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Okozone ist ein vorwiegend geowissenschaftlich und geookologisch verwendeter Begriff fur einen zonalen Grossraum der Erde Das Modell der Okozonen ermoglicht eine Einteilung des Festlandes nach mehreren okologischen Merkmalen Landschaften mit einer grossen Ubereinstimmung der Merkmale Klima Vegetation Boden und agrare Nutzungsmoglichkeiten werden zu einer Okozone zusammengefasst Wie bei allen Landschaftszonen Modellen entspricht die Einteilung im Grundsatz den Klimazonen als bestimmendem Faktor die von den Tropen bis zu den beiden polaren Zonen wie Gurtel um die Erde liegen Fur die Festlegung der Okozonen werden auf Grundlage von Klimaklassifikationen die sichtbaren Landformen die vorhandenen Okosysteme die Bodentypen sowie die agraren und forstlichen Nutzungssysteme verwendet Neben diesen einzelnen Merkmalen werden auch die typischen Beziehungen zueinander wie die Stoff und Energieflusse bei der Abgrenzung der Okozonen berucksichtigt Das Modell folgt vorrangig naturraumlichen Kriterien Kulturraumliche Aspekte sind nur insoweit relevant als Bezuge zur Natur bestehen Solche Bezuge sind meist bei der Landnutzung vorhanden sonst aber eher die Ausnahme oder von geringerer Bedeutung Die Betrachtungsweise der Okozonen leitet sich von Forschungszielen und ansatzen der Geographie ab Zu recht ahnlichen Ergebnissen kommt die biookologische Betrachtung die mit den Begriffen Biom bzw Zonobiom operiert Die Biologen legen besonderen Wert auf das Beziehungsgefuge der Lebewesen untereinander wahrend die Geographen den Schwerpunkt auf die abiotischen Faktoren legen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe und Wissenschaftsgeschichte 2 Einordnung 3 Einflusse und Merkmale 3 1 Klima 3 2 Pflanzen und Tierwelt 3 3 Boden 3 4 Dynamik und Wechselbeziehungen 4 Probleme 5 Okozonen nach Schultz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBegriffe und Wissenschaftsgeschichte BearbeitenDer Begriff Okozone in der hier beschriebenen Bedeutung wurde von Jurgen Schultz 1988 eingefuhrt 2 Ahnliche zumeist altere Landschaftszonen Modelle anderer Autoren heissen u a Vegetationszonen oder Zonobiome Die Teilaspekte auf die Wert gelegt wird sind dabei jeweils andere immer ist aber das Klima ein bestimmender Faktor ebenso wie Boden und Vegetation Den Pflanzen und hierbei besonders ihren typischen Formationen kommt vermehrt Aufmerksamkeit zu einmal lassen sie sich relativ leicht erfassen und kartografieren zum anderen nimmt man eine besondere Indexfunktion der Pflanzen an Das heisst dass aus einer Pflanzenformation recht sichere Schlusse auf andere Faktoren wie Klima und Boden aber auch vorhandene Tiere gezogen werden konnen Da sich die Vegetation raumlich aber zugleich mit den anderen Faktoren andert werden die Begriffe manchmal synonym gebraucht Im englischsprachigen Raum wird die direkte Ubersetzung von Okozonen in ecozones in der Fachwelt weniger differenziert verwendet Man verwendet ihn dort auch fur nicht geozonale Okoregionen wie z B die ecozones im National Ecological Framework for Canada oder verschiedene biomes sowie fur nicht klimabezogene biogeographische Regionen wie z B fur die Florenreiche Im deutschsprachigen Raum sind insbesondere die entwicklungsgeschichtlich begrundeten Florenreiche und zoogeographischen Reiche keineswegs mit den Okozonen gleichzusetzen Der deutsche Begriff Okozone wird ausserhalb der Fachliteratur haufig ebenfalls sehr undifferenziert verwendet Wie im Englischen werden Vegetationszonen Zonobiome Florenreiche Faunenreiche regionale Biome Naturschutzgebiete und selbst