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Brzeg Dolny ˈbʒɛk ˈdɔlnɨ deutsch Dyhernfurth ist eine Stadt im Powiat Wolowski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Landgemeinde mit 16 093 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 Brzeg DolnyBrzeg Dolny Polen Brzeg DolnyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat WolowskiGmina Brzeg DolnyFlache 17 2 km Geographische Lage 51 16 N 16 43 O 51 270833333333 16 720833333333 Koordinaten 51 16 15 N 16 43 15 OHohe 102 199 m n p m Einwohner 12 480 31 Dezember 2020 Postleitzahl 56 120 bis 56 122Telefonvorwahl 48 71Kfz Kennzeichen DWLWirtschaft und VerkehrStrasse Wolow BreslauEisenbahn PKP Linie 273 Breslau StettinNachster int Flughafen BreslauSchloss DyhernfurthPfarrkirche der hl Muttergottes vom Skapulier Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gemeinde 5 Partnerschaften 6 Bevolkerungsentwicklung 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 7 2 Mit der Stadt verbundene Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Stadt liegt in Niederschlesien am nordlichen Ufer der Oder etwa 25 Kilometer nordwestlich von Breslau Geschichte BearbeitenUrkundlich erstmals erwahnt wurde Brsega 1 1353 Es gehorte zum Herzogtum Breslau das Herzog Heinrich VI bereits 1327 als ein Lehen an den bohmischen Konig Johann von Luxemburg vergeben hatte Nach Heinrichs VI Tod 1335 fiel Dyhernfurth als erledigtes Lehen durch Heimfall an Bohmen Als im Jahre 1345 der judische Friedhof in Breslau geschlossen werden musste 2 entstand im spateren Dyhernfurth ein neuer Friedhof fur die Breslauer Juden und nachfolgend eine grosse Judische Gemeinde Wirtschaftlich eher unbedeutend verfugte es ab dem 15 Jahrhundert uber das Privileg einer Fahre uber die Oder 1660 erwarb der Oberamtskanzler Schlesiens Georg Abraham Freiherr von Dyhrn die Grundherrschaft und begann mit dem Ausbau des Ortes 1663 wurde Brzeg in Dyhernfurth umbenannt Zugleich verlieh der bohmische Landesherr Leopold I in seiner Eigenschaft als Konig von Bohmen Dyhernfurth das Stadtrecht 1667 erlangte der Grundherr das Recht zur Errichtung einer Buchdruckerei Unter seinem Nachfolger dem Landeshauptmann Julius Ferdinand Graf von Jaroschin wurde in Dyhernfurth eine judische Druckerei gegrundet die einen bedeutenden Ruf erlangte 3 Nach dem Schlesischen Krieg 1742 fiel Dyhernfurth mit dem grossten Teil Schlesiens an Preussen Ab 1770 war die Herrschaft Dyhernfurth im Besitz der Familie des schlesischen Provinzialministers Carl Georg Heinrich von Hoym dem der preussische Konig Friedrich Wilhelm II 1786 die Grafenwurde verlieh Er liess zwischen 1780 und 1785 ein Schloss und verschiedene Bauten fur den Schlosspark nach Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans erbauen Mit der Dyhernfurther Privilegirten Zeitung 1771 1772 erschien hier die erste judische Zeitung im Heiligen Romischen Reich wobei fur den deutschen Text die hebraische Schrift benutzt wurde Nach der Neugliederung Preussens gehorte die Stadtgemeinde Dyhernfurth 4 ab 1816 zum Landkreis Breslau und ab 1818 zum Landkreis Wohlau mit dem es bis 1945 verbunden blieb 1860 wurde ein kleines Hospital gegrundet Mit dem Anschluss an das Schienennetz erfolgte ab 1875 ein wirtschaftlicher Aufschwung Die I G Farben und die Schickert Werke Bad Lauterberg errichteten in den 1930er Jahren in Dyhernfurth eine Produktionsstatte fur chemische Kampfstoffe wie Tabun und Sarin 1939 hatte Dyhernfurth 2013 Einwohner Wahrend des Zweiten Weltkrieges entstanden die beiden Aussenlager Dyhernfurth I und II des KZ Gross Rosen in der Stadt Am 26 Januar 1945 erreichte die Rote Armee den Ort Am 5 Februar gelang der deutschen Kampfgruppe Sachsenheimer ein Gegenangriff Wahrend der Kampfe brannte das Schloss aus das chemische Werk uberstand sie unzerstort Im Marz 1945 ubergab die Rote Armee Dyhernfurth zusammen mit fast ganz Schlesien unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen Anschliessend wurde Dyhernfurth in Brzeg Wolowski und 1947 in Brzeg Dolny umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht vorher geflohen war 1945 46 vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner stammten zum Teil aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Durch den Ruckgang der Bevolkerung verlor Brzeg Dolny das Stadtrecht 1947 nahm das chemische Werk die Produktion wieder auf Es entwickelte