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Die Enzymkinetik ist ein Teilgebiet der biophysikalischen Chemie Sie beschreibt wie schnell enzymkatalysierte chemische Reaktionen verlaufen Die Enzymkinetik findet breite Anwendung in Biologie und Medizin da auch biologische Substrate Reaktionspartner darunter solche die im Menschen auftreten untersucht werden Ein Hauptziel der Enzymkinetik ist die Beschreibung der Konzentrationsabhangigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit mit geeigneten Formeln sowie die Bestimmung der dazugehorigen Parameter fur ein bestimmtes Protein Enzymaktivitat und katalytische Effizienz Da Enzyme dazu dienen Reaktionen zu beschleunigen und zu lenken ist die enzymkinetische Analyse zum Verstandnis von Enzymfunktionen unerlasslich Inhaltsverzeichnis 1 Theorie fur Enzyme mit einer Substratbindungsstelle 2 Theorie fur Enzyme mit mehreren Substratbindungsstellen 2 1 Die Hill Gleichung und ihre Herleitung aus dem Massenwirkungsgesetz 2 2 Weitere Darstellung fur 8 und fur v Die Sattigungsfunktion 2 3 Der empirische Hill Koeffizienten nH als Mass der Kooperativitat von Enzymen 2 4 Berechnung von nH 3 Nicht linearisierte Graphen 3 1 Direkt lineare Auftragung einer Enzymkinetik nach Michaelis Menten 3 2 Direkt linear aufgetragene Graphen einer Enzymkinetik nach Hill fur unterschiedliche Werte von nH 3 3 Halblogarithmisch aufgetragene Graphen einer Hill Gleichung fur unterschiedliche Werte von nH 4 Linearisierungsverfahren 4 1 Lineweaver Burk Diagramm 4 2 Eadie Hofstee Diagramm 4 3 Scatchard Diagramm 4 4 Hanes Woolf Diagramm Hanes Wilkinson Diagramm 4 5 Hill Diagramm 4 6 Zusammenstellung von Linearisierungen einer Hyperbel 5 Inhibitoren 5 1 Kompetitiv 5 2 Unkompetitiv 5 3 Nicht kompetitiv 5 4 Gemischt kompetitive Hemmung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTheorie fur Enzyme mit einer Substratbindungsstelle BearbeitenDer erste der den Zusammenhang zwischen Substrat Konzentration S displaystyle S nbsp und Umsatzgeschwindigkeit eines Enzymes v displaystyle v nbsp beschrieb war der franzosische Physikochemiker Victor Henri 1902 Allerdings war die Bedeutung der Wasserstoffionenkonzentration fur enzymatische Reaktionen damals noch nicht bekannt erst nachdem Sorensen 1909 den pH Wert definiert und die Pufferung eingefuhrt hatte konnten der Deutsche Leonor Michaelis und seine kanadische Post Doktorandin Maud Menten 1913 die Ergebnisse Henris experimentell bestatigen Die Henri Michaelis Menten Gleichung wurde 1925 von G E Briggs und J B S Haldane verallgemeinert Michaelis Menten Theorie Henris Schlusselidee war die enzymatische Reaktion in zwei Phasen zu zerlegen die Bindung des Substrates S an das Enzym E und die Umsetzung des resultierenden Enzym Substrat Komplexes ES in Enzym und Produkt P E S k 1 k 1 E S k c a t E P displaystyle begin aligned E S underset k 1 overset k 1 begin smallmatrix displaystyle longrightarrow displaystyle longleftarrow end smallmatrix ES overset k cat longrightarrow E P end aligned nbsp displaystyle quad nbsp 1 Hierbei sind k 1 k 1 k c a t displaystyle k 1 k 1 k cat nbsp Geschwindigkeitskonstanten die bei der kinetischen Herleitung des Massenwirkungsgesetzes MWG verwendet werden 1 Zur Beschreibung eines Reaktionsgleichgewichts der Bindungsreaktion hat die Gleichheit der Geschwindigkeiten von Hin und Ruckreaktion die Form k 1 E S k 1 E S E S k 1 displaystyle k 1 E S k 1 ES quad mid ES quad mid k 1 nbsp wobei X displaystyle textstyle X nbsp die Konzentration der Substanz X displaystyle X nbsp bezeichnet Durch die angegebenen mathematischen Operationen entsteht fur die Bindungsreaktion die eingefuhrte Formulierung des MWGs E S E S k 1 k 1 K d displaystyle frac E S ES frac k 1 k 1 K mathrm d quad nbsp 2 Da die nach Standard im Zahler notierten Reaktionsprodukte aus einer Dissoziation des Enzym Substrat Komplexes hervorgehen wird die Gleichgewichtskonstante K d displaystyle textstyle K mathrm d nbsp als Dissoziationskonstante bezeichnet Wie aus Gleichung 2 hervorgeht hat K d displaystyle textstyle K mathrm d nbsp die Dimension einer Konzentration Fur die Substratkonzentration S K d displaystyle textstyle S K mathrm d nbsp ist die Halfte aller Enzymmolekule an Substrat gebunden die andere Halfte ist frei dies wird als Halbsattigung des Enzyms bezeichnet Die Weiterreaktion E S E P displaystyle textstyle ES longrightarrow E P nbsp bleibt zunachst ausser Betracht Rechnung hierzu K d E S E S displaystyle K mathrm d frac E S ES quad nbsp 2 Einsetzen von K d S 0 displaystyle K mathrm d S neq 0 nbsp S E S E S E S S 0 displaystyle S frac E S ES quad mid cdot ES quad mid S neq 0 nbsp E S E