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Zuntersbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinntal im hessischen Main Kinzig Kreis ZuntersbachGemeinde SinntalKoordinaten 50 19 N 9 44 O 50 312777777778 9 7322222222222 358 Koordinaten 50 18 46 N 9 43 56 OHohe 358 m u NHNFlache 6 14 km 1 Einwohner 653 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 106 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1977Postleitzahl 36391Vorwahl 09741Karte Zuntersbach von oben Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 2 1 Die Hanauer Halfte 2 2 2 Vereinigung 2 3 Hessische Gebietsreform 1970 1977 2 4 Wirtschaftsgeschichte 2 5 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Religion 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Wirtschaftsstruktur 5 2 Offentliche Einrichtungen 5 3 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenZuntersbach liegt auf einer Hohe von etwa 360 m uber NN an der Grenze von Spessart und Rhon 15 km sudostlich von Schluchtern Im Suden und Osten grenzt das hessische Dorf an die Landesgrenze zu Bayern genauer an den Landkreis Bad Kissingen Den Ort durchfliesst der Schluppbach ein rechter Nebenfluss der Breiten Sinn der das Dorf in zwei Halften teilt Eingerahmt wird der Ort von den beiden Gipfeln der Berge Haag und Stiftes im Nordwesten sowie des Fondsberges im Suden und des Volkersbergs im Nordosten Als westlichster Teil der Bruckenauer Kuppenrhon gehort Zuntersbach als ostlichstes Dorf des Main Kinzig Kreises geographisch nicht wie der Grossteil des Landkreises zum Spessart sondern zur Rhon Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Zuntersbach ursprunglich Konigsgut liegt in einem Gebiet das Graf Hessi erwarb und wird erstmals als Ziuncilesbah in pago Salagewe Zuntersbach im Saalgau um 900 erwahnt als es dem Kloster Fulda geschenkt wurde Dieses gab das Dorf an seine Filiale das Kloster Schluchtern weiter dem es 1167 gehorte In erhaltenen spateren Urkunden wurde der Ort unter folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 2 Zuncilesbah 911 Zonzelsbach 1167 Scintilspach 1306 Zontersbach 1374 Suntirspach 1384 Zinzilsbach 1392 1394 Zunkelsbach 1460 und Zuntersbach 1549 Im Jahre 1306 kam es zur Teilung des Orts in eine Fuldaer und eine Hanauer Halfte Ulrich von Steckelberg verkaufte die Halfte des Dorfes seinem Bruder dem Propst des Klosters Petersberg bei Fulda Das Dorf wurde dabei real geteilt Seitdem besass dieses Kloster die Halfte des Dorfes links des Schluppbachs Die Halfte des Dorfes rechts des Schluppbachs gehorte zum Gericht Altengronau das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam Aus dem Gericht entstand im 15 Jahrhundert das Amt Schwarzenfels der Grafschaft Hanau ab 1459 der Grafschaft Hanau Munzenberg Neuzeit Bearbeiten Die Hanauer Halfte Bearbeiten 1643 wurde das Amt Schwarzenfels und damit auch die Hanauer Halfte von Zuntersbach als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen Kassel ubergeben Es sollte fur die Ruckzahlung Hanauer Schulden burgen die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen im Dreissigjahrigen Krieg 1636 gegenuber Hessen Kassel entstanden waren Den Grafen von Hanau gelang es nicht mehr dieses Pfand von Hessen Kassel zu losen Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgrafliches Eigentum verwaltet auch nachdem Hessen Kassel 1736 nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III die gesamte Grafschaft Hanau Munzenberg erbte Vereinigung Bearbeiten Die Teilung des Dorfes uberstand sogar die Gebietsarrondierungen in napoleonischer Zeit Die Fuldaer Halfte kam 1816 an das Konigreich Bayern die hessische Halfte verblieb beim Kurfurstentum Hessen das 1815 aus der Landgrafschaft Hessen Kassel entstanden war Erst 1863 wurde bei einem Gebietsaustausch zwischen beiden Staaten die bayerische Halfte an Kurhessen abgetreten Im