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Ein Bioreaktor haufig auch als Fermenter bezeichnet ist ein Behalter in dem bestimmte Mikroorganismen Zellen oder kleine Pflanzen 1 unter moglichst optimalen Bedingungen kultiviert auch fermentiert werden Der Betrieb eines Bioreaktors ist somit eine Anwendung der Biotechnologie die biologische Prozesse Biokonversion Biokatalyse in technischen Einrichtungen nutzt bzw nutzbar macht Viele Produkte der roten Biotechnologie werden in Bioreaktoren produziert wie in dieser Anlage zur Herstellung von VakzinenMoosbioreaktor mit Physcomitrella patensWichtige Faktoren die in den meisten Bioreaktoren steuerbar oder kontrollierbar sind sind die Zusammensetzung des Nahrmediums auch Nahrlosung oder Substrat die Sauerstoffzufuhr Temperatur pH Wert Sterilitat und andere 2 Zweck der Kultivierung in einem Bioreaktor kann die Gewinnung der Zellen oder von Bestandteilen der Zellen oder die Gewinnung von Stoffwechselprodukten sein Diese konnen z B als Wirkstoff in der pharmazeutischen oder als Grundchemikalie in der chemischen Industrie verwendet werden Auch der Abbau von chemischen Verbindungen kann in Bioreaktoren stattfinden wie z B bei der Abwasserreinigung in Klaranlagen 2 Die Herstellung von Bier Wein und anderen seit Jahrtausenden erzeugten Produkten findet ebenfalls in Bioreaktoren statt Anders als bei modernen Anwendungen spricht man bei diesen klassischen Beispielen meist nicht von Bioreaktoren sondern verwendet die historisch gepragten Begriffe z B Braukessel bei der Bierherstellung In Bioreaktoren werden unterschiedlichste Organismen fur verschiedene Zwecke kultiviert Daher stehen mehrere Reaktorvarianten in unterschiedlicher Ausfuhrung zur Verfugung Typisch sind Ruhrkesselreaktoren aus Metall die ein Volumen von wenigen bis tausenden Litern haben konnen und mit Nahrlosung gefullt werden Aber auch sich stark unterscheidende Varianten wie z B Festbettreaktoren Photobioreaktoren werden verwendet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betriebsparameter 2 1 Nahrstoffversorgung 2 2 Temperatur 2 3 Sauerstoffgehalt 2 4 pH Wert 2 5 Homogenisierung 2 6 Schaumbildung 2 7 Kontinuierlicher oder Batch Betrieb 3 Reaktoren 3 1 Reaktortypen 3 1 1 Unterscheidung nach Ruhrtechnik 3 1 2 Unterscheidung nach Aufbau 3 1 3 Mehrweg und Einwegreaktoren 3 2 Anwendungen 3 2 1 Klaranlagen 3 2 2 Biogasanlagen 3 2 3 Brauereien und Winzereien 3 2 4 Pharma und Kosmetikindustrie 4 Modellierung 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 LiteraturGeschichte Bearbeiten Garbottiche zur Bierherstellung sind ebenfalls Bioreaktoren Hauptartikel Biotechnologie Da auch Braukessel in Brauereien technisch zu den Bioreaktoren zahlen kann man das Erscheinen der ersten Bioreaktoren mit dem Erscheinen der ersten Brauereien vor ungefahr 5500 Jahren gleichsetzen Auch die seit Jahrtausenden verbreiteten Vorrichtungen zur Herstellung verschiedener Milchprodukte mit Hilfe von Bakterien oder Enzymen konnen als Bioreaktoren bezeichnet werden Mit der Weiterentwicklung der Biotechnologie vor allem durch wesentliche Fortschritte in der Mikrobiologie im 19 Jahrhundert und der Genetik Molekularbiologie und Gentechnik ab Mitte des 20 Jahrhunderts konnten immer mehr Anwendungen wie in der chemischen Industrie und im Bereich der Pharmazeutik entwickelt werden In vielen biotechnologischen Verfahren kommen dabei Bioreaktoren zum Einsatz Betriebsparameter BearbeitenEin Bioreaktor hat vor allem den Zweck moglichst hohe Produktausbeuten zu liefern Das wird insbesondere durch Schaffung optimaler Bedingungen fur den jeweils verwendeten Organismus erreicht Dieser ist an verschiedene Parameter die in seinem naturlichen Lebensraum herrschen angepasst Wichtig sind die Art und Konzentration der Nahrstoffe die Temperatur der Sauerstoffgehalt der pH Wert etc Meist ist zudem