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Die franzosische Gemeinde Lavaudieu liegt im Departement Haute Loire in der Region Auvergne Rhone Alpes ca acht Kilometer sudostlich von Brioude Das Dorf hat 250 Einwohner Stand 1 Januar 2020 und wurde wegen seines mittelalterlichen Charakters mit dem Titel L un des plus beaux villages en France ausgezeichnet LavaudieuLavaudieu Frankreich Staat FrankreichRegion Auvergne Rhone AlpesDepartement Nr Haute Loire 43 Arrondissement BrioudeKanton BrioudeGemeindeverband Brioude Sud AuvergneKoordinaten 45 16 N 3 27 O 45 262777777778 3 4538888888889 Koordinaten 45 16 N 3 27 OHohe 438 727 mFlache 17 54 km Einwohner 250 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 14 Einw km Postleitzahl 43100INSEE Code 43117Die Senouire bei Lavaudieu Lavaudieu Handskizze von OstenInhaltsverzeichnis 1 Ortsname 2 Geographie 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Nonnenabtei Saint Andre 4 2 Uberreste der ehemaligen Befestigungsanlagen 4 3 Ortschaft 4 4 Bauerliches Museum 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksOrtsname BearbeitenDie Ortschaft bestand seit 909 1 bis 1487 unter dem Namen Comps Danach wurde sie umbenannt in Lavaudieu was von Tal Gottes abgeleitet ist und vermutlich auf das hier ansassige Kloster zuruckzufuhren ist Geographie BearbeitenLavaudieu liegt am Rande des Tals der Senouire einem Nebenfluss des Allier Der Sudostrand der Siedlung der uberwiegend von den Abteigebauden eingenommen wird liegt unmittelbar an der Kante des steil abfallenden Talhangs Die zustandige Prafektur Le Puy en Velay liegt knapp 60 Kilometer sudwestlich Die Gemeinde ist assoziiert im Regionalen Naturpark Livradois Forez Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2017Einwohner 258 242 229 237 238 225 228 243Quellen Cassini und INSEESehenswurdigkeiten BearbeitenNonnenabtei Saint Andre Bearbeiten nbsp Gestell zum Beschlagen von Pferden Ochsen und Kuhen nbsp Menhir Roche Seule Das im 11 Jahrhundert fur Nonnen gegrundete ehemalige Priorat Saint Andre von Comps spater von Lavaudieu wurde 1718 zur Abtei ernannt Sie blieb als einzige romanische Abtei in der Auvergne von den Verwustungen der Franzosischen Revolution 1789 und danach weitgehend verschont Der Ostflugel der Abtei ist allerdings nur unvollstandig erhalten Der rustikal wirkende Kreuzgang mit seinen Holzbalkendecken und den holzernen Galerien des zweiten Geschosses ist bekannt fur seine schlichte archaische Kapitellskulptur Von Bedeutung sind die Wandmalereien der italienischen Schule des 14 Jahrhunderts in der Kirche die von 1965 bis 1980 freigelegt worden sind Den hochsten kunsthistorischen Rang nimmt das Fresko auf der Ostwand des so genannten Refektoriums ein das grosste zusammenhangende in der Auvergne Auf Grund besonderer Eigenheiten in der Stilisierung der Malerei die aus dem 13 Jahrhundert bekannt sind wird die Entstehung diesem zugeordnet 2 nbsp Auberge l Abbaye nbsp Remisen und Scheunen im Zentrum nbsp Chorhaupt Abteikirche hinter Wehrmauern nbsp Mittelschiff Abteikirche nbsp Kreuzgang der Abtei nbsp Refektorium mit FreskoNaheres siehe separater Artikel Abtei Saint Andre Lavaudieu Uberreste der ehemaligen Befestigungsanlagen Bearbeiten Die Ortschaft war im Mittelalter ein Castrum ein befestigtes Dorf das von einer machtigen Wehrmauer eingeschlossen war von der noch beachtliche Uberreste erhalten sind vor allem auf der sudostlichen zur Senouire weisenden Seite des Dorfes Die Hauptstrasse der Siedlung fuhrte durch befestigte Portale die sicher mit Fallgattern ausgestattet waren Le Portail Bas Das untere Portal wurde 1953 entfernt und im Jahr 2000 wieder rekonstruiert Auf der Sudostseite des Castrums reichen die