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Ralf Reski 18 November 1958 in Gelsenkirchen ist ein deutscher Professor fur Pflanzenbiotechnologie und ehemaliger Dekan 1 der Fakultat fur Biologie der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Ralf Reski 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 2 1 Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Beiraten 2 2 Mitgliedschaft im Editorial Board von Fachzeitschriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRalf Reski studierte Biologie Chemie und Erziehungswissenschaften an den Universitaten Giessen und Hamburg Seine Promotion im Arbeitsbereich Genetik schloss er 1990 an der Universitat Hamburg ab die Habilitation in Allgemeiner Botanik folgte 1994 Von 1996 bis 1999 war er Heisenberg Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG Er ist verheiratet und hat zwei Sohne 2 Nach Angeboten in und auslandischer Universitaten wurde er 1999 zum Professor und Ordinarius an der Universitat Freiburg ernannt und bekam den neu gegrundeten Lehrstuhl fur Pflanzenbiotechnologie Seit 2004 lehrt er ebenfalls an der Ecole superieure de biotechnologie Strasbourg ESBS Von 2001 bis 2011 war er Direktor der Sektion Pflanzenbiotechnologie am Zentrum fur angewandte Biowissenschaften ZAB 2004 wurde er Mitglied des Internationalen Moosgenom Konsortiums 3 Ausserdem ist Reski Grundungsmitglied von vier von der Exzellenzinitiative geforderten Einrichtungen Spemann Graduiertenschule fur Biologie und Medizin SGBM 4 des Centre for Integrative Biological Signalling Studies CIBSS 5 des Clusters Living Adaptive and Energy Autonomous Materials Systems livMATs 6 und des Exzellenzclusters Zentrum fur Biologische Signalstudien bioss 7 Ferner ist Reski Grundungsmitglied der vom BMBF im Rahmen von FORSYS geforderten Freiburger Initiative fur Systembiologie FRISYS 8 2003 wurde Ralf Reski Mitglied im Aufsichtsrat der BIOPRO Baden Wurttemberg GmbH und wurde 2009 von Finanzminister Willi Stachele fur eine weitere Amtsperiode berufen die 2012 endete 9 Von 2007 bis 2010 war Reski Mitglied des Innovationsrat Baden Wurttemberg 10 11 des damaligen Ministerprasidenten und spateren EU Kommissars Gunther Oettinger Von Marz 2008 bis Marz 2012 war Reski Vorsitzender des DNK des Deutschen Nationalkomitees Biologie 12 In dieser Funktion war er von September 2008 bis Marz 2012 Mitglied im Beirat 13 des Verbandes Biologie Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e V VBIO Auf der 30 Generalversammlung der International Union of Biological Sciences IUBS wurde Reski in den erweiterten Vorstand dieser Non Profit Organisation gewahlt dem er bis 2012 angehorte 14 Im Jahr 2011 wurde Ralf Reski als Fellow an das Freiburg Institute for Advanced Studies FRIAS berufen 15 und zum Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften auf Lebenszeit gewahlt 16 Reski gehort zu den Mitgrundern des Trinationalen Institutes fur Pflanzenforschung 17 Von 2010 bis 2019 war er gewahlter Senator und Sprecher der Professoren im Akademischen Senat der Uni Freiburg 18 2012 organisierte Ralf Reski den Plant Biology Congress an dem uber 1000 Wissenschaftler aus 60 Landern teilnahmen 19 Seit 2013 ist Reski Fellow an der Universitat Strassburg am Institute for Advanced Study Institut d Etudes Avancees USIAS 20 Seit 2015 koordiniert er das internationale Erasmus Programm Trans regional environmental awareness for sustainable usage of water resources oder kurz TREASURE WATER der Europaischen Union 21 das der universitaren Ausbildung und dem Wissenstransfer dient um gemeinsame Wasservorkommen von Russland und Kasachstan nachhaltig zu nutzen 22 Forschung Bearbeiten nbsp Moosbioreaktor mit Physcomitrella patensIn seiner wissenschaftlichen Arbeit setzt sich Ralf Reski vor allem mit Moospflanzen auseinander und untersucht Genetik Proteine Stoffwechsel sowie Besonderheiten in der Zellentwicklung von