www.wikidata.de-de.nina.az
Breitenfurt ist ein Gemeindeteil des Marktes Dollnstein im Landkreis Eichstatt im Naturpark Altmuhltal in Bayern BreitenfurtMarkt DollnsteinKoordinaten 48 52 N 11 6 O 48 873888888889 11 1025 396 Koordinaten 48 52 26 N 11 6 9 OHohe 396 393 440 mEinwohner 443 1 Jan 2008 Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 91795Vorwahl 08422Die Kirche von BreitenfurtDie Kirche von BreitenfurtEhemaliges Schulhaus von BreitenfurtAn der Bubenrother Muhle mit dem Burgstein Tuschfederzeichnung von Siegfried Schieweck Mauk Eichstatt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Kirche 4 Pulverhohle 5 Einode Attenbrunn 6 Weiler Bubenroth 7 Vereine 8 Weblinks 9 Einzelnachweise 10 LiteraturLage BearbeitenDas Kirchdorf Breitenfurt liegt im Bereich der Sudlichen Frankenalb im Talgrund an der Altmuhl und der Staatsstrasse 2230 zwischen Obereichstatt und Dollnstein etwa drei Kilometer ostlich von Dollnstein entfernt Der linke Talhang wird vom Muhlberg der rechte vom Gampelberg und Schneiderberg gebildet Am westlichen Dorfrand fuhrt der Altmuhltal Radwanderweg vorbei Durch das ostliche Dorfgebiet fuhrt die 1867 1870 gebaute Bahnlinie Eichstatt Treuchtlingen ohne Haltestelle uber die Trasse fuhrt seit 1981 ein Fussgangersteg aus Beton Kurz nach Breitenfurt in Richtung Dollnstein liegt die Bubenrother Muhle heute Sagewerk an der nordlichen Talseite gegenuber turmt sich an der Muhlbergleite der von der Urdonau ausgewaschene Burgstein auf Geschichte BearbeitenZwischen Breitenfurt und Obereichstatt wurden Graber aus der Hallstattzeit gefunden Sudlich des Ortes wurden in der Pulverhohle 1949 50 in reichem Ausmasse mittelsteinzeitliche Knochen und Geratefunde gemacht Am heutigen Breitenfurt fuhrte eine vorromische circa 500 v Chr vom Rheingebiet zur Donau fuhrende keltische Strasse vorbei die die Romer hier um 90 bis 233 n Chr noch benutzten und ausbauten In der Gegend der heutigen Klaranlage wurde in der Eisenzeit Eisen verhuttet Wie der Ortsname zum Ausdruck bringt liegt Breitenfurt an einer Stelle der Altmuhl wo diese seicht ist und damit seit alters her eine Furt bildet Heute fuhrt eine Betonbrucke uber den Fluss 908 ist in einer Urkunde von Ludwig IV von Chittinveld die Rede einer Siedlung im Bereich des Breitenfurter Kittefeldes die zwischen 1319 und 1489 abgegangen sein durfte Im 12 Jahrhundert ist ein Ortsadel nachgewiesen 1158 wird ein Pertoldus de Breitenfurt genannt eine Burg ist aber nicht feststellbar 1306 hat das Kloster Bergen bei Neuburg an der Donau Besitz im Ort vermutlich das auch spater nachweisbare Bergener Fischlehen Bedeutendster Grundherr war das Furstbistum Eichstatt dessen Guter vom Kastenamt Dollnstein aus verwaltet wurden Im 17 Jahrhundert existierte im nahen Waldgebiet des Sauparks eine furstbischofliche Ziegelei und Kalkbrennerei Bei der Sakularisation 1802 befand sich in Breitenfurt eine Zehentstadel des Eichstatter Klosters Notre Dame 1817 bis 1833 gehorte Breitenfurt zum Furstentum Eichstatt der Herzoge von Leuchtenberg und hatte zu dieser Zeit 1821 bei 35 Hausern 161 Einwohner Am 19 Februar 1875 schlug ein Steinmeteorit in der Breitenfurter Flur ein Seit 1695 hatte Breitenfurt eine vom Mesner gefuhrte Schule und fuhrte 1826 eine eigene Normalschule ein 1894 1909 wurde ein neues Schulhaus an der Ortsstrasse errichtet 1969 wurde die Schule zugunsten Dollnsteins aufgelost Breitenfurt wehrte sich lange in den Dollnsteiner Schulsprengel einbezogen zu werden Im Zuge der Altmuhlkorrektion wurde 1927 30 das Bubenrother Wehr gebaut Der Ort hat seit 1967 ein eigenes Freibad und auf Privatgrund einen kleinen Campingplatz Mit der Gebietsreform wurde der Ort am 1 Januar 1972 zusammen mit der Bubenrother Muhle und der Attenbrunnmuhle in den oberbayerischen Markt Dollnstein eingemeindet 1 Die Einwohnerzahl wuchs mit Schwankungen von 205 im Jahr 1877 auf 385 im Jahr 1983 und auf 443 im Jahr 2008 Kirche BearbeitenDer Ort hat eine katholische Kirche St Ulrich seit jeher als Filialkirche zu Dollnstein gehorend Sie ist ein romanischer Bau aus der Zeit des Ortsadels 12 13 Jahrhundert mit barocken Veranderungen Der Turm ist im Untergeschoss romanisch das zweite Geschoss ist mittelalterlich und das dritte mit dem Helm neuzeitlich Der Eingang zur Kirche befand sich ursprunglich an der Sudseite Das Altarblatt des barocken Hochaltars um 1700 zeigt den Kirchenpatron als Sieger uber die Ungarn wohl von Willibald Wunderer