hochsten Teile der Wehrmauern bis hinab auf den Talgrund und bilden dort auch heute noch eine Absturzsicherung des steilen Talhangs und der Gebaude der Abtei und verhindern deren Unterspulung im Falle von Hochwasser des Flusschens Diese heute noch gewaltig und hoch erscheinende Wehrmauer wird im Teilabschnitt gegenuber dem ostlichen Giebel des Refektoriums noch ein beachtliches Stuck hoher und reicht fast bis zur Hohenlage der Traufen der Kreuzgangostgalerie Die untere Halfte dieses hoheren Teils der Wand ist mit drei kraftigen Strebepfeilern verstarkt in der stark uberwachsenen oberen Halfte sind rechteckige Fensteroffnungen ausgespart Dieses hohe Gebilde erinnert sehr an die Aussenwand eines ehemaligen Donjons Im Bereich zwischen Wehrmauer und dem ehemaligen Ostflugels der Abtei trifft man auf Grundmauern und Keller verschiedener verwinkelter Raumlichkeiten die teilweise noch hoch aufragen Diese beachtlichen Uberreste lassen an ein kleines Chateau fort im Kontakt zur nahen Abtei denken Es bestand im Mittelalter fur die Bewohner der Abtei und deren Bedienstete sicher ein Bedurfnis sich im Falle kriegerischer Belagerungen in den Schutz eines Donjons zuruckziehen und dabei ihrem Gotteshaus nahe sein zu konnen nbsp wirkt nicht bewohnt nbsp Alte EisenbeschlageWehrmauern Befestigungsanlagen nbsp Le Portail Bas nbsp Abteigarten hinter Wehrmauer nbsp Wehrmauern im Talgrund nbsp Wehrmauern im Talgrund vielleicht Reste eines Donjon nbsp Wehrmauern vor dem Refektorium nbsp Wehrmauer sudlich der Abtei nbsp Tur in der Wehrmauer nbsp Hinter der Wehrmauer rechts fuhrt eine Treppe zum Dorfplatz nbsp Weinlaube mit BrunnenOrtschaft Bearbeiten nbsp Laden Am DorfplatzDie Bebauung weist zwei unterschiedliche Bauweisen auf Die altere besteht aus der geschlossenen meist zweigeschossigen Bebauung die sich innerhalb der ehemaligen Wehrmauern um die Abteigebaude herum entwickelt hat deren alteste Gebaude bis ins Mittelalter zuruckreichen Da nahezu jede Familie in der Landwirtschaft tatig war gab es fur Garten und gar Felder keinen Platz Die bestellten Felder lagen ausserhalb der Wehrmauer Die zu den Strasschen und Gassen weisenden Fassaden wurden aus ortlichem Bruchstein gemauert Im 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts schloss sich daran im Suden und Westen eine freistehende leicht aufgelockerte meist zweigeschossige Bebauung an Strassenseitig befand sich das Wohngebaude an das sich winkelformig die Nutzgebaude anschlossen Hier gab es auch landwirtschaftlich genutzte Garten und Felder Beide Bauweisen sind heute noch erhalten und unterliegen den Auflagen des Denkmalschutzes Allerdings befanden sich die alten Bauten und Gassen Ende der 1980er Jahre in verwahrlostem Zustand Bei jedem Anwesen gab es noch an der Strasse den in der ersten Halfte des Jahrhunderts obligatorischen Misthaufen Dungstatte und das Kleinvieh wie Huhner Ganse und Ziegen liefen frei auf den Dorfgassen umher Die Kuhe wurden auf die Weiden der Talauen getrieben Man konnte damals in Lavaudieu sogar noch Ochsengespanne bei ihrer Arbeit beobachten All diese damals an ein Freilichtmuseum erinnernden Begebenheiten sind heute von der Bildflache verschwunden Im Sudosten der Abtei schliesst sich ein geraumiger Dorfplatz an von dem die Hauptstrassen des Dorfes abgehen Auf ihm steht noch der ehemalige offentlichen Dorfbrunnen das Gestell zum Beschlagen der Pferde Ochsen und Kuhe ein Missionskreuz von 1779 und die Backerei alles heute noch erhalten Die Grosse des Dorfplatzes lasst auf das Abhalten von Wochenmarkten schliessen Dorfszenen nbsp Dorfplatz Anschlussgebaude an die Abtei nbsp Dorfstrasse im Zentrum nbsp Dorfgasse mit Wehrturm nbsp alte Holztur nbsp gepflegter Garten