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Z 2 Georg Thiele war ein deutscher Zerstorer der Klasse 1934 im Zweiten Weltkrieg der im April 1940 bei Narvik verloren ging Z 2 Georg Thiele Das Schwesterboot Richard Beitzen Das Schwesterboot Richard BeitzenSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp ZerstorerKlasse Zerstorer 1934Bauwerft Deutsche Werke KielBaunummer 243Stapellauf 18 August 1935Indienststellung 27 Februar 1937Verbleib 13 April 1940 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 119 3 m Lua 114 m KWL Breite 11 3 mTiefgang max 4 23 mVerdrangung 2 232 tsMaximal 3 156 ts Besatzung 325 MannMaschinenanlageMaschine 6 Dampfkessel Bauart Wagner Deschimag 2 Wagner DampfturbinenMaschinen leistung 63 000 PS 46 336 kW Hochst geschwindigkeit 38 2 kn 71 km h Propeller 2Bewaffnung5 12 7 cm SK C 34 600 Schuss 4 3 7 cm SK C 30 8 000 Schuss 6 2 cm Flak C 30 12 000 Schuss 8 Torpedorohre 53 3 cm 16 Schuss bis zu 60 Seeminen WasserbombenSensoren1 Gruppenhorchgerat 1 Atlas Echolot 1 Sonar 160 schwenkbar Das Boot 1 war benannt nach dem Befehlshaber der VII Torpedoboots Halbflottille der Kaiserlichen Marine Korvettenkapitan Georg Thiele der am 17 Oktober 1914 im Gefecht mit britischen Streitkraften beim Untergang seines Torpedobootes S 119 ums Leben kam Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einsatzgeschichte 1 2 Kriegseinsatz 1 3 Das Ende in Narvik 2 Kommandanten 3 Bekannte Besatzungsangehorige 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Georg Thiele war der zweite Zerstorer der Klasse 1934 Sie hatte eine Lange von 119 m uber alles 114 m in der Wasserlinie eine Breite von 11 3 m und einen Maximal Tiefgang von 4 23 m Die Standardverdrangung des Bootes betrug 2 223 ts und bei voller Ausrustung bis zu 3 156 ts Offiziell wurde aber nur eine Verdrangung von 1 625 t angegeben Angetrieben wurde das Boot von Wagner Getriebeturbinen mit einer Hochstleistung von 70 000 PS die eine Hochstgeschwindigkeit von uber 36 kn ermoglichten Der Dampf fur die Turbinen wurde in sechs Hochdruckkesseln der Bauart Wagner produziert Wie ihre Schwesterboote konnte die Georg Thiele bis zu 752 t Treibol an Bord nehmen was eine theoretische Reichweite von 3300 sm bei 19 kn Marschgeschwindigkeit ermoglichen sollte Die schlechte Gewichtsverteilung der Boote erzwang aber dass 30 des Treibstoffvorrates als Ballast zum Erhalt der Seefahigkeit an Bord bleiben musste 2 dadurch reduzierte sich die nutzbare Reichweite der Boote auf 1 530 sm Bewaffnet war die Georg Thiele wie die Schwesterboote mit funf 12 7 cm Schnelladekanonen Modell 34 in Einzelaufstellung mit Schutzschilden Je zwei standen auf der Back und auf dem Achterschiff ubereinander das funfte Geschutz stand auf dem hinteren Deckshaus Die Luftabwehrbewaffnung bestand aus zwei 3 7 cm Zwillingsgeschutzen Modell 30 neben dem hinteren Schornstein und sechs einzelnen 2 cm Maschinenkanonen Modell 30 Die Torpedobewaffnung bestand aus zwei schwenkbaren 53 3 cm Vierlingssatzen auf dem Hauptdeck Neben dem hinteren Deckshaus befanden sich vier Wasserbombenwerfer weitere konnten uber das Heck zum Einsatz gebracht werden Ausserdem konnten schnell Schienen fur bis zu 60 Minen installiert werden Die Besatzung des Bootes bestand aus zehn Offizieren und 315 Mann Bei Nutzung als Flottillenfuhrer kamen noch vier Offiziere und 19 Spezialisten hinzu Die Kiellegung des am 7 Juli 1934 mit den drei Schwesterbooten bestellten Zerstorers