displaystyle ES E nbsp wie behauptet K d displaystyle textstyle K mathrm d nbsp ist umgekehrt proportional zur Affinitat des Enzymes fur das Substrat Je besser das Enzym das Substrat bindet umso niedriger ist die fur eine Halbsattigung des Enzyms erforderliche Substratkonzentration Zur Beschreibung eines Reaktionsgleichgewichts der Reaktion 1 insgesamt hat die Gleichheit der Geschwindigkeiten von Hin und Ruckreaktion die Form k 1 E S k 1 E S k c a t E S k 1 k c a t E S E S k 1 displaystyle k 1 E S k 1 ES k cat ES k 1 k cat ES quad mid ES quad mid k 1 nbsp hierbei ist k c a t displaystyle k cat nbsp die Geschwindigkeitskonstante der als nicht umkehrbar vorausgesetzten Reaktion E S E P displaystyle textstyle ES longrightarrow E P nbsp Durch die angegebenen mathematischen Operationen entsteht fur die Reaktion 1 die eingefuhrte Formulierung des MWGs E S E S k 1 k c a t k 1 K m displaystyle frac E S ES frac k 1 k cat k 1 K m quad nbsp 3 K m displaystyle K m nbsp heisst Michaelis Menten Konstante Zur Beschreibung der Reaktionsgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp der betrachteten Katalyse wird fur entsprechend geeignete Falle weiter vorausgesetzt Die Konzentration E t displaystyle E t nbsp des insgesamt vorhandenen Enzyms andert sich nicht und ist die Summe aus den Konzentrationen substratgebundenen und freien Enzyms also E t E E S displaystyle E t E ES nbsp Die katalysierte Reaktion ist erster Ordnung so dass ihre Geschwindigkeit zur Konzentration des Enzym Substrat Komplexes proportional ist also v k c a t E S displaystyle v k cat cdot ES nbsp Eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit v m a x displaystyle v mathrm max nbsp wird als Rechengrosse eingefuhrt Diese entspricht dem fiktiven Fall dass samtliches vorhandenes Enzym als Enzym Substrat Komplex vorliegt also v m a x k c a t E t displaystyle v mathrm max k cat cdot E t nbsp Durch Einfuhrung dieser Bedingungen lasst sich 3 in die Michaelis Menten Gleichung umformen die v displaystyle v nbsp in Abhangigkeit von der Substratkonzentration S displaystyle S nbsp darstellt v v m a x S K m S displaystyle v frac v mathrm max cdot S K m S quad nbsp Umformung v v m a x k c a t E S k c a t E t E S E t E S E E S displaystyle frac v v mathrm max frac k cat cdot ES k cat cdot E t frac ES E t frac ES E ES nbsp um E S E S K M displaystyle textstyle frac E S ES K M nbsp in den Bruch einzufuhren wird dieser mit S E S displaystyle textstyle S over ES nbsp erweitert v v m a x E S E E S E S S E S E S E S E S S E S S K M S v m a x displaystyle frac v v mathrm max frac ES E ES ES S over ES over E S over ES ES S over ES quad S over K M S quad mid cdot v mathrm max nbsp v v m a x S K m S displaystyle v frac v mathrm max cdot S K m S quad nbsp Michaelis Menten GleichungDer Graph dieser Gleichung ist Teil einer Hyperbel die sich fur zunehmende S displaystyle S nbsp der waagerechten Asymptote v v m a x displaystyle v v mathrm max nbsp nahert Rechnung zur Klassifikation des Graphen als Teil einer Hyperbel Betrachtung der Asymptoten A Da v m a x displaystyle v mathrm max nbsp und K m displaystyle K m nbsp Konstanten sind ist die Funktion v f 1 S v m a x K m S S R displaystyle v f 1 S frac v mathrm max cdot K m S quad S in mathbb R nbsp eine Hyperbel mit der waagerechten Asymptote v 0 displaystyle v 0 nbsp fur S displaystyle S to pm infty nbsp und der senkrechten Asymtptome S 0 displaystyle S 0 nbsp fur S 0 displaystyle S to 0 nbsp Verschiebung um K m displaystyle K m nbsp in S displaystyle S nbsp Richtung ergibt v f 2 S v m a x K m S K m v m a x K m K m S displaystyle v f 2 S frac v mathrm max cdot K m S K m frac v mathrm max cdot K m K m S nbsp Nachfolgende Spiegelung an der S Achse ergibt v f 3 S v m a x K m K m S displaystyle v f 3 S frac v mathrm max cdot K m K m S nbsp Nachfolgende Verschiebung um v m a x displaystyle v mathrm max nbsp in v displaystyle v nbsp Richtung ergibt v f 4 S v m a x v m a x K m K m S v m a x 1 K m K m S v m a x K m S K m K m S v m a x S K m S displaystyle v f 4 S quad v mathrm max frac v mathrm max cdot K m K m S quad v mathrm max cdot 1 frac K m K m S quad v mathrm max cdot frac K m S K m K m S quad frac v mathrm max cdot S K m S nbsp da f 4 S displaystyle f 4 S nbsp durch eine Verkettung von Kongruenzabbildungen aus f 1 S displaystyle f 1 S nbsp erzeugt werden kann ist f 4 S displaystyle f 4 S nbsp ebenfalls eine Hyperbel Der Graph der Michaelis Menton Gleichung ist die Teilmenge von f 4 S displaystyle f 4 S nbsp fur die S 0 displaystyle S geq 0 nbsp ist B Die beiden zuerst genannten Kongruenzabbildungen andern nichts an der waagerechten Asymptote der Hyperbel die