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Die Abtei Saint Andre ist ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster das im 16 Jahrhundert in ein Kanonissenstift umgewandelt und Ende des 18 Jahrhunderts gewaltsam aufgelost wurde Sie im liegt in der Gemeinde Lavaudieu in der franzosischen Region Auvergne Rhone Alpes im Departement Haute Loire Chorhaupt der Abteikirche von NO AbteigartenKirche Hauptschiff zum Chor Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Gebaude 3 1 Abmessungen 3 2 Abteikirche 3 2 1 Aussere Erscheinung der Kirche 3 2 1 1 Langhaus und Fassade 3 2 1 2 Querhaus und Vierungsturm 3 2 1 3 Chor 3 2 2 Inneres 3 2 2 1 Langhaus 3 2 2 2 Querhaus 3 2 2 3 Chor 3 2 2 4 Skulptur und Inventar 3 3 Kreuzgang und seine Skulptur 3 4 Refektorium 3 4 1 Inneres 3 4 2 Aussere Gestalt Refektorium 3 5 Aussenbereich 3 5 1 Uberreste des Ostflugels der Konventsgebaude 3 5 2 Wehrbauten 4 Fresken 4 1 Fresken der Kirche 4 1 1 Reste im Seitenschiff 4 1 2 Fresken im Chor 4 1 3 Fresken im Hauptschiff 4 2 Fresken im Refektorium 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Abteigebaude grenzen unmittelbar an die Kante des Steilhangs der zum Talgrund des Flusschens Senouire abfallt einem Nebenfluss des Allier Das im Kern mittelalterlich anmutende Dorfchen gruppiert sich halbkreisformig um die Abteigebaude und liegt mit ihnen auf dem Niveau des anschliessenden nahezu ebenen Umlandes siehe dazu Skizze im Ortsartikel Das als Nonnenkloster gegrundete Priorat Saint Andre von Comps das spatere Lavaudieu entstand gegen Mitte des 11 Jahrhunderts und stieg erst 1718 zur Abtei auf Es bestand aus einer ausserlich schlichten Kirche einem zweigeschossigen Kreuzgang der auf der Ost und Sudseite von Konventsgebauden umgeben war einem zweigeschossigen Ostflugel und einem grossen Refektorium im Suden Diese Gebaude sind noch weitgehend erhalten Der romanische Kreuzgang ist der einzige der sich in der Auvergne bewahren konnte Er weist eine bedeutende archaisch anmutende Kapitellskulptur auf Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung sind aber die Fresken in der Kirche uberwiegend vom Beginn des 13 Jahrhunderts und im Refektorium das grosste Fresko in der Auvergne aus etwa derselben Zeit Die Nonnen stammten fast alle aus adeligen Familien der Provinz Die letzten wurden 1791 vertrieben Danach fiel der Ostflugel des Klosters dem Abbruch zum Opfer Bis 1940 wurden die ubrig gebliebenen Konventsgebaude und der Hof des Kreuzgangs fur landwirtschaftliche Zwecke fremd genutzt Dieser unerfreuliche Umstand hat aber vermutlich ihren Bestand gerettet Die Arbeiten des Denkmalschutzes reichten bis in die neunziger Jahre des 20 Jahrhunderts Geschichte BearbeitenDie Ursprunge der Abtei Saint Andre sind eng verbunden mit der Benediktinerabtei La Chaise Dieu circa 23 km nordostlich von Lavaudieu auf den Hochebenen des Livradois Nicht lange nach ihrer Erbauung im Jahr 1043 schenkten ihr um das Jahr 1050 Radulf von Lugeac und seine Sohne die Kirche von Comps das spatere Lavaudieu und das zugehorige Gelande In einer Urkunde Konig Heinrichs I 1031 1060 aus dem Jahr 1052 wurde Comps zu den Landereien der neuen Abtei La Chaise Dieu gezahlt Ob diese Kirche die spatere Prioratskirche wurde oder lediglich ihr Vorganger war ist nicht belegt Das Charisma ihres Grunders des heiligen Robert Turlande bewirkte einen enormen Zulauf in den Gottesdiensten wie auch in der Klostergemeinschaft Es war auch ein Nonnenkonvent entstanden in den Judith eine Tochter des Grafen der Auvergne eingetreten war Ihr Verlobter Simon von Crepy bat gleichfalls um Aufnahme in die Abtei die ihm gewahrt wurde Um ihn und die anderen Monche vor Anfechtungen zu schutzen verlegte der heilige Robert das Frauenkloster in sichere Entfernung nach dem soeben uberschriebenen Comps Er grundete dort ein Priorat fur Nonnen die sich dem in Zuruckgezogenheit und strenger Ordensdisziplin dem Gebet zum Herrn widmen sollten 1 Die Erbauung des Kreuzgangs und der Konventsgebaude wie Kapitelsaal Dormitorium Refektorium Warmeraum Kuche Vorratsraume und andere muss zwischen 1052 und 1058 stattgefunden haben Ob die zugehorige Kirche diejenige war die zur Stiftung des Radulf von Lugeac gehorte oder ob sie zusammen mit den Konventsgebauden oder sogar noch etwas spater neu errichtet wurde ist nicht belegt Sie besass nur ein Schiff aus drei Jochen wahrscheinlich mit einer Tonnenwolbung ein Querschiff aus einer Vierung und zwei Querhausarmen deren Wolbungen eine Trompenkuppel und zwei Tonnen waren und einen halbkreisformigen Chor mit Halbkuppelkalotte Die Arbeiten wurden von casadeennes den Monchen der Abtei la Chaise Dieu ausgefuhrt oder standen zumindest unter ihrer Aufsicht Man geht davon aus dass die Nonnen schon 1058 in das Priorat einziehen konnten Die Nonne Judith legte jedenfalls 1077 ihr Ordensgelubde in Saint Andre ab Ihr Verlobter trat in das Kloster Saint Oyend im Jura ein 1 Seit dem Einzug der Nonnen stand das Priorat unter besonderem Schutz des Grafen der Auvergne dessen Tochter Judith zur Ordensgemeinschaft gehorte Durch zahlreiche Stiftungen sorgte er fur die stattliche Entwicklung dieser Gemeinschaft von Ordensfrauen 2 Schon seit 1077 stand Saint Andre von Comps mit einer Kette anderer Priorate in enger Verbindung so wie die von Censac Chassignoles Paulhaguet und Entremont zu denen spater noch die von Bonneval Saint Didier sur Doulon und Toul Planeze hinzukamen Nicht zuletzt die Anbindung der weiter entfernten Kirche Sainte Marie de la Rocca in der Lombardei zeugte vom Erfolg von Saint Andre Etwa hundert Jahre nach seiner Grundung im Jahr 1176 stellt Papst Alexander III in einer Bulle das Kloster unter seinen Schutz Ausserdem sind darin die Privilegien des Klosters festgehalten und die ihm zugeteilten Spenden bestatigt worden 2 Das Priorat scheint von den grossen Pilgerbewegungen nach Santiago de Compostela im 11 und 12 Jahrhundert nicht nennenswert beruhrt worden zu sein obgleich einer der vier Hauptwege die Via Podensis in Le Puy en Velay begann und ein Nebenweg uber das nahe Brioude fuhrte Die angespitzte Tonne des Mittelschiffs stammt wahrscheinlich erst vom Beginn des 14 Jahrhunderts zu dem auch die Vergrosserung des Fassadenfensters mit angespitztem Bogen datiert wird Der Zeitpunkt des Seitenschiffanbaus ist wegen seiner rohen nicht einheitlichen Architektur schwer zu bestimmen 1 Das noch rundbogige Kreuzgratgewolbe im Joch 1 und die Fenster mit Rundbogen deuten noch auf die spate Romanik hingegen die spitzbogigen Kreuzrippengewolbe in den Jochen 2 und 3 auf die fruhe Gotik Die