erfolgte am 25 Oktober 1934 im Baudock der Deutschen Werke in Kiel mit der Baunummer 243 Alle vier Boote der Klasse 1934 entstanden dort und wurden in Paaren in je einem Baudock gebaut So wurde am 18 August 1935 die beiden ersten Neubauten aufgeschwommen und erhielten die Namen Leberecht Maass und Georg Thiele Letztere wurde am 27 Februar 1937 als zweites Boot knapp sieben Wochen nach dem Schwesterboot abgeliefert 3 Die beiden anderen Boote entstanden in einem anderen Baudock seit Januar 1935 schwammen am 30 November 1935 auf und wurden bis Mitte Mai 1937 abgeliefert Einsatzgeschichte Bearbeiten Die Georg Thiele wurde der 1 Zerstorerdivision der Kriegsmarine zugeteilt und nahm 1937 erstmals an den Herbstmanovern teil 3 Im April 1938 machte sie zusammen mit den Schwesterbooten Max Schultz und Richard Beitzen ihre erste Auslandsreise mit einem Besuch von Ulvik in Norwegen Anschliessend ging sie in die Bauwerft zur Modifizierung des Bugs um die Ubernahme von Wasser bei See von vorn zu reduzieren Dadurch wurde das Boot etwa 30 cm langer und das Vorschiff wurde erhoht 3 Am 22 August nahm die Georg Thiele an der Flottenparade vor Hitler und dem ungarischen Staatsoberhaupt Miklos Horthy anlasslich der Taufe des Schweren Kreuzers Prinz Eugen teil 3 Nach den Herbstmanovern der Flotte und den Feierlichkeiten zum Stapellauf des Flugzeugtragers Graf Zeppelin lief die Georg Thiele mit den Schwesterbooten Leberecht Maass Max Schultz und Richard Beitzen in die Gewasser um Island um ihre Seefahigkeit und die Eignung des modifizierten Bugs im winterlichen Nordatlantik zu testen 3 Am 23 24 Marz 1939 gehorte die Georg Thiele zu den Zerstorern die Hitler auf dem Panzerschiff Deutschland bei der Besetzung des Memelgebiets begleiteten 3 Sie nahm mit den Zerstorern der 1 Zerstorerflottille dann auch an der Reise der Flotte mit den drei Panzerschiffen Admiral Graf Spee Admiral Scheer und Deutschland sowie den Leichten Kreuzern Koln und Leipzig ins westliche Mittelmeer vom 18 April bis zum 16 Mai teil und besuchte dabei verschiedene Hafen in Spanien und Marokko 3 Wahrend der Uberwachung des Verkehrs durch den Oresund auf Grund der gestiegenen politischen Spannungen kollidierte am fruhen Morgen des 27 August 1939 die Max Schultz nahe Bornholm mit dem Torpedoboot Tiger 3 das sofort sank Wegen der schweren Beschadigung ihres Bugs musste die Georg Thiele das Schwesterboot uber das Heck abschleppen bis zwei Bergungsschlepper eintrafen und den Havaristen nach Swinemunde in Sicherheit bringen konnten Kriegseinsatz Bearbeiten Zu Beginn des Weltkriegs gehorte die Georg Thiele zu den in der Ostsee gegen Polen eingesetzten Einheiten der Kriegsmarine wurde aber schon nach wenigen Tagen in die Nordsee verlegt wo sie an der Verlegung der defensiven Westwall Minensperren teilnahm 4 Ende des Jahres 1939 ging die Georg Thiele dann zur Grunduberholung in die Werft die Anfang April 1940 abgeschlossen werden konnte 3 Das Ende in Narvik Bearbeiten Beim Unternehmen Weserubung im April 1940 gehorte das Boot zu der Kampfgruppe 1 den zehn Zerstorern die unter dem Kommando des F d Z Kommodore Friedrich Bonte den Erzhafen Narvik besetzten 5 Der Zerstorer setzte am 9 April 1940 seine 200 Gebirgsjager an der Erzpier im Hafen von Narvik ab nachdem er sich durch Artilleriebeschuss an der Versenkung des norwegischen Kustenpanzerschiffes Norge beteiligt hatte das zuvor schon von Bernd von Arnim torpediert worden war und schnell sank Die