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Die Zeche Graf Wittekind ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Syburg 1 Das Bergwerk baute in den hoher gelegenen Teilen des Sybergs die durch die Zeche Schleifmuhle nicht erreicht worden waren das Floz Sengsbank ab 2 Das Bergwerk wurde nach der aktiven Nutzung zu einem Besucherbergwerk umgebaut 1 Zeche Graf WittekindAllgemeine Informationen zum BergwerkMundloch von Stollen 4 der Zeche Graf WittekindForderung Jahr max 609 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte max 10Betriebsbeginn 1868Betriebsende 1900Nachfolgenutzung Besucherbergwerk Graf WittekindGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 25 15 8 N 7 28 48 2 O 51 421048 7 480059 Koordinaten 51 25 15 8 N 7 28 48 2 OZeche Graf Wittekind Regionalverband Ruhr Lage Zeche Graf WittekindStandort SyburgGemeinde DortmundKreisfreie Stadt NUTS3 DortmundLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Bergwerksgeschichte 1 1 Bergrechtliche Formalitaten 1 2 Betrieb 1 3 Die Stollenanlage 1 4 Forderung und Belegschaft 2 Vorbereitung fur die Nachnutzung 3 Heutiger Zustand 4 Bildergalerie 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 AnmerkungenBergwerksgeschichte BearbeitenBergrechtliche Formalitaten Bearbeiten Am 13 Januar des Jahres 1858 stellte der Berginvalide Wilhelm Ruttler beim Bergamt einen Schurfantrag Er legte einen 2 Lachter tiefen Schurfschacht an Der Ansatzpunkt des Schurfschachts befand sich 144 Lachter von der sudwestlichen Ecke der Burgruine entfernt 2 Am 6 April desselben Jahres wurde von demselben Mann die Mutung beim Bergamt eingelegt 1 Die Mutung wurde unter dem Namen Graf Wittekind auf ein bergfreies Steinkohlenfloz und auf ein 20 Zoll machtiges Kohleneisensteinfloz eingelegt Am 26 Mai desselben Jahres wurde der Fundpunkt durch den Markscheider C Crone vermessen 2 Am 5 Oktober des Jahres 1860 wurde ein Geviertfeld verliehen 1 Die Verleihung erfolgte fur den Abbau von Steinkohle die Verleihung des Eisensteinfeldes mit dem Namen Hohen Sieberg Beilehn ANM 1 wurde durch das Bergamt abgelehnt Grund hierfur war dass das Eisensteinfeld Hohen Sieberg Beilehn mit Eisensteinfeld Schloss Syburg kollidierte Dieses Eisensteinfeld war bereits vorher am 28 April des Jahres 1853 an Johann Caspar Harkort verliehenen worden Aber auch der Abbau der Steinkohle konnte zunachst nicht stattfinden Grund hierfur war dass es zu keiner Einigung mit Johann Caspar Harkort kam Dies fuhrte letztendlich dazu dass der Besitzer der Berechtsame Wilhelm Ruttler am 28 Marz des Jahres 1868 von seinen Kuxen 122 Kuxe an den Ziegeleibesitzer Carl Blankenagel zu Hoing bei Hagen verkaufte Sechs der Kuxe behielt Wilhelm Ruttler in seinem Besitz Am 8 April desselben Jahres wurden die Verhandlungen mit den Gewerken aufgenommen Im Anschluss an diese Verhandlungen konnte das Bergwerk noch im selben Jahr in Betrieb genommen werden 2 Betrieb Bearbeiten Im Jahr 1868 wurde damit begonnen in einem ehemaligen Grubenfeld der Zeche Schleiffmuhle Stollenbau zu betreiben 1 Die Betriebsaufnahme der Zeche Graf Wittekind wurde dem Bergamt am 9 April desselben Jahres gemeldet Fur die Forderung wurde ein alter Stollen ausgeraumt Ausserdem wurde eine Abbaustrecke die sich nordostlich an den Forderstollen anschloss ausgeraumt und teilweise neu aufgefahren Am Ende dieser Abbaustrecke befand sich ein Bremsberg der fruher von der Zeche Schleiffmuhle zur Forderung genutzt worden war 2 Damit der Bremsberg erneut fur die Forderung genutzt werden konnte wurden auch die Feinkohlen auf dem Liegenden entfernt 3 Ausserdem wurde dieser Grubenbau auch ausgeraumt und 0 5 Meter hoher gebrochen 2 Die anfallenden Bergebrocken wurden im Bremsberg als Trockenmauer verbaut dadurch erhielt der Bremsberg eine bessere Standfestigkeit Der gesamte Bremsberg wurde mit einem Rechteckausbau versehen Aufgrund der Breite des Bremsberges wurde jede Kappe mit drei Stempeln unterstutzt Durch die Abmessungen war es moglich den Bremsberg mit einer doppeltrummigen Forderung auszurusten Die Forderung erfolgte im Forderstollen mittels auf Schienen bewegten Forderwagen 3 In den Jahren 1869 und 1870 wurde das Bergwerk in Fristen gesetzt 1 