Kurfurstentum gehorte Zuntersbach nach der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 durch die Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde zum Kreis Schluchtern Hessische Gebietsreform 1970 1977 Bearbeiten Die Gemeinde Zuntersbach behielt bei der Schaffung des Main Kinzig Kreises und der Gemeinde Sinntal im Rahmen der Gebietsreform in Hessen am 1 Juli 1974 zunachst ihre Selbststandigkeit da die Hessische Landesregierung einer sachgerechten grenzuberschreitenden Neugliederung des Grenzgebietes nicht vorgreifen wollte Es war damals beabsichtigt die Gemeinde Zuntersbach in die bayerische Stadt Bad Bruckenau einzugliedern 3 Erst als diese Plane zur Anderung der Staatsgrenze aufgegeben wurden wurde die Gemeinde zum 1 Januar 1977 in die Gemeinde Sinntal eingemeindet 4 Wirtschaftsgeschichte Bearbeiten Am ostlichen Ausgang des Ortes stand die Obere Muhle Weiter gab es die Alte Muhle die 500 Meter sudostlich von Zuntersbach lag Sie wurde 1940 stillgelegt 1970 wurden die Muhlenanlagen durch ein Unwetter zerstort Beide Muhlen wurden von aus dem Schluppbach abgeleiteten Betriebsgraben gespeist Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Zuntersbach angehort e 2 5 Rechts des Schluppbachs vor 1643 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Hanau Munzenberg Amt Schwarzenfels ab 1643 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Grafschaft Hanau Munzenberg Amt Schwarzenfels 1803 1806 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Furstentum Hanau Amt Schwarzenfels 1807 1810 Kaiserreich Frankreich Furstentum Hanau Amt Schwarzenfels 1810 1813 Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Distrikt Schwarzenfels ab 1815 Kurfurstentum Hessen Furstentum Hanau Amt Schwarzenfels 6 ab 1821 22 Kurfurstentum Hessen Provinz Hanau Kreis Schluchtern 7 Anm 1 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Hanau ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Hanau Kreis SchluchternLinks des Schluppbachs vor 1704 Heiliges Romisches Reich Hochstift Fulda ab 1734 Heiliges Romisches Reich Hochstift Fulda Amt Salmunster 1803 1806 Heiliges Romisches Reich Furstentum Nassau Oranien Fulda Amt Salmunster 1807 1810 Kaiserreich Frankreich Furstentum Hanau Amt Schwarzenfels Militarverwaltung 1810 1813 Grossherzogtum Frankfurt Departement Fulda Distrikt Bruckenau 1815 1863 Konigreich Bayern Amt BruckenauGemeinsame Geschichte ab 1863 Kurfurstentum Hessen Provinz Hanau Kreis Schluchtern ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Schluchtern ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Schluchtern ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Schluchtern ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Nassau Landkreis Schluchtern ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Schluchtern ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Schluchtern ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Schluchtern ab 1968 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Schluchtern ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Main Kinzig Kreis ab 1977 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Main Kinzig Kreis Gemeinde Sinntal Anm 2 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Zuntersbach 600 Einwohner Darunter waren 6 1 0 Auslander Nach dem Lebensalter waren 108 Einwohner unter 18 Jahren 225 zwischen 18 und 49 129 zwischen 50 und 64 und 138 Einwohner waren alter 8 Die Einwohner lebten in 267 Haushalten Davon waren 78 Singlehaushalte 66 Paare ohne Kinder und 99 Paare mit Kindern sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 63 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 162 Haushaltungen lebten keine Senioren 8 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 2 1549 18 Haushaltungen hanauische Halfte 1587 12 Schutzen und 7 Spiesser 1812 41 Feuerstellen 309 