kleine Biotope damit bezeichnet Das hat u a dazu gefuhrt dass in diversen Foren im Internet daruber spekuliert wird was denn nun genau eine Okozone sei Fur die Entstehung und Abgrenzung des Begriffes in der Wissenschaftsgeschichte siehe GeozoneEinordnung BearbeitenDie ubergeordnete Einheit der Okozonen ist die gesamte Biosphare Summe aller Lebensraume Die Okozonen sind eine erste mogliche grobe und grossraumige Unterteilung der Biosphare Meist bezieht sie sich nur auf die Landmassen der Erde da sich Okozonen in den Meeren nicht mit den gleichen Kriterien abgrenzen lassen Untergeordnet stehen je nach Autor verschieden benannte Teilraume Sub Okozonen Okoregionen provinzen distrikte Biome Okosystemkomplexe Die kleinsten Teilraume die eine abgrenzbare Lebensgemeinschaft beinhalten werden als Biogeozonosen bezeichnet die wiederum einzelne Populationen und Individuen enthalten 3 Einflusse und Merkmale BearbeitenBestimmte aussere Einflusse setzen den Rahmen fur die Ausbildung eines Okosystems Ihr regelhafter globaler Wandel fuhrt erst zur Ausbildung der Okozonen nbsp Komponenten von Landschaften und deren Beziehungen untereinanderKlima Bearbeiten Das Klima nimmt Einfluss auf alle anderen Elemente eines Okosystems und steht in der Reihe der ausseren Einflussfaktoren an erster Stelle Die Sonneneinstrahlung nimmt von den Polen zum Aquator aufgrund des steileren Einfallswinkels stetig zu genauso die Gleichmassigkeit der Einstrahlung im Jahresverlauf Durch unterschiedlich starke Wolkenbildung ergeben sich fur die Globalstrahlung also die tatsachlich am Erdboden eintreffende Strahlung bereits komplexere Muster Zieht man Reflexion und Abstrahlung ab erhalt man die Strahlungsbilanz eines Ortes die wiederum bestimmt wie viel Wasser verdunstet und wie der Temperaturverlauf aussieht Die Niederschlage sind ein weiterer wichtiger Faktor sowohl die jahrliche Regenmenge als auch die Gleichmassigkeit der Verteilung im Jahresverlauf Uber Wolkenbildung Verdunstung und Reflexion von schneebedecktem Boden nimmt der Niederschlag auch Einfluss auf Einstrahlung und Temperatur Neben der Abfolge von Nord nach Sud gibt es eine typische Abfolge vom Rand zur Mitte der Kontinente In der Nahe der Ozeane ist das Klima ausgeglichener und feuchter Meeresklima da die Temperaturen von der Temperatur des Meerwassers beeinflusst werden Im Innern der Kontinente ist es trockener und die Temperatur schwankt im Jahresverlauf viel starker kontinentales Klima Pflanzen und Tierwelt Bearbeiten Aus den beiden klimatischen Einflussfaktoren Temperatur und Niederschlag lassen sich die wichtigsten Pflanzenformationen ableiten die auch die Grundlagen fur die Modelle der Vegetationszonen und Zonobiome bilden Das Modell der Okozonen baut auf diese Modelle weiter auf Pflanzen als ortsabhangige Lebewesen mit oft nur geringer Ausbreitungsgeschwindigkeit sind die augenfalligsten Anzeiger der unterschiedlichen Okosysteme auf der Erde Dabei bestehen innerhalb einer Okozone grosse Abweichungen was die Ausstattung mit einzelnen Pflanzenarten oder hoheren Taxa angeht Deren Areale sind namlich neben ihren okologischen Anforderungen stark von der Erdgeschichte beeinflusst was sich in der Abgrenzung der Florenreiche zeigt Viel eher besteht ein Zusammenhang zwischen den Okozonen und Pflanzenformationen das heisst die Vegetation der verschiedenen Okozonen besitzt unterschiedliche Lebens und Wuchsformen Die grosseren auffalligeren Tiere haben oft einen Aktionsradius der es ihnen ermoglicht verschiedene Okozonen zu erreichen Bekanntes Beispiel sind Zugvogel die wahrend eines Jahres alle Okozonen durchfliegen und