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Karte mit allen Koordinaten Schachtstandorten OSM WikiMap Der Zwickauer Steinkohlenbau Verein war das alteste Bergbauunternehmen auf Aktien in Zwickau Er wurde 1837 gegrundet und bestand bis 1920 Zwickauer Steinkohlenbau VereinAllgemeine Informationen zum Bergwerkehemaliges Verwaltungsgebaude des VereinsgluckschachtesAbbautechnik TiefbauForderung Jahr 255583 1897 tForderung Gesamt 12278600 t SteinkohleInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte 1189 1920 Betriebsbeginn 26 Oktober 1837Betriebsende 11 Juli 1920Nachfolgenutzung WestsachsenstadionGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleSteinkohleFlozname SchichtenkohlenflozMachtigkeit 1 2Flozname RusskohlenflozMachtigkeit 5 mFlozname Amandusfloz tiefes Planitzer Floz untere Abteilung Machtigkeit 4 mFlozname LudwigflozMachtigkeit 3 5Geographische LageKoordinaten 50 41 55 5 N 12 29 6 7 O 50 698741 12 485186 Koordinaten 50 41 55 5 N 12 29 6 7 OZwickauer Steinkohlenbau Verein Sachsen Lage Zwickauer Steinkohlenbau VereinStandort Geinitzstrasse ZwickauGemeinde ZwickauLand Freistaat SachsenStaat DeutschlandRevier Zwickauer Steinkohlenrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Allgemeines 1 2 Die Anfange 1 3 Die weiteren Jahre 1 4 Die letzten Jahre 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Im Zwickauer Steinkohlenrevier wurde bereits seit dem 10 11 Jahrhundert Steinkohle abgebaut und zwar von den jeweiligen Grundeigentumern Vor der Mitte des 19 Jahrhunderts waren dies die Herren von Arnim mit den spater so genannten von Arnimschen Steinkohlenwerken auf Planitzer Flur die Altgemeinde Bockwa mit verschiedenen kleineren Schachten auf Bockwaer Flur sowie kleinere Eigentumer hauptsachlich Bauern in Oberhohndorf und Reinsdorf Im Gebiet der Stadt Zwickau fand kein Steinkohlenbergbau statt es war jedoch durch den bereits auf den Fluren der Nachbardorfer umgehenden Bergbau klar dass auch hier wenn auch in grosserer Teufe Steinkohle vorhanden sein musste Dies war die Ausgangssituation fur die Grundung des Zwickauer Steinkohlenbau Vereins Besonders vorangetrieben wurde sie durch das Konkurrenzunternehmen des spateren Erzgebirgischen Steinkohlen Actien Vereins EStAV dessen Protagonisten der Freiberger Bergkommissionsrat Amandus Kuhn und der Professor an der Freiberger Bergakademie August Breithaupt waren Breithaupt stellte am 28 August 1837 ein Gesuch an den Rat der Stadt Zwickau ihm die Abbaurechte unter den Stadtgutern zu erteilen welches vom Stadtrat abschlagig beschieden wurde da dieser den lukrativen Abbau Zwickauer Burgern vorbehalten wollte Die Anfange Bearbeiten Am 26 Oktober 1837 wurden vom Comite des Zwickauer Steinkohlenbau Vereins dem Oberbergamt Freiberg Erkundungsbohrungen auf den Flachen der Stadtguter angezeigt die schliesslich am 10 Oktober 1838 auf dem Patenacker zwischen Hinterneudorfel und Planitz in 160 m Teufe das Russkohlenfloz mit 5 m Kohlenmachtigkeit sowie wenig tiefer das tiefe Planitzer Floz mit mehr als 1 6 m Machtigkeit erbohrten Zur Finanzierung dieser Bohrungen wurden am 10 und 11 November 1837 2500 Aktien zu je 4 Talern ausgegeben die die Inhaber berechtigten spater pro Bohrversuchs Aktie eine 50 Taler Aktie des neuzugrundenden Steinkohlenbau Vereins zu zeichnen Daraufhin wurde am 7 Januar 1839 auf Neudorfler 1 Flur der Vereins Gluck Schacht angesetzt