember 2005 Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 59 1961 62 S 87 73 1980 S 70 Der Eichstatter Raum S 176 Geotop Beschreibung Eichstatter Kurier vom 14 April 2009 Eichstatter Kurier vom 14 August 1996Ortsteile von Eichstatt Buchenhull Eichstatt Haringhof Landershofen Luften Marienstein mit Blumenberg und Rebdorf Pietenfeld a d Leithen Wasserzell mit Eichstatt Bahnhof Wimpasing Wintershof Ziegelhof Abgerufen von 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