sich auch fur langere Zeit in unterschiedlichen Zonen aufhalten Die Masse der Arten ist allerdings durchaus geeignet in ahnlicher Weise wie die Vegetation zur Differenzierung der Okozonen betrachtet zu werden Auch die Biodiversitat lasst sich regional differenzieren vereinfachend gesagt steigt sie mit zunehmender Temperatur und Feuchtigkeit an Daraus lassen sich fur einzelne Okozonen Vorhersagen zur relativen Mannigfaltigkeit der Arten ableiten die in der feuchten tropischen Zone am hochsten in Wusten und in den polaren Zonen am niedrigsten ist Boden Bearbeiten Innerhalb der grossen Okozonen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Ausgangsgesteine fur die Bodenbildung ebenso diverse Reliefs Die Prozesse allerdings die die Bodenbildung beeinflussen hangen stark vom Klima ab sowie von Vegetation und Tierwelt und lassen sich deshalb genauso regelmassig den einzelnen Grossraumen zuordnen Die Verwitterung von Gestein wird in den polnahen Zonen stark von Frostwechseln geleistet abgestorbene Pflanzenreste werden von Tieren nur massig in den Mineralboden eingearbeitet und nur langsam von Bakterien und Pilzen zersetzt An der Bodenoberflache bildet sich daher eine wenig mit dem Mineralboden vermischte Streuauflage In tropischen Klimaten verwittert das Ausgangsgestein durch chemische Vorgange rasch abgestorbene Pflanzenreste werden von Tieren schnell in den Mineralboden eingearbeitet und von Bakterien und Pilzen rasch abgebaut wobei sich ein Teil als Humus im Mineralboden anreichert Herrschen humide Verhaltnisse vor werden bestimmte Mineralien ausgewaschen pedalfere Bodenentwicklung es entstehen Boden mit niedrigem pH Wert In trockenen Zonen konnen sich losliche Salze anreichern pedocale Bodenentwicklung die entstehenden Boden sind tendenziell alkalisch Ist die Pflanzendecke geschlossen dann laufen Abtragungsvorgange durch Wind und Wasser nur langsam ab es dominieren chemische uber mechanische Verwitterungsvorgange und die Verwitterungsprodukte bilden zusammen mit anfallendem organischen Material einen machtigen Oberboden Bei luckiger Pflanzendecke konnen mechanische Abtragungsvorgange stark einwirken Die Bodenlebewesen haben in den unterschiedlichen Okozonen Einfluss auf die Zersetzung organischen Materials und dessen Durchmischung mit dem verwitterten Ausgangsgestein Uber die charakteristischen Boden ihre Bearbeitbarkeit und Eignung zur Nutzung bestimmt sich vielerorts auch die Landnutzung Diese wiederum greift uber mechanische Bodenbearbeitung und Stoffeintrage in die naturliche Bodenentwicklung ein Eine Weltbodenkarte legte erstmals die FAO 1971 1981 4 vor Mit der zugehorigen Legende 5 wurde die FAO Bodenklassifikation geschaffen die weltweit anwendbar ist Sie wurde 1998 von der World Reference Base for Soil Resources WRB abgelost Derzeit findet das Update 2015 der dritten Auflage der WRB Anwendung 6 Damit ist ein weltweiter Vergleich der Boden der Okozonen moglich Dynamik und Wechselbeziehungen Bearbeiten Der Stoffhaushalt eines Okosystems andert sich zwischen den Okozonen in typischer Weise die Primarproduktion hangt wesentlich von Faktoren ab die auch weiter oben schon zur Abgrenzung der Zonen herangezogen wurden Grosse und Struktur der Vegetation Wasserversorgung Temperatur Lange der Vegetationsperiode Ebenso die Zersetzung der anfallenden organischen Masse Temperatur und Feuchte bestimmen ob die Bodenlebewesen eine Zersetzungsrate schaffen die die Produktion erreicht oder ob sich organische Masse am Boden anreichert Feuer spielen je nach Okozone eine mehr oder weniger grosse Rolle bei der Mineralisierung organischer Substanz