Wohnturm nbsp Glocke an einem Laden nbsp Altes Gemauer Gebalk und Balkon nbsp Typischer BalkonBauerliches Museum Bearbeiten Im ehemaligen Gebaude der Dorfbackerei ist seit 1968 das Musee paysan untergebracht welches den Alltag der Landbevolkerung der Region gegen Ende des 20 Jahrhunderts mit einer umfangreichen Sammlung von Gebrauchsgegenstanden erlautert Im Erdgeschoss gruppiert sich alles um den grossen Backofen Auf demselben Niveau schliesst sich ein Stall an was darauf hindeutet dass auch der Backer einige Nutztiere hielt Hier sieht man eine Sammlung landwirtschaftlicher Geratschaften und Werkzeuge Gibt es drei Raume darunter ein Schlafzimmer der Eltern und ein Kinderzimmer wo verschiedene Sammlungen von Kleidern und Spitzen gezeigt werden nbsp Renoviertes Wohnhaus nbsp Renoviertes Wohnhaus nbsp Kunst lebt in altem Gemauer nbsp Wohnhauser sudwestlich der AbteiLiteratur BearbeitenMarcel Durliat Romanische Kunst Grosse Epochen der Weltkunst Serie 3 2 Herder Freiburg Breisgau 1983 ISBN 3 451 19402 3 Abb 354 Ulrich Rosenbaum Auvergne und Zentralmassiv Entdeckungsreisen von Clermont Ferrand uber die Vulkane und Schluchten des Zentralmassivs zum Cevennen Nationalpark 7 Auflage DuMont Koln 1989 ISBN 3 7701 1111 7 S 166 167 Abb 76 78 Farbtafel 21 Bernhard Craplet Romanische Auvergne Zodiaque Echter Wurzburg 1992 ISBN 3 429 01463 8 S 335 331 Bildseiten 124 130 Broschure laissez vous conter le village de Chanteuges Conception LM communiquer Laurence Madrelle Emanuelle Robin 6 SeitenEinzelnachweise Bearbeiten Ortsbroschure aus dem Touristenburo 1 Seite Bernhard Craplet Romanische Auvergne 1992 S 280 284 Bildseiten 109 115 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lavaudieu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinden im Arrondissement Brioude Agnat Ally Arlet Aubazat Autrac Auvers Auzon Azerat Beaumont Berbezit Blassac Blesle Bonneval Bournoncle Saint Pierre Brioude Cerzat Chambezon Champagnac le Vieux Chanaleilles Chaniat Chanteuges Charraix Chassagnes Chassignolles Chastel Chavaniac Lafayette Chazelles Chilhac Cistrieres Cohade Collat Connangles Couteuges Cronce Cubelles Desges Domeyrat Espalem Esplantas Vazeilles Felines Ferrussac Fontannes Frugeres les Mines Frugieres le Pin Grenier Montgon Grezes Javaugues Jax Josat La Besseyre Saint Mary La Chaise Dieu La Chapelle Geneste La Chomette Lamothe Langeac Laval sur Doulon Lavaudieu Lavoute Chilhac Lempdes sur Allagnon Leotoing Lorlanges Lubilhac Malvieres Mazerat Aurouze Mazeyrat d Allier Mercœur Monistrol d Allier Montclard Paulhac Paulhaguet Pebrac Pinols Prades Saint Arcons d Allier Saint Austremoine Saint Beauzire Saint Berain Saint Christophe d Allier Saint Cirgues Saint Didier sur Doulon Sainte Eugenie de Villeneuve Sainte Florine Sainte Marguerite Saint Etienne sur Blesle Saint Georges d Aurac Saint Geron Saint Hilaire Saint Ilpize Saint Julien des Chazes Saint Just pres Brioude Saint Laurent Chabreuges Saint Pal de Senouire Saint Prejet Armandon Saint Prejet d Allier Saint Privat du Dragon Saint Venerand Saint Vert Salzuit Saugues Sembadel Siaugues Sainte Marie Tailhac Thoras Torsiac Vals le Chastel Venteuges Vergongheon Vezezoux Vieille Brioude Villeneuve d Allier Vissac Auteyrac Die schonsten Dorfer Frankreichs in der Region Auvergne Rhone Alpes Arlempdes Balazuc Blesle Bonneval sur Arc Charroux Chatillon en Diois Grignan La Garde Adhemar Lavaudieu Lavoute Chilhac Le Poet Laval Mirmande Montbrun les Bains Montpeyroux Oingt Perouges Polignac Pradelles Saint Antoine l Abbaye Sainte Croix en Jarez Salers Tournemire Usson Vogue Yvoire Normdaten Geografikum GND 7676540 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lavaudieu amp oldid 210872745