Reste der altesten Fresken im 3 Joch des Seitenschiffs werden auf das 11 Jahrhundert datiert Das wiederum lasst annehmen dass das Seitenschiff noch im selben Jahrhundert erbaut worden ist vielleicht mit Kreuzgratgewolben in allen Jochen Der ursprungliche Ortsname Comps wurde bis 1487 gefuhrt Danach kam Lavaudieu in Gebrauch hergeleitet von Das Tal Gottes Dementsprechend hiess das Kloster Priorat Saint Andre Lavaudieu nbsp Ortsansicht von S von Abteikirche gekront vor 1798 DruckgrafikDas Benediktinerinnen Priorat Saint Andre von Comps spater Lavaudieu blieb zunachst in grosser Ergebenheit in Abhangigkeit von La Chaise Dieu Nach dem Konkordat von Bologna im Jahr 1516 wurde die Commende eingefuhrt nach der die Abte vom Konig bestellt und nicht mehr von der Klostergemeinschaft gewahlt wurden 2 Ausserdem wurden die strengen Ordensregeln gelockert nbsp Dorfplatz Anschlussgebaude an die AbteiIn der Folge wurden die Benediktinerinnen von flexibleren Kanonissen ersetzt die jede fur sich in eigenen Wohnungen oder Hausern wohnten und Personal hatten Kanonissen waren in der Regel adelige Chorfrauen eines Frauenstifts unter einer Abtissin ohne an eine monastische Gemeinschaft gebunden zu sein 1 Eigentum war ihnen nicht untersagt Sie mussten aber an den gemeinsamen religiosen Ubungen teilnehmen Die Kanonissen hatten vermutlich ihre Wohnungen in der unmittelbaren Umgebung der Abtei Das an die Westgalerie des Kreuzgangs anschliessende lang gestreckte Gebaude das den Dorfplatz auf seiner Sudwestseite abriegelt enthielt vielleicht solche Wohnungen Man kommt zu diesem Schluss wenn man an den Durchlassen und Fenstern dieser Hauswand feststellt dass sie sich in beiden Geschossen in die Westgalerie des Kreuzgangs offnen Exakt in Mitte des Kreuzgangs endet ein breiter abgewinkelter Flur der den Kreuzgang mit dem Gebaude und dem Dorfplatz verbindet siehe auch Abschnitt Kreuzgang und seine Skulptur letzter Absatz Im 17 Jahrhundert war der Chor mit halbkreisformiger Apsis offensichtlich baufallig oder sogar eingesturzt Jedenfalls wird in diese Zeit der Wiederaufbau des Chors datiert unter Wiederverwendung der Baumaterialien des alten Chors 1 nbsp Letzte Abtissin von Lavaudieu Marie Charlotte von Guerin Lugeac vor 1791 GemaldeZur gleichen Zeit lebten in Saint Andre 25 Nonnen Die Oberin erhielt 1718 den Titel einer Abtissin Dementsprechend wurde gleichzeitig das bisherige Priorat zur Abtei Saint Andre Lavaudieu erhoben Ende des 18 Jahrhunderts vor Beginn der Revolution 1789 gab es nur noch 13 Nonnen alle kamen aus Adelshausern der Provinz Die letzte Abtissin der Abtei war Marie Charlotte von Guerin Lugeac die mit den letzten Mitschwestern 1791 vertrieben wurde nbsp Klosterhof vor 1900 Landhandel Foto vor 1900Nach der Revolution hat man die Abteigebaude abschnittweise an Interessenten verkauft die mit diesem Eigentum nachlassig umgegangen sind Die Gebaude wurden teilweise landwirtschaftlich genutzt insbesondere der Kreuzgang In dieser Zeit ist der grosste Teil des zweigeschossigen Ostflugels der Konventsgebaude abgebrochen worden Ein Foto um die Jahrhundertwende zeigt eine Ecke des Kreuzganghofs mit landwirtschaftlichem Transportgerat aufgeturmtem Saatgut und anderen Materialien sowie vier Personen die offensichtlich Handel mit diesen Schuttgutern betreiben Die Fremdnutzung der Konventsgebaude dauerte bis zum Jahr 1940 an Vom ehemaligen Kapitelsaal blieb lediglich die Wand zur Kreuzganggalerie mit ihren drei Offnungen bestehen Noch im 19 Jahrhundert hat man dort einen neuen Raum gebaut der um eine der Offnungen kleiner ist als der ehemalige Kapitelsaal Erhalten blieben der gesamte zweigeschossige Kreuzgang und das ehemalige Refektorium Als sich zum ersten Mal der Denkmalschutz fur das Kloster interessierte fand er es ausgeplundert Die Bauten wurden jedenfalls sorgfaltig restauriert und erhielten wieder ihren landlichen Charme 1966 67 entdeckte man in Hohe der Gewolbeansatze auf dem Bogenfeld uber dem Triumphbogen der Vierung und auf der Westwand einen besonders interessanten Freskenzyklus aus dem 14 Jahrhundert der sorgfaltig restauriert wurde Gebaude Bearbeiten nbsp Abtei St Andre Lavaudieu Grundriss HandskizzeAbmessungen Bearbeiten Masse circa aus Grundriss entnommen KircheInnenlange 26 70 m Aussenlange 28 40 m Mittelschiffbreite im Westen 5 60 m Mittelschiffbreite im Osten 5 30 m Mittelschifflange innen 17 00 m Querschifflange innen 12 20 m Querschifflange aussen 14 30 m Seitenschiffbreite innen 3 60 mKreuzgangInnenlange Ostgalerie 15 90 m Innenlange Westgalerie 15 78 m Innenlange Nordgalerie 9 80 m Innenlange Sudgalerie 9 18 m Breite im Mittel 3 10 mRefektoriumInnenbreite 5 50 m Innenlange 15 90 m nbsp Kirche Langhaus von NWAbteikirche Bearbeiten Die Benediktinermonche von La Chaise Dieu gelten bisweilen in der romanischen Kunst in der Auvergne als grosse Gonner und Wegbereiter So waren zum Beispiel Orcival und Saint Nectaire Priorate dieses Klosters deren prachtvolle Kirchen noch erhalten sind Die bescheidene Abteikirche Saint Andre von Lavaudieu erscheint hingegen von ihnen eher stiefmutterlich behandelt worden zu sein Dieser Umstand konnte allerdings darauf hinweisen dass diese Kirche schon bei der Stiftung von Radulf von Lugeac Mitte des 11 Jahrhunderts bestanden hat und nur um die Konventsgebaude erweitert werden musste Aussere Erscheinung der Kirche Bearbeiten Langhaus und Fassade Bearbeiten nbsp Kirche Fassade Hauptschiff nbsp Kirche Tatzenkreuz auf dem WestgiebelfirstDas Hauptschiff ist von einem Satteldach mit einer Neigung von 30 Grad uberdeckt mit einer Eindeckung aus grauen Schieferplatten Das nordliche Seitenschiff schliesst mit seinem Pultdachfirst etwas niedriger an mit einer geringeren Neigung und mit einer Eindeckung aus roten Hohlziegeln im romischen Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt An der Traufe leitet eine vorgehangte Regenrinne das Regenwasser ab Die Nordwand des Langhauses wird von vier kraftigen Strebepfeilern die bis knapp unter die Traufe reichen in drei Joche unterteilt Die Strebepfeiler sind oberseitig steil abgeschragt und im unteren Bereich nach aussen zunehmend verstarkt Der Strebepfeiler auf der nordwestlichen Gebaudeecke ist besonders breit und zieht sich weit um die Ecke herum Seine Ausladung nimmt von unten nach oben stetig ab und endet unter der Traufe bei Null Zwischen den Strebepfeilern sind schlanke rundbogige Fenster ausgespart die mit ihrem Scheitel knapp einen Meter unter die Traufe reichen Das Mauerwerk der Aussenwand des Seitenschiffs besteht aus vielfarbigen Bruch und Feldsteinen der