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Arnsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Striegistal im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen Der Ort schloss sich am 1 Januar 1994 mit funf weiteren Orten zur Gemeinde Tiefenbach zusammen die wiederum seit dem 1 Juli 2008 zur Gemeinde Striegistal gehort ArnsdorfGemeinde StriegistalKoordinaten 51 1 N 13 8 O 51 010042 13 131994 Koordinaten 51 0 36 N 13 7 55 OFlache 4 1 km Einwohner 328 1 Jan 2017 Bevolkerungsdichte 80 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Eingemeindet nach TiefenbachPostleitzahl 09661Vorwahl 037207Arnsdorf Sachsen Lage von Arnsdorf in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 12 bis 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Teich in ArnsdorfGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Arnsdorf liegt im Westen der Gemeinde Striegistal Ostlich des Orts befindet sich das Tal der Grossen Striegis und der Kleinen Striegis welche sich ostlich von Arnsdorf zu Striegis vereinigen Im Tal der Striegis bei Arnsdorf befindet sich der stillgelegte Teil der Bahnstrecke Rosswein Niederwiesa Durch Arnsdorf selbst verlauft die Bundesstrasse 169 welche beim sudlichen Nachbarort Schlegel die Bundesautobahn 4 unterquert Nachbarorte Bearbeiten Greifendorf Dittersdorf Bohrigen nbsp BerbersdorfSchlegel KaltofenGeschichte Bearbeiten nbsp Schlossrest des Ritterguts Arnsdorf nbsp Arnsdorf Fischteiche des Ritterguts nbsp Dorfgemeinschaftshaus und Freiwillige Feuerwehr Arnsdorf Striegistal 12 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Besiedlung des nach dem Lokator Arndt benannten Waldhufendorfs Arnsdorf setzte unter dem Markgraf von Meissen Otto dem Reichen zwischen 1156 und 1162 ein Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort jedoch erst im Jahr 1348 unter dem Namen Arnoldisdorf In dieser Urkunde wurden die beiden Ritter Reynhard und Theoderich von Honsberg als Lehnsnehmer erwahnt Die Herren von Honsberg waren einflussreiche Bergherren in Freiberg Arnsdorf wurde zeitlich vor der Stiftung des Klosters Altzella im Jahr 1162 besiedelt Inmitten des klosterlichen Besitzes bildete Arnsdorf somit eine wettinische Enklave Die ersten Besitzer des Rittersitzes in Arnsdorf waren die Herren von Maltitz auf die um 1300 die Herren von Honsberg folgten Beide adlige Familien waren Ministeriale der Markgrafen von Meissen Im Jahr 1428 wurde eine Kapelle im Rittergut erwahnt Gemeinsam mit der Stadt Hainichen wurde die Herrschaft Arnsdorf im Jahr 1435 an Hans von Maltitz verkauft welcher die Herrschaft aus wirtschaftlichen Grunden ohne Hainichen im Jahr 1443 an Gunther und Hans von Zassnitz verkaufte Zur Grundherrschaft des Ritterguts Arnsdorf 1 gehorten neben Arnsdorf die verstreut im Amt Nossen liegenden Vorwerke Gersdorf Falkenau Ottendorf und Irbersdorf sowie die Ober und Niedergerichte Die funf Orte der Herrschaft Arnsdorf gehorten ursprunglich zum kursachsischen Amt Dobeln Nach der Sakularisation des Altzellaer Klosterbesitzes im Jahr 1540 lagen die Dorfer der Herrschaft Arnsdorf als Exklaven im neu gegrundeten Amt Nossen Nachdem das Amt Dobeln im Jahr 1588 mit dem Amt Leisnig vereinigt wurde unterstand die Herrschaft Arnsdorf der Verwaltung des Dobelner Bezirks des Amts Leisnig In der Zeit der Herren von Zassnitz entstanden in Arnsdorf u a eine Muhle an der Kleinen Striegis 1521 und die Rittergutsschaferei 1542 Im Jahr 