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Das Amt Lauda war seit 1506 ein Amt des ehemaligen Hochstifts Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Entstehungsgeschichte 3 Geschichte 4 Cent Lauda 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenIn der Fruhen Neuzeit waren Amter eine Ebene zwischen den Gemeinden und der Landesherrschaft Die Funktionen von Verwaltung und Rechtsprechung waren hier nicht getrennt Dem Amt stand ein Amtmann vor der von der Landesherrschaft eingesetzt wurde Hauptartikel Amt historisches Verwaltungsgebiet Entstehungsgeschichte BearbeitenDie Landesherrschaft uber das Amt Lauda wechselte mehrfach Fur 1135 1215 sind die Herren von Luden Lauda belegt Die Erbtochter des letzten Herren von Luden soll um 1213 den Grafen Gerhard III von Rieneck geheiratet haben 1 Der Ubergang an die Grafschaft Rieneck war aber nicht problemlos Zwar hatte sich Graf Ludwig von Rieneck ein Sohn Gerhard III spatestens 1225 in den Besitz des Amtes gesetzt Dieser wurde ihm aber vom Bistum Wurzburg streitig gemacht das sich aber letztendlich gegen Rieneck nicht durchsetzen konnte Bei der Rienecker Erbteilung 1243 kam Lauda an die Linie Rieneck Rothenfels 1312 wurde das Amt fur 3 000 Gulden an die Herren von Hanau verkauft 2 wenige Jahre spater am 23 April 1316 aber zur Halfte durch die Grafen von Rieneck fur 1 500 Gulden zuruck gekauft so dass ein Kondominat zwischen Hanau und Rieneck entstand Fur die andere Halfte bestand auf die nachsten 14 Jahre ein Ruckkaufrecht seitens Rieneck Da spater von einem Hanauer Anteil nicht mehr die Rede ist scheinen diese davon Gebrauch gemacht zu haben Nach dem Tod des letzten mannlichen Mitglieds der Linie Rieneck Rothenfels versuchten sowohl Kurmainz als auch das Bistum Wurzburg das Amt Lauda fur sich zu vereinnahmen Die Erbin Adelheid von Rieneck Rothenfels verkaufte ihren Erbanspruch aber 1342 an Kaiser Ludwig IV dem Bayern Dieser konsolidierte den Besitz und gab ihn als Lehen an die Grafen von Hohenlohe 3 1351 wurde das Aktivlehen von Ludwig VI dem Romer einem Sohn Ludwig IV auf seinen Bruder Otto Kurfurst von Brandenburg ubertragen Der verschuldete sich in hohem Masse bei den Hohenlohern und den Hanauern so dass Lauda 1357 gerichtlich Ulrich III zugesprochen wurde 4 Nach weiterem Streit entschied Kaiser Karl IV 1363 dass Lauda ein Aktivlehen der Pfalz und ein Passivlehen der Herren von Hanau sein solle 5 Allerdings waren 1376 wieder die von Hohenlohe verfugungsberechtigt Sie verpfandeten Lauda an die Pfalz fur 10 000 Gulden 1398 verkauften sie es dann sogar fur 10 200 Gulden Die Pfalz nutzte Lauda 1435 um einen Kredit bei den Rittern von Eremberg abzusichern und verpfandeten es dann 1450 an die Grafen von Rieneck Von dort gelangte das Pfand uber eine Erbtochter an die von Wertheim In den Jahren 1503 bis 1506 kam es dann zu einem Dreiecksgeschaft Der sehr vermogende Ludwig von Hutten loste an Stelle der Pfalz das Pfand ein Anschliessend verkauften die Pfalz und Hutten ihre Rechte an das Bistum Wurzburg Geschichte BearbeitenDas Hochstift Wurzburg bildete aus den so erworbenen Rechten ein eigenes Amt Zu diesem Amt Lauda zahlten Beckstein Distelhausen Heckfeld Lauda Burg und Stadt Marbach Oberlauda UnterbalbachDie Burg Oberlauda war bis zu ihrer Zerstorung im Deutschen Bauernkrieg Sitz des Amtes Lauda 6 Am Karfreitag des Jahres 1525 setzten aufstandische Bauern die grosse Anlage oberhalb von Oberlauda in Brand 7 Die Statistik des Hochstiftes Wurzburg von 1699 nennt 644 Untertanen in 1 Stadt und 6 Dorfern Als jahrliche Einnahmen des