Moosen und nutzt dabei die sehr effiziente Homologe Rekombination zur Herstellung von Knockout Moosen 23 Mit uber 250 wissenschaftlichen Veroffentlichungen hat er massgeblich daran mitgewirkt dass Moose als Modellorganismen der biologischen Forschung weltweite Beachtung finden So ist die komplette Erbsubstanz des Kleinen Blasenmutzenmooses Physcomitrella patens Dezember 2007 entschlusselt worden 24 Diese Arbeiten wurden massgeblich durch das US amerikanische Energieministerium 25 und die DFG finanziert Im Jahr 2010 grundete er mit dem International Moss Stock Center IMSC eine Biobank die Moospflanzen aus aller Welt lagert und verteilt Dieses Ressourcenzentrum vergibt accession numbers fur die eingelagerten Moose die fur Publikationszwecke verwendet werden konnen 26 Als Biotechnologen identifizieren Reski und Mitarbeiter bisher unbekannte Gene und ihre Funktion fur die Land und Forstwirtschaft Aber auch die Herstellungen komplexer Biopharmazeutika im Moosbioreaktor dem sogenannt Molecular Pharming und deren Nutzung fur die pharmazeutische Industrie gehoren zu seinen Forschungsschwerpunkten 27 Dabei nutzt die Arbeitsgruppe Methoden der Bioinformatik der Systembiologie und der Synthetischen Biologie so im Exzellenzcluster bioss und im vom BMBF aufgelegten Programm FORSYS Ralf Reski pragte 2000 den Begriff Plastoskelett in Analogie zum Begriff Zytoskelett und stellte damit ein fur die Zellbiologie neues Konzept vor wie Chloroplasten die grunen Zellorganellen der Pflanzen ihre Form verandern und sich teilen 28 29 30 1999 investierte BASF uber 30 Mio DM in eine zunachst vierjahrige Kooperation mit Reski um gemeinsam neuartige Gene zu entdecken die Nutzpflanzen widerstandsfahiger gegen Trockenheit Kalte und Schadlingsbefall machen konnen Aber auch Pflanzen mit verbesserten Inhaltsstoffen wie Vitaminen und mehrfach ungesattigten Fettsauren lagen im gemeinsamen Forschungsinteresse 31 Ebenfalls 1999 war Ralf Reski Mitgrunder des Biotechnologieunternehmens greenovation Biotech GmbH in Freiburg im Breisgau greenovation hat einen Moosbioreaktor zur biotechnologischen Herstellung von Arzneimittelwirkstoffen entwickelt der eine sichere und kostengunstige 32 Alternative zu anderen Produktionssystemen darstellt 33 Im Jahr 2017 wurde die erste Klinische Phase 1 Studie zur Analyse des in Moosen hergestellten Enzyms a Galactosidase A zur Behandlung der Stoffwechselstorung Morbus Fabry abgeschlossen 34 Im Jahr 2010 entdeckten Reski und Kollegen einen neuen Mechanismus der Genregulation in Eukaryoten das epigenetische Gen Silencing durch microRNAs 35 36 Reski ist an dem Mossclone Projekt beteiligt einem europaischen Forderprogramm das im Forschungsrahmenprogramm FP7 gefordert wird Darin erforschen Wissenschaftler ein neues biotechnologisches Verfahren um die Luftqualitat mit Moosen zu uberwachen Das soll dazu dienen die bisherige Schadstoffuberwachung der Luft zu verbessern 37 2016 identifizierten Reski und sein Team ein Homeobox Gen als Hauptregulator fur die Entwicklung des Moos Embryos 38 einen grundlegenden Mechanismus fur die Entwicklung von Spaltoffnungen 39 und 2017 beschrieben sie dass die Kutikula eine Vorstufe in der Evolution von Lignin war 40 Im Jahr 2018 hat Reski gemeinsam mit anderen Forschenden sechs RecQ Helikasen im Kleinen Blasenmutzenmoos Physcomitrella patens und in der Acker Schmalwand Arabidopsis thaliana untersucht 41 Wie sie herausfanden ist das RecQ4 Protein des Mooses ortholog zum Bloom Syndrom Protein Es agiert als Repressor der homologen Rekombination schutzt das Genom vor Mutationen und ist ausschlaggebend fur die Entwicklung des Embryos und die sich anschliessende Entwicklung der Pflanze 41 Im Gegensatz dazu verbessert das RecQ6 Eiweiss des Mooses das Gene Targeting 42 Im Jahr 2023 hat ein internationales Konsortium unter Leitung von Jikun He und Ralf Reski das gesamte Genom von Takakia lepidozioides aus