ein Ruhrwerk oder eine andere Einrichtung notwendig um fur eine homogene Einstellung dieser Parameter uber den gesamten Reaktorraum zu sorgen Neben den Anspruchen der Organismen mussen auch andere technische organisatorische und okonomische Faktoren berucksichtigt werden die die Wahl der Betriebsparameter beeinflussen Beispiele sind die Vermeidung der Schaumbildung und die Wahl entweder einer kontinuierlichen oder einer Batch Betriebsweise Mit Hilfe von Sonden bzw Sensoren werden viele dieser Parameter direkt im Nahrmedium oder in der Abluft gemessen 2 Uber diese Parameter ist zudem meist der Prozessverlauf beurteilbar Die Zelldichte lasst sich durch Messung der Extinktion optische Dichte bestimmen was wiederum auf die Produktmenge schliessen lasst Eine Alternative ist haufig die Messung der Konzentration einer charakteristischen chemischen Verbindung z B die Konzentrationszunahme eines Stoffwechselprodukts oder die Abnahme der Substratkonzentration 2 Zu Beginn einer Fermentation wird das Nahrmedium mit einer geringen Menge des aus einer Vorkultivierung gewonnenen Mikroorganismus versetzt Diese Menge nennt man Inokulum der Vorgang wird oft als Animpfen bezeichnet Die aus dem Fermentationsprozess gewonnene Suspension Bruhe wird beim sogenannten Downstream Processing in mehreren Verfahrensschritten aufbereitet Nahrstoffversorgung Bearbeiten Mit dem Nahrmedium mussen den Organismen alle fur das Wachstum benotigten Nahrstoffe zur Verfugung gestellt werden Dazu gehoren die in grosseren Mengen benotigten Hauptnahrelemente Makronahrelemente wie z B Kohlenstoff Stickstoff und Phosphor Auch verschiedene Spurenelemente Mikronahrelemente werden benotigt Je nach Organismus sind weitere Verbindungen notwendig die nicht selbst synthetisiert werden konnen Vitamine essentielle Aminosauren etc Auch eine energieliefernde Verbindung wie z B haufig der Zucker Glucose ist notwendig ausser bei phototrophen Organismen Temperatur Bearbeiten Organismen haben ein Temperaturoptimum bei dem sie sich am besten vermehren Ein Uberschreiten dieser Temperatur kann zu irreversiblen Schadigungen durch Denaturierung der Proteine fuhren eine Unterschreitung fuhrt zu geringeren Stoffwechselgeschwindigkeiten und damit zu langeren Prozessdauern Die Temperaturregelung wird durch Heiz und Kuhlkreislaufe realisiert Beim Anfahren des Reaktors wird der gesamte Reaktorinhalt auf Betriebstemperatur geheizt bzw gewarmt Teilweise erzeugen die kultivierten Organismen durch ihren Stoffwechsel so viel Abwarme dass ab einer bestimmten Zellkonzentration nur noch der Kuhlkreislauf aktiv ist In diesen Kreislauf kann ein Warmetauscher integriert sein oder das energietragende Medium wird direkt eingespeist Als Warmeaustauschflachen zum Reaktionsraum stehen hierbei meist nur die doppelte Behalterwand in seltenen Fallen auch eingebaute Kuhlregister zur Verfugung Sauerstoffgehalt Bearbeiten Zwei vollautomatisierte Stahl Fermenter der Firma Heinrich Frings Fermentationsansatze konnen je nach Organismus und Produkt aerob in sauerstoffhaltiger Atmosphare oder anaerob sauerstofffrei durchgefuhrt werden Sauerstoff ist schlecht wasserloslich sodass eine ausreichende Versorgung aerober Ansatze schwierig ist Die Sauerstoffloslichkeit in einem Fermentationsmedium mit einer Temperatur von 37 C liegt beispielsweise bei 3 5 mg L Der Sauerstoffpartialdruck kann durch verschiedene Methoden reguliert werden Veranderung des Gasdurchsatzes Veranderung der Ruhrerdrehzahl Veranderung der Ruhrwerkzeuggeometrie Veranderung der Gasgemischzusammensetzung Veranderung des Kopfdruckes hierbei wird jedoch auch die Loslichkeit von anderen Gasen zum Beispiel Kohlendioxid erhoht Durch starkes Einblasen von Gas oder zu hohe Ruhrerdrehzahlen wird jedoch auch die storende Schaumbildung erhoht Bei obligat anaeroben Organismen dagegen ist eine Sauerstoffzufuhr