Region in unterschiedlichen Formaten und unregelmassigem Mauerverband Die stark abgeschragten Fenstergewande sind aus braunlichen Werksteinen gemauert Ebenso die Strebepfeiler allerdings in grosseren Formaten Die Traufe auf der Sudseite des Hauptschiffs wird aus einer ausladenden Gesimsplatte mit gefaster Sichtkante gebildet auf der die Sparrenkopfe aufliegen und die von Konsolsteinen getragen wird die unterschiedlich schlicht skulptiert sind Die Giebelwand der Fassade reicht etwas hoher als die Satteldachflachen und wird von dunklen Steinplatten abgedeckt Dominierend sind hier das rundbogige Portal und das grosse Fenster im zweiten Geschoss mit angespitztem Bogen Zwischen beiden erstreckt sich ein Vordach aus einer Holzkonstruktion mit einer Eindeckung aus Hohlziegeln im romischen Format Die Giebelwand ist im unteren Bereich aus grossformatigen dunklen Werksteinen gemauert Im oberen Bereich findet man kleinformatiges Mauerwerk aus Bruchsteinen in wildem Verband In Verlangerung der Scheidewand zwischen den Schiffen verstarkt ein Strebepfeiler die Fassadenwand Das Mauerwerk des angebauten Seitenschiffs ist hier verputzt Die Fassade wird etwa zu einem Viertel vom anschliessenden Nachbargebaude abgedeckt Auf dem Giebelfirst steht ein steinernes Tatzenkreuz das von einem Kreisring eingefasst wird Querhaus und Vierungsturm Bearbeiten Der nordliche Querhausarm ist mit einem Pultdach uberdeckt mit circa 30 Grad Neigung und einer grauen Schiefereindeckung Der Pultdachfirst verlauft uber der westlichen Querhausarmwand die dort bis knapp uber die Traufen des Hauptschiffs hoch gefuhrt ist Bei dem sudlichen Querhausarm handelt es sich um ein nichtsymmetrisches Satteldach dessen ostliche Dachflache wie beim gegenuber liegenden Pultdach aufsteigt und dann ein Stuck vor dem gedachten Pultdachfirst mit 30 Grad Neigung schrag nach unten abknickt Die Traufen liegen uber den ostlichen Querhauswanden in gleicher Hohe wie die des Chors In diesen Wanden befindet sich ein kleines und auf der anderen Seite ein spater vergrossertes rundbogiges Fenster Die Traufausbildung besteht aus kraftigen Gesimsplatten die sichtseitig stark abgeschragt und gekehlt sind Statt der hier gewohnten Kragsteine in den ublichen Abstanden sind nur quadratische Locher in das Mauerwerk eingelassen Es sieht so aus als ob dort die Kragsteine fehlen Die Wande sind etwa aus dem gleichen Steinmaterial gemauert wie die Aussenwand des Seitenschiffs nbsp Kirche Chorhaupt u Vierungsturm von SOAus den umgebenden Dachflachen ragt der quadratische allseits geschlossenen Sockel des Vierungsturms heraus Er besteht an den Ecken aus grossformatigen Werksteinen in braunlicher Farbung Die Wandbereiche dazwischen sind mit vielfarbenen Bruch und Feldsteinen unterschiedlicher Formate in unregelmassigem Verband ausgemauert worden Der Sockel reicht bis knapp unter die Firsthohe des Hauptschiffs Er tragt einen zweigeschossigen achteckigen Vierungsglockenturn von dem vier Seiten oberflachenbundig auf den Aussenseiten des Sockels stehen Zwischen den anderen Seiten dieses Oktogons und den Ecken des Sockels sind oberseitig vier dreieckige Flachen entstanden die mit dunnen flach geneigten Schieferplatten abgedeckt sind Der romanische Glockenturm beginnt mit einem flachen geschlossenen achteckigen Sockel in gleichem Umriss wie die Geschosse daruber Er wird mit einem schmalen Kraggesims abgeschlossen Die beiden folgenden Geschosse sind untereinander identisch Auf jeder Achteckseite ist eine rundbogige Klangoffnung ausgespart Sie wird von einer zweistufigen Arkade umgeben deren innerer und ausserer Bogen auf profilierten Kampferplatten steht Der aussere Bogen ist aus doppelten Rundstaben zusammengesetzt Beide Geschosse werden von flachen Kraggesimsen oberseitig abgeschlossen Der Turm besteht aus rotlichem Gestein von La Chaumete Daruber befindet sich noch der untere Rest eines gotischen ehemals steil zugespitzten steinernen Turmhelms der in der Revolution zerstort und spater ersatzweise von einem flach geneigten achteckigen Pyramidendach mit Hohlziegeleindeckung abgedeckt wurde Ursprunglich besass der Turm einen Helm aus einer achteckigen Pyramide in mittleren bis schwachen Neigungen Chor Bearbeiten Der Chor steht auf einem Grundriss aus einem ganz kurzen Rechteck und einem Halbkreis Daruber ragen die geraden Wande des kurzen Chorjochs und die halbrunden der Apsis auf und werden von einem kurzen Satteldach das in ein halbes Kegeldach nahtlos ubergeht beide in etwa 30 Grad Dachneigung und mit Schieferplatten eingedeckt Die Traufausbildung entspricht genau derjenigen der Querhausarme Auf dem kurzen Dachfirst ist ein steinerner Grat aufgesetzt worden In der Chorapsis hat man drei schlanke rundbogige Fenster ausgespart Das Mauerwerk entspricht demjenigen der Querhausarme nbsp Kirche Hauptschiff Sudwand Joche 3 u 2 nbsp Kirche Hauptschiffsudwand Joch 2 u 1Inneres Bearbeiten Langhaus Bearbeiten nbsp Kirche Nordwand Hauptschiff u SeitenschiffDas heutige dreijochige Langhaus besteht aus dem romanischen Mittel oder Hauptschiff mit einer durchgehenden leicht angespitzten Tonne ohne unterstutzende Gurtbogen und einem spatromanischen bis fruhgotischen nordlichen Seitenschiff Die sudliche Wand des Hauptschiffs trennt das Langhaus vom Kreuzgang und wird von drei grossen Blendarkaden mit fast runden Entlastungsbogen gegliedert deren im Querschnitt quadratische Bogensteine auf rechtwinkligen Wandpfeilern ruhen Bogen und Pfeiler werden von ausladenden schlicht profilierten Kampferplatten untereinander geteilt In der Arkadennische des 3 Jochs ist ein rundbogiges Fenster ausgespart dessen Scheitel knapp unter dem Arkadenscheitel liegt und dessen Fensterbankabschragung knapp uber den Kampfern endet Die schlichten sehr tiefen Gewande verjungen sich stark so dass die Fensteroffnung wesentlich kleiner ist als die innere Leibungskante umschreibt Das Fenster im 2 Joch ist auf der Aussenseite deutlich grosser und lasst mehr Licht hinein Die Fenster offnen sich auf das Obergeschoss der nordlichen Kreuzganggalerie Ein drittes winziges rundbogiges Fensterchen befindet sich knapp uber dem Arkadenbogen im dritten Joch etwas aus der Mitte nach Westen versetzt und schneidet die Bogensteine soeben an Seine Lage lasst sich nicht erklaren In der mittleren Arkade ist etwas aus der Mitte versetzt eine einflugelige rechteckige Turoffnung angeordnet Ihre Leibungen sind stark abgestuft Die innere Offnung ist wesentlich grosser als die aussere und wird von einem Stichbogen uberdeckt nbsp Kirche Seitenschiff nach OstenBevor das Seitenschiff