Tibet entschlusselt Demnach ist es ein lebendes Fossil und die alteste Schwestergruppe zu allen anderen Moosen einschliesslich der Torfmoose Es ist durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht 43 44 Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Beiraten Bearbeiten 2003 2012 Mitglied im Aufsichtsrat der Firma BioPro GmbH 45 des Bundeslandes Baden Wurttemberg 2004 2010 Beirat im BMBF Programm Risikoabschatzung in der Grunen Gentechnik 46 2007 2010 Mitglied im Innovationsrat Baden Wurttemberg 47 48 des damaligen Ministerprasidenten und jetzigen EU Kommissars Gunther Oettinger 2008 2012 Prasident des Deutschen Nationalkomitees Biologie DNK 49 in der International Union of Biological Sciences IUBS und International Union of Microbiological Societies IUMS 2008 2012 Beirat im Verband Biologie Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e V VBIO 50 2009 2012 Vorstandsmitglied in der International Union of Biological Sciences IUBS 51 2016 2020 Beiratsmitglied CeBiTec Center for Biotechnology Universitat Bielefeld 52 Mitgliedschaft im Editorial Board von Fachzeitschriften Bearbeiten 2002 2012 Plant Cell Reports 53 54 2004 2005 Plant Biology Gast Editor 2008 2013 Journal of Biomedicine and Biotechnology 55 2010 2012 Biology International 56 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ralf Reski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website Ralf Reski Neue Wirkstoffe mit Hilfe von Moosen BMBF Film uber AG Reski Universitat Freiburg auf YouTube Reski Lab on Twitter Tough as old moss im englischen Artikel im The American Scholar Magazin erklart Ralf Reski warum das Moos Physcomitrella patens Kalte uberlebtEinzelnachweise Bearbeiten Lebenslauf Lebenslauf PDF Abgerufen am 23 Juni 2019 Moosgenom Konsortium Mitglieder mossgenome org Memento vom 19 Dezember 2007 im Internet Archive SGBM Profil sgbm uni freiburg de Website des Centre for Integrative Biological Signalling Studies CIBSS Website des Clusters Living Adaptive and Energy autonomous Materials Systems livMatS BIOSS Team Universitat Freiburg www bioss uni freiburg de abgerufen am 2019 06 26 FRISYS Mitglieder FRISYS participants Memento vom 6 Marz 2012 im Internet Archive Aufsichtsrat der BioPro bio pro de Zwischenbilanz des Innovationsrates 2009 Baden Wurttemberg de abgerufen am 2019 06 26 Abschlussdokumentation des Innovationsrates 2010 Baden Wurttemberg de abgerufen am 2019 06 26 DNK Vorstand iubs member germany de Beirat des VBIO vbio de Memento vom 21 Juli 2009 im Internet Archive Ehemaliger IUBS Vorstand FRIAS fellow Ralf Reski FRIAS fellows Universitat Freiburg Memento vom 1 April 2012 im Internet Archive Die Mitglieder der HAW seit ihrer Grundung 1909 haw uni heidelberg de Schlusseltechnologie Kooperation im Dreilandereck pr uni freiburg de https uni freiburg de universitaet organisation und verwaltung senat senatsausschuesse und kommissionen senat alphagalileo org Institute for Advanced Study Universitat Strassburg Institut d Etudes Avancees USIAS www usias fr en abgerufen am 2019 06 26 Universitat Freiburg offizielle TREASURE WATER project website R Reski Physcomitrella and Arabidopsis the David and Goliath of reverse genetics In Trends in Plant Science 3 1998 S 209 210 doi 10 1016 S1360 1385 98 01257 6 Rensing et al The Physcomitrella Genome Reveals Evolutionary Insights into the Conquest of Land by Plants In Science 319 2008 S 64 69 doi 10 1126 science 1150646 Doe Joint Genome Institute Why sequence Physcomitrella patens jgi doe gov Grune Biobank in Freiburg legt Moose auf Eis biotechnologie de biotechnologie de Memento vom 5 Marz 2011 im Internet Archive R Reski W Frank Moss Physcomitrella patens functional genomics Gene discovery and tool development with implications for crop plants and human health In Briefings in Functional Genomics amp Proteomics 4 2005 S 48 57 doi 10 1093 bfgp 4 1 48 J Kiessling et al