zehn Zerstorer des deutschen Verbandes wurden zunachst uberraschend bei sehr schlechtem Wetter am Morgen des 10 April 1940 von der britischen 2nd Destroyer Flotilla mit funf Zerstorern der H Klasse unter Commodore Bernard Warburton Lee im Hafen von Narvik angegriffen Dabei wurden das deutsche Flaggschiff Wilhelm Heidkamp und der Zerstorer Anton Schmitt mit Torpedos versenkt Kommodore Bonte fiel Die gerade eingelaufene Diether von Roeder die ihren Posten als Wachboot zu fruh verlassen hatte und so eine rechtzeitige Warnung versaumte erhielt funf 12 cm Artillerietreffer geriet in Brand und die Ruderanlage fiel aus Die beiden aus dem Tanker Jan Wellem Treibstoff ubernehmenden Boote Hermann Kunne und Hans Ludemann wurden leichter beschadigt Die Bernd von Arnim und die Georg Thiele aus dem Ballangen Fjord kommend griffen den ablaufenden britischen Verband an aus dem Herjangsfjord kamen gleichzeitig die drei Zerstorer Wolfgang Zenker Erich Koellner und Erich Giese der 4 Zerstorerflottille unter Fregattenkapitan Erich Bey zur Unterstutzung Dabei wurden die britischen Zerstorer Hardy und Hunter ausser Gefecht gesetzt Die Hardy wurde brennend von ihrer Besatzung am Fjordufer auf Grund gesetzt wahrend die Hunter nach einem Torpedotreffer sank Die verbliebenen drei britischen Boote zogen sich zuruck fugten allerdings der Georg Thiele beim Ablaufen durch sieben Artillerietreffer noch erheblichen Schaden zu die zu Branden fuhrten Nur durch Unterstutzung der Bernd von Arnim konnten diese geloscht werden Die Boote der 4 Flottille konnten den Briten nicht folgen da die Erich Giese und die Erich Koellner kaum noch Treibstoff und alle drei auch nur noch wenig Munition hatten Beim Ruckmarsch gelang den Briten noch die Versenkung der Rauenfels die vor allem schwere Ausrustung fur die angelandeten Heerestruppen an Bord hatte Andere britische Einheiten hatten inzwischen noch den Transporter Alster und den Tanker Kattegat gestellt Der ebenfalls fur Narvik eingeplante Transporter Barenfels erreichte am 10 April erst das von den Deutschen besetzte Bergen und verblieb dort Damit erhielten die in Narvik verbliebenen Zerstorer keine weitere Unterstutzung Fur den geplanten Ruckmarsch nach Deutschland waren am Abend des 10 April nur die inzwischen aufgetankten Erich Giese und Wolfgang Zenker klar die den Ausbruch aber nach weniger als zwei Stunden nahe der Insel Baro abbrachen da vor ihnen feindliche Seestreitkrafte entdeckt wurden vermutlich der Kreuzer Penelope mit zwei Zerstorern nbsp Die schwer beschadigte EskimoDer Endkampf fand am 13 April 1940 statt als ein Verband der britischen Royal Navy bestehend aus neun Zerstorern und dem Schlachtschiff Warspite vor Narvik erschien Die verbliebenen deutschen Zerstorer verschossen ihre Munition und waren gezwungen sich selbst zu versenken um nicht dem Gegner in die Hande zu fallen Wahrend die Wolfgang Zenker die Bernd von Arnim und die Hans Ludemann sich hierzu vom Gegner losten deckte die Georg Thiele deren Ruckzug Mit dem letzten Torpedo erzielte sie auf dem britischen Zerstorer Eskimo einen Treffer der das Vorschiff abriss Die Eskimo wurde spater von einem britischen Schiff ins Schlepp genommen und wieder instand gesetzt Die Georg Thiele wurde nachdem auch sie samtliche Munition verschossen hatte am Sudufer des Rombaksbotn auf einen Felsen gesetzt gleichzeitig wurde bei 68 24 29 N 17 48 43 O 68 408055555556 17 811944444444 Koordinaten 68 24 29 N 17 48 43 