www.wikidata.de-de.nina.az
Das furstbischofliche Amt Prosselsheim war eine Verwaltungseinheit im mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Hochstift Wurzburg mit Sitz in Prosselsheim spater Rimpar Es bestand seit dem Spatmittelalter wobei wohl bereits Vorgangerinstitutionen existierten Zwischen 1698 und 1701 sowie ab 1722 wurde das Amt mit dem von Rimpar zusammengelegt und seitdem Amt Rimpar Prosselsheim bzw Amt Prosselsheim mit Rimpar genannt 1804 wurde es aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umfang 3 Cent Prosselsheim 4 Cent Rimpar 5 Amtmanner Auswahl 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenProsselsheim war seit der frankischen Kolonisation im 7 und 8 Jahrhundert ein Zentralort mit einem Konigshof zu dem auch ein Gerichtssitz gehorte Im Jahr 903 fielen der Ort und sein Umland an das Bistum Wurzburg das die Zentralitat von Prosselsheim weiter starkte Allerdings dauerte es bis ins 14 Jahrhundert bis erstmals ein Amtmann im Ort Erwahnung fand Im Jahr 1318 tauchte der ammechtmann von Broyzelsheim in einer Urkunde auf Er wurde mit besonderen Rechten ausgestattet die darauf schliessen lassen das Prosselsheim damals bereits ein wichtigeres Amt war Im 14 Jahrhundert bildete sich auch das Zentgericht in Prosselsheim das jahrhundertelang neben dem Amt existierte Beide Beamte des Bischofs Amtmann und Zentgraf residierten in der furstbischoflichen Burg im Ort die als Lehen an die Manner vergeben wurde Es gab zwei Gruppen von Amtmannern Zum einen hatten haufig Adelige das Amt als Dienstlehen inne zum anderen verpfandeten die Bischofe das Amt haufiger und unterstrichen damit die besondere Verantwortung der Amtmanner fur ihr Amt 1 Der Amtmann von Prosselsheim wurde dafur eingesetzt die Bewohner zu schutzen Er war auch zustandig die Huldigung fur den Furstbischof von Wurzburg von den Familienvorstanden entgegenzunehmen Daneben wurden im Amtshaus Naturalsteuern abgeliefert So zog man auch das sogenannte Ungeld eine Weinverbrauchssteuer von den zum Amt gehorenden Orten an der Mainschleife ein Der Amtmann von Prosselsheim war fur den Betrieb der Badstube im Ort verantwortlich und unterhielt die Schaferei in Prosselsheim Im Jahr 1669 war das Amt Prosselsheim eines von 22 der insgesamt 169 Amter im Hochstift die mit einem Amtmann einem Amtskeller einem Zentgrafen und einem Gegenschreiber besetzt waren 1698 bis 1701 legte man erstmals die Amter Rimpar und Prosselsheim zusammen wobei der Amtmann fortan im Rimparer Schloss residierte Ab 1722 residierte in Prosselsheim endgultig nur noch der Amtskeller das 1756 erbaute Schloss wurde folgerichtig auch Amtskellerei genannt Im Jahr 1802 wurde das Hochstift Wurzburg im Zuge der Neuordnung Europas durch Napoleon aufgelost Das Oberamt Rimpar Prosselsheim bestand noch zwei Jahre im nun zu Kurpfalz Bayern gehorenden Rimpar weiter und verschwand dann ebenfalls Die Orte des ehemaligen Amtes wurden den Landgerichten Dettelbach Volkach und Wurzburg rechts des Mains zugeschlagen 2 Umfang BearbeitenDer Umfang des Amtes Prosselsheim veranderte sich im Laufe der Zeit stark Im Mittelalter verlor das Amt wohl einen Teil der Orte weil andere Verwaltungsbezirke in der Umgebung entstanden So wurden 1380 noch Effeltrech und Rodhofen zum Amt Prosselsheim gezahlt Beide Orte tauchen 1468 in der ersten umfassenden Amtsbeschreibung nicht mehr auf Unter Furstbischof Rudolf II von Scherenberg umfasste das Amt die Orte Prosselsheim Seligenstadt Neusetz Kohler Escherndorf und Oberpleichfeld Schnepfenbach mit seiner wichtigen Muhle gehorte nur teilweise zum Amt diesseits des Bachs Allerdings gehorten auch einzelne Untertanen in anderen Orten zum Amt So wurde das Ungeld auch von einigen Fahrer Personen eingezogen Ab 1603 gehorte auch Pussensheim ab 1684 auch Kurnach zum Amt Prosselsheim Zwischenzeitlich umfasste das Amt auch die Orte Untereisenheim und Unterpleichfeld Durch die Zusammenlegung mit Rimpar wuchs das Amt stark an wobei schliesslich 1801 elf Dorfer dazugehorten Es waren dies ohne Prosselsheim selbst Bergtheim Burggrumbach Dipbach Kurnach Maidbronn Neusetz Oberpleichfeld Pussensheim Rimpar UnterpleichfeldCent Prosselsheim BearbeitenDie Cent Prosselsheim umfasste Proselsheim Escherndorf Kohler Neusetz Schnepfenbach diesseits des Bachs Kaltenhausen der Hof Sulzhardt Seligenstadt Dipbach Pussensheim Fahr Euerfeld 3 Das Centgericht wurde in Proselsheim vor dem unteren Tor am Zentberg an