zu vermeiden da er toxisch wirken kann Bei anaeroben Ansatzen mit fakultativ anaeroben Organismen wurde eine Sauerstoffzufuhr ungewunschte aerobe Reaktionen ermoglichen welche die Prozessausbeute verringern konnten pH Wert Bearbeiten Die kultivierten Organismen besitzen meist einen begrenzten pH Toleranzbereich mit einem pH Optimum Der pH Wert kann mit automatisch an einen pH Sensor gekoppelten Pumpen kontrolliert werden die je nach Bedarf zum Ansauern zum Beispiel Phosphorsaure H3PO4 Salzsaure HCl oder zum Erhohen des pH Werts zum Beispiel Natronlauge NaOH in den Bioreaktor pumpen In bestimmten Fallen kann der pH Wert auch uber die Rate der Futterung mit Substrat erreicht werden Homogenisierung Bearbeiten Die meisten Bioreaktoren verfugen uber eine Ruhreinrichtung wie z B ein Ruhrwerk oder eine Gaseinblasung durch die das Medium umgewalzt wird Das sorgt fur eine homogene Einstellung verschiedener Parameter im gesamten Reaktor und damit fur einen gleichmassigeren Prozessablauf Schaumbildung Bearbeiten Hauptartikel Entschaumer Problematisch ist haufig die Schaumentwicklung durch das Ruhren was die Abluftfilter verstopfen und die kultivierten Zellen mechanisch belasten kann Chemische Entschaumer Antischaummittel wirken uber die Verringerung der Oberflachenspannung Negativ ist die Beeinflussung des Gastransports und die schlechte Abtrennbarkeit aus der Reaktionslosung beim Downstream Processing Produktaufbereitung Mechanische Entschaumer wie Schaumzerstorer zerschlagen den Schaum entfernen aber nicht die schaumbildenden Faktoren wie z B abgestorbene Zellen Bei Schaumabscheidern wird der Schaum abgeleitet und wieder verflussigt und kann anschliessend abgepumpt werden Kontinuierlicher oder Batch Betrieb Bearbeiten Bei der Betriebsweise eines Fermenters kann unterschieden werden zwischen Batch Betrieb Befullen des Reaktors kein Hinzufugen oder Entnehmen wahrend des Fermentationsprozesses einfache Steuerung Kontaminationen unwahrscheinlich Fed Batch Betrieb ahnlich dem Batch Betrieb jedoch z B Substratzugabe wahrend des Prozesses da eine anfangs hohe Substratkonzentration inhibierend sein kann kontinuierlicher Betrieb im Chemostat Bioreaktor ununterbrochener Betrieb durch Substratzugabe und Produktentnahme komplexe Steuerung Kontaminationen problematisch aber teure und aufwendige Downstream Prozesse konnen ebenfalls kontinuierlich durchgefuhrt und damit optimaler ausgelastet werdenIn der Forschung werden eher Batch Fermentationen durchgefuhrt wahrend bei grosseren Produktionsanlagen die Einrichtung eines kontinuierlichen Betriebs okonomisch sinnvoll sein kann Siehe auch Batch Prozess Fed Batch Prozess und Chemostat BioreaktorReaktoren BearbeitenReaktortypen Bearbeiten Die fur die verwendeten Organismen bzw aus technischen organisatorischen und anderen Grunden einzuhaltenden Betriebsparameter sind sehr unterschiedlich Fur die jeweilige Verwendung ist daher ein entsprechender Bioreaktor zu entwerfen oder es kann ein Reaktortyp verwendet werden in dem die verschiedenen Parameter in einem breiten Fenster geregelt werden konnen so dass er fur verschiedene Zwecke eingesetzt werden kann Ein haufiger Typ ist der begasbare Ruhrkesselreaktor in unterschiedlichen Varianten Material Grosse usw Unterscheidung nach Ruhrtechnik Bearbeiten In jedem Bioreaktor finden sich die drei Phasen fest Biomasse flussig Nahrmedium und gasformig zum Beispiel Luft Sauerstoff Kohlendioxid Stickstoff Im Bioreaktor wird deren Verteilung mit verschiedenen Massnahmen homogen gehalten bewegliche mechanische Einbauten Ruhrwerke z B im Ruhrkesselreaktor ausserer Pumpenkreislauf die Flussigkeit wird durch eine Pumpe umgewalzt z B Freistrahlreaktor Einblasen von Gas die Gasphase wird in den flussigen Anteil eingeblasen z B Airliftreaktor oder BlasensaulenreaktorWerden diese Reaktorformen mit Leitrohren