1578 kaufte das Rittergut Arnsdorf das Schenkgut ehemalige Forsterei mit allen Rechten u a dem Braurecht Zwischen 1596 und 1609 war das Rittergut Arnsdorf im Besitz von Georg von Knobelsdorf danach gehorte es der Familie Kolbel von Geising Diese waren reiche Zinngrubenbesitzer und Exulanten aus dem bohmischen Erzgebirge Im Jahr 1668 erwarb Georg Karl von Carlowitz das Rittergut Arnsdorf Es blieb dann etwa ein Jahrhundert im Familienbesitz Uber Georg Karls Tochter kam es im Jahr 1747 an ihren Mann Georg Wolf von Tumpling 19 Jahrhundert Bearbeiten Das Rittergut Arnsdorf kam im Jahr 1831 an den Enkel des Wolf von Tumpling Ferdinand Freiherr von Beschwitz verheiratet mit Auguste Amalie von Oppell Wellerswalde 2 deren Nachfahren das Gut bis 1945 besassen Die Beschwitz erhielten Mitte des 19 Jahrhunderts durch den sachsischen Landesherrn den Freiherrentitel Durch Unterstutzung der Familie von Beschwitz wurde im Jahr 1843 eine Schule im Schenkgut ehemalige Forsterei eingerichtet 1847 erfolgte der Bau der alten Schule Arnsdorf gehorte wie die vier anderen Orte der Herrschaft Arnsdorf bis 1836 als Exklave zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Leisnig Dobelner Gerichtsbezirk 3 Danach wurde der Ort durch Umgliederung in das ihn umgebende Amt Nossen integriert 4 Die Herren von Beschwitz traten die ihnen zustehende Patrimonialgerichtsbarkeit uber die Dorfer der Herrschaft Arnsdorf am 6 Mai 1850 an den sachsischen Staat ab Diese Gerichtsbarkeit ging in diesem Zuge an das Justizamt Nossen 5 Ab 1856 gehorte Arnsdorf zum Gerichtsamt Rosswein und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dobeln 6 welche 1939 in Landkreis Dobeln umbenannt wurde 7 Unter Wolf Freiherr von Beschwitz 1823 1889 wurde Gut Arnsdorf zum Familienfideikommiss einer juristischen Bestimmung zumeist auf Grundlage einer Stiftung zur Festlegung der Erbfolge und dem Ansinnen somit das Gut lange den Nachfahren zu erhalten 8 Inmitten der 1920er Jahre umfasste der Rittergutsbesitz des Max Freiherr von Beschwitz nach dem damaligen Landwirtschaftlichen Adressbuch 555 ha davon 159 ha Wald Verwalter war R Eismann Im Ort gab es noch zwei nennenswerte Hofe der Familien Emil Berndt und Max Nitzsche Zum vorgenannten Gutsbetrieb gehorte noch eine Lehmgrube und ein Steinbruch Zu Arnsdorf gehorten noch das 160 ha Gut Gersdorf sowie in Ottendorf ein Vorwerk mit 124 ha beiden ebenso in der Amtshauptmannschaft Dobeln gelegen 9 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp Ehemalige Schule Arnsdorf Striegistal Die Freiwillige Feuerwehr von Arnsdorf wurde im Jahr 1924 gegrundet In den Jahren 1927 und 1928 erfolgte der Bau der neuen Schule Die Familie des Max Freiherr von Beschwitz sen 1859 1944 respektive sein gleinnamiger Sohn Max von Beschwitz jun 1898 1980 und seine erste Ehefrau Marie Agnes von Arnim Suckow 10 besass das Rittergut Arnsdorf bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945 Danach wurden auf dem Gutsgelande 26 Neubauernstellen eingerichtet Das im Jahr 1891 durch Umbau entstandene Schloss im Stil der Neorenaissance wurde 1946 zerstort Das Herrenhaus hingegen existiert bis in die Gegenwart Nach 1945 kamen 140 Heimatvertriebene sogenannte Umsiedler nach Arnsdorf Mit der zweiten Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Arnsdorf im Jahr 1952 zum neu gegrundeten Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt Der 1963 eroffnete Kindergarten wurde 1994 