der Volkacher Strasse gehalten Dies lag etwa 1000 Meter ostlich der Ortsmitte 4 Cent Rimpar BearbeitenDie Cent Rimpar umfasste Rimpar Lengfeld Rothhof Kurnach Unterpleichfeld Maidbronn Rupprechtshausen Muhlhausen Versbach Burggrumbach Estenfeld 5 Das Centgericht wurde zunachst in Estenfeld gehalten Es fand dort zunachst auf dem Centhugel und danach auf dem Gericht bei den Rhodern statt An das zweite erinnern die Feldlagen das lange Roth und das kurze Roth nordwestlich der Kreuzung Schweinfurter und Maidbronner Strasse Ab 1380 fand das Verfahren am Burggraben der Feste Estenfeld statt also in der heutigen oberen Ritterstrasse Teilweise erfolgten Verhandlungen auch an der Hinrichtungsstatte dem Galgengrund Die Flurstucke bei der Schranne Galgenacker Im Galgengrund und Galgengrund liegen etwa 1400 Meter nordlich der Ortsmitte 1596 wurde das Gericht nach Rimpar verlegt Das Gericht wurde nun im Wirts oder im Rathaus gehalten Die Hinrichtungsstatte lag etwa 1500 Meter nordwestlich des Ortes 6 Amtmanner Auswahl BearbeitenDie Amtmanner rekrutierten sich zumeist aus dem Niederadel ab der Fruhen Neuzeit hatten auch zeitweise gelehrte Burger den Posten als Amtmann inne Im Mittelalter konnten entweder Dienstlehen vergeben werden oder man verpfandete das gesamte Amt mit allen Zugehorungen an den Amtmann der dadurch mehr Verantwortung fur den in seinen Besitz ubereigneten Amt hatte Die Amtmanner sind namentlich seit dem 14 Jahrhundert uberliefert Albrecht der Altere und Albrecht der Junge von Vestenberg genannt 1388 Anselm von Rosenberg 1427 1454 Hans Jorg von Fischborn genannt 1582 Georg Rind genannt 1615 Philipp Albert Lochinger 1619 1633 Christoph Faltermayer genannt 1636 Johann Rudolff 1651 1672 N Kottwitz von Aulenbach genannt 1674 Johann Caspar Kuhn 1678 1680 Johann Gottfried Haimb 1680 1715 Johann Wolfgang Wilhelm Freiherr von Hausen und Gleichensdorff 1722 1729 Philipp Wilhelm von Croneck 1729 1742 Philipp Freiherr von Munster 1746 1766 Constantin Freiherr von Welden 1767 1772 Friedrich Freiherr von und zu Frankenstein 1773 1803 7 Siehe auch BearbeitenVerwaltungsgliederung des Hochstifts WurzburgLiteratur BearbeitenChristine Demel 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Pussensheim Prosselsheim 1992 Johann Kaspar Bundschuh Amt Prosselsheim In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 6 V Z Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1804 DNB 790364328 OCLC 833753116 Sp 374 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Demel Christine 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Pussensheim S 71 f Demel Christine 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Pussensheim S 76 Gregor Schopf Historisch statistische Beschreibung des Hochstifts Wurzburg 1802 S 615 ff Digitalisat Hans Joachim Zimmermann Gerichts und Hinrichtungsstatten in hochstiftisch wurzburgischen Amts und Landstadten Diss 1976 S 158 Gregor Schopf Historisch statistische Beschreibung des Hochstifts Wurzburg 1802 S 616 Digitalisat Hans Joachim Zimmermann Gerichts und Hinrichtungsstatten in hochstiftisch wurzburgischen Amts und Landstadten Diss 1976 S 159 160 Demel Christine 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Pussensheim S 79 f Amter des Hochstiftes Wurzburg Unmittelbare Hochfurstliche Landamter Arnstein Aschach Aub mit Walkershofen Aura im Sinngrunde Bischofsheim Botenlauben Buchold Burleswag Butthard Dettelbach Ebenhausen Ebern Eltmann Fladungen Freudenberg Gemunden Gerolzhofen mit der Vogtei Hundelshausen Grunsfeld Gunzendorf Haltenbergstetten mit Laudenbach Hardheim Hassfurt Heidingsfeld Hilders Hofheim und Rottenstein Homburg am Main Homburg an der Werren Iphofen Jagstberg Karlstadt Kissingen Kitzingen Klingenberg Konigshofen im Grabfelde Lauda Lauringen Mainberg Marktbibart Meiningen Munnerstadt Neubrunn Neustadt an der Saale Oberschwarzach Poppenlauer Prolsdorf Prosselsheim mit Rimpar Remlingen Ripperg Rothenfels Rottingen mit Reichelsberg Schlusselfeld Sesslach Sulzfeld Theres Trimberg Veitshochheim Volkach Wechterswinkel Werneck Widdern Amt ZabelsteinOrte Amter und Kellereien des hohen Domkapitels Braunsbach Eibelstadt Randersacker und Theilheim Eussenheim und Aschfeld Frickenhausen Grafenrheinfeld und Rodlein Ochsenfurt Klein Ochsenfurt Rettstadt und Stetten Sulzdorf Westheim Willanz und Tiefenstockheim Zeibelried Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Prosselsheim amp oldid 212555930