Aufgrund von Problemen mit dem Grundstuckseigentumer konnte der eigentliche Abbau bis Mitte des Jahres 1871 nicht stattfinden Dies fuhrte dazu dass der Eigentumer des Bergwerks Carl Blankenagel 114 seiner Kuxe verkaufte Je 57 Kuxe erwarben Friedrich Dittmar zu Annen und der Brauereibesitzer Carl Dellmann Konigs Steele Aufgrund dieses Verkaufs waren ab diesem Zeitpunkt vier Gewerken im Besitz der Berechtsame Nachdem die Grundstucksverhandlung am 30 Juni des Jahres 1871 ergebnislos verlaufen waren beantragten die vier Gewerken eine weitere Verhandlung beim zustandigen Bergmeister In dieser Verhandlung kam es dann zu einer Einigung und der Abbau konnte beginnen 2 Im Sommer des Jahres 1871 wurde das Bergwerk wieder in Betrieb genommen 1 Im Pfeilerbruchbau wurde in Richtung der Stollenmundlocher Graf Wittekind Nr 1 2 und 3 abgebaut Im selben Jahr wurde ein Schacht abgeteuft 2 Im Jahr 1873 waren insgesamt funf Stollen vorhanden Im Jahr 1878 wurde das Bergwerk erneut in Fristen gesetzt Bereits vor dem Jahr 1900 wurde die Zeche Graf Wittekind wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt Wahrend der franzosischen Besetzung im Jahr 1924 wurde im Stollen 4 ungenehmigter Bergbau betrieben 1 Beim Bau der Hengsteystrasse in der Zeit von 1928 bis 1929 wurde ein Teil des Kohlenflozes freigelegt Die freigelegten Kohlen wurde zum Heizen der Dampfbagger verwendet 2 In den Jahren 1940 bis 1945 wurde der Stollen 4 als Luftschutzstollen genutzt Von 1945 bis 1948 wurde im Stollen 4 vermutlich ungenehmigter Bergbau betrieben 1 Bis zum Jahr 1977 waren die Stollenanlagen noch fur jedermann frei zuganglich 4 Im Jahr 1977 wurden die Stollenmundlocher des Forderstollens und des Stollens Nr 4 aus Haftungsgrunden von der Stadt Dortmund zugeschuttet 3 Die Stollenanlage Bearbeiten nbsp Lageplan der ZecheDie Stollenanlage bestand aus mehreren Stollen Der Stollen 2 wurde zwischen 1858 und 1873 aufgefahren 5 Der Stollen 3 wurde 1858 aufgefahren er wurde bis 1878 zur Forderung der oberhalb liegenden Kohle genutzt Direkt neben dem Stollenmundloch befand sich eine Haspelbahn auf dieser Bahn wurde die Kohle bis zum oberhalb gelegenen Zechenhaus gezogen 6 Der Stollen 4 wurde im Jahr 1858 angelegt er diente bis 1878 zur Forderung der oberhalb liegenden Kohlevorrate 7 Der Stollen wurde querschlagig ANM 2 aufgefahren und war bis zum Stollenmundloch mit einer Wasserseige versehen die mit halbschalenformigem Holz ausgekleidet war Die Wasserseige war vom Stollenmundloch ausgehend leicht ansteigend ausgefuhrt um den Ablauf der Grubenwasser zu ermoglichen 8 Im Stollen 4 wurde auch die Kohle die im Stollen 3 abgebaut wurde abgefordert Hierzu wurde die Kohle zunachst uber einen untertagigen Forderberg vom Stollen 3 zum Stollen 4 transportiert und dann nach uber Tage gefordert Das Stollenmundloch befindet sich auf dem Syberg in der Nahe des heutigen Kaiser Wilhelm Denkmals 7 Der unterste Stollen der Zeche Graf Wittekind ist der Forderstollen er wurde bis 1878 zur Forderung der Kohle aus den oberhalb liegenden Vorraten genutzt Vermutlich wurde der Stollen bereits durch die Zeche Schleiffmuhle aufgefahren und genutzt 9 Forderung und Belegschaft Bearbeiten Die ersten Forderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1868 in diesem Jahr wurden 55 Tonnen Steinkohle gefordert Die ersten Belegschaftszahlen sind fur das Jahr 1871 benannt in diesem Jahr wurden mit zehn Bergleuten 1287 preussische Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im darauffolgenden Jahr wurden mit funf Bergleuten 540 Tonnen Steinkohle gefordert Die maximale Forderung der Zeche wurde im Jahr 1873 mit vier Bergleuten erbracht es wurden 609 Tonnen Steinkohle gefordert 2 Im Jahr 1875 sank die Forderung auf 310 Tonnen diese Forderung wurde von zwei Bergleuten erbracht Die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1876 in diesem Jahr wurden mit zwei Bergleuten 72 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Vorbereitung fur die Nachnutzung BearbeitenUm die Stollenanlagen wieder fur die Besichtigung freizugeben mussten eine Vielzahl von Arbeiten getatigt werden Am 17 November des Jahres 1986 wurde der Stollen Nr 4 probeweise geoffnet Hierfur wurde manuell