angebaut wurde sah die nordliche Wand der sudlichen sehr ahnlich Die drei grossen Blendarkadenbogen sind davon noch ubrig geblieben Aus den Wandpfeilern sind kraftige Bundelpfeiler geworden Im ersten und zweiten Joch wurden die Wande innerhalb der Arkaden abgetragen und durch halbkreisformige Gurtbogen mit rechtwinkligem Querschnitt ersetzt Die Gurtbogen stehen auf halbrunden Diensten mit schlichten Blattkapitellen und Kampfern in derselben Hohe wie die Kampfer der grossen Arkadenbogen Ihre Scheitel liegen aber etwas tiefer als die der grossen Arkaden Auf der anderen Seite der Wand sind wieder Arkadenbogen angeordnet wie auf der Seite des Hauptschiffs Im dritten Joch ist der rundbogige Durchlass in der Scheidewand fast halb so hoch wie die vorherigen Der halbkreisformige Bogen ist so breit wie die Wand und besitzt keinen zusatzlichen Gurtbogen Er geht nahtlos aus der Leibung der Offnung hervor Im Wandfeld oberhalb des Bogens ist noch das kleine rundbogige Fenster der ehemaligen Aussenwand erhalten Oberhalb der Bogenscheitel der Blendarkaden reichen die senkrechten Seitenwande noch ein gutes Stuck weiter aufwarts bis sie nahtlos in das angespitzte Tonnengewolbe des Schiffs ubergehen Etwa in Hohe der Bogenansatze gibt es auf jeder Seite zwei rechteckige Wandnischen in grosseren Abstanden und untereinander versetzt Dazu gehoren etliche etwa faustgrosse kreisrunde Locher die ungleichmassig uber das Gewolbe verteilt sind Sie sollen akustischen Gefassen wie Amphoren aus Terrakotta entsprechen die man zur Verbesserung der Akustik in romischen Theatern eingemauert hat 3 Die Vierungswand wird fast in ganzer Breite von dem rundbogigen Triumphbogen geoffnet Der Bogenscheitel liegt etwas uber demjenigen der Blendarkaden Der halbkreisformige Bogen ist einfach abgestuft Der innere Bogenlauf besteht aus einem machtigen Rundstab mit halbkreisformigem Querschnitt Dieser ruht auf halbrunden alten Diensten die von figurlich skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern gekront sind nbsp Kirche Seitenschiff nach WestenIn der Westwand sind das Hauptportal und ein grosses Fenster mit angespitztem Rundbogen und aufgeweiteten Gewanden ausgespart Das Portal besteht aus einer ausseren Offnung mit hohem Stichbogen und einer inneren deutlich hoheren mit einem flachen Stichbogen Das Fenster wurde im 14 Jahrhundert auf diese Form und Grosse verandert Die Wande oberhalb der Arkadenbogen und das Gewolbe des Hauptschiffs sind uppig mit Fresken begemalt siehe separaten Abschnitt Das nordliche dreijochige Seitenschiff wurde nachtraglich an die bis dahin einschiffige Kirche angebaut und durch gebrochene Offnungen mit dem Hauptschiff und dem Querschiff verbunden Die Pfeilerkerne zwischen den Schiffen wurden zum Seitenschiff hin verstarkt um dort die spitzbogigen Gurtbogen und die Kreuzrippen aufsetzen zu konnen Sie werden etwa in Hohe der oberen Schaftringe der Dienste in den Arkadenoffnungen mit einem schmalen Kampferprofil abgeschlossen Den Pfeilern gegenuber stehen rechtwinklige Wandpfeiler in gleicher Hohe und werden mit kraftigeren Kampfern bekront welche dieselbe Aufgabe ubernehmen Die Wandpfeiler stehen auf etwa einen Meter hohen breiteren Sockeln Analog zu den Pfeilerverstarkungen und Wandpfeilern sind in den Ecken der Kopfwande des Seitenschiffs fast quadratische Wandpfeiler mit halbiertem Querschnitt eingestellt die nur Rippenbogen tragen nbsp Kirche Schlussstein im SeitenschiffLediglich das zweite und dritte Joch des Seitenschiffs werden von einem spitzbogigen Kreuzrippengewolbe mit kraftigen profilierten Rippen uberdeckt Die Joche werden durch kantige spitzbogige Gurtbogen getrennt Die Schlusssteine sind mit Wappen geschmuckt die in den Zwickeln noch von gemalten Ornamenten umgeben sind Im ersten Joch werden in einem Kreuzgratgewolbe durch Bemalung die Rippen vorgetauscht In jedem der drei Joche ist in der Aussenwand jeweils ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart dessen Scheitel bis knapp unter die Schildbogen reicht Die Fensterbankunterkanten liegen etwa auf halber Wandhohe Die ostlich Stirnwand des Seitenschiffs wird von einer breiten Turoffnung mit einem Stichbogen durchbrochen In der westlichen Wand ist ein grosseres rundbogiges Fenster ausgespart Querhaus Bearbeiten nbsp Kirche Schlussstein im Seitenschiff nbsp Kirche Triumphbogen zum ChorDas Querschiff und die Vierung weisen eine ausgebildetere Architektur auf Die vier grossen Arkaden der Vierung reichen kaum auf zwei Drittel der Hohe des Hauptschiffs und besitzen einfach abgestufte Bogenlaufe an der Nord Ost und Sudwand nur auf der zur Vierung weisenden Seite Die Triumphbogen unter der westlichen und ostlichen Wand werden von machtigen Rundstaben in halbkreisformigem Querschnitt unterstutzt Die inneren Bogenlaufe stehen auf acht alten Diensten die von bemerkenswerten Figurenkapitellen aber auch von Blattkapitellen mit kraftigen Kampfern gekront sind Die ausseren Bogenlaufe stehen auf den Kanten der quadratischen und kreuzformigen Pfeilerkerne und werden von Kampfern in Hohe der Kapitellkampfer abgedeckt Eine auf Trompen errichtete Kuppel uberwolbt die Vierung Die Querschiffarme werden von Tonnengewolben uberdeckt Allein im nordlichen Querhausarm ist die kleine Kapelle aus einer halbkreisformigen Apsis mit Halbkuppelkalotte erhalten in deren Achse ein kleines rundbogiges Fensterchen ausgespart ist Im sudlichen Querhausarm hat man die ehemalige Kapelle in ein grosseres rundbogiges Fenster umgebaut Auf der sudlichen Giebelwand ist knapp unter dem Gewolbescheitel ein kleineres rundbogiges Fenster ausgespart Alle diese Fenster besitzen stark aufgeweitete Gewande Auf der Giebelwand ist am ostlichen Rand eine rundbogige Turoffnung angelegt deren rechteckige Tur weiter zuruckliegt und von einem waagerechten Sturz uberdeckt wird Die Tur fuhrte ehemals in den Kapitelsaal von dem nur noch die West und Nordwand mit den erhaltenen Fenster und Turdurchlassen bestehen Unter Verwendung dieser Reste hat man wahrscheinlich im 19 Jahrhundert eine kurzere Sakristei erbaut nbsp Kirche nordl Querschiffarm mit Kapelle nbsp Kirche Trompenkuppel der Vierung nbsp Kirche sudl Querschiffarm Tur zur SakristeiChor Bearbeiten nbsp Kirche Chor NordseiteDer etwas nach Norden achsenversetzte Chor ist wahrscheinlich um das 17 Jahrhundert aus altem Baumaterial wiedererrichtet worden Dabei sind durchaus Abweichungen von der ursprunglichen Ausfuhrung nicht ausgeschlossen Der Chor besteht aus einem ganz kurzen rechteckigen Joch mit Tonnenwolbung und der halbrunden Apsis mit Halbkuppelkalotte Die Chorwande