sich unter der Bezeichnung Rokita Werk zu einem der grossten polnischen Chemiehersteller 1954 erhielt Brzeg Dolny das Stadtrecht zuruck und bei einer Zahlung 1959 lebten etwa 9000 Menschen in der Stadt Das Schloss wurde wieder aufgebaut jedoch ging dabei seine ursprungliche Gestalt verloren Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Blick von der Schlossterrasse auf die Oder nbsp St Hedwigs Kapelle1281 wurde auf dem Platz einer bereits 1261 erwahnten Kirche im damaligen Dorf Wahren Warzyn der jetzt ein Vorort von Brzeg Dolny ist die Allerheiligen Kirche erbaut Um 1580 wurde sie im Stil der Renaissance umgebaut Der Hauptaltar im Stil des Neubarocks enthalt ein Allerheiligengemalde Am Pfeiler des Westportals befindet sich ein Busskreuz mit einer Figur der Unbefleckten Empfangnis Das Schloss Dyhernfurth wurde 1780 1785 vom damaligen Grundherrn Carl Georg Heinrich Graf Hoym nach Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans errichtet und im 19 Jahrhundert von franzosischen Architekten umgebaut Bei Kriegsende 1945 wurde es zum grossen Teil zerstort spater teilweise wieder aufgebaut und 1998 renoviert Neben dem Schloss befindet sich das sogenannte Kleine Schloss das als Beamtenwohnhaus diente Der Schlosspark wurde ebenfalls nach Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans nach dem Vorbild des Worlitzer Parks angelegt Er war ursprunglich in drei Zonen gegliedert Lustgarten mit Teich und Inseln sowie Teehaus Weinberghauschen Badesalon Wasserspiel und Fasanerie Nutzgarten mit Muhle Seidenraupenzucht und judischer Druckerei und Meditationsgarten mit Ruine einer neugotischen Kapelle von 1789 Eremitage Grotte Judischem Friedhof sowie dem Mausoleum der Familie von Hoym im Stil eines Griechischen Tempels Es diente bis 1945 als Begrabnisstatte des Erbauers Carl Georg Heinrich Graf Hoym und seiner Nachfahren Die St Hedwigs Kapelle auf dem Friedhof wurde 1666 erbaut Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Brzeg Dolny gehoren die Stadt selbst und 13 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina Brzeg DolnyPartnerschaften BearbeitenBarsinghausen Deutschland Mont Saint Aignan FrankreichBevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Anmerkungen1900 1389 meist Evangelische 5 1933 1761 6 1939 2013 6 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Julius Isson 1819 1882 ursprunglich Juda Itzig Mediziner und Opfer des Antisemitismus Gustav Joseph 1828 um 1891 deutscher Mediziner Anthropologe und Zoologe Eugen von Schkopp 1839 1925 preussischer Generalmajor Theodor Kroner 1845 1923 deutscher Rabbiner Johannes Herda 1929 Lehrer und Parteifunktionar Aleksander Skorupa 1955 polnischer Politiker langjahriger Burgermeister von Brzeg Dolny Aleksandra Kurzak 1977 OpernsangerinMit der Stadt verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Sabbatai Ben Josef 1641 1718 judischer Schriftsteller und Sanger Grunder der ersten judischen Buchdruckerei im Jahre 1687 Karl Georg von Hoym 1739 1807 preussischer Staatsmann verstarb in Dythernfurth Henriette Hanke 1785 1862 Schriftstellerin aus Jauer verbrachte viele Jahre als Gemahlin des dortigen Pfarrers in Dyhernfurth und beschrieb in ihren Werken das Dyhernfurther Schloss und das Mausoleum Hans Otte 1926 2007 Komponist Pianist und Rundfunkredakteur verbrachte seine Jugend in Dyhernfurth Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 86 87 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 185 186 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brzeg Dolny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte polnisch Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Historische und aktuelle Aufnahmen BahnhofEinzelnachweise Bearbeiten Weitere Schreibweisen waren Brziegk Brzig Brzeg Borsik Brsege Persig Prizig Przieck Przigk Entsprechend einem Privileg des preussischen Konigs Friedrich II durften die Breslauer Juden ab 1761 wieder in Breslau bestattet werden Herbert C Zafren More on Dyhernfurth In Studies in Bibliography and Booklore Bd 10 1971 1972 Heft 1 2 S 62 68 hier S 62 Stadtgemeinde Dyhernfurth Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 5 Leipzig Wien 1905 S 321 a b Michael Rademacher Wohlau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Normdaten Geografikum GND 4494802 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brzeg Dolny amp oldid 234659197