versehen dann ergeben sich die folgenden Reaktortypen Propeller Schlaufenreaktor ein Reaktor bei dem Energie durch ein axial nach unten forderndes Ruhrorgan eingetragen wird und der mit einem Leitrohr versehen ist Strahl Schlaufenreaktor ein Freistrahlreaktor mit einem Leitrohr Mammutschlaufenreaktor ein Airliftreaktor oder ein Blasensaulenreaktor mit einem Leitrohr Unterscheidung nach Aufbau Bearbeiten Eine weitere Unterscheidung ist nach der Art des Reaktoraufbaus moglich Ruhrkesselreaktor verbreiteter Typ die flussige Phase wird mit einem Ruhrwerk umgewalzt nach Bedarf erfolgt eine Begasung Festbettreaktor der Reaktor ist mit einer festen porosen Matrix gefullt auf der die Organismen oder Enzyme immobilisiert werden konnen die Organismen verbleiben so im Reaktor statt mit dem Medium ausgeschwemmt zu werden so dass das Wachstum der Organismen ein weniger limitierender Faktor ist bzw der Enzymbedarf gesenkt wird Rieselstromreaktor Tropfkorper ein Festbett wird mit Flussigkeit z B zu klarendes Abwasser berieselt die abbauenden Organismen sitzen auf der Oberflache im Gegenstrom wird die fur den Abbau notwendige Luft Sauerstoff eingeleitet Photobioreaktor Algenreaktor Wasserstoffbioreaktor zur Kultivierung von Photosynthese betreibenden Organismen Algen Pflanzen zellen der Reaktor besteht aus Glas damit das notwendige Licht zu den Organismen gelangt optimiert wird die Lichtausnutzung durch platten oder rohrenformige Reaktoren siehe unten Rohrreaktor Rohrreaktor in rohrformigen Reaktoren kann eine Pfropfenstromung entstehen die z B in bestimmten Fermentern in Biogasanlagen ausgenutzt wird bereits abgebautes und frisches Material Substrat wird nicht vollstandig durchmischt was verschiedene Vorteile haben kann Membranbioreaktor ein Reaktor bei dem je nach Anwendung das Reaktionsprodukt die Biomasse oder das gereinigte Wasser permanent uber Membranen abgetrennt werden kann Anwendungen hierfur sind die Abwasserreinigung MBR Gewinnung von Milchsaure und Pharmazeutische Produkte 3 Mehrere Ruhrkesselreaktoren hintereinandergeschaltet bilden einen Kaskadenreaktor Ruhrkesselkaskade Vor allem in der Forschung und der Prozessentwicklung werden zunehmend parallele Bioreaktorsysteme aus vier acht oder sechzehn Reaktoren verwendet In der Forschung werden als Laborfermenter kleine Ruhrkesselreaktoren oder haufig auch Erlenmeyerkolben eingesetzt die zum Ruhren des Mediums auf einem sogenannten Schuttler befestigt werden Fruher dominierten wegen der einfacheren Prozesskontrolle in manchen Bereichen Feststoff Bioreaktoren Die Flussigkultivierung auch als Submersfermentation bezeichnet war schwierig zu steuern dominiert heute aber wegen verschiedener Vorteile wie zum Beispiel der besseren Moglichkeiten zur Sauerstoffversorgung durch Ruhren und Begasung Mehrweg und Einwegreaktoren Bearbeiten Meist sind Bioreaktoren aus Metall rostfreiem Stahl oder Glas gefertigt Dies erlaubt eine einfache Reinigung und Sterilisation und somit die mehrfache Verwendung In der tierischen Zellkulturtechnik dagegen werden vermehrt Einweg Bioreaktoren in Form von vorsterilisierten Einwegbeuteln verwendet Diese bestehen aus Verbundfolie 4 Durch die Einwegbeutel werden die aufwendigen Reinigungs und Sterilisationsverfahren vermieden was insbesondere in der Produktion von biologischen Praparaten zu erheblich verkurzten Rustzeiten und damit zu Kosteneinsparungen fuhrt Die meisten Einweg Bioreaktoren sind keine Ruhrkesselreaktoren Die Umwalzung ubernimmt stattdessen eine Wippvorrichtung Anwendungen Bearbeiten Faulturm Fermenter einer BiogasanlageKlaranlagen Bearbeiten Hauptartikel Klaranlage Sehr grosse Bioreaktoren finden sich in Klaranlagen mit biologischen Prozessstufen Beim Belebtschlammverfahren findet zunachst ein aerober Schritt statt in dem geloste Verbindungen von Mikroorganismen in Form der gebildeten Biomasse