der 29 Januar 1841 bei 160 m Teufe das Russkohlenfloz mit 3 5 m Gesamtmachtigkeit erteufte Dieses Ereignis wurde mit einem Bergfest am 14 Marz 1841 festlich begangen Bereits am Vorabend wurde im Gewandhaus ein Festessen gegeben Nach einem Festgottesdienst zogen die Honoratioren der Stadt unter Jagdhornblasen der Zwickauer Garnison vor die Stadttore zum Schacht wo im Beisein von Vertretern des Bergamtes feierlich die erste Tonne Steinkohle gefordert wurde und der Planitzer Pfarrer Bosdorf die Grube bergmannisch einsegnete Die erste Kohle wurde den Armen der Stadt gespendet Der Vereinsgluckschacht erhielt zwei Dampfmaschinen eine Fordermaschine mit 16 PS und eine Wasserhaltungsmaschine mit 20 PS Leistung Er hatte eine rechteckige Schachtscheibe mit bogenformigen Stossen mit den Abmessungen 3 675 2 0 m Sie war in die beiden Fordertrumer und das Fahr und Wasserhaltungstrum unterteilt Bereits 1842 wurde etwa 400 m ostlich des Vereinsgluckschachtes der Auroraschacht angesetzt 50 41 55 6 N 12 29 23 O 50 698791 12 489709 der 1846 die Kohle erreichte Er hatte eine rechteckige Schachtscheibe mit den Abmessungen 4 88 1 7 m Im Jahre 1843 wurde der Vereinsgluckschacht auf 220 m weiterverteuft und dabei das 2 2 m machtige Pechkohlenfloz obere Abteilung des tiefen Planitzer Flozes sowie bei 220 m Teufe das 4 m machtige Amandusfloz bis dahin unbekannt und daher nach dem Bergrat Kuhn benannt viel spater stellte sich heraus dass es sich um die untere Abteilung des tiefen Planitzer Flozes handelt aufgefunden Das Abteufen des Auroraschachtes wurde bei 286 m Teufe eingestellt Anschliessend wurden beide Schachte streichend im Russkohlenfloz durchschlagig miteinander verbunden Der Auroraschacht erhielt ebenfalls eine Fordermaschine mit 16 PS und eine Wasserhaltungsmaschine mit 20 PS Leistung 1844 wurde auf Vereinsgluck eine neue Dampffordermaschine aufgestellt 1845 wurde Handforderung mit englischen Forderwagen auf Profilschienen englisches Gestange anstelle der bis dahin verwendeten Laufkarren eingefuhrt Die weiteren Jahre Bearbeiten 1854 erhielten beide Schachte Anschluss an die Bockwaer Kohlenbahn in Schedewitz uber ein Ruckstossgleis im Bereich des heutigen Haltepunktes Schedewitz der Bahnstrecke Schwarzenberg Zwickau Die Kosten betrugen 25000 Taler die Strecke hatte eine Lange von 1 19 km die Steigung betrug 1 44 Insgesamt wurden 20 Weichen und etwa 4 3 km Gleis verlegt Am 13 Juli 1855 wurde der dritte Schacht der Gesellschaft der Gluckaufschacht rund 700 m nordwestlich 50 42 10 6 N 12 28 47 O 50 702958 12 479714 des Vereinsgluckschachtes begonnen Er hatte eine rechteckige Schachtscheibe mit den Abmessungen 5 63 3 41 m und war fur zwei Forderanlagen ausgelegt Es wurde aber nur eine Forderung mit einer Einzylinderdampffordermaschine mit stehendem Zylinder und Balancier der Chemnitzer Maschinenfabrik eingebaut Die Seilkorbe hatten einen Durchmesser von 2 2 m bei einer Breite von 0 43 m Das 25 mm starke Forderseil wurde daher in mehreren Lagen ubereinander aufgewickelt was den Seilverschleiss erhohte Der Schacht erreichte 1860 seine Endteufe von 292 m Insgesamt wurden beim Abteufen vier Floze angetroffen das Russkohlenfloz mit nur 0 4 m Machtigkeit die obere Abteilung des tiefen Planitzer Flozes mit 2 2 m die untere Abteilung mit 2 5 m und die obere Abteilung des Ludwigflozes mit 3 5 m Kohle 1859 wurde vom Vereinsgluckschacht aus