letztgenannte verschiebt sie um v m a x displaystyle v mathrm max nbsp in v displaystyle v nbsp Richtung Also hat f 4 S displaystyle f 4 S nbsp die Asymptote v v m a x displaystyle v v mathrm max nbsp fur S displaystyle S to pm infty nbsp der in f 4 S displaystyle f 4 S nbsp enthaltenen Graphen der Michaelis Menton Gleichung strebt fur S displaystyle S to infty nbsp gegen diese Asymptote Die zuerst genannte Kongruenzabbildungen verschiebt die senkrechte Asymptote der Hyperbel um K M displaystyle K M nbsp in v displaystyle v nbsp Richtung die beiden letztgenannten andern nichts an ihr Also hat f 4 S displaystyle f 4 S nbsp die Asymptote S K M displaystyle S K M nbsp fur S K M displaystyle S to K M nbsp Wie aus Gleichung 3 hervorgeht hat auch K m displaystyle textstyle K m nbsp die Dimension einer Konzentration Fur die Substratkonzentration S K m displaystyle textstyle S K m nbsp ist v v m a x 2 displaystyle textstyle v frac v mathrm max 2 nbsp Rechnung hierzu Einsetzen von K m S displaystyle K m S nbsp in die Michaelis Menton Gleichung v v m a x S S S v m a x S 2 S v m a x 2 displaystyle v v mathrm max cdot S over S S v mathrm max cdot S over 2 cdot S frac v mathrm max 2 nbsp Zur Bestimmung von v max displaystyle v text max nbsp und K m displaystyle K m nbsp aus Messreihen von v displaystyle v nbsp und S displaystyle S nbsp dienen computergestutzte Verfahren wie die nichtlineare Regressionsanalyse Simplex oder Levenberg Marquardt Verfahren Graphische Extrapolationsverfahren Linearisierungen wie etwa die doppelt reziproke Auftragung nach Lineweaver und Burk sollten dafur nicht verwendet werden da sie zu ungenau sind Sie eignet sich jedoch sehr gut zur Prasentation der Ergebnisse enzymkinetischer Versuche Theorie fur Enzyme mit mehreren Substratbindungsstellen BearbeitenDie Hill Gleichung und ihre Herleitung aus dem Massenwirkungsgesetz Bearbeiten Die Hill Gleichung wurde ursprunglich von Archibald Vivian Hill eingefuhrt um die Sauerstoffbindung an Hamoglobin in Abhangigkeit von verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen mathematisch zu beschreiben 2 Die hier beschriebene Hill Gleichung ist eine andere als die Hill Gleichung zur Beschreibung der Muskelkontraktion an deren Erstellung der gleiche Autor beteiligt war 3 Obwohl die Bindung von Sauerstoff an Hamoglobin kein katalytischer Vorgang ist lasst sich mit einer Hill Gleichung auch die Kinetik enzymatischer Katalysen beschreiben insbesondere auch solcher deren Kinetik sich nicht mit einer Michaelis Menten Gleichung beschreiben lasst Hier folgt eine Herleitung der Hill Gleichung aus dem Massenwirkungsgesetz die die Analogie zur Herleitung der Michaelis Menten Gleichung hervorhebt Entsprechend bedeutet die Variable n displaystyle n nbsp die Anzahl der Bindungsstellen die ein Molekul Enzym fur je ein Molekul Substrat bereithalt und ist damit eine positive naturliche Zahl Die experimentell gefundenen Werte von n displaystyle n nbsp weichen hiervon ab s u Der empirische Hill Koeffizienten n H displaystyle n H nbsp als Mass der Kooperativitat von Enzymen Die Bindung von n displaystyle n nbsp Molekulen Substrat an ein Enzym lasst sich modellieren mit E n S k 1 k 1 E S n displaystyle begin aligned E nS underset k 1 overset k 1 begin smallmatrix displaystyle longrightarrow displaystyle longleftarrow end smallmatrix ES n end aligned nbsp displaystyle quad nbsp 1 Wie in Gleichung 1 sind k 1 k 1 displaystyle k 1 k 1 nbsp Geschwindigkeitskonstanten die bei der kinetischen Herleitung des Massenwirkungsgesetzes MWG verwendet werden Zur Beschreibung eines Reaktionsgleichgewichts der Bindungsreaktion hat die Gleichheit der Geschwindigkeiten von Hin und Ruckreaktion die Form k 1 E S n k 1 E S n E S n k 1 displaystyle k 1 E S n k 1 ES n quad mid ES n quad mid k 1 quad nbsp hierbei ist E displaystyle E nbsp die Konzentration freien Enzyms S displaystyle S nbsp die Substratkonzentration E S n displaystyle ES n nbsp die Konzentration der Enzym Substrat Komplexe mit n displaystyle n nbsp Molekulen Substrat Der Exponent n displaystyle n nbsp heisst Hill Koeffizient Durch die angegebenen mathematischen Operationen entsteht fur die Bindungsreaktion die eingefuhrte Formulierung des MWGs E S n E S n k 1 k 1 K D displaystyle frac E S n ES n k 1 over k 1 K mathrm D quad nbsp 2 Analog der Dissoziationskonstante K d displaystyle K d nbsp in Gleichung 2 heisst K D displaystyle K D nbsp scheinbare Dissoziationskonstante Das Adjektiv scheinbar tragt der Tatsache Rechnung dass die experimentell gemessenen Werte fur n displaystyle n nbsp von den nach diesem Modell zu erwartenden abweichen Wie aus Gleichung 2 hervorgeht hat die