gemalt Ein Olgemalde um 1700 stellt das Fegefeuer dar Auch die Seitenaltare hl Familie und hl Georg das Orgelgehause und die Kanzel sind barocke Schopfungen Die Altare und die Kanzel haben der Breitenfurter Altmuhl Fischer Johann Bayer 1718 und seine Frau Maria gestiftet deren Grabstein aus Kalkstein sich erhalten hat 1997 kam eine neue Orgel in die Kirche Das Kriegerdenkmal vor der Friedhofsmauer wurde 1950 errichtet Am Schneiderberg stehen eine Dreifaltigkeitskapelle und die Hirschkapelle beide aus dem 19 20 Jahrhundert In einer Kapelle bei der Bubenrother Muhle gegen Dollnstein hin ist eine Schwarze Madonna mit den Muhlbergfelsen zu ihren Fussen gemalt Pulverhohle BearbeitenDie Hohle in der fruher Sprengstoff gelagert wurde liegt am Westhang des Gampelberges Von der Vorhohle zweigt ein begehbarer Gang ab der nach elf Metern in einem etwa 3 5 Meter hohen Dom endet Die Hohle wurde mehrmals archaologisch untersucht Uber 10 000 Knochen und Steingerate wurden geborgen darunter Mittelsteinzeitwerkzeuge von 5 000 bis 7 000 v Chr Funde aus der Zeit des Neandertalers reichen 40 000 bis 60 000 Jahre zuruck Bei den Tierknochen konnten 21 Individuen des Alpensteinbocks nachgewiesen werden eine einmalige Haufung in einer Hohle der Frankenalb diese Boviden Gattung hat sich erst im Holozan in die Hochlagen der Alpen zuruckgezogen Die Pulverhohle wird im Hohlenkataster Frankische Alb HFA unter I 4 und vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als Geotop 176H001 2 ausgewiesen Siehe hierzu auch die Liste der Geotope im Landkreis Eichstatt Einode Attenbrunn BearbeitenDie zu Breitenfurt gehorende Einode Attenbrunn bzw Attenbrunnmuhle wurde bis ins 19 Jahrhundert auch als Altenbrunn geschrieben Die erstmalige Erwahnung stammt von 1281 Die Muhle wurde von einer Quelle betrieben 1936 wurde das Muhlrad von einer Turbine abgelost 1947 kam das Ende des Muhlenbetriebes und 1967 wurde das Muhlengebaude des 16 Jahrhunderts abgerissen Heute wird der Quellzufluss zur Altmuhl zur Fischzucht genutzt Ein erster Steg uber die Altmuhl wurde 1945 erbaut 1972 erhielt die Einode eine Kapelle zur hl Walburga Weiler Bubenroth BearbeitenDer Weiler Bubenroth bzw Bubenrothermuhle der ebenfalls zu Breitenfurt gehort ist erstmals 1239 erwahnt Man erfahrt aus der damaligen Urkunde dass die Muhle Pubenrade Besitz des Augustiner Chorherrenstiftes Rebdorf war 1305 kam Rode an den Bischof von Eichstatt Im 15 Jahrhundert wurde hier ein Eisenhammer errichtet fur 1799 ist von einer Mahl und Sagemuhle die Rede Um 1900 war auch eine Gipsmuhle in Betrieb die 1924 abgebrochen wurde 1901 wurde der Mullersohn Franz Xaver Schuster in Eichstatt zum Priester geweiht 1962 als Geistlicher Rat in Schwabach 1921 wurde die wassergetriebene Stromerzeugung aufgenommen Die Getreidemuhle bestand bis 1960 Am 30 April 1945 wurde der Muller Johann Schuster von einer Wehrwolfeinheit hinterrucks erschossen Eine Sage erzahlt von Mannlein nicht grosser als Buben die dem notleidenden Muller nachts halfen Vereine BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Breitenfurt gegrundet 1881 Obst und Gartenbauverein Wasserwacht gegrundet 1970Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Breitenfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Breitenfurt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 23 Januar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 456 Geotop Pulverhohle bei Breitenfurt Abgerufen am 13 September 2013 PDF 179 kB Literatur BearbeitenFelix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken II Bezirksamt Eichstatt Munchen 1928 Nachdruck 1982 S 54 56 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Breitenfurt vom 18 6 21 6 1981 Breitenfurt 1981 Pulverhohle bei Breitenfurt In Karl Zecherle und Toni Murbock Sehenswerte Natur im Kreis Eichstatt Eichstatt 1982 S 20f Bernhard Eder Dollnstein Mornsheim wandern schauen erleben Kipfenberg Hercynia 1983 S 93 Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart Eichstatt 2 Auflage 1984 S 172f Breitenfurter Chronik Ein Abriss uber das Gemeindegeschehen der Jahre 1158 bis 2006 Hg v d Freiwilligen Feuerwehr Breitenfurt anlasslich des 125 jahrigen Grundungsfestes Mai 2006 Ortsteile von Dollnstein Attenbrunnmuhle Breitenfurt Bubenrothermuhle Dollnstein Eberswang Groppenhof Hagenacker Obereichstatt Ried Ziegelhutte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Breitenfurt Dollnstein amp oldid 222429694