wieder geschlossen Ebenfalls 1994 schloss die Grundschule des Orts Seit 1990 gehorte die Gemeinde Arnsdorf zum sachsischen Landkreis Hainichen der 1994 im Landkreis Mittweida und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging Am 1 Januar 1994 schloss sich die Gemeinde Arnsdorf mit den Gemeinden Bohrigen Dittersdorf Etzdorf mit Gersdorf Marbach mit Kummersheim und Naundorf zur Gemeinde Tiefenbach zusammen 11 Die Gemeinden Tiefenbach und Striegistal wiederum schlossen sich am 1 Juli 2008 zur neuen Gemeinde Striegistal zusammen 12 wodurch Arnsdorf seitdem ein Ortsteil von Striegistal ist Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arnsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arnsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Arnsdorf auf der Website der Gemeinde Striegistal Private Webseite von Arnsdorf abgerufen im Marz 2019Einzelnachweise Bearbeiten Das Rittergut Arnsdorf in Sachsens Schlosser Gothaisches Genealogisches Tachenbuch der Freiherrlichen Hauser 1912 In Der Gotha GGT 62 Auflage Beschwitz Stammfolge Justus Perthes Gotha 1911 S 27 archive org abgerufen am 6 Marz 2023 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 58 f Codex Saxonius Chronologische Sammlung der gesammten praktisch gultigen Koniglich Sachsischen Gesetze von den altesten Zeiten vom Jahre 1255 an bis zum Schlusse des Jahres 1840 Band 2 Philipp Reclam jun Leipzig 1842 S 929 Abschnitt X Das Rittergut Arnsdorf bei Hainichen auf der Website des Freistaats Sachsen Die Amtshauptmannschaft Dobeln im Gemeindeverzeichnis 1900 Konigreich Sachsen Kreishauptmannschaft Leipzig Amtshauptmannschaft Dobeln Michael Rademacher Doebeln Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Hans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen von Flotow Detlev Freiherr von Hammerstein Retzow Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser A Uradel bis 1400 nobilitiert 1952 In Deutsche Adelsverbande und in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv Hrsg Genealogisches Handbuch des Adels GHdA von 1951 bis 2015 Band 1 Nr 4 C A Starke 1952 ISSN 0435 2408 S 5 7 d nb info abgerufen am 24 September 2021 Ernst Ullrich Ernst Seyfert Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band IX 1925 Landwirtschaftliches Adressbuch der Guter und Wirtschaften im Freistaat Sachsen Verzeichnis samtlicher Ritterguter und Guter bis zur Grosse von ungefahr 15 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft der Grundsteuereinheiten der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung der Ldw K des Freistaates Sachsen und anderer Behorden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben Hrsg Standardwerk der Forst und Landwirtschaft 3 Auflage Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1925 S 326 345 slub dresden de abgerufen am 24 September 2021 Walter von Hueck Klaus Freiherr von Andrian Werburg Ernst Otto von Dewitz Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1987 In Deutsches Adelsarchiv e V Hrsg GHdA Band XIX Nr 92 C A Starke 1987 ISSN 0435 2408 S 65 d nb info abgerufen am 24 September 2021 Arnsdorf auf gov genealogy net Tiefenbach auf gov genealogy netGemeindeteile der Gemeinde Striegistal Arnsdorf Berbersdorf Bohrigen Dittersdorf Etzdorf Gersdorf Gossberg Kaltofen Kummersheim Marbach Mobendorf Naundorf Pappendorf Schmalbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnsdorf Striegistal amp oldid 231569014