neu einzufuhrende Konstante K A K D 1 n K A n K D displaystyle K A K mathrm D 1 over n Leftrightarrow K A n K mathrm D quad nbsp 3 die Dimension einer Konzentration Fur die Substratkonzentration S K A displaystyle textstyle S K A nbsp ist die Halfte aller Enzymmolekule an Substrat gebunden die andere Halfte ist frei dies wird als Halbsattigung des Enzyms bezeichnet Rechnung Gleichsetzen der Gleichungen 2 und 3 ergibt E S n E S n K D K A n displaystyle frac E S n ES n quad K mathrm D quad K A n quad nbsp Einsetzen von K A S displaystyle K A S nbsp S n E S n E S n E S n S n 0 displaystyle S n frac E S n ES n quad mid cdot ES n quad mid S n neq 0 nbsp E S n E displaystyle ES n E nbsp wie behauptet K A displaystyle textstyle K A nbsp wird daher als Halbsattigungskonstante bezeichnet 4 und auch K 50 displaystyle textstyle K 50 nbsp fur 50 geschrieben K A displaystyle K A nbsp ist wie die Konstante K d displaystyle textstyle K mathrm d nbsp der Michaelis Menten Gleichung umgekehrt proportional zur Affinitat des Enzymes fur das Substrat Je besser das Enzym das Substrat bindet umso niedriger ist die fur eine Halbsattigung des Enzyms erforderliche Substratkonzentration Wenn weiter vorausgesetzt wird dass sich die Konzentration E t displaystyle E t nbsp des insgesamt vorhandenen Enzyms nicht andert und die Summe aus den Konzentrationen substratgebundenen und freien Enzyms ist also E t E E S n displaystyle E t E ES n nbsp dann ist der Anteil 8 displaystyle theta nbsp substratgebundenen Enzyms an insgesamt vorhandenem mit Gleichung 2 8 E S n E t S n K D S n displaystyle theta ES n over E t S n over K D S n quad nbsp Hill GleichungRechnung 8 E S n E t E S n E E S n displaystyle theta ES n over E t ES n over E ES n nbsp um E S n E S n K D displaystyle textstyle frac E S n ES n K mathrm D nbsp in den Bruch einzufuhren wird dieser mit S n E S n displaystyle textstyle S n over ES n nbsp erweitert 8 E S n E E S n E S n S n E S n E S n E S n E S n S n E S n S n K D S n displaystyle theta ES n over E ES n ES n S n over ES n over E S n over ES n ES n S n over ES n quad S n over K mathrm D S n quad nbsp Hill GleichungUm mit der Hill Gleichung die Reaktionsgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp der Katalyse durch ein Enzym mit mehreren Bindungsstellen zu beschreiben ist hinreichend weiter vorauszusetzen Eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit v m a x displaystyle v mathrm max nbsp wird als Rechengrosse eingefuhrt Diese entspricht dem fiktiven Fall dass samtliches vorhandene Enzym als Enzym Substrat Komplex vorliegt also 8 1 displaystyle theta 1 nbsp v v m a x displaystyle v leq v mathrm max nbsp ist zum Anteil 8 displaystyle theta nbsp substratgebundenen Enzyms an insgesamt vorhandenem proportional Dann hat die Proportionalitat die Form v v max 8 displaystyle frac v v text max theta quad nbsp 4 Rechnung Wegen der vorausgesetzten Proportionalitat von v displaystyle v nbsp und v max displaystyle v text max nbsp zu 8 displaystyle theta nbsp existiert ein Proportionalitatsfaktor k displaystyle k nbsp so dass v k 8 displaystyle v k cdot theta quad nbsp und v max k 1 displaystyle quad v text max k cdot 1 nbsp Damit ist das Verhaltnis von v displaystyle v nbsp zu v max displaystyle v text max nbsp v v m a x k 8 k 1 8 displaystyle frac v v mathrm max frac k cdot theta k cdot 1 theta quad nbsp 4 Gleichsetzen mit der Hill Gleichung ergibt eine Gleichung die v displaystyle v nbsp in Abhangigkeit von der n displaystyle n nbsp ten Potenz S n displaystyle S n nbsp der Substratkonzentration darstellt v v max S n K D S n displaystyle v frac v text max cdot S n K D S n quad nbsp 5 Rechnung Gleichsetzen von Gleichung 4 mit der Hill Gleichung ergibt v v max 8 S n K D S n v max displaystyle frac v v text max theta S n over K D S n quad mid cdot v text max nbsp v v max S n K D S n displaystyle v v text max cdot S n over K D S n quad nbsp 5 Die Herleitung der Gleichung 5 ist der Herleitung der Michaelis Menten Gleichung grosstenteils analog Unterschiede sind Die Geschwindigkeitskonstante k c a t displaystyle k cat nbsp der katalysierten Reaktion wird nicht in die Herleitung von Gleichung 5 einbezogen K D displaystyle K D nbsp hangt im Gegensatz zu K M displaystyle K M nbsp formal nicht von k c a t displaystyle k cat nbsp ab Die Ordnung der katalysierten Reaktion wird bei der Herleitung von 5 nicht explizit betrachtet Statt der beiden letztgenannten Voraussetzungen geht die in Gleichung 4 formulierte Proportionalitat in die Herleitung ein ein abstrakter Proportionalitatsfaktor k displaystyle k nbsp tritt an die Stelle von k c a t displaystyle k cat nbsp Weitere