gliedern sich in eine Arkatur aus einer mittleren und grosseren und je zwei kleinere Arkaden zu beiden Seiten Die ausseren sind geschlossene Blendarkaden die inneren drei enthalten je ein rundbogiges Fenster mit aufgeweiteten Gewanden Die Arkadenbogen stehen auf Rundsaulen mit schlichten Blattkapitellen und kaum vortretenden Kampferplatten Im Kuppelbereich knapp uber der mittleren Arkade ist ein aus dem Barock stammendes weisses Stuckrelief angebracht dass den heiligen Geist symbolisiert Um eine schwebende Taube gruppieren sich vier Engel das Ganze wird von einem Strahlenkranz umschlossen siehe Bild im Abschnitt Fresken im Chor Skulptur und Inventar Bearbeiten Kapitelle nbsp Kirche Kapitell Sundenfall am Baum der ErkenntnisDie Kapitelle der Bundelpfeiler der Vierung zeigen teilweise bemerkenswerte Skulpturen Ein Kapitell widmet sich der sog Geschichte vom Sundenfall im Paradies Adam und Eva stehen beiderseits des Baums der Erkenntnis um den sich die Schlange windet Von ihr erhalt Eva die verbotene Frucht die sie in der rechten Hand halt Ein weiteres Kapitell prasentiert eine mythische Szene Zwei geflugelte Pferde halten mit Menschenhanden eine Schlange mit zwei Beinen Zwischen den Pferden baumen sich zwei Hunde auf Ein Kapitell zeigt an den Ecken je einen Vogel der etwas im Schnabel halt entweder einen Pelikan der ein Stuck seiner Brust herausgerissen hat ein Symbol fur Tod und Auferstehung oder einen Adler mit Beute im Schnabel ein Symbol fur Christus der Seelen zum Himmel emporhebt 4 oder fur den Teufel der Seelen raubt wie es bei manchen Kirchenvatern geschrieben steht 5 das Pelikanmotiv wird ausfuhrlich im Physiologus erklart Zwei Kapitelle zeigen Masken uber Blatt und Rankenwerk Aus dem Mund eines Gesichts wachsen Ranken ein anders tragt eine Krone und wird von zwei Speeren flankiert Daruber hinaus gibt es etliche schlichte Blattkapitelle Kapitelle der Kirche nbsp Vierung SO Ecke nbsp Vierung NO Ecke nbsp Vierung SW Ecke Adler nbsp FabelwesenInventar der Kirche nbsp Kirche Christuskopf von Lavaudieu Replik Original 12 Jh in LouvreAm nordlichen Pfeiler zwischen Joch 1 und 2 hangt eine Vitrine in der sich der Christuskopf von Lavaudieu eine Replik aus Eschenholz befindet Das Original aus dem 12 Jahrhundert ebenfalls aus Eschenholz wird im Louvre aufbewahrt Der Kopf war Teil eines Kruzifixes das von den Nonnen verehrt wurde Im 16 Jahrhundert zur Zeit der Religionskriege hat man den Kopf abgetrennt er befand sich aber weiterhin in der Kirche Erst in der Revolution hat man die Skulptur endgultig getrennt und verkauft Das Haupt konnte von einem Sammler namens Doucet erworben werden der ihn dem Louvre ubereignete Der Rumpf befindet sich im Museum The Cloisters in New York Die Replik des Kopfes hat der Bildhauer Simone Bouchet gefertigt und der Kirche Saint Andre gespendet Im nordlichen Querschiff hangt ein Olgemalde aus dem 16 Jahrhundert Dargestellt ist Das Martyrium der heiligen Ursula und der Jungfrauen in Koln am Rhein Im Seitenschiff stehen eine Pieta aus dem 16 Jahrhundert flankiert von zwei Heiligenskulpturen und Skulpturen Johannes des Taufers mit seinem Lamm und des heiligen Andreas an einem X formigen Kreuz Andreaskreuz genannt Oberhalb der Tur zum Kreuzgang sind die Statuen des heiligen Paulus mit einem Sabel und des heiligen Benedikt ausgestellt Neben dem Eingang findet man eine grosse Statue des heiligen Andreas nbsp Pieta 16 Jh nbsp Martyrium der Hl Ursula in Koln Olgemalde 16 Jh nbsp Martyrium des Hl Andreas 18 Jh nbsp TaufbeckenKreuzgang und seine Skulptur Bearbeiten An die Sudwand des Kirchenschiffs grenzt der kleine bescheidene romanische Kreuzgang dem die um das Obergeschoss verlaufende Holzgalerie eine rustikale Note verleiht Zwischen den die Dachkonstruktion tragenden Holzstutzen sind Brustungen aus Holzfachwerk eingefugt das mit Ziegelsteinmauerwerk ausgefacht ist Der Grundriss bildet ein annahernd regelmassiges Rechteck Statt einer steinernen Einwolbung wird der Kreuzgang lediglich mit einer einfachen Holzbalkendecke uberdeckt Das Obergeschoss wird mit einem umlaufenden Pultdach uberdeckt welches mit roten Hohlziegeln in romischem Format eingedeckt ist Die kleinen abwechselnd einfachen oder gekoppelten in der Westgalerie ausschliesslich gekoppelten Saulchen tragen Rundbogen mit sauber zugerichteten Bogensteinen deren Kanten fein profiliert sind Die monolithischen Saulen stehen uberwiegend auf klassischen mit zwei wulstigen Rundstaben und kleinen Hohlkehlen profilierten Basen die von rechteckigen Plinthen unterlegt sind Einige Saulenschafte sind mit Spiralwindungen oder mit Flechtwerkornamenten geschmuckt Die Kapitelle sind durchweg schlicht gestaltet Uberwiegend sind es Blattkapitelle zwischen die einige Figurenkapitelle eingestreut sind Die merkwurdigsten befinden sich in der Nordgalerie entlang der Kirche Dargestellt werden unter anderem Eine doppelschwanzige Sirene ein Egel mit ausgebreiteten Flugeln die Rechte zum Segensgestus erhoben ein Lowe mit kugelformigen Augen langgewandete und gegurtete Personen mit Kapuzen vielleicht Monche tragen verschiedene Gegenstande wie ein Kreuz und einen Kelch ein vierbeiniges Monster hundeartig Masken in grobem Rankenwerk ein vierbeiniges Monster mit gegabeltem Schwanz nbsp aus Nordgalerie nach Suden nbsp Westgalerie vor Nachbargebaude nbsp Ostgalerie nach Norden nbsp Ostgalerie Offnungen zum ehem Kapitelsaal nbsp Kapitell Luxuria saugt 2 SalamanderVon besondere Bedeutung ist eine originelle Version des alten Themas der Luxuria mit den Schlangen an der Brust Die Frau stillt hier zwei Salamander die aus dem Mund eines auf der Kapitellruckseite kauernden Mannes des Geizigen kriechen der an der um den Hals hangenden Borse zu erkennen ist Die Korper der Salamander mit fast handahnlichen Fussen winden sich um die Kapitellseiten Die Darstellung ist recht grob etwa im Vergleich zu einem Kapitell von Blesle wo dasselbe Thema mit grosser Geschicklichkeit behandelt ist Unklar ist warum gerade dieses Symbol doppelter Lasterhaftigkeit Geiz und Unzucht an diesem Ort gewahlt worden ist Einige Kapitelle der Westgalerie und die Saulen auf denen sie ruhen wurden anscheinend in sehr fruher Zeit ausgebessert Die meisten Kapitelle der Sudgalerie wurden im Zuge einer Restaurierung uberarbeitet Der ehemalige Kapitelsaal im Anschluss an den sudlichen Querhausarm erstreckte sich noch ein Stuck weiter nach Suden als die heutige Sakristei Sie umfasste jedenfalls noch die letzte der drei erhaltenen ziemlich niedrigen aber eindrucksvollen Arkaden die sich zur Ostgalerie des Kreuzgangs