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Wladimir Nikolajewitsch Lwow russisch Vladimir Nikolaevich Lvov 21 Marzjul 2 April 1872greg 20 September 1930 in Tomsk war ein russisch sowjetischer Politiker 1 2 Wladimir Nikolajewitsch LwowLeben BearbeitenLwow stammte aus der alten Adelsfamilie Lwow Sein Vater war der Grundherr Nikolai Alexandrowitsch Lwow 1834 1887 Lwows Grossvater waren der Oberstleutnant der Kaiserlich Russischen Armee und Mazen Alexander Nikolajewitsch Lwow 1786 1849 und der Admiral der Kaiserlich Russischen Marine Nikolai Semjonowitsch Mordwinow Lwows Urgrossvater Nikolai Alexandrowitsch Lwow war ein bedeutender russischer Aufklarer Architekt Naturkundler und Dichter Nach dem Besuch des Moskauer privaten Poliwanow Gymnasiums studierte Lwow an der Kaiserlichen Universitat Moskau in der Historisch Philologischen Fakultat und war Gasthorer an der Moskauer Geistlichen Akademie 1898 1899 1 Er wollte in ein Kloster eintreten aber der Starez Warnawa Gefissimanski Merkulow fand fur ihn die Braut Marija Alexejewna Tolstaja Erbin von Landereien im Ujesd Buguruslan im Gouvernement Samara und traