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Pappendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Striegistal im Landkreis Mittelsachsen im Freistaat Sachsen Der Ort mit seinem Ortsteil Kaltofen schloss sich am 1 Januar 1994 mit drei weiteren Orten zur Gemeinde Striegistal zusammen die wiederum am 1 Juli 2008 um die Gemeinde Tiefenbach erweitert wurde PappendorfGemeinde StriegistalKoordinaten 50 59 N 13 11 O 50 988611111111 13 182222222222 280 Koordinaten 50 59 19 N 13 10 56 OHohe 280 m u NNFlache 7 4 km Einwohner 498 1 Jan 2014 Bevolkerungsdichte 67 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 09661Vorwahl 037207Pappendorf Sachsen Pappendorf Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 1 1 Geographie und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Urkundlich belegte Schreibweisen des Ortsnamens 3 Kultur 3 1 Religion und Kirchengeschichte 3 2 Bildung 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter des Ortes 4 2 Personlichkeiten die vor Ort gelebt haben 5 Tourismus 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Pfarrkirche St Wenzel 6 2 Weitere Sehenswurdigkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Steinbogenbrucke mit Blick auf KircheGeographie und Verkehr Bearbeiten Pappendorf liegt im Suden der Gemeinde Striegistal im Tal der Grossen Striegis Nordlich von Pappendorf befindet sich die zum Ort gehorige Siedlung Hopperich 1 verlauft die Bundesautobahn 4 mit der Anschlussstelle 74 Berbersdorf Die Entfernung zur Landeshauptstadt Dresden betragt ca 40 km nach Chemnitz sind es etwa 30 km Leipzig erreicht man uber die A 14 nach ungefahr 100 km Nachbarorte Bearbeiten Kaltofen BerbersdorfOttendorf nbsp GossbergCunnersdorf MobendorfGeschichte BearbeitenPappendorf wurde in der Zeit zwischen dem Machtantritt von Markgraf Otto von Wettin im Jahr 1156 und der Stiftung des Klosters Altzella im Jahr 1162 gegrundet Der Ort lag innerhalb des Stiftungsgebietes an dessen Westgrenze Die erste indirekte urkundliche Erwahnung von Pappendorf stammt aus dem Jahr 1230 Dabei geht es um einen Prozess des Klosters Altzella gegen einen Burger von Freiberg Als Zeuge wird ein Dithmar villicus de Poppendorf genannt 2 3 Es ist anzunehmen dass es sich um den Erbrichter von Pappendorf handelt In der Vergangenheit wurde der Begriff villicus falsch als Verwalter eines Klosterhofes interpretiert Neuere Erkenntnisse 4 und 5 zeigen aber dass es fur Pappendorf keinen Nachweis fur einen Klosterhof gibt Nicht ausgeschlossen werden kann dass ein Einzelgut zeitweise vom Kloster bewirtschaftet wurde Grosse wirtschaftliche Bedeutung wird es nicht gehabt haben Die Behauptung dass aus einem Klosterhof nach der Reformation das Erblehngericht entstand 6 entbehrt jeder Grundlage denn bereits mehr als 100 Jahre vor der Reformation gibt es urkundliche Nachweise eines Erbrichters in Pappendorf Nach der Reformation und der damit einhergehenden Sakularisation des Klosters Altzella war Pappendorf Amtsdorf im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Nossen zu welchem es bis 1856 gehorte 7 Ab 1856 gehorte Pappendorf zum Gerichtsamt Hainichen und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dobeln 8 welche 1939 in Landkreis Dobeln umbenannt wurde 9 Mit der zweiten Kreisreform in der DDR 1952 wurde die Gemeinde Pappendorf dem neu gegrundeten Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt angegliedert Am 1 Januar 1974 erfolgte die Eingemeindung von Kaltofen nach Pappendorf 10 Ab 1990 gehorte die Gemeinde Pappendorf zum sachsischen Landkreis Hainichen der 1994 im Landkreis Mittweida und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging Am 1 Januar 1994 schloss sich die Gemeinde Pappendorf mit dem Ortsteil Kaltofen mit den Gemeinden Gossberg Mobendorf und Berbersdorf mit Schmalbach zur Gemeinde Striegistal zusammen 11 Diese vereinigte sich wiederum am 1 Juli 2008 mit der Gemeinde Tiefenbach zur neuen Gemeinde Striegistal 12 Urkundlich belegte Schreibweisen des Ortsnamens Bearbeiten In Akten und Urkunden sind folgende Schreibweise des Ortsnamens Pappendorf uberliefert 13 1230 Poppendorf 1377 Popindorf 1414 Puppendorf 1428 Papindorff 1436 Poppendorff 14 1447 48 Poppindorf 15 1495 1555 Pappendorff 1791 PappdorfDer Ortsname geht auf die Lallform Poppo eines Personennamens zuruck die zu Bodobert Robert und anderen Namen gehoren kann Pappendorf ist das Dorf eines Poppo So oder ahnlich wird der Vorsteher der Siedlergemeinde geheissen haben Wahrscheinlich war er der erste Erbrichter Der in der Regionalliteratur vielfach genannte Zusammenhang mit dem niederdeutschen Wort pape Pope Pfaffe ist eher unzutreffend 16 Damit gehort ein Zusammenhang der Namensbildung mit dem Kloster als Grundherr in das Reich der Legende Kultur BearbeitenReligion und Kirchengeschichte Bearbeiten Pappendorf ist Kirchort Zur Parochie Pappendorf gehorten zunachst die Dorfer Berbersdorf Mobendorf Kaltofen Gossberg Riechberg und Ottendorf Die hier im 12 