Darstellung fur 8 und fur v Die Sattigungsfunktion Bearbeiten In der Hill Gleichung ist 8 displaystyle theta nbsp von n displaystyle n nbsp und von K D displaystyle K D nbsp abhangig K D displaystyle K D nbsp selbst aber auch von n displaystyle n nbsp siehe Gleichung 2 Das Verhalten der Gleichung in Abhangigkeit von n displaystyle n nbsp ist einheitlicher darstellbar s u halblogarithmisch aufgetragene Graphen wenn K D displaystyle K D nbsp durch K A displaystyle K A nbsp ersetzt wird 8 S n K D S n 1 1 K A S n displaystyle theta S n over K D S n 1 over 1 K A over S n quad nbsp 6 Umformung Einsetzen von 3 K A n K D displaystyle K A n K mathrm D nbsp in die Hill Gleichung ergibt 8 S n S n K A n displaystyle theta S n over S n K A n quad nbsp mit 1 S n displaystyle textstyle 1 over S n nbsp erweitern und S n S n displaystyle textstyle S n over S n nbsp im Zahler und Nenner kurzen 8 1 1 K A S n displaystyle theta 1 over 1 K A over S n quad nbsp 6 Gleichsetzen der Gleichungen 4 und 6 ergibt eine Darstellung von v displaystyle v nbsp die K D displaystyle K D nbsp ebenfalls nicht mehr enthalt v v m a x 1 K A S n displaystyle v v mathrm max over 1 K A over S n quad nbsp 7 Rechnung Gleichsetzen der Gleichungen 4 und 6 ergibt v v m a x 8 1 1 K A S n v m a x displaystyle v over v mathrm max theta 1 over 1 K A over S n quad mid cdot v mathrm max nbsp v v m a x 1 K A S n displaystyle v v mathrm max over 1 K A over S n quad nbsp 7 Wenn an ein Molekul Enzym n displaystyle n nbsp Molekule Substrat gebunden sind und die Konzentration der Enzym Substrat Komplexe E S n displaystyle ES n nbsp ist so ist die Konzentration des gebundenen Substrats n E S n displaystyle n cdot ES n nbsp Als Sattigungsfunktion r displaystyle r nbsp wird das Verhaltnis der Konzentration gebundenen Substrats zur Konzentration des insgesamt vorhandenen Enzyms bezeichnet 5 r n E S n E t displaystyle r n cdot ES n over E t nbsp Der Zusammenhang zur Hill Gleichung ist wegen 8 E S n E t displaystyle textstyle theta ES n over E t nbsp gegeben mit r n 8 displaystyle r n cdot theta quad nbsp 8 Der empirische Hill Koeffizienten nH als Mass der Kooperativitat von Enzymen Bearbeiten Gemass Herleitung der Hill Gleichung aus dem Massenwirkungsgesetz s o ist der Hill Koeffizient n displaystyle textstyle n nbsp die Anzahl der Bindungsstellen eines Enzyms und daher eine naturliche Zahl Genau fur n 1 displaystyle textstyle n 1 nbsp sind die Konstanten K D displaystyle textstyle K D nbsp und K A K D 1 n displaystyle textstyle K A K D 1 over n nbsp gleich Auch sind genau fur n 1 displaystyle n 1 nbsp die Gleichungen 5 und 7 einer Michaelis Menten Gleichung aquivalent indem die Konstante K D K A displaystyle textstyle K D K A nbsp als Michaelis Menten Konstante K M displaystyle textstyle K M nbsp aufgefasst wird Rechnung fur Gleichung 7 v v m a x 1 K A S n displaystyle v v mathrm max over 1 K A over S n quad nbsp 7 n 1 displaystyle n 1 nbsp einsetzen und mit S displaystyle S nbsp erweitern v v m a x S S K A S S displaystyle v v mathrm max cdot S over S K A cdot S over S nbsp mit K A K M displaystyle K A K M nbsp v v m a x S S K M displaystyle v v mathrm max cdot S over S K M quad nbsp Michaelis Menten GleichungZu Unterscheidung von n displaystyle n nbsp wird mit der Variable n H displaystyle n H nbsp derjenige Hill Koeffizient bezeichnet fur den die Hill Gleichung die Kinetik eines solchen Enzyms empirisch am besten beschreibt n H displaystyle n H nbsp ist in der Regel kleiner als n displaystyle n nbsp und keine naturliche Zahl Die Theorie der Hill Gleichung ist bei Verwendung von n H displaystyle n H nbsp nur dann mathematisch konsistent wenn n displaystyle n nbsp in allen zur Beschreibung der Kinetik verwendeten Gleichungen durch n H displaystyle n H nbsp ersetzt wird displaystyle quad quad nbsp 9 In Folgenden seien die Konstanten K A displaystyle K A nbsp und v m a x displaystyle v mathrm max nbsp in allen zu vergleichenden Situationen der jeweils betrachteten Enzyme gleich displaystyle mathrm nbsp Der Unterschied zwischen n H displaystyle n H nbsp und n displaystyle n nbsp wird dadurch erklart dass Enzyme mit mehreren Substratbindungsstellen aus mehreren Untereinheiten bestehen die jeweils eine Bindungsstelle tragen und demzufolge fur sich betrachtet mit n H 1 displaystyle n H 1 nbsp und also einer Michaelis Menten Gleichung beschrieben werden konnen Ein als positive Kooperativitat bezeichnetes Zusammenwirken der Untereinheiten kann aber auch bewirken dass ein solches Enzym bei einer vorgegebenen Substratkonzentration S displaystyle S nbsp schneller reagiert als gemass einer Michaelis Menten Gleichung mit K M K A