Im Jahresverlauf ergeben sich fur den Stoffhaushalt charakteristische Zyklen Dabei spielen Perioden mit niedrigen Temperaturen in den polnahen Okozonen eine grosse Rolle in den aquatornahen eher Perioden mit Trockenheit Auch Sukzessionsprozesse die langere Zyklen besitzen haben sich unterschiedlich herausgebildet initialisiert etwa durch Feuer in trockenen Zonen oder durch Windbruch in bewaldeten Die Landnutzung des Menschen stellt inzwischen ein bestimmendes Element dar da sie nahezu global flachendeckend den Stoffhaushalt der Okosysteme beeinflusst Sofern diese Eingriffe an eine Okozone gebunden sind etwa bei der Land und Forstwirtschaft sollten sie bei der Beschreibung der Okozonen berucksichtigt werden In diesem Zusammenhang entwickelten die beiden amerikanischen Geographen Erle C Ellis und Navin Ramankutty das 2008 veroffentlichte Modell der Anthrome 7 Der Begriff Anthrom ist eine Abkurzung fur Anthropogenes vom Menschen beeinflusstes Biom Die Autoren haben 18 verschiedene Anthrome ausgewiesen sowie die verbleibenden ungenutzten Wildnisgebiete in drei Biome unterteilt Diese Einteilung ermoglicht erstmals eine globale Darstellung des okologischen Ist Zustandes der Erde Probleme Bearbeiten nbsp Animation Prognostizierte Verschiebung der Klimazonen nach dem Worst Case Szenario des IPCCJede Einteilung der gesamten Biosphare in wenige Grossraume muss mit groben Verallgemeinerungen einhergehen Die an jedem einzelnen Ort herrschenden Bedingungen mussen abstrahiert und gemittelt werden so dass die tatsachliche Vielfalt nicht abgebildet werden kann Aufgrund dieser Vielfalt an Faktoren die ein bestimmtes Okotop ausmachen gibt es auch selten einen Standort der der Beschreibung einer Okozone vollstandig entspricht uberall gibt es kleine Ausnahmen und Besonderheiten Viele Einflusse auf ein Okosystem entziehen sich einer Regelmassigkeit so etwa die Verteilung von Gesteinen die Verteilung von Meer und Landmassen oder das Relief Dadurch entstehen zahlreiche Unregelmassigkeiten die sich nicht mit einer Okozone in Zusammenhang bringen lassen sondern azonale Lebensgemeinschaften bedingen Besonders die Hohenzonierung in Gebirgen uberlagert die Einteilung der Okozonen so dass eine dreidimensionale Betrachtung notig ware Der Ubergang von einer Okozone zur anderen Okoton erfolgt nicht abrupt sondern allmahlich mit mehr oder weniger breiten Ubergangszonen Eine Kartografie dazu noch im globalen Massstab suggeriert dagegen eine harte Trennlinie deren genaue Lage aber willkurlich festgelegt werden muss und deshalb auch je nach Autor schwankt Eine Okozone ist durch viele verschiedene Kriterien gekennzeichnet die sich nicht unbedingt zugleich andern die Grenzziehung fallt deshalb unterschiedlich aus je nachdem auf welche Kriterien am meisten Gewicht gelegt wird Der Verlauf der Okozonen hat sich im Laufe der Zeit immer wieder geandert wahrend der Eiszeit etwa waren sie weit nach Suden verschoben Die heutigen Okosysteme an einem bestimmten Ort lassen sich deshalb nicht ausschliesslich mit den heute herrschenden Umweltbedingungen erklaren sondern die historische Entwicklung muss berucksichtigt werden Die derzeit stattfindende vom Menschen verursachte globale Erwarmung wird zweifellos im Laufe der kommenden Jahrzehnte zu einer Verschiebung der Klimazonen und damit auch der Okozonen fuhren In der Regel wird es sich um eine Nordverschiebung bzw Hohenverschiebung der Hohenstufen handeln Nahere Informationen siehe Abschnitt Verschiebung der Landschaftszonen durch den Klimawandel bzw Hauptartikel Folgen der globalen ErwarmungOkozonen nach Schultz Bearbeiten nbsp Okozonen