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Julius Isson eigentlich Juda Itzig 19 Oktober 1819 1 in Dyhernfurth bei Wohlau Provinz Schlesien 12 Juni 1882 in Kriescht im Landkreis Oststernberg in der Neumark war ein Praktischer Arzt Doktor der Medizin und Opfer des Antisemitismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Namenswechsel 3 Spateres Wirken 4 Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber die Jugend Issons der einer judischen Familie entstammte und als Juda Itzig zur Welt kam ist wenig bekannt In Dyhernfurth wo der liberale und den Juden aufgeschlossene Graf Karl Georg von Hoym residiert hatte gab es eine von Sabbatai Ben Josef gegrundete hebraische Druckerei seit 1785 eine Synagoge sowie eine judische Schule die den Charakter einer offentlichen Volksschule hatte 2 Moglicherweise besuchte Isson eine weiterfuhrende Schule in Breslau Das Abitur erwarb er mit 26 Jahren nach einjahrigem Besuch der Anstalt am 18 September 1846 in Berlin am Kollnischen Real Gymnasium Scharrn Strasse Nr 23 3 Zu Michaelis 29 September 1846 immatrikulierte er sich dort an der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat Am 19 Oktober 1847 besuchte er den Schriftsteller Karl August Varnhagen von Ense 4 Laut Amtlichem Verzeichnis des Personals und der Studierenden der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin studierte Isson bis zum Wintersemester 1851 52 Am 9 Dezember 1851 wurde der angehende Mediziner mit einer Arbeit uber ein ohrenarztliches Thema unter dem Titel De morbis auditus nonnullis promoviert 1854 erhielt Isson die Approbation als praktischer Arzt und Wundarzt 5 Bis 1857 praktizierte Isson in Tirschtiegel Im August dieses Jahres wechselte er nach Konigswalde 6 von dort wechselte er im November in die Provinz Posen 7 Von Rackwitz wo er sich niedergelassen hatte wechselte er zu Jahresbeginn 1860 nach Breslau 8 Namenswechsel BearbeitenZu Beginn der 1860er Jahre wurden Anfeindungen die der Arzt aufgrund seines Geburtsnamens erlebte unertraglich Noch um 1800 hatte eine Familie Itzig in Berlin eine geachtete Stellung eingenommen ihre Angehorigen waren Bankiers Hof und Stadtrate auch wenn einige von ihnen mit der Taufe den Namen zu Hitzig wandelten Mit der nach 1848 zunehmenden Judenfeindschaft ging auch ein Wandel in der Auffassung des Namens einher der ihn in den Ohren vieler Nichtjuden zu einer schimpflichen Bezeichnung machte Einem Zeitungsbericht aus Suddeutschland zufolge beantragte der Arzt eine Namensanderung die von den Behorden genehmigt wurde In Berlin hatte ein judischer Arzt Juda Itzig eine schwere Stellung Wo er sich sehen liess wurde gepfiffen oder gesungen Schmeisst ihn n aus den Juden Itzig Da kam er denn bei der Regierung ein seinen Namen andern zu durfen Er heisst jetzt Julius Isson 9 Von einer Konversion ist dagegen nichts bekannt Spateres Wirken BearbeitenUnter dem Namen Julius Isson praktizierte er bis 1863 in Liebemuhl im Herzogtum Preussen und wechselte dann nach Kustrin 10 Am 12 Juni 1882 verstarb Julius Isson unweit von Kustrin in Kriescht 11 Werke BearbeitenDe morbis auditus nonnullis Berolini 1851 Literatur BearbeitenVerschiedenes In Lindauer Tagblatt fur Stadt und Land Nr 21 24 Januar 1862 S 86 Web Ressource Dietz Bering Der Name als Stigma Antisemitismus im deutschen Alltag Klett Cotta Stuttgart 1987 ISBN 3 608 91450 1Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Ermann Verzeichnis der Berliner Universitatsschriften 1810 1885 Nr 4494 S 321 Maximilian Herda Dyhernfurth Kulturhistorische Beitrage zur Geschichte des Ortes Dyhernfurth Wohlau 1913 S 87 f Web Ressource Ueber die Schleimsaure Abhandlung des ordentlichen Lehrers Dr Hagen womit zu der Freitag 26 Marz stattfindenden offentlichen Prufung der Zoglinge dieser Anstalt ehrerbietigst einladet der Director Dr E F August Nauck sche Buchdruckerei Berlin 1847 S 25 Web Ressource Tagesblatter 19 Oktober 1847 Sammlung Varnhagen Kasten 254 Nr 4 Jagiellonische Bibliothek Krakau Personalchronik in Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr 37 15 September 1854 S 331 Web Ressource Personalien In Deutsche Klinik Zeitung fur Beobachtungen aus deutschen Kliniken und Krankenhausern Nr 34 22 August 1857 S 328 Personalien In Deutsche Klinik Zeitung fur Beobachtungen aus deutschen Kliniken und Krankenhausern Nr 42 17 Oktober 1857 S 414 Personalien In Deutsche Klinik Zeitung fur Beobachtungen aus deutschen Kliniken und Krankenhausern Nr 2 14 Januar 1860 S 414 Verschiedenes In Lindauer Tagblatt fur Stadt und Land Nr 21 24 Januar 1862 S 86 Web Ressource Preussische Medicinal Zeitung Jg 6 Nr 11 18 Marz 1863 Personalien In Deutsche Medicinische Wochenschrift Nr 29 15 Juli 1882 S 408 Web Ressource Personalia In Berliner klinische Wochenschrift Organ fur practische Aerzte Jg 19 Nr 30 24 Juli 1882 S 472 Web Ressource PersonendatenNAME Isson JuliusALTERNATIVNAMEN Itzig JudaKURZBESCHREIBUNG ArztGEBURTSDATUM 19 Oktober 1819GEBURTSORT Dyhernfurt Provinz SchlesienSTERBEDATUM 12 Juni 1882STERBEORT Kriescht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Isson amp oldid 230923480