der Gluckaufschacht mit einem 850 m langen Stichgleis angeschlossen 1865 wurde auf Vereinsgluck eine Trockenseparation sowie eine Kohlenwasche gebaut 1866 erhielt der Auroraschacht eine starkere Wasserhaltungsmaschine fur die 1867 ein neues Maschinenhaus errichtet wurde Im Jahre 1870 wurde auf Gluckaufschacht ein Guibal Ventilator aufgestellt den eine 70 PS Dampfmaschine antrieb Das Laufrad des Ventilators hatte 9 5 m Durchmesser und war 1 8 m breit Der Ventilator arbeitete saugend und der Gluckaufschacht diente als ausziehender Wetterschacht Am 20 Oktober 1872 brach die Hauptwelle der Fordermaschine wodurch der Schacht vorerst nicht mehr befahren werden konnte Infolgedessen ereignete sich am 12 November in 72 m Teufe ein Schachtbruch Der Schacht war nicht zu halten und musste versturzt werden d h er wurde mit Bergen verfullt Nachdem das Gebirge stabilisiert war wurde der Schacht wieder aufgewaltigt und im Bereich der Bruchstelle in Mauerung gesetzt Die Forderung konnte erst 1875 wieder aufgenommen werden Im Jahre 1872 wurde auf Vereinsgluck eine neue liegende Zwillingsdampffordermaschine mit Schiebersteuerung und 50 cm Zylinderbohrung der Fabrik Brod und Stiehler in Betrieb genommen fur die ein Seilscheibenstuhl errichtet wurde Im Jahre 1874 erhielt der Auroraschacht ebenfalls einen holzernen Seilscheibenstuhl 1879 erwarb der Verein das Sarfertsche Steinkohlenwerk in Schedewitz 1879 wurde der Vereingluckschacht auf 280 m weiterverteuft und dabei bei 242 m Teufe das Ludwigfloz mit 3 5 m Kohle aufgefunden 1881 wurde der Gluckaufschacht weiterverteuft Am 20 Januar 1885 wurde das sudlich markscheidende Steinkohlenwerk G Schmidts Erben aufgekauft dessen 250 m tiefer Fortunaschacht 50 41 40 2 N 12 29 18 3 O 50 69449 12 488406 als Forder und Wetterschacht weitergenutzt wurde Im selben Jahr fand ein Feldestausch mit der im Norden markscheidenden Zwickauer Burgergewerkschaft statt und zwischen Aurora und Vereinsgluckschacht wurde anstelle der bisherigen ubertagigen Seilbahn eine Kettenbahn erbaut Auf Gluckaufschacht wurde Seilfahrt eingefuhrt auf den zweietagigen Fordergestellen fanden 12 Mann Platz die Geschwindigkeit betrug 8 m s Den Betrieb auf der Anschlussbahn fuhrten die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen bis 1885 mit ihren Betriebsmitteln Der betriebsinterne Verschub der Kohlewagen wurde mit Pferden durchgefuhrt 1885 beschaffte der Verein die Lokomotive VEREINSGLUCK und 1886 die GLUCKAUF bei der Sachsischen Maschinenfabrik in Chemnitz Sie glichen weitestgehend den von der Staatsbahn beschafften Lokomotiven der Gattung VII T 2 1887 wurde das Werk an die sudlich vorbeifuhrende v Arnimsche Kohlenbahn angeschlossen die eigene Anschlussbahn zum Haltepunkt Schedewitz wurde abgebrochen Anschlussgleise fuhren zum Vereinsgluck Gluckauf und Auroraschacht 1888 wurde eine ubertagige Kettenbahn zwischen der Aufbereitung Vereinsgluck und dem Fortunaschacht gebaut um die Kohle aus dem Fortunafeld bei Vereinsgluck aufbereiten zu konnen 1889 wurde die alte Dampffordermaschine des Auroraschachtes durch eine starkere Zwillingsdampffordermaschine ersetzt 1890 erhielt der Schacht ein eisernes Fachwerk Streben Fordergerust Fur die Mannschaft wurde Seilfahrt eingefuhrt 1893 wurde im Gluckaufschacht eine zentrale Wasserhaltung fur das gesamte Werk in Betrieb genommen die Wasserhaltungen der anderen drei Schachte wurden