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Dieser Artikel beschreibt das Kloster Seligental in Baden Wurttemberg Zu anderen fast gleichnamigen Klostern siehe Kloster Seligenthal Das ehemalige Kloster Seligental liegt in Baden Wurttemberg im Neckar Odenwald Kreis zwischen den Ortschaften Schlierstadt und Zimmern auf der Gemarkung der Stadt Osterburken Es wurde 1236 gegrundet und 1568 aufgelost In dem heute landwirtschaftlich genutzten Hofgut wurden jungst Reste der fruheren Klosteranlage konserviert und fur die Nachwelt erhalten Im heutigen Hofgut sind Reste der Klosteranlage aufgegangenReste von Turm und Torbogen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weidgrenze 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBei dem ehemaligen Kloster handelte es sich um ein Nonnenkloster der Zisterzienserinnen Laut einer Stiftungsurkunde vom 25 November 1236 wurde das Kloster von Konrad von Durn und dessen Frau Mechthild von Lauffen fur adelige Frauen gegrundet Das Kloster lag in der Mitte des Herrschaftsgebiets der Herren von Durn und durfte wohl auch als Hauskloster und standesgemasse Grablege der Stifter geplant gewesen sein Die erste Abtissin trug den Namen Hildeburgis und war vermutlich eine Tochter des Grunders Die kirchliche Zustandigkeit fur das Kloster hatte das Bistum Wurzburg Die Klosterkirche wurde 1239 der hl Gottesmutter geweiht Die Nonnen in Seligental lebten nach den Regeln des heiligen Benedikt von Nursia Regula Benedicti in der zisterziensischen Form Zur Ausstattung des Klosters hatte Konrad von Durn dem Nonnenkloster auf dem Frankenberg bei Amorbach Besitz in Schlierstadt Seckach Zimmern und Hemsbach entzogen und ihn Seligental zugesprochen Ein Richtspruch des Papstes hat spater das Kloster Amorbach restituiert Aus den Schenkungen des frankischen Adels dessen Witwen und Tochter in Seligental lebten kam das Kloster dennoch in Besitz von Gutern in den genannten Orten sowie in Ruchsen Die Klosterdorfer waren nicht nur abgabenpflichtig sondern profitierten u a durch die Grundonnerstags Stiftung die bis 1845 bestand und Haferbrei austeilte und naturlich durch das Hospiz fur Alte Kranke und Sieche Ausserdem pragte die Marienverehrung des Klosters mit seinen Nebenpatronen Ursula und Nikolaus zu dem auch Wallfahrten stattfanden das religiose Leben in den Klosterdorfern Der Aussenhandel des Klosters wurde uber das Kloster Bronnbach abgewickelt dessen jeweiliger Abt auch Vaterabt des Klosters Seligental war Nach dem Aussterben der Durner wurden die Herren von Hohenlohe Schirmherren uber das Kloster 1328 die Bischofe von Wurzburg 1505 dann Kurmainz Uberfalle im Bauernkrieg und der Ubertritt zahlreicher adliger Familien der Umgebung zur Reformation trugen zum Niedergang des Klosters bei Zu den letzten Abtissinnen zahlten Walpurga von Hardheim die 1519 und 1526 Dorfordnungen erliess und im Bauernkrieg die Bauern von der Zerstorung des Klosters abhalten konnte sowie Cacilia Rudt von Collenberg die beim Aufkommen der Reformation als weltlich gesinnte Abtissin auffiel 1552 wurde das Kloster im Markgraflerkrieg von marodierenden Soldaten heimgesucht Die kriegerischen Zeiten und die fortschreitende Reformation liessen es an Neueintritten mangeln Als Abtissin Amalia Schelmin von Bergen 1561 starb 1 gab es nur noch zwei Klosterfrauen Das Kloster wurde 1568 schliesslich aufgelost und an die Mainzer Hofkammer ubertragen Versuche der Abte von Ebrach und Salem den Konvent 1613 wiederzubeleben scheiterten am Widerstand des Mainzer Erzbischofs 1803 kam Seligental im Zuge der Sakularisation an das Furstentum Leiningen Die Klosterkirche wurde noch bis ins 18 Jahrhundert zu Gottesdiensten genutzt und 1788 profaniert Spater diente sie als Schafstall und Scheune bevor sie 1928 abbrannte Ihr fruhgotisches Eingangsportal findet noch heute als Gartentor Verwendung Allein die Sakristei die noch bis 1848 als Kapelle genutzt wurde ist in ihren ursprunglichen Ausmassen mit Kreuzrippengewolbe mit Freskenresten und einem Fenster in romanischen Formen erkennbar Seit 1934 befindet sich Seligental uberwiegend in Privatbesitz und wird landwirtschaftlich genutzt Das Gelande und die Gebaude sind nicht zuganglich Weidgrenze BearbeitenDie Begrenzung der zweimal gebrochenen Weid des Klosters Seligental wurde durch Steinkreuze mit dem Symbol einer Schaferschippe im Kopfteil angezeigt Von diesen Steinkreuzen standen in den 1930er Jahren noch sechs Exemplare Das letzte dieser Kreuze wurde vor dem Untergang gerettet indem es bei der St Sebastian Kirche in Seckach im Neckar Odenwald Kreis aufgestellt wurde 2 Literatur BearbeitenClaudia Baer Schneider Claudia Mohn Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Seligental in Osterburken Schlierstadt Neckar Odenwald Kreis Doch ein Fall fur die Denkmalpflege In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 37 Jg 2008 Heft 3 S 150 155 Walter Koupil Seligental Schlierstadt Bauland Chronik eines vergessenen Klosters 1990 Elmar Weiss Das Kloster Seligental bei Osterburken Sonderdruck zur Erinnerung an die Grundung des Klosters vor 750 Jahren 1986 Elmar Weiss Helmut Neumaier Geschichte der Stadt Osterburken Eigenverlag Stadt Osterburken Juni 1986 S 488ff Elmar Weiss Zur Geschichte des Klosters Seligental In Wurttembergisch Franken 72 1988 S 73 74 Ute Fahrbach Kloster Seligental kein Fall fur die Denkmalpflege In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 24 Jg 1995 Heft 3 S 99 110 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Seligental Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zisterzienserinnenabtei Seligental in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Wather Moller Stammtafeln Westdeutscher Adels Geschlechter im Mittelalter Bd 3 Manfred Dreiss Hrsg Bibliothek Klassischer Werke der Genealogie Bd 2 3 Darmstadt 1936 ND Neustadt an der Aisch 1996 Tafel 119 Gebhard Schmitt Die alten Steinkreuze auf Seckacher Gemarkung Nur noch ein Exemplar erinnert an ehemalige Weidgrenze In Unser Land Heimatkalender fur Neckartal Odenwald Bauland und Kraichgau 2015 Verlag Rhein Neckar Zeitung GmbH Heidelberg 2014 ISBN 978 3 936866 57 5 S 171 174 49 44058 9 37179 Koordinaten 49 26 26 1 N 9 22 18 4 O Normdaten Korperschaft GND 4552325 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Seligental amp oldid 220511973