gebunden werden Diese Biomasse kann letztlich im Faulturm zum methanreichen Klargas ein Faulgas vergoren werden Ein weiteres aerobes Verfahren ist der Tropfkorper 2 Biogasanlagen Bearbeiten Hauptartikel Biogasanlage Die Bioreaktoren von Biogasanlagen werden meist als Fermenter bezeichnet Die eingesetzte Biomasse wird in einem anaeroben Prozess mit mehreren Schritten Hydrolyse Acidogenese Acetogenese und Methanogenese zu Biogas und Garresten abgebaut Die Behalter sind luftdicht abgeschlossen und verfugen uber ein Ruhrwerk und verschiedene Mess Steuer und Regeltechnik Einrichtungen MSR zur Prozesskontrolle 2 Brauereien und Winzereien Bearbeiten Auch in der Brauerei oder der Winzerei werden Bioreaktoren gebraucht die hier aber z B als Garbottiche bezeichnet werden Die verwendeten Mikroorganismen sind hier Hefen die den Zucker aus der Maische bzw dem Traubensaft in Alkohol und Kohlenstoffdioxid CO2 umwandeln Siehe auch Brauerei Weinherstellung und Alkoholische Garung Pharma und Kosmetikindustrie Bearbeiten Hauptartikel Rote Biotechnologie und Weisse Biotechnologie Die wertvollsten in Bioreaktoren hergestellten Produkte sind medizinisch pharmakologische Produkte wie zum Beispiel das als Dopingmittel bekanntgewordene Erythropoietin EPO oder moderne Insuline Da an Medikamente ein deutlich hoherer Reinheitsstandard gestellt wird als an Lebensmittel gelten hier mit den Good Manufacturing Practice Richtlinien besonders strenge Vorschriften Alle Betriebsparameter des Bioreaktors mussen in engen Grenzen gehalten werden und bereits kleinste Abweichungen haben zur Folge dass die gesamte Charge nicht in Umlauf gebracht werden darf Um moglichst viele Unwagbarkeiten ausschliessen zu konnen kommen in diesen Prozessen nur sehr selten vollbiologische Nahrmedien zum Einsatz sondern ein optimiertes synthetisches Gemisch der benotigten Nahrstoffe Dadurch wird vermieden dass durch Schwankungen der Substratqualitat die Produktqualitat mitschwankt Je nach gewunschtem Produkt kommen in der Pharmaindustrie unterschiedliche meist genetisch veranderte Mikroorganismen zum Einsatz Modellierung BearbeitenDie Prozesse in Bioreaktoren konnen durch die Reaktionskinetik beschrieben werden wobei man bei der Modellierung die Besonderheiten biologischer Prozesse beachten muss z B Michaelis Menten Theorie Monod Kinetik Enzymkinetik Enzymhemmung etc Siehe auch BearbeitenIdealreaktorEinzelnachweise Bearbeiten Eva L Decker Ralf Reski Current achievements in the production of complex biopharmaceuticals with moss bioreactor In Bioprocess and Biosystems Engineering Band 31 2008 S 3 9 doi 10 1007 s00449 007 0151 y a b c d e f g Garabed Antranikian Angewandte Mikrobiologie 1 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2006 ISBN 3 540 24083 7 Peter Czermak Prozessintensivierung und effiziente Produktherstellung mit Membranen TH Mittelhessen 2012 abgerufen am 13 April 2017 PDF 189 kB M Barbaroux A Sette Properties of Materials Used in Single Use Flexible Containers Requirements and Analysis In BioPharm International 11 Jahrgang 2006 Literatur BearbeitenWinfried Storhas Bioreaktoren und periphere Einrichtungen Ein Leitfaden fur die Hochschulausbildung fur Hersteller und Anwender 1 Auflage Springer Verlag Heidelberg 1994 ISBN 3 540 67054 8 Ludwig Hasler Rudolf Butz Ueli Hepp Transparenz Form und Funktion Fermenterbau Kunst 1 Auflage Wald DreiPunktVerlag 2006 ISBN 978 3 905409 10 9 Karl Schwister Hrsg Taschenbuch der Verfahrenstechnik 3 Auflage Fachbuchverlag Leipzig Munchen 2007 ISBN 978 3 446 41058 9 Garabed Antranikian Angewandte Mikrobiologie 1 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2006 ISBN 3 540 24083 7 Horst Chmiel 2006 Munchen Spektrum Akademischer Verlag Bioprozesstechnik 2 Auflage ISBN 3 8274 1607 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bioreaktor amp oldid 223382571