stillgelegt Im Jahre 1900 wurde die Zentralwasserhaltung mit neuen elektrischen Pumpen ausgerustet Im Jahre 1900 wurde das Abbauverfahren von Pfeilerbruchbau auf Strebbau mit Handvollversatz umgestellt um die Grubenbrandgefahr zu senken In den ersten Jahrzehnten wurde nur Stuckkohle gefordert die Klarkohle bleib in den Abbaupfeilern liegen und war eine Ursache fur die haufigen Grubenbrande Am 14 Juli 1901 kam es erneut zu einem Schachtbruch im Gluckaufschacht der allerdings nicht so gravierend wie der von 1872 war Nunmehr wurde der Schacht komplett ausgemauert und auch ein eiserner Seilscheibenstuhl eingebaut Ebenfalls im Jahre 1901 wurde auf Gluckaufschacht ein Mannschaftsbad errichtet Das Fortunafeld war 1904 ausgekohlt der Schachtsicherheitspfeiler des Fortunaschachtes wurde unter Einsatz des Spulversatzverfahrens gewonnen 1906 wurde untertage Seilbahnforderung eingefuhrt Die letzten Jahre Bearbeiten Ab 1909 gingen die Forderung und die Ertrage des Werkes mehr und mehr zuruck 1916 wurde der Schachtsicherheitspfeiler des Vereinsgluckschachtes mit Spulversatz abgebaut 1917 war die Lagerstatte ausgekohlt und die Gesellschaft wurde schliesslich am 11 Juli 1920 liquidiert Nach der Liquidation des Vereins wurde die Berechtsame von der Stadt Zwickau an den EStAV verpachtet der in den folgenden Jahren im Alten Mann noch Klarkohlen sowie Restpfeiler abbaute und anschliessend die Schachte verwahrte nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Das Zwickauer Steinkohlenrevier 1857 Nr 13 Vereinsgluckschacht Nr 14 Auroraschacht Nr 10 NeudorfelLiteratur BearbeitenEmil Herzog Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues Ein Beitrag zur Geschichte der sachsischen Industrie Adler und Dietze Dresden 1852 S 72 74 Google books Waldemar May Otto Stutzer Eckardt 75 Jahre Gemeinschaftsarbeit der Sachsischen Steinkohlenbergwerke Uberblick uber den geologischen Aufbau des erzgebirgischen Steinkohlenbeckens Hrsg Bezirksgruppe Sachsen der Fachgruppe Steinkohlenbergbau Zwickau Zwickau Juni 1936 S 69 ff 277 279 Autorenkollektiv Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier Hrsg Steinkohlenbergbauverein Zwickau e V Forster amp Borries Zwickau 2000 ISBN 3 00 006207 6 S 82 86 508 513 Hubert Kiesewetter Die industrielle Durchdringung der Zwickauer Steinkohlenregion In Toni Pierenkemper Hrsg Die Industrialisierung europaischer Montanregionen im 19 Jahrhundert Steiner Stuttgart 2002 ISBN 978 3 515 07841 2 4 2 Die Gesellschaftsgrundungen 126 S google books Loffler Hrsg Bergbau um Zwickau Silber Kohle Uran 1316 1348 1945 Ausstellungskatalog Museum Priesterhauser Zwickau 2003 ISBN 3 933282 19 5 S 18 20 32 53 Norbert Peschke Der Zwickauer Steinkohlenbergbau und seine Kohlenbahnen Zschiesche Wilkau Hasslau 2007 ISBN 3 9808512 9 X S 21 24 59 70 Einzelnachweise Bearbeiten Neudorfel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Norbert Peschke Der Zwickauer Steinkohlenbergbau und seine Kohlenbahnen Zschiesche Wilkau Hasslau 2007 ISBN 3 9808512 9 X S 65 Peschke schreibt Achsfolge 1 Bn2 Fotos zeigen aber sachs VII T Bauart Hartmann B n2t Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwickauer Steinkohlenbau Verein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Zwickau und seine Kohlen Quellen und Volltexte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwickauer Steinkohlenbau Verein amp oldid 232480513