der Erde nach Schultz weitgehend flachentreue Eckert VI Kartenprojektion HOHE BREITEN Polare Subpolare Zone Eisschild Tundren Boreale Zone MITTELBREITEN Feuchte Mittelbreiten Trockene Mittelbreiten Wusten und Halbwusten Grassteppen SUBTROPEN und RANDTROPEN Winterfeuchte Subtropen Immerfeuchte Subtropen Tropisch subtropische Trockengebiete Wusten und Halbwusten Winterfeuchte Gras u Strauchsteppen Sommerfeuchte Dornsavannen u steppen TROPEN Sommerfeuchte Tropen Trockensavannen Feuchtsavannen Immerfeuchte Tropen Gebirgszuge schwarz Jurgen Schultz hat fur sein Modell der Okozonen im ersten Schritt die klassischen weltumspannenden solaren Klimazonen Hohe Breiten Mittelbreiten Subtropen und Randtropen Tropen verwendet und sie anschliessend in neun getrennte Raume untergliedert man beachte den unterschiedlichen Inhalt des Begriffes Zone bei den Klima und Okozonen Auf der zweiten Ebene seiner Gliederung entsprechen die Okozonen deren Grenzziehungen in Wesentlichen der effektiven Klimaklassifikation nach Troll amp Paffen entsprechen 8 noch reinen Makroklimaten Erst die weitere Untergliederung bezieht sekundare okologische Merkmale mit ein Teil seiner Zielsetzung war es die Anzahl der Zonen auf ein Minimum zu reduzieren ohne die tatsachlichen Verhaltnisse zu verfalschen 9 Andere Autoren orientieren sich nicht immer daran so dass die Anzahl der Zonen und ihre Bezeichnungen anders sein konnen Das Modell der FAO 10 verwendet z B eine Untergliederung in 20 Zonen und nahert sich damit mehr den klassischen Modellen der Vegetationszonen an Siehe Karte im Artikel Landschaftszone Die Verbreitung der Okozonen auf der Erde ist annahernd parallel zu den Breitenkreisen rund um die Erde breitenzonal angeordnet und vielfach raumlich voneinander isoliert disjunkt auf die Kontinente verteilt Neben einer weiteren Unterteilung in Subzonen wird manchmal auch eine Staffelung nach Hohenstufen vorgenommen Die im Folgenden genannten ungefahren Flachenanteile beziehen sich auf die gesamte Landflache der Erde 11 Einige Subzonenanteile wurden in Prozent umgerechnet Die Anteile der mit einem gekennzeichneten Subzonen wurden aus einer Tabelle der FAO angepasst und eingefugt 12 Die im Folgenden verwendeten Bodennamen entsprechen dem internationalen Bodenklassifikationssystem World Reference Base for Soil Resources WRB von 2015 6 Polare Subpolare Zone 14 8 10 8 eisbedeckte Flachen und Polare Wusten sowie 4 0 Tundren Die Polare und subpolare Zone auch arktische und antarktische Zone genannt besitzt ein arktisches bzw antarktisches Klima Subzonen sind die eisbedeckten Polarregionen die polare Wuste sowie die Tundrenzone Die baumlose Tundra wachst auf humusreichen Permafrostboden Sind diese mineralisch so gehoren sie zu den Cryosolen sind sie organisch so handelt es sich um Histosole Die Biodiversitat ist gering viele Tiere sind eng an die umgebenden Ozeane gebunden Boreale Zone 13 1 2 6 Waldtundren inkl Offene Flechtenwalder in Nordamerika und 10 5 boreale Nadelwalder Die boreale Zone kommt nur auf der nordlichen Halbkugel vor In einem kalt gemassigten Klima mit kuhlen Sommern und langen Wintern kommen dort borealer Nadelwald und grosse Moorgebiete vor Sie lasst sich in die drei Zonen der Waldtundra des offenen Flechtenwaldes und des geschlossenen borealen Nadelwaldes Taiga unterteilen Die trockeneren kontinentalen Bereiche werden von Cryosolen dominiert also mineralischen Permafrostboden In den feuchteren ozeanischen Gebieten sind Podsole verbreitet Ausserdem sind organische Boden Histosole haufig die mit oder ohne Permafrost auftreten konnen Die Anzahl der Lebewesen und