O die Sprengung eingeleitet Brande brachen auf der ganzen Lange des Schiffes aus auch durch den fortdauernden Beschuss der britischen Einheiten Nach dem Auflaufen erhielt die Besatzung den Befehl sich etwa 300 Meter oberhalb des Fjordes auf einem Bahndamm zu sammeln Beim Aufstieg gab es weitere Verluste durch britischen Beschuss Wahrend der Kampfe vom 10 bis zum 13 April 1940 wurden insgesamt 27 Besatzungsangehorige der Georg Thiele getotet Die verbliebene Besatzung nahm zu Land an den spateren Kampfen um Narvik teil Die Georg Thiele liegt noch heute am Ufer mit dem Vorschiff halb uber Wasser und dem Heck auf ca 45 m Tiefe auf der Steuerbordseite und kann betaucht werden Die Schiffsglocke und das Namensschild des Zerstorers befinden sich im Narvik War Museum nbsp Wrack der Z2 Georg Thiele Kommandanten BearbeitenName ZeitraumFregattenkapitan Hans Hartmann Admiral 27 Februar 1937 bis 7 August 1938Fregattenkapitan Rudolf von Pufendorf 8 August 1938 bis 27 Oktober 1938Korvettenkapitan Max Eckart Wolff 30 Oktober 1938 bis 13 April 1940Bekannte Besatzungsangehorige BearbeitenKarl Schneider Pungs 1914 2001 war von 1970 bis 1973 als Konteradmiral Abteilungsleiter fur Personal und Administration beim NATO Hauptquartier Europa SHAPE Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Bearb Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939 1945 und ihr Verbleib Bernard amp Graefe Bonn 2000 9 neu bearb und erw Aufl ISBN 978 3763762156 Geirr H Haarr The German Invasion of Norway April 1940 Naval Institute Press Annapolis 2009 ISBN 978 1 59114 310 9 Wolfgang Harnack Zerstorer unter deutscher Flagge 1934 bis 1945 2 uberarb und erw Auflage Herford Koehler 1994 ISBN 3 7822 0616 9 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Gerhard Koop Klaus Peter Schmolke German Destroyers of World War II Warships of the Kriegsmarine Seaforth Publishing 2014 S 78 79 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Manfred Pawlak VerlagsGmbH Herrsching 1968 ISBN 3 88199 0097 Mike J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg Technik Klassen Typen Motorbuchverlag Stuttgart 1991 ISBN 978 3613014268 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zerstorer 1934 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht uber die Georg Thiele mit Bildern vom heutigen Zustand Memento vom 31 Mai 2009 auf WebCite engl 1934 type destroyers 1937 engl abgerufen am 29 April 2014 Germany 12 7 cm 45 5 SK C 34 auf navweaps com engl abgerufen am 29 April 2014 Germany 3 7 cm L83 1 5 SK C 30 auf navweaps com engl abgerufen am 29 April 2014 Germany 2 cm 65 0 79 C 30 und C 38 auf navweaps com engl abgerufen am 29 April 2014 Fussnoten Bearbeiten Die Kriegsmarine bezeichnete alle ihre Wasserfahrzeuge bis einschliesslich Zerstorergrosse als Boote ungeachtet der Tatsache dass es sich meist um Schiffe handelte siehe Boot Schiff Whitley S 18 a b c d e f g h i Hildebrand Die deutschen Kriegsschiffe Bd 2 S 140f Rohwer Seekrieg 1939 1945 S 12f Rohwer S 35 Zerstorer 1934 34A Zerstorer 1936 Zerstorer 1934 Z 1 Leberecht Maass Z 2 Georg Thiele Z 3 Max Schultz Z 4 Richard BeitzenZerstorer 1934A Z 5 Paul Jacobi Z 6 Theodor Riedel Z 7 Hermann Schoemann Z 8 Bruno Heinemann Z 9 Wolfgang Zenker Z 10 Hans Lody Z 11 Bernd von Arnim Z 12 Erich Giese Z 13 Erich Koellner Z 14 Friedrich Ihn Z 15 Erich Steinbrinck Z 16 Friedrich Eckoldt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Z 2 Georg Thiele amp oldid 232785021