displaystyle K M K A nbsp zu erwarten ware Eine Hill Gleichung beschreibt fur Konzentrationen S gt K A displaystyle S gt K A nbsp genau dann positive Kooperativitat wenn n H gt 1 displaystyle n H gt 1 nbsp ist Weiter reagiert ein Enzym bei positiver Kooperativitat bei einer vorgegebenen Substratkonzentrationen S gt K A displaystyle S gt K A nbsp umso schneller je grosser n H displaystyle n H nbsp ist Logische Obergrenze fur n H displaystyle n H nbsp ist die Anzahl der Bindungsstellen n displaystyle n nbsp Ganz entsprechend kann ein als negative Kooperativitat bezeichnetes Zusammenwirken von Untereinheiten eines Enzyms bewirken dass jenes bei einer vorgegebenen Substratkonzentration S displaystyle S nbsp langsamer reagiert als gemass einer Michaelis Menten Gleichung mit K M K A displaystyle K M K A nbsp zu erwarten ware Eine Hill Gleichung beschreibt fur Konzentrationen S gt K A displaystyle S gt K A nbsp genau dann negative Kooperativitat wenn n H lt 1 displaystyle n H lt 1 nbsp ist und bei einer vorgegebenen Substratkonzentrationen S gt K A displaystyle S gt K A nbsp reagiert ein Enzym bei negativer Kooperativitat umso langsamer je kleiner n H displaystyle n H nbsp ist Beweis Die folgende Ungleichung i verwendet Gleichung 7 zur Berechnung der Geschwindigkeiten zweier Enzyme deren Situationen sich ausschliesslich im Hill Koeffizienten n H displaystyle n H nbsp bzw n H displaystyle n H nbsp unterscheiden Die folgenden Aquivalenzumformungen fuhren i auf die im Text genannten Bedingungen zuruck v m a x 1 K A S n H gt v m a x 1 K A S n H displaystyle v mathrm max over 1 K A over S n H gt v mathrm max over 1 K A over S n H quad nbsp i der ubersichtlicheren Schreibweise dient die Substitution q K A S displaystyle textstyle q K A over S nbsp Nach notwendiger zusatzlicher Voraussetzung gilt S gt K A S gt 0 displaystyle S gt K A quad mid S gt 0 Rightarrow nbsp dd 1 gt K A S q gt 0 displaystyle 1 gt K A over S q gt 0 quad nbsp ii dd denn fur die Uberlegung kann K A S gt 0 displaystyle K A S gt 0 nbsp vorausgesetzt werden Einsetzen ergibt v m a x 1 q n H gt v m a x 1 q n H v m a x gt 0 displaystyle v mathrm max over 1 q n H gt v mathrm max over 1 q n H quad mid v mathrm max gt 0 nbsp 1 1 q n H gt 1 1 q n H displaystyle 1 over 1 q n H gt 1 over 1 q n H quad mid nbsp positive Bruche sturzen1 q n H lt 1 q n H 1 q n H gt 0 displaystyle 1 q n H lt 1 q n H quad quad mid 1 quad mid q n H gt 0 nbsp q n H n H lt 1 log displaystyle q n H n H lt 1 quad quad quad quad mid log nbsp zu einer wahlbaren Basis mit der Rechenregel fur den Logarithmus einer Potenz n H n H log q lt 0 log q lt 0 displaystyle n H n H cdot log q lt 0 quad mid log q lt 0 nbsp wegen 0 lt q lt 1 displaystyle 0 lt q lt 1 nbsp nach ii n H n H gt 0 n H gt n H displaystyle n H n H gt 0 quad Leftrightarrow quad n H gt n H nbsp Fur n H 1 displaystyle n H 1 nbsp ist die rechte Seite von i dem Funktionsterm eine Michaelis Menten Gleichung aquivalent s o Rechnung zu Gleichung 7 Daher zeigt Betrachtung von n H 1 displaystyle n H 1 nbsp dass n H gt 1 displaystyle n H gt 1 nbsp in einer Hill Gleichung fur S gt K A displaystyle S gt K A nbsp positive Kooperativitat beschreibt wie behauptet Betrachtung beliebiger Paare n H gt n H gt 1 displaystyle n H gt n H gt 1 nbsp zeigt dass von zwei vergleichbaren Enzymen die positive Kooperativitat zeigen dasjenige mit grosserem Hill Koeffizienten fur S gt K A displaystyle S gt K A nbsp schneller reagiert wie behauptet Fur n H 1 displaystyle n H 1 nbsp ist die linke Seite von i dem Funktionsterm eine Michaelis Menten Gleichung aquivalent s o Rechnung zu Gleichung 7 Daher zeigt Betrachtung von n H 1 displaystyle n H 1 nbsp dass n H lt 1 displaystyle n H lt 1 nbsp in einer Hill Gleichung fur S gt K A displaystyle S gt K A nbsp negative Kooperativitat beschreibt wie behauptet Betrachtung beliebiger Paare 1 gt n H gt n H displaystyle 1 gt n H gt n H nbsp zeigt dass von zwei vergleichbaren Enzymen die negative Kooperativitat zeigen dasjenige mit kleinerem Hill Koeffizienten fur S gt K A displaystyle S gt K A nbsp langsamer reagiert wie behauptet Ein Enzym mit mehreren Bindungsstellen bei dem ein solches Zusammenwirken der Untereinheiten nicht zu beobachten ist heisst nicht kooperativ Kooperativitat ist nicht nur fur Enzyme beschrieben sondern auch fur Nicht Enzym Proteine an die mehrere andere Molekule binden s o Herleitung der Hill Gleichung Fur die koordinative Bindung von Sauerstoff an Hamoglobin das aus n 4 displaystyle n 4 nbsp je ein Sauerstoffmolekul bindenden Untereinheiten besteht wurde ein Hill Koeffizient n H displaystyle n H nbsp von 2 8 bestimmt 6 Berechnung von nH