ihre Diversitat ist gering wenn auch grosser als in der polaren Zone Feuchte Mittelbreiten 9 7 4 9 Mischwalder und 4 8 sommergrune Laubwalder inkl temperierter Regenwalder Die nemorale Zone auch temperate Zone feuchte Mittelbreiten oder feucht gemassigte Zone genannt kommt in mehreren Teilgebieten auf der Erde vor Europa und nordwestliches Asien Ostasien ostliches Nordamerika westliches Nordamerika auf der Sudhalbkugel dort australe Zone genannt sehr kleine Teilgebiete in Chile und Neuseeland Subzonen sind der temperierte Regenwald der sommergrune Laubwald und der Mischwald am Sudrand der borealen Zone Sie zeichnen sich durch ein Klima mit massiger Frostbelastung und ganzjahrig ausreichendem Niederschlag aus Hier wachsen Walder typischerweise auf Cambisolen oder auf Boden mit Lessivierung wie z B Luvisolen oder Alisolen Die Biodiversitat steigt gegenuber der borealen Zone nochmals an Trockene Mittelbreiten 11 1 8 1 Grassteppen und 3 0 temperierte Halbwusten und Wusten Die kontinentale Zone oder trockenen Mittelbreiten besitzen ein Klima mit heissen trockenen Sommern und kalten Wintern Je nach Trockenheit findet ein Ubergang von der Waldsteppe uber verschieden hohe Grassteppen bis zur Wuste statt entsprechende Boden sind Chernozeme Kastanozeme und Phaeozeme Sie findet sich in Nordamerika und in Asien im Innern der Kontinente in Sudamerika und Neuseeland im Regenschatten von Gebirgen Winterfeuchte Subtropen 1 7 HartlaubwalderDie winterfeuchten Subtropen auch mediterrane oder meridionale Zone genannt sind im Sommer heiss und trocken im Winter feucht mit geringer bis gar keiner Frostbelastung Benannt nach dem grossten Teilgebiet rund um das Mittelmeer erstrecken sich weitere Teilgebiete in Kalifornien Mittelchile Sudafrika Kapprovinz und dem sudwestlichen Australien Die Boden sind basenreich oft durch Hamatit rot gefarbt und gehoren vornehmlich zu den Cambisolen und Luvisolen Stark tonige rote Cambisole heissen in der Deutschen Bodensystematik Terra rossa Auf ihnen wachsen Walder aus Hartlaubgeholzen Sklerophylle die gegen langeren Frost empfindlich sind Bei zunehmender Trockenheit gehen sie in subtropische Strauch und Grassteppen mit Winterregen uber die auf Calcisolen verbreitet sind Immerfeuchte Subtropen 4 0 warmtemperierte Feucht und LorbeerwalderDie immerfeuchten Subtropen oder laurale Okozone sind kaum durch Frost belastet der Regen fallt ganzjahrig oder mit einem Maximum im Sommer so dass kein Wassermangel herrscht Verbreitet sind saure Boden mit Lessivierung namlich Alisole und Acrisole Sie tragen einen immergrunen Laubwald der gegen Frost etwas empfindlich ist Diese Verhaltnisse finden sich in kleinen Gebieten im Sudosten der Kontinente Tropisch subtropische Trockengebiete 20 8 2 3 winterfeuchte Gras und Strauchsteppen der Subtropen 6 4 tropische Dornsavannen und steppen sowie 12 1 heisse Halbwusten und Wusten der Subtropen Tropische und subtropische Trockengebiete bilden die dauernd heissen Wusten Niederschlag kann zu unterschiedlichen Jahreszeiten fallen er reicht aber nur fur eine sparliche Wustenvegetation In den Boden akkumulieren sich in geringer Tiefe Ionen die bei hoheren Niederschlagen ausgewaschen wurden Bei Dominanz von Carbonaten sind es Calcisole bei Gips Gypsisole bei Siliciumdioxid Durisole und bei leichtloslichen Salzen Solontschake In der Felswuste kommen auch Leptosole vor und in der Sandwuste Arenosole Die Biodiversitat ist hier gering Eine Unterteilung ist moglich in winterfeuchte Gras und Strauchsteppen tropische Dornsavanne sowie heisse Wusten Sommerfeuchte Tropen 16 4 4 4 Trockensavannen 2 6 tropische Trockenwalder