Hochstiftes aus dem Amt wurden abgefuhrt Schatzung 150 Reichstaler Akzise und Ungeld 302 fl und Rauchpfund 619 Pfund 8 Das Amt bestand weitgehend unverandert bis zur Sakularisation des Bistums Wurzburg 1803 Es kam dann zunachst an das Furstentum Leiningen Nach Auflosung des Furstentums 1806 durch die Rheinbundakte wurde es dann dem Grossherzogtum Baden zugeschlagen Dort wurde ein Bezirksamt Lauda eingerichtet aber schon 1813 wieder aufgelost Cent Lauda BearbeitenDas Zentgericht Lauda umfasste die Amtsorte ausser Beckstein Hinzu kamen Gerlachsheim Kutzbrunn Oberbalbach Kleinrinderfeld Kist 9 Das Zentgericht wurde im Rathaus von Lauda gehalten Auf dem Rathausplatz befand sich auch der Pranger und der Stock Das peinliche Verhor wurde im Zentturm dem spateren Amthof 1917 abgebrannt durchgefuhrt Die Hinrichtungsstatte war der Galgenberg etwa 1000 Meter sudlich der Ortsmitte 10 Literatur BearbeitenKarl Schreck Lauda Schicksal einer ehemaligen frankischen Oberamtsstadt Lauda 1973 Johann Kaspar Bundschuh Amt Lauda In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 6 V Z Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1804 DNB 790364328 OCLC 833753116 Sp 371 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Schreck S 98 Heinrich Reimer Hessisches Urkundenbuch Abt 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Bd 2 767 1301 1350 Publikationen aus den koniglich preussischen Staatsarchiven Hirzel Leipzig 1891 Nr 157 Schreck S 107 Vgl Otto Appel Die politische Tatigkeit Ulrichs III Herrn von Hanau 1346 1370 Ein Beitrag zur Geschichte der Herren und Grafen von Hanau HGBll 5 1922 S 13 Dommerich Urkundliche Geschichte der allmahlichen Vergrosserung der Grafschaft Hanau von der Mitte des 13 Jahrhunderts bis zum Aussterben des Hauses 1736 In Mitteilungen des Hanauer Bezirksvereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde 1 2 1860 S 122 Schreck S 109 LEO BW de Oberlauda Altgemeinde Teilort Online unter www leo bw de Abgerufen am 29 Januar 2019 Frankische Nachrichten Lauda Konigshofen Heimatgeschichte Am Karfreitag 1525 setzten aufstandische Bauern die grosse Anlage oberhalb von Oberlauda in Brand Das Ende der Burg vor 490 Jahren 24 April 2015 Online unter www fnweb de Abgerufen am 29 Januar 2019 Alfred Schrocker Bearbeiter Statistik des Hochstiftes Wurzburg um 1700 ISBN 3 8771 7031 5 S 114 ff Gregor Schopf Historisch statistische Beschreibung des Hochstifts Wurzburg 1802 S 61 613 Digitalisat Hans Joachim Zimmermann Gerichts und Hinrichtungsstatten in hochstiftisch wurzburgischen Amts und Landstadten Diss 1976 S 143 Amter des Hochstiftes Wurzburg Unmittelbare Hochfurstliche Landamter Arnstein Aschach Aub mit Walkershofen Aura im Sinngrunde Bischofsheim Botenlauben Buchold Burleswag Butthard Dettelbach Ebenhausen Ebern Eltmann Fladungen Freudenberg Gemunden Gerolzhofen mit der Vogtei Hundelshausen Grunsfeld Gunzendorf Haltenbergstetten mit Laudenbach Hardheim Hassfurt Heidingsfeld Hilders Hofheim und Rottenstein Homburg am Main Homburg an der Werren Iphofen Jagstberg Karlstadt Kissingen Kitzingen Klingenberg Konigshofen im Grabfelde Lauda Lauringen Mainberg Marktbibart Meiningen Munnerstadt Neubrunn Neustadt an der Saale Oberschwarzach Poppenlauer Prolsdorf Prosselsheim mit Rimpar Remlingen Ripperg Rothenfels Rottingen mit Reichelsberg Schlusselfeld Sesslach Sulzfeld Theres Trimberg Veitshochheim Volkach Wechterswinkel Werneck Widdern Amt ZabelsteinOrte Amter und Kellereien des hohen Domkapitels Braunsbach Eibelstadt Randersacker 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