SeelenZuntersbach Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020Jahr Einwohner1812 3091834 7041840 7191846 7221852 6941858 6621864 6481871 6201875 5001885 5851895 5661905 5231910 5561925 5161939 5511946 8151950 7691956 6251961 5861967 6171970 6471979 7521990 7971995 7482000 7402005 7162010 6922015 6542020 653Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 2 nach 1970 Gemeinde Sinntal 9 1 Zensus 2011 8 Religion BearbeitenDie Kirche des Dorfes gehorte 1167 zum Kloster Schluchtern und der Pfarrei Ramholz Die politische Teilung des Ortes 1303 bedeutete auch dass die Fuldaer Halfte des Dorfes nach der Reformation romisch katholisch blieb wahrend die Grafschaft Hanau Munzenberg in der Mitte des 16 Jahrhunderts die Reformation annahm was nach dem Grundsatz cuius regio eius religio bedeutete dass die Hanauer Halfte des Dorfes zunachst lutherisch 1597 reformiert wurde 1602 gehorte die Hanauer Halfte zur Pfarrei Mottgers danach zur Pfarrei Oberzell In Zuntersbach befinden sich heute eine evangelische und eine romisch katholische Kirche In Zuntersbach gab es seit Jahrhunderten auch eine lebendige Judische Gemeinde Eine Synagoge einen Judischen Geistlichen mit Wohnhaus ein Judisches Bad heute ein kleiner Fischteich in privatem Besitz sowie einen Judischen Schlachtplatz an dem nach Judischem Ritus geschlachtet wurde 10 Historische Religionszugehorigkeit 1885 280 evangelische 47 86 250 katholische 42 74 55 judische 9 40 Einwohner 2 1961 280 evangelische 47 78 306 katholische 52 22 Einwohner 2 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaftsstruktur Bearbeiten Zuntersbach ist stark von Landwirtschaft gepragt aber auch ein staatlicher Luftkurort mit jahrlich 10 000 Ubernachtungen Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Zuntersbach besitzt eine Zwergschule die von 19 Schulern besucht wird Alle vier Jahrgangsstufen werden in einer Klasse unterrichtet Daneben existiert auch ein Kindergarten im Ort 11 Verkehr Bearbeiten Zuntersbach ist uber die Landesstrassen 3141 und 3180 mit den Nachbarorten Oberzell Schwarzenfels und Bad Bruckenau verbunden Literatur BearbeitenRudolf Gerngras Chronik eines Dorfes Hrsg Verkehrs und Heimatverein Zuntersbach 1969 e V 1994 Willi Klein Zur Geschichte des Muhlenwesens im Main Kinzig Kreis Hanauer Geschichtsblatter 40 Hanau 2003 S 432 f Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 14 1926 S 538 Literatur uber Zuntersbach nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks BearbeitenOrtsteil Zuntersbach In Webauftritt der Gemeinde Sinntal Zuntersbach Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Trennung von Justiz Justizamt Schwarzenfels und Verwaltung Am 1 Januar 1977 als Ortsbezirk zur Gemeinde Sinntal Einzelnachweise a b c Gemeinde Sinntal Gemeindeinformationen Abgerufen am 12 November 2022 a b c d e f Zuntersbach Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS StGH des Landes Hessen Beschluss vom 11 April 1973 Az P St 697 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 385 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 205 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August kurhess GS 1821 S 76 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 30 und 84 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im November 2021 Haushaltssatzung fur den Haushaltsplan 2019 PDF 2 8 MB Statistische Angaben Gemeinde Sinntal S 41 archiviert vom Original abgerufen im Januar 2019 Zuntersbach Judische Geschichte Synagoge auf http www alemannia judaica de Abgerufen im Juni 2018 Zuntersbach behalt seine Schule Main PostOrtsteile von Sinntal Altengronau Breunings Jossa Mottgers Neuengronau Oberzell mit Ziegelhutte Sannerz Schwarzenfels Sterbfritz Weichersbach Weiperz Zuntersbach Normdaten Geografikum GND 4423957 9 lobid OGND AKS VIAF 4223149844954302960003 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