und 9 4 Feuchtsavannen Weite Teile der Tropen haben ein wechselfeuchtes Klima mit ganzjahrig hohen Temperaturen und einer Einteilung in Regen und Trockenzeiten Hier wachsen tropischer laubabwerfender Wald oder Savannen Die Boden sind oft schon stark verwittert aber relativ basenreich wie etwa die Lixisole Die Diversitat und Komplexitat der Okosysteme steigt mit der verfugbaren Feuchtigkeit rasch an Immerfeuchte Tropen 8 4 tropische RegenwalderIn den immerfeuchten Tropen fehlt eine Einteilung in Jahreszeiten es ist ganzjahrig warm und feucht Hier wachsen immergrune tropische Regenwalder mit der hochsten Biodiversitat Die Verwitterung ist wegen der hohen Temperaturen und des grossen Wasserdargebots relativ rasch In Regionen die seit langerem kaum Gebirgsbildung und Erosion kannten sind ausserdem die Boden sehr alt Dies trifft vor allem auf die aquatorialen Tieflander Afrikas und Sudamerikas zu in denen Ferralsole verbreitet sind also Boden die vom Tonmineral Kaolinit dominiert werden welcher kaum Nahrstoffe speichern kann Ackernutzung ohne intensive Dungung fuhrt daher zu rascher Nahrstoffverarmung Literatur BearbeitenJurgen Schultz Die Okozonen der Erde Ulmer Stuttgart 2016 5 Aufl ISBN 978 3 8252 4628 0 Jurgen Schultz Okozonen Ulmer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8252 3424 9 G Grabherr Farbatlas Okosysteme der Erde Ulmer Stuttgart 1997 ISBN 3 8001 3489 6 Hermann Remmert Spezielle Okologie Terrestrische Systeme Springer Berlin 1998 ISBN 3 540 58264 9 M Richter Vegetationszonen der Erde Klett Perthes Gotha 2001 ISBN 3 623 00859 1 W Frey R Losch Lehrbuch der Geobotanik Gustav Fischer Stuttgart 1998 ISBN 3 437 25940 7 J Pfadenhauer F Kotzli Vegetation der Erde Springer Spektrum Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 41949 2 W Zech P Schad G Hintermaier Erhard Boden der Welt 2 Auflage Springer Spektrum Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 36574 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Okozonen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Diercke Weltatlas OkozonenEinzelnachweise Bearbeiten Kehl H Vegetationsokologie Tropischer amp Subtropischer Klimate LV TWK B 8 TU Berlin Anselm Kratochwil A Schwabe Okologie der Lebensgemeinschaften Biozonologie Ulmer Stuttgart 2001 S 75 76 ISBN 3 8252 8199 X H Haeupler Die Biotope Deutschlands In Bundesamt fur Naturschutz Hrsg Schriftenreihe fur Vegetationskunde Nr 38 2002 ISSN 0085 5960 S 247 f FAO UNESCO Hrsg Soil Map of the World 11 Volumes 1 5 Mio UNESCO Paris 1971 1981 FAO UNESCO Soil Map of the World Legend UNESCO Paris 1974 a b IUSS Working Group WRB World Reference Base for Soil Resources 2014 Update 2015 World Soil Resources Reports 106 FAO Rome 2015 abgerufen im 1 Januar 1 Vorlage Cite web temporar Erle C Ellis u Navin Ramankutty Putting people in the map anthropogenic biomes of the world The Ecological Society of America Washington D C 2008 J Schultz Die Okozonen der Erde Siehe Literatur 4 Auflage S 29 J Schultz Die Okozonen der Erde Siehe Literatur 4 Auflage S 21 22 Global Ecological Zoning for the global forest resources assessment 2000 J Schultz Die Okozonen der Erde Siehe Literatur 4 Auflage S 30 Global Ecological Zoning for the global forest resources assessment 2000 FAO Rom 2001Okozonen nach J Schultz Polare Subpolare Zone Boreale Zone Feuchte Mittelbreiten Trockene Mittelbreiten Winterfeuchte Subtropen Immerfeuchte Subtropen Tropisch subtropische Trockengebiete Sommerfeuchte Tropen Immerfeuchte Tropen Normdaten Sachbegriff GND 4132388 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okozone amp oldid 227133081