Bearbeiten Sind die Substratkonzentrationen S E C 10 displaystyle S mathrm EC 10 nbsp bzw S E C 90 displaystyle S mathrm EC 90 nbsp bekannt bei denen ein Enzym mit 10 bzw 90 seiner Maximalgeschwindigkeit v m a x displaystyle v mathrm max nbsp reagiert so lasst sich sein empirischer Hill Koeffizient n H displaystyle n H nbsp bestimmen n H log 81 log E C 90 E C 10 displaystyle n H mathrm frac log 81 log EC 90 EC 10 nbsp Verallgemeinerung Sind zwei beliebige verschiedene Substratkonzentrationen E C P displaystyle EC P nbsp bzw E C Q displaystyle EC Q nbsp bekannt bei denen ein Enzym mit 0 lt P lt 100 bzw 0 lt Q lt 100 seiner Maximalgeschwindigkeit v m a x displaystyle v mathrm max nbsp reagiert so ist sein empirischer Hill Koeffizient n H displaystyle n H nbsp durch den folgenden Quotienten gegeben n H log 100 P P Q 100 Q P Q log E C P E C Q displaystyle n H bigg log Big 100 cdot P P cdot Q over 100 cdot Q P cdot Q Big bigg bigg log Big EC P over EC Q Big bigg nbsp Herleitung A Mit Uberlegung 9 ist bei Betrachtung des empirischen Hill Koeffizienten n displaystyle n nbsp in Gleichung 6 durch n H displaystyle n H nbsp zu ersetzen Die folgenden Umformungen losen die entstehende Gleichung nach S n H displaystyle S n H nbsp auf 8 1 1 K A S n H displaystyle theta 1 over 1 K A over S n H quad quad mid nbsp Ubergang zur reziproken Zahl 1 displaystyle quad mid 1 nbsp 1 8 1 1 8 8 K A n H S n H displaystyle 1 over theta 1 1 theta over theta K A n H over S n H quad mid nbsp Bruche sturzen K A n H displaystyle quad mid cdot K A n H nbsp K A n H 8 1 8 S n H displaystyle K A n H cdot theta over 1 theta S n H quad nbsp i B Mit Gleichung 4 v v m a x 8 displaystyle frac v v mathrm max theta nbsp ist 8 displaystyle theta nbsp ausser durch die Hill Gleichung auch durch den Anteil der gemessenen Reaktionsgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp an der Maximalgeschwindigkeit v m a x displaystyle v mathrm max nbsp gegeben dieser Anteil kann als Prozentsatz oder als Dezimalzahl angegeben sein Einsetzen von 8 90 0 9 displaystyle theta 90 0 9 nbsp fur S E C 90 displaystyle S mathrm EC 90 nbsp bzw von 8 10 0 1 displaystyle theta 10 0 1 nbsp fur S E C 10 displaystyle S mathrm EC 10 nbsp in i ergibt K A n H 0 9 1 0 9 K A n H 9 E C 90 n H displaystyle K A n H cdot 0 9 over 1 0 9 K A n H cdot 9 mathrm EC 90 n H quad nbsp ii K A n H 0 1 1 0 1 K A n H 1 9 E C 10 n H displaystyle K A n H cdot 0 1 over 1 0 1 K A n H cdot 1 over 9 mathrm EC 10 n H quad nbsp iii C ii und iii ergeben die Proportionalitat E C 90 E C 10 n H E C 90 n H E C 10 n H K A n H 9 K A n H 1 9 81 displaystyle Big mathrm EC 90 over mathrm EC 10 Big n H mathrm EC 90 n H over mathrm EC 10 n H K A n H cdot 9 over K A n H cdot 1 over 9 81 nbsp Mit einem Logarithmus zu einer wahlbaren Basis und der Rechenregel fur den Logarithmus einer Potenz n H log E C 90 E C 10 log 81 log E C 90 E C 10 gt 0 displaystyle n H cdot log Big mathrm EC 90 over mathrm EC 10 Big log 81 quad mid log Big mathrm EC 90 over mathrm EC 10 Big gt 0 quad nbsp da E C 90 gt E C 10 displaystyle mathrm EC 90 gt mathrm EC 10 nbsp n H log 81 log E C 90 E C 10 displaystyle n H log 81 over log Big mathrm EC 90 over mathrm EC 10 Big quad nbsp wie angegeben D Verallgemeinerung Fur zwei beliebige verschiedene Anteile 0 lt p lt 1 displaystyle 0 lt p lt 1 nbsp bzw 0 lt q lt 1 displaystyle 0 lt q lt 1 nbsp von 8 displaystyle theta nbsp und den zugehorigen Substratkonzentrationen S E C P 100 p displaystyle S EC P 100p nbsp bzw S E C Q 100 q displaystyle S EC Q 100q nbsp ergibt der gleiche Rechenweg K A n H p 1 p E C P n H displaystyle K A n H cdot p over 1 p EC P n H quad nbsp ii K A n H q 1 q E C Q n H displaystyle K A n H cdot q over 1 q EC Q n H quad nbsp iii n H log E C P E C Q log K A n H p 1 p K A n H q 1 q log p 1 q 1 p q log p p q q p q log 100 P P Q 100 Q P Q displaystyle n H cdot log Big EC P over EC Q Big log K A n H cdot p over 1 p over K A n H cdot q over 1 q log Big p 1 q over 1 p q Big log Big p pq over q pq Big log Big 100 cdot P P cdot Q over 100 cdot Q P cdot Q Big nbsp wobei der Bruch im letzten Schritt mit 100 2 displaystyle 100 2 nbsp erweitert wurde mit Division durch den nach Konstruktion von null verschiedenen Faktor log E C P E C Q displaystyle textstyle log Big EC P over EC Q Big nbsp folgt die angegebene Formel Nicht linearisierte Graphen BearbeitenDirekt lineare Auftragung einer Enzymkinetik nach Michaelis Menten Bearbeiten nbsp Direkt lineare AuftragungEnzymkinetische Parameter lassen sich bequem und prazise direkt aus einer Sattigungshyperbel gemass der Abbildung herleiten direkt lineare Auftragung auch Cornish Bowden Diagramm