offnen In den drei rundbogigen Wandnischen sind Archivolten eingestellt von denen die der Kirche am nachsten liegende breiter und hoher ist als die beiden anderen Ihre Bogen bestehen aus wulstigen Rundstaben die auf kurzen Saulen ruhen und sind von stark verwitterten Kapitellen mit pflanzlichen Ornamenten gekront deren Ranken sich teilweise spiralformig aufrollen Ihr Stil weicht deutlich ab von denen des Kreuzgangs oder der Kirche Die ausladenden profilierten Kampferplatten reichen uber die die Nischen trennenden Wandpfeiler hinweg Unter der grosseren Archivolte befindet sich eine Doppeloffnung die von einem schmucklosen Bogenfeld uberfangen wird welches zentral von einem Saulenpaar mit Kapitellen unterstutzt wird In der Ostgalerie gibt es noch zwei weitere Offnungen eine rundbogige Tur etwa in Galeriemitte zu der einige Stufen hinabfuhren und eine weitere Tur in Nahe des Refektoriums uber die man einst in heute nicht mehr erhaltene Raumlichkeiten gelangte und die heute ins Freie fuhrt Etwa in der Mitte der Nordgalerie befindet sich die Tur zum Hauptschiff der Kirche die uber zwei Stufen aufwarts erreicht wird Ihre rechteckige Offnung wird von gotischen Profilen umfasst die in Sturzmitte leicht angespitzt sind Die Westgalerie besitzt in der Mitte ein grosseres Feld das mit einem Korbbogen uberspannt wird In deren Aussenwand die eigentlich zum Nachbargebaude gehort offnet sich ein breiter Gang der innerhalb des Gebaudes nordwestlich abschwenkt und in der zum Dorfplatz weisenden Aussenwand endet Dass der breite Zugang schon in der grosseren Bogenoffnung der Westgalerie Berucksichtigung fand deutet auf ein hoheres Alter dieses Durchgangs hin Die Sudgalerie weist an ihrem westlichen Ende eine Tur zum anschliessenden Refektorium auf Im Obergeschoss der Ostgalerie befindet sich ungefahr in der Mitte der Ostwand eine Tur die auf eine steinerne Aussentreppe fuhrt die sich an die Wand des Erdgeschosses anlehnt Ein Stuck weiter sudlich ist ein grosseres Fenster ausgespart Diese Tur und das Fenster gehorten einmal zu den ehemaligen Konventsraumen im Obergeschoss des Ostflugels die bis auf die Wand zum Kreuzgang allesamt verschwunden sind Im Obergeschoss der Nordgalerie findet man die Fenster der Sudwand des Kirchenschiffs Die Aussenwand der Westgalerie gehort wieder zum Nachbargebaude In ihr sind mehrere Fenster und eine Turoffnung ausgespart Die Offnungen in beiden Geschossen dieser Wand deuten darauf hin dass das recht grosse Nachbargebaude zu den Abteigebauden in enger Beziehung stand Die Vorstellung dass in diesem Haus Kanonissen eigene Wohnungen besassen ist durchaus plausibel Kreuzgangkapitelle nbsp Monche tragen Kreuz u Kelch nbsp Engel mit Segensgestus nbsp Sirene mit Doppelschwanz nbsp Lowe mit Kugelaugen nbsp Saulchen mit Flechtornament nbsp Masken mit Ranken nbsp Lowe nbsp KreuzgangarkaturRefektorium Bearbeiten Inneres Bearbeiten nbsp Refektorium Blick nach Osten FreskoDer als Refektorium bezeichnete Raum im Suden des Kreuzgangs hat nahezu die gleiche Grundrissausdehnung wie das Hauptschiff der Kirche und birgt einen schonen geraumigen Saal Er wird von einem leicht angespitzten Tonnengewolbe uberdeckt dessen Wolbung nahtlos aus den Wandoberflachen ubergeht Die Nordwand wird durch eine vierfache Blendarkatur gegliedert die ein Stuck neben der Tur beginnt und bis knapp vor die Giebelwand reicht Die Arkadennischen beginnen etwa einen Meter uber dem Boden Die halbkreisformigen Bogen mit rechtwinkliger Bogenkante stehen auf Saulchen mit Blattkapitellen kraftigen profilierten Kampfern profilierten Basen und rechtwinkligen Plinthen Die Endbogen ruhen auf den Wandecken mit Kampfern wie bei den Saulen Die Sudwand wird dominiert durch drei rundbogige Fenster deren Leibungskanten abgestuft und deren Gewande weit ausgeschragt sind Zwischen den Fenstern sind zwei rundbogige Nischen eingelassen deren Brustungen ungleich hoher angeordnet sind In der Westwand ist ein hoch gelegenes Rundbogenfenster mit weit ausgeschragten Gewanden ausgespart Die Kante der steil abgeschragten Fensterbank liegt etwa in halber Wandhohe Im unteren Wandbereich sind drei tiefe Nischen angeordnet die von Stichbogen uberdeckt und von schlanken Wanden getrennt werden Die sind mit schmiedeeisernen Gitterturen ausgerustet Hier wurde einmal wertvolles Inventar verschlossen Die Ostwand wird von einem beachtenswerten Fresko geschmuckt Siehe separaten Absatz In einer der Nischen der Sudwand ist der Korpus eines grossen Kruzifixes ausgestellt Auf einer Kommode steht die Statue eines Bischofs mit Mitra und Krummstab An der Westwand hangt eine bemalte Skulptur die offensichtlich den segnenden Gottvater darstellt Sein Torso ragt mit weit ausgebreiteten Armen aus einem Wolkenknauel hervor die Rechte entbietet den Segensgestus das langbartige Haupt ist frontal mit leichter Wendung nach rechts dargestellt Der Oberkorper wird von einer weit geschlungenen Ranke umfasst Aussen vor dem ostlichen Giebel des Refektoriums fuhrt eine Treppe hinunter in einen dunklen Kellerraum mit den gleichen Grundrissmassen wie das Refektorium daruber Er wird ebenfalls mit einem angespitzten Tonnengewolbe uberdeckt Es handelt sich vermutlich um den Hauptvorratsraum des Klosters Refektorium nbsp Sudwand nbsp Westwand mit vergitterten Nischen nbsp Skulptur segnender Gottvater nbsp Korpus eines KruzifixesAussere Gestalt Refektorium Bearbeiten nbsp Refektorium Ostgiebel Relikte von AnbautenDer lang gestreckte Kubus des Refektoriums wird mit einem Satteldach uberdeckt mit etwa 20 Grad Neigung und einer Eindeckung mit roten Hohlziegeln im romischen Format Die Sudwand wird gegliedert von vier kraftigen Strebepfeilern zwischen denen zentriert vier Rundbogenfenster ausgespart sind In der Westwand ist ein grosseres Rundbogenfenster weit hoher angeordnet Die ostliche Giebelwand zeigt in der Hohe Konturen eines ehemals tiefer anschliessenden Satteldachs Im unteren Bereich weisen abgehende verschieden hohe Wandstucke auf einen ehemaligen Anbau hin Aussenbereich Bearbeiten Uberreste des Ostflugels der Konventsgebaude Bearbeiten Ostlich der Ostgalerie des Kreuzgangs zeigen sich noch Uberreste des ehemaligen zweigeschossigen Ostflugels der Konventsgebaude und deren Nachfolgebauten nbsp Reste des ehem Ostflugels daruber Vierungsturm nbsp Ostwand des Kreuzgangs nbsp Gebaudereste zwischen Abtei und Wehrmauer nbsp Aussentreppe an Ostwand des KreuzgangsWehrbauten Bearbeiten nbsp Wehrbauten sudostl der Abtei vielleicht ehemaliger DonjonDas ehemals befestigte Dorf ein so genanntes Castrum war rundum mit einer Wehrmauer umgeben