Visualization of a cytoskeleton like FtsZ network in chloroplasts In Journal of Cell Biology 151 2000 S 945 950 doi 10 1083 jcb 151 4 945 G I McFadden Comment Skeleton in the closet How do chloroplasts stay in shape In Journal of Cell Biology 151 2000 S F19 F21 jcb rupress org R Reski Rings and networks the amazing complexity of FtsZ in chloroplasts In Trends in Plant Science 7 2002 S 103 105 doi 10 1016 S1360 1385 02 02232 X Quirin Schiermeier German Swedish venture creates plant biotechnology giant In Nature Vol 397 S 283 1999 doi 10 1038 16754 E L Decker R Reski Current achievements in the production of complex biopharmaceuticals with moss bioreactor In Bioprocess and Biosystems Engineering 31 2008 S 3 9 doi 10 1007 s00449 007 0151 y Kleines Moos mit grosser Zukunft biotechnologie de Memento vom 29 November 2009 im Internet Archive Greenovation gelingt der Durchbruch Portal goingpublic B Khraiwesh et al Transcriptional Control of Gene Expression by MicroRNAs In Cell 140 2010 S 111 122 doi 10 1016 j cell 2009 12 023 RNA Schnipsel schalten Gene direkt ab biotechnologie de Memento vom 5 Marz 2011 im Internet Archive Video des Portals Euronews Moose sollen Luftverschmutzung kontrollieren 3 Juni 2013 abgerufen am 30 Oktober 2013 N A Horst et al A single homeobox gene triggers phase transition embryogenesis and asexual reproduction In Nature Plants 2 2016 S 15209 doi 10 1038 nplants 2015 209 C C Chater et al Origin and function of stomata in the moss Physcomitrella patens In Nature Plants 2 2016 S 16179 doi 10 1038 NPLANTS 2016 179 H Renault et al A phenol enriched cuticle is ancestral to lignin evolution in land plants In Nature Communications 8 2017 S 14713 doi 10 1038 ncomms14713 a b Wiedemann G N van Gessel F Kochl L Hunn K Schulze L Maloukh F Nogue E L Decker F Hartung R Reski 2018 RecQ helicases function in development DNA repair and gene targeting in Physcomitrella patens Plant Cell 30 717 736 doi 10 1105 tpc 17 00632 RecQ Proteins Masters of Genome Surveillance The Plant Cell In a Nutshell Plantae Ruoyang Hu Xuedong Li Yong Hu Runjie Zhang Qiang Lv Min Zhang Xianyong Sheng Feng Zhao Zhijia Chen Yuhan Ding Huan Yuan Xiaofeng Wu Shuang Xing Xiaoyu Yan Fang Bao Ping Wan Lihong Xiao Xiaoqin Wang Wei Xiao Eva L Decker Nico van Gessel Hugues Renault Gertrud Wiedemann Nelly A Horst Fabian B Haas Per K I Wilhelmsson Kristian K Ullrich Eva Neumann Bin Lv Chengzhi Liang Huilong Du Hongwei Lu Qiang Gao Zhukuan Cheng Hanli You Peiyong Xin Jinfang Chu Chien Hsun Huang Yang Liu Shanshan Dong Liangsheng Zhang Fei Chen Lei Deng Fuzhou Duan Wenji Zhao Kai Li Zhongfeng Li Xingru Li Hengjian Cui Yong E Zhang Chuan Ma Ruiliang Zhu Yu Jia Meizhi Wang Mitsuyasu Hasebe Jinzhong Fu Bernard Goffinet Hong Ma Stefan A Rensing Ralf Reski Yikun He Adaptive evolution of the enigmaticTakakianow facing climate change in Tibet doi 10 1016 j cell 2023 07 003 Jude Coleman https www spektrum de news die aelteste lebende landpflanze ist akut vom klimawandel bedroht 2169174 Spektrum vom 11 August 2023 Abgerufen am 13 September 2023 http www bio pro de magazin index html lang en amp artikelid artikel 08000 index html Artikel in der Badischen Zeitung Zwischenbilanz des Innovationsrates 2009 Baden Wurttemberg de abgerufen am 2019 06 26 Abschlussdokumentation des Innovationsrates 2010 Baden Wurttemberg de abgerufen am 2019 06 26 Website des DNK https www vbio de beirat Fruhere Vorstandsmitglieder Website der IUBS Bestellung des wissenschaftlichen Beirats des CeBiTec springer com springer com Interview in der ZEIT zeit de iubs orgNormdaten Person GND 1042933049 lobid OGND AKS VIAF 305407207 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reski RalfKURZBESCHREIBUNG deutscher Biologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 November 1958GEBURTSORT Gelsenkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ralf Reski amp oldid 237318407