am festen Hang ein kleiner Schacht gegraben Aufgrund der nachfolgenden Erkundung der Stollenanlagen ergab sich die Denkmalwurdigkeit der Stollenanlage 8 Ab dem Jahr 1987 wurden drei Stollen und weitere Grubenbaue freigelegt und wieder aufgewaltigt 1 Ab dem 19 August des Jahres 1989 wurde auch der Forderstollen ausgegraben Das Mundloch des Forderstollens wurde mit einem gemauerten Eingang und einem Gittertor versehen 3 Um die Stollenanlagen weiter nutzbar zu machen mussten mehrere Tonnen Bergematerial manuell verladen mit Schubkarren aus dem Grubengebaude transportiert und auf der Stollenhalde abgeladen werden 8 Auch mussten einige Grubenbaue erweitert und das Hangende berissen werden Bei fast allen Grubenbauen musste der holzerne Ausbau der sich aufgrund von Faulnis und Pilzbefall in einem sehr schlechten Zustand befand erneuert werden 3 Damit der bruchgefahrdete Ubergang vom hohen zum niedrigen Teil des Forderberges stabilisiert werden konnte wurde in diesem Bereich ein Bergekasten gestellt Nachdem diese Arbeiten bis zum Jahr 1997 fertiggestellt worden waren konnte die Stollenanlage fur Besucher zugelassen werden 8 Heutiger Zustand BearbeitenIm Jahr 1997 wurde das Besucherbergwerk Graf Wittekind in Betrieb genommen 10 Ausserdem ist von der Zeche Graf Wittekind noch eine Pinge vorhanden Die Pinge befindet sich auf dem Syberg in Syburg an der Hohensyburgstrasse in der Nahe des Kaiser Wilhelm Denkmals Die Pinge ist die Station 19 auf dem Bergbaurundweg 11 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Pinge nbsp Mundloch Stollen 1 nbsp Mundloch Stollen 2 nbsp Mundloch Stollen 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum Bd 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 S 411 a b c d e f g h i j Tilo Cramm Aspekte zur Geschichte der Zeche Graf Wittekind bei Syburg In Stadt Schwerte Hrsg AS Das Magazin der Stadt Schwerte 18 Jahrgang Nr 71 Schwerte Juni 2005 S 11 13 a b c d e Tilo Cramm Die Aufwaltigung des Forderstollens der Zeche Graf Wittekind bei Syburg In Stadt Schwerte Hrsg AS Das Magazin der Stadt Schwerte 18 Jahrgang Nr 73 Schwerte Dezember 2005 S 32 34 Tilo Cramm Das Besucherbergwerk Graf Wittekind in DO Syburg In Stadt Schwerte Hrsg AS Das Magazin der Stadt Schwerte 19 Jahrgang Nr 76 Schwerte September 2006 S 4 6 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Mundloch Stollen Nr 2 Graf Wittekind zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Mundloch Stollen Nr 3 Graf Wittekind zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 a b Der fruhe Bergbau an der Ruhr Mundloch Stollen Nr 4 Graf Wittekind zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 a b c d Tilo Cramm Aufwaltigung des Stollens Nr 4 der Zeche Graf Wittekind bei Syburg In Stadt Schwerte Hrsg AS Das Magazin der Stadt Schwerte 18 Jahrgang Nr 72 Schwerte September 2005 S 8 11 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Mundloch Forderstollen Graf Wittekind zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 Kolner Stadtanzeiger Auf allen Vieren durch den Stollen zuletzt abgerufen am 22 November 2017 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Pinge des Alten Schachts der Zeche Graf Wittekind abgerufen am 18 Oktober 2012 Weblinks BearbeitenOffizielle Homepage Besucherbergwerk Graf Wittekind zuletzt abgerufen am 12 Dezember 2019 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Zeche Graf Wittekind zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Historische Karte um 1840 zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Karte der Situation um 2000 zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Umgebungskarte zuletzt abgerufen am 18 Oktober 2012 Anmerkungen Bearbeiten Als Beilehn oder Beilehen bezeichnet man ein zusatzlich verliehenes Grubenfeld das mit einem anderen Grubenfeld besitzmassig verbunden ist Quelle Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier Als querschlagig wird die Richtung bezeichnet die horizontal quer zur Langsachse der Lagerstatte verlauft Quelle Forderverein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar e V Hrsg Erzabbau im Rammelsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Graf Wittekind amp oldid 234753709