die im Sudosten unterhalb der Abtei bis zum Talgrund hinunterreichte Diese heute noch gewaltig und hoch erscheinende Wehrmauer wird im Teilabschnitt gegenuber dem ostlichen Giebel des Refektoriums noch ein beachtliches Stuck hoher und reicht fast bis zur Hohenlage der Traufen der Ostgalerie des Kreuzgangs Die untere Halfte dieses hoheren Teils der Wand ist mit drei kraftigen Strebepfeilern verstarkt in der stark uberwachsenen oberen Halfte sind rechteckige Fensteroffnungen ausgespart Dieses hohe Gebilde erinnert sehr an die Aussenwand eines ehemaligen Donjons Im Bereich zwischen Wehrmauer und dem ehemaligen Ostflugels der Abtei trifft man auf Grundmauern und Keller verschiedener verwinkelter Raumlichkeiten die teilweise noch hoch aufragen Diese beachtlichen Uberreste lassen an ein kleines Chateau fort im Kontakt zur nahen Abtei denken Es bestand im Mittelalter fur die Bewohner der Abtei und deren Bedienstete sicher ein Bedurfnis sich im Falle kriegerischer Belagerungen in den Schutz eines Donjons zuruckziehen und dabei ihrem Gotteshaus nahe sein zu konnen Fresken BearbeitenFresken der Kirche Bearbeiten Reste im Seitenschiff Bearbeiten nbsp Seitenschiff Freskenreste auf QuerschiffwandAuf der Wand zum Querschiff und auf der Scheidewand im 3 Joch sind Uberreste von Fresken erhalten die die altesten der Kirche sein sollen Sie werden auf das 11 Jahrhundert datiert 3 Dargestellt wird Das jungste Gericht mit seinen Verurteilten und ein schwarzer Teufel Wenn die Datierung stimmt deutet sie auf eine sehr fruhe Erbauung des Seitenschiffs gegen Ende des 11 Jahrhunderts hin Fresken im Chor Bearbeiten Die Chorwolbung war einmal vollstandig ausgemalt Davon zeugt noch ein kleinerer Rest auf dem ein Kopf mit Nimbus zu erkennen ist Die Wolbungsflache oberhalb der Wolbungsansatze ist einfarbig hellbeige getont Bruchstucke von Fresken vom 12 bis 18 Jahrhundert sind auf den Arkaden deren Nischen und Fenstergewande erhalten Neben Personen aus dem Evangelium sind vor allem Ranken und Blumenfriese vereinzelt Engel zu sehen Die Bedeutung der Gebilde mit Schriftbandern in den beiden Blendarkaden ist nicht bekannt Die lateinischen Inschriften sind weitgehend vergangen Auf einem liest man noch ORA PRO NOBIS Links des Altars ist gut sichtbar ein farbiges Wappen zu sehen das als jenes der Familie Montboissier Beaufort Canhilac gilt nbsp Trauerband mit Wappen nbsp Mitte nbsp nordl Blendarkade nbsp Chor BlendarkadeFresken im Hauptschiff Bearbeiten nbsp Fresko Ostwand gesamtDas Hauptinteresse an der Abteikirche von Lavaudieu gilt den zwischen 1965 und 1980 freigelegten und restaurierten Fresken auf dem grossen Bogenfeld der Vierungswand den oberen Zonen der Seitenwande mit Teilen der Gewolbeflachen und seitlich des Fensters der Westwand Teile dieser Malereien wurden durch eine Inschrift auf 1315 datiert und sind wahrscheinlich auf Anordnung der Oberin von Comps Louise von Vissac angefertigt worden 3 nbsp Fresko 1 Joch Blendarkade Sudwand mit Begrabnis Liste nbsp Fresko 1 Joch Blendarkade Sudwand nbsp in Gewolbemitte Christus in der MandorlaAuf der Wand uber dem Triumphbogen der Vierung ist in der Mitte eine Kreuzigungsgruppe mit Christus am Kreuz Maria und Johannes dem Taufer dargestellt Am unteren Bildrand wird die Gruppe von Monchen und Abten begleitet unter ihnen wahrscheinlich auch der heilige Robert der Grunder der Abtei Ein Monch unten links wendet sich einer kleineren Person zu der aus dem Mund ein undefinierbares Gebilde entstromt Es konnte sich um eine Damonenaustreibung handeln Die Kreuzigung wird von kleineren Szenen flankiert insbesondere links oben die Beisetzung der Jungfrau Maria die von Aposteln umringt und von Gott empfangen wird und rechts das Martyrium des heiligen Andreas des Kirchenpatrons der statt an dem gewohnten Andreaskreuz in X Form an einem lateinischen Kreuz hingerichtet wird das der Kunstler horizontal aufstellte mit dem Querbalken in die Erde gerammt Drei Schergen binden auf Kommando eines vierten den Todgeweihten an Unterarmen und Unterschenkeln an das Kreuz Unmittelbar unter der grossen Kreuzigungsgruppe ist genau mittig eine helle runde Scheibe dargestellt Dieser streben auf beiden Seiten zwei Engel mit weit gespreizten Flugeln entgegen und tragen etwas nicht Definierbares in den Handen Auf der gegenuber liegenden Westwand befindet sich die Verkundigungsszene auf einer Seite des Fensters ist der Erzengel Gabriel auf der anderen die Jungfrau Maria zu erkennen sie gehoren zu den gelungensten der Wandmalereien Auf beiden Seiten des Hauptschiffs erstrecken sich knapp uber den Arkadenbogen zwei breite durchlaufende waagerechte Bander die quadratische und rechteckige Felder mit verschiedenen Szenen enthalten Die Bander werden oben von einem rot gelben Streifen und unten von zwei rot gelben Streifen begrenzt Dazwischen befindet sich ein breiterer Streifen der mit geometrischen Ornamenten dekoriert ist Die Bander enden jeweils mit einem dreidimensional gemalten Vorhang und werden auch von einigen Vorhangen unterbrochen Darauf folgen die vier Evangelisten im byzantinischen Stil jeder ist an einem Pult sitzend bei der Niederschrift der Evangelien dargestellt Zwischen den Evangelisten reihen sich auf der Nordseite funf Szenen aus der Passion Christi auf Geisselung Kreuztragung Kreuzigung Kreuzabnahme und Beweinung Christi Besonders beachtenswert ist etwa in der Mitte der Sudwand eine allegorische Darstellung der Schwarzen Pest Sie hat die Gestalt einer verschleierten Frau und schleudert mit beiden Handen die Pestpfeile auf die Menschen die links und rechts zu Boden sinken Papst Bischof Kanoniker Monch Nonne niemand bleibt verschont Das Bild links davon zeigt auf kariertem Untergrund einen Abt mit Krummstab dem eine vornehm gekleidete Dame gegenubersteht und eine zweite sich zu ihm in Ehrerbietung herabneigt Vielleicht handelt es sich um Judith d Auvergne die im Priorat von Comps empfangen wurde Das Bild rechts der Pestszene zeigt einen thronenden Christus der eine schwarz gekleidete Nonne segnet Der Text darunter teilt das Alter der Bildfolge mit Im Jahre 1315 habe ich Louise de Vissac nach vorheriger Beratung mit meinen Mischwestern Guter dieser Kirche verkauft um vom Erlos diese Fresken malen zu lassen 3 Nach einem weiteren Vorhang ist die Erhebung von Maria Magdalena zu den sieben Gebetszeiten durch Engel dargestellt In die Bildfolgen eingestreut sind insgesamt vier rechteckige Nischen im Hochformat die zur Verbesserung der Raumakustik beitragen sollen Die Gewolbeflache zwischen den Bandern weist einen Untergrund auf der in