genannt In dieser Hyperbel ist die enzymatische Umsatzgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp Ordinate als Funktion der Substratkonzentration S displaystyle S nbsp Abszisse dargestellt Fur die direkt lineare Auftragung ubertragt man die Anfangsgeschwindigkeiten des enzymatischen Umsatzes direkt in das v displaystyle v nbsp S displaystyle S nbsp Diagramm Die S displaystyle S nbsp Werte sind vor Versuchsbeginn bekannt eingestellte Substratkonzentrationen wahrend der Versuchsreihe ist dann der Ordinatenwert fur v displaystyle v nbsp die Anfangsgeschwindigkeit nachzutragen Aus der maximalen Umsatzgeschwindigkeit v max displaystyle v text max nbsp lasst sich die halbe maximale Umsatzgeschwindigkeit 1 2 v max displaystyle tfrac 1 2 v text max nbsp ableiten Graphisch kann man daraus den Koordinatenwert fur K m displaystyle K m nbsp ermitteln Die katalytische Effizienz folgt ubrigens aus der Steigung der Tangente an den Ursprung v max K m displaystyle tfrac v text max K m nbsp daraus ergibt sich k c a t K m displaystyle tfrac k cat K m nbsp Berechnung der Steigung der Tangente an den Ursprung Die Funktionsgleichung der Hyperbel ist die Michaelis Menten Gleichungv S v m a x S K m S displaystyle v S quad frac v mathrm max S K mathrm m S nbsp die Steigung m t displaystyle m t nbsp der Tangente an den Ursprung kann als Grenzwert einer Sekantensteigung aufgefasst werden die durch einen Differenzenquotienten gegeben ist Das ergibt bei Naherung von rechts m t lim h 0 h gt 0 v 0 h v 0 h displaystyle m t lim h rightarrow 0 h gt 0 frac v 0 h v 0 h quad nbsp lim h 0 h gt 0 v h 0 h displaystyle lim h rightarrow 0 h gt 0 v h 0 over h quad nbsp lim h 0 h gt 0 v m a x h K m h h displaystyle lim h rightarrow 0 h gt 0 frac v mathrm max h K mathrm m h cdot h quad nbsp v m a x K m displaystyle frac v mathrm max K mathrm m nbsp Bemerkung Der Standard Weg uber die Ableitung der Funktion v S displaystyle v S nbsp nach Quotientenregel erfordert wegen der nur einseitige Differenzierbarkeit von v S displaystyle v S nbsp an der Stelle S 0 displaystyle S 0 nbsp zusatzliche Uberlegungen und ist zudem rechenaufwandiger Die Fehlerbehandlung wird im direkt linearen Plot weitgehend vereinfacht Mittelwertsbildung gibt dann die wahrscheinlichen Werte fur die Parameter K m displaystyle K m nbsp und v max displaystyle v text max nbsp Bei Inspektion der Streubreite der Messpunkte nicht identisch mit deren Standardabweichung konnen Ausreisser leicht identifiziert und sogenannte Mediane abgelesen werden An dieser Stelle sei erwahnt dass alle auch die nachfolgenden Auswertungsverfahren nicht nur fur Enzyme sondern auch fur die Bindungsvorgange von Carriern oder Rezeptoren Gultigkeit haben Historisch gesehen wurden all diese Methoden Hanes und Eadie Hofstee Auftragung fur Enzyme Scatchard und Hill Auftragungen fur Carrier ursprunglich von Woolf entwickelt Direkt linear aufgetragene Graphen einer Enzymkinetik nach Hill fur unterschiedliche Werte von nH Bearbeiten Die aus der Hill Gleichung hergeleitete Gleichung 5 lasst sich als eine Funktion auffassen die die empirisch gefundene Reaktionsgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp abhangig von der Substratkonzentration S displaystyle S nbsp beschreibt Nach Uberlegung 9 ist bei der Formulierung der Funktion n displaystyle n nbsp durch n H displaystyle n H nbsp zu ersetzen f S v v m a x S n H K D S n H displaystyle f S v v mathrm max cdot S n H over K D S n H nbsp f S ist uberall streng monoton steigend und nahert sich fur zunehmende S displaystyle S nbsp der waagerechten Asymptote v v m a x displaystyle v v mathrm max nbsp Der Graph von f S zeigt aber je nach Wert von n H displaystyle n H nbsp unterschiedliches Verhalten 7 Fur n H 1 displaystyle n H 1 nbsp ist er Teil einer Hyperbel da Gleichung 5 genau dann einer Michaelis Menten Gleichung aquivalent ist s o Fur n H gt 1 displaystyle n H gt 1 nbsp hat er genau einen Wendepunkt bei S w K D n H 1 n H 1 1 n H K A n H 1 n H 1 1 n H displaystyle textstyle S w Big K D cdot n H 1 over n H 1 Big 1 over n H K A cdot Big n H 1 over n H 1 Big 1 over n H nbsp Unter Mitberucksichtigung ihres Steigungsverhaltens ist f S displaystyle f S nbsp daher in diesem Fall eine Sigmoidfunktion Der Fall n H gt 1 displaystyle n H gt 1 nbsp lasst sich von den Fallen n H 1 displaystyle n H 1 nbsp und n H lt 1 displaystyle n H lt 1 nbsp durch blosse Betrachtung des Funktionsgraphen unterscheiden Fur n H lt 1 displaystyle n H lt 1 nbsp hat er keinen Wendepunkt und sieht einem Teil einer Hyperbel ahnlich Ein solcher Graph heisst pseudohyperbol weil sich der Fall n H lt 1 displaystyle n H lt 1 nbsp vom Fall