Jahrhundert siedelnden Menschen waren wie zu dieser Epoche ublich streng glaubig ein Leben ohne Kirche war undenkbar Es ist anzunehmen dass Berbersdorf Mobendorf Pappendorf und Riechberg gleichzeitig von einem einzigen Lokator gegrundet wurden Wie damals ublich werden sich diese bauerlichen Gemeinden geeinigt haben eine Kirche etwa im Zentrum der Territorien zu errichten Riechberg lag etwas weiter weg es wurde nach der Reformation im Jahr 1539 40 nach Bockendorf umgepfarrt Ottendorf ging im Jahr 1875 zur viel naher liegenden Kirchgemeinde nach Hainichen die wahrscheinlich wenig spater als die von Pappendorf entstand Bildung Bearbeiten Als Kirchort war Pappendorf auch Schulort fur die eingepfarrten Gemeinden Es ist nicht ausgeschlossen dass bereits vor der Reformation hier eine Schule bestand Erste Hinweise auf die Existenz einer Schule in Pappendorf finden sich in den Kirchenbuchern des 16 Jahrhunderts Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten David Schirmer 1623 in Pappendorf 1686 in Dresden Lyriker der Barockzeit 17 Julius Kell 2 Mai 1813 in Pappendorf 28 Mai 1849 in Dresden Padagoge Landtagsabgeordneter und Sachbuchautor 18 Personlichkeiten die vor Ort gelebt haben Bearbeiten Johann Gottfried Stecher 17 Juli 1718 in Ehrenberg 17 Dezember 1776 in Penig war ein Tischler und Bildhauer 19 Tourismus BearbeitenIm Gemeindeteil gibt es eine Gaststatte und ein kleines Naturbad Pappendorf wird von der Grossen Striegis durchflossen und ist Ausgangspunkt fur mehrere Rundwanderwege im Landschaftsschutzgebiet Striegistaler Am Beginn der gut ausgeschilderten Wege stehen Parkplatze zur Verfugung 20 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Wenzel Bearbeiten nbsp Kirche Pappendorf1839 Neubau von Christian Friedrich Uhlig Saalkirche im Rundbogenstil unter Einbeziehung des mittelalterlichen Quer Westturmes Das Walmdach des Turmes mit dem Dachreiter stammt aus dem Jahr 1772 Sehenswert sind Gemalde ehemaliger Pfarrer 21 Weitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp GanzmeilensauleSteinbogenbrucke aus dem 17 Jahrhundert uber die Grosse Striegis Eindachhof aus dem Jahr 1626 Nachbildung der Kursachsischen Ganzmeilensaule Nr 20 aus dem 18 Jh gegenuber der Kirche nbsp Blickachse zur Dorfkirche mit traditionellen Wohnhaus zur linken und Kindertagesstatte zur rechtenLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Pappendorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 25 Heft Amtshauptmannschaft Dobeln C C Meinhold Dresden 1903 S 179 Eduard Beyer Das Cistercienser Stift und Kloster Alt Zelle in dem Bisthum Meissen Dresden 1855 Richard Witzsch Zwischen Chemnitz und Freiberg II Die Dorfer an der Striegis Frankenberg 1929 Reprint Striegistal 2012 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pappendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pappendorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Offizielle Internetprasenz der Gemeinde StriegistalEinzelnachweise Bearbeiten Hopperich im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ralf Hoppner Die Striegistaler de In heimatverein striegistal de Abgerufen im 1 Januar 1 Nach Habel Grobel Mittellateinisches Glossar kann villicus mit Meier Gutsverwalter Dorfrichter Diener ubersetzt werden Martina Schattkowsky Das Zisterzienserkloster Altzella 1162 1540 Studien zur Organisation und Verwaltung des klosterlichen Grundbesitzes Leipzig 1985 Martina Schattkowsky Wirtschaftliche Grundlagen des Klosterlebens in Altzelle In Altzelle Zisterzienserabtei in Mitteldeutschland und Hauskloster der Wettiner Leipzig 2002 ISBN 3 935693 55 9 Franz Schubert Das Erblehngericht als Beispiel fur die Entwicklung In Hainichen das Striegistal und Rossau Hainichen ISBN 978 3 00 028932 3 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 70 f Die Amtshauptmannschaft Dobeln im Gemeindeverzeichnis 1900 Michael Rademacher Doebeln Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kaltofen auf gov genealogy net Pappendorf auf gov genealogy net Tiefenbach auf gov genealogy net Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Codex diplomaticus Saxoniae In isgv de Abgerufen im 1 Januar 1 Codex diplomaticus Saxoniae In isgv de Abgerufen im 1 Januar 1 Ernst Eichler Hans Walther Hrsg Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Band II Berlin 2001 ISBN 3 05 003728 8 S 153 saebi isgv de In isgv de Abgerufen im 1 Januar 1 Ralf Hoppner Die Striegistaler de In heimatverein striegistal de Abgerufen im 1 Januar 1 http saebi isgv de biografie Johann Gottfried Stecher 1718 1776 Gemeinde Striegistal Abgerufen am 20 August 2013 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Munchen 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 785 Gemeindeteile der Gemeinde Striegistal Arnsdorf Berbersdorf Bohrigen Dittersdorf Etzdorf Gersdorf Gossberg Kaltofen Kummersheim Marbach Mobendorf Naundorf Pappendorf Schmalbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pappendorf amp oldid 216874733