gelblichen bis grauen Tonen gefarbt ist Darauf sind kleine dunkelfarbene Sterne eingestreut Etwa in Gewolbemitte ist ein grosser preisender Christus in der Mandorla zu sehen der auf seinem Schoss ein geoffnetes Buch prasentiert auf dem in lateinischen Majuskeln zu lesen ist EGO SUM VIA VERITAS Ich bin der Weg die Wahrheit Joh 14 6 EU Auf der Sudwand des Hauptschiffs und auch im Chor ist in mittlerer Arkadenhohe ein breites schwarzes Band ein Trauerband frz Litre funeraire mit den Familienwappen der verstorbenen Abtissinnen von denen Guerin de Lugeac und Le Long de Chenhilac zu erkennen sind 3 Es wird auch als Trauerflor bezeichnet Freskenbander nbsp Sudwand Vorhang Bischof empfangt Nonne Judith nbsp Sudwand Die schwarze Pest Christus segnet Nonne nbsp Sudwand Erhebung Maria Magdalenas durch 2 Engel nbsp Nordwand v l Evangelist Vorhang nbsp Nordwand v l Geisselung Kreuztragung und Kreuzigung nbsp Nordwand v l Kreuzigung und Kreuzabnahme nbsp Nordwand Kreuzabnahme und Beweinung Evangelist Vorhang nbsp Sudwand Begrabnis Liste mit Familienwappen im HauptschiffFresken im Refektorium Bearbeiten Die Ostwand des Refektoriums circa 5 50 Meter breit und 6 Meter hoch wird von einem beachtenswerten Fresko bedeckt Der untere Abschluss ist rechteckig der obere entspricht der Kontur der angespitzten Tonnenwolbung nbsp Linke Bildunterschrift nbsp Refektorium Ostwand Fresko gesamt Die Wandmalerei wird durch Bander eingefasst und einmal waagerecht unterteilt Die Bander sind mit Rankenornamenten auf dunklem Grund geschmuckt und durch gelb rote Streifen begrenzt Eine gewaltige Majestas Domini beherrscht das obere Feld Christus entbietet mit der Rechten den Segensgestus ahnlich einer Schwurhand und halt mit der Linken ein T formiges Zepter welches er auf der Thronlehne abstutzt Das Gesicht ist fast unkenntlich geworden Seinem Nimbus fehlt das sonst ubliche Kreuz stattdessen quellen beidseitig des Hauptes flugelahnliche Strukturen hervor Auf dem wuchtigen Thron mit kraftigen gepolsterten Armlehnen ist ein helles Tuch ausgebreitet das fast bis zum Boden reicht Das kreisformige Gebilde hinter dem Rucken Christi konnte eine hohe Lehne sein die grosse Ahnlichkeit mit einem Strahlenkranz aufweist Die nackten Fusse Christi ruhen auf dem rechtwinkligen Kubus eines Bankchens Der Oberkorper ist im Verhaltnis zu den Beinen ungewohnlich klein geraten Ein Freskomaler stand stets unter dem Druck dass ihm der Putz nicht austrocknen durfte Es wird daher vermutet eine Fehleinschatzung des Kunstlers zu Beginn der Arbeit am unteren Teil des Bildnisses habe zu den nicht ausgewogenen Proportionen gefuhrt 1 Die Evangelistensymbole besitzen alle Nimben und gespreizte Flugel links oben Matthaus als Mensch mit Schriftrollen darunter Markus ein Lowe mit einem Buch in den Krallen links oben Johannes als Adler mit einem Buch und darunter Lukas der Stier dessen vordere Gliedmassen nicht erhalten sind Man kann aber noch ein Stuck eines Buches erkennen Alle stehen auf wellenformigen Wolken Im unteren lang gestreckten Feld erkennt man in der Mitte die auf einem Thron sitzende Muttergottes die ihre geoffneten Hande aufwarts gerichtet halt Sie tragt eine Krone die ein Kopftuch uberdeckt Hinter ihrem Haupt breitet sich ein goldener Nimbus aus Maria als gekronte Konigin verkorpert in ihrer hieratischen strengen Haltung zugleich die Ecclesia die Personifikation der Kirche Auf dem gepolsterten Thron liegt wieder ein Tuch das bis fast auf den Boden reicht und auf dem ihre nackten Fusse ruhen Uber der rechteckigen Ruckenlehne liegt ein Tuch in lockerem Faltenwurf Der Thron wird flankiert von zwei stehenden sich mit einer Hand auf der Ruckenlehne abstutzenden Engeln mit aufrecht gehaltenen Flugeln und Nimben hinter ihren Kopfen Statt einer Ruckenlehne konnte hier auch allein ein Tuch dargestellt sein welches auf einer Stange aufgereiht von den Engeln getragen wird Die Szene wird aufgelockert durch eingestreute kreisrunde helle Punkte die vielleicht den Sternenhimmel symbolisieren nbsp Majestas Domini mit vier geflugelten Wesen um 1150 Abtei Saint Fortunat Charlieu Tympanon des HauptportalsZu beiden Seiten der Muttergottes stehen die zwolf Apostel mit Nimben die ihre Gesichter Maria zuwenden Ihre Arme und Hande zeigen lebhafte Gestik einige tragen ein Buch Die nackten Fusse der Apostel und Engel schweben auf wellenartig dargestellten Wolken Interessant ist dass die Unterkanten des Faltenwurfs ihrer Unterkleidung exakt auf einer Hohenlinie verlaufen Die Farben des Freskos sind zuruckhaltend gelbes Ocker wenig Grun auberginefarbenes Violett der Oberbekleidung der Hintergrund in hellen Farbtonen Das Szenarium ist nicht unbedingt selten allerdings erinnern die uberschlanken Figuren mit ihrer strengen Gestik und Mimik starker als sonst ublich an seine byzantinischen Vorbilder In der Zeichnung der Personen kundigt sich die dem 13 Jahrhundert eigene Stilisierung an Die Entstehung dieses Freskos das grosste in der Auvergne wird um 1220 datiert 6 Emile Male hat Beziehungen zum burgundischen Tympanon von Charlieu siehe Bild und einem sehr fruhen und sehr weit entfernten Fresko von Bawit in Agypten aus dem 6 Jahrhundert hergestellt Diese Vergleiche sollen keineswegs auf eine Beeinflussung von dort hinweisen sondern lediglich auf das Bestehen eines im Orient seit alters entwickelten Themas 1 Literatur BearbeitenUlrich Rosenbaum Auvergne und Zentralmassiv Koln 1981 1989 S 166 167 Abb 76 78 Farbtafel 21 Bernhard Craplet Romanische Auvergne Wurzburg 1992 S 280 284 Bildseiten 109 115 ISBN 3 429 01463 8 Rolf Toman Die Kunst der Romanik Konemann 2004 S 387 Laissez vous conter le village de Lavaudieu Broschure aus dem Touristenburo 6 SeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Bernhard Craplet Romanische Auvergne Wurzburg 1992 S 280 284 a b c Broschure Laissez vous conter le village de Lavaudieu aus dem Touristenburo sechs Seiten a b c d e Infoblatt eine A4 Seite ohne Angabe der Urheberschaft in der Kirche ausliegend deutsch Elisabeth Lucchesi Palli Adler I Kunst In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 153 vgl Abschnitt Adler im Bestiarium des Philippe de Thaon englisch Engelbert Kirschbaum Hrsg Lexikon der christlichen Ikonographie Freiburg im Breisgau 1994 Band 1 S 73 f Rolf Toman Die Kunst der Romanik Konemann 2004 S 387 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Saint Andre Lavaudieu Sammlung von Bildern Bilder auf art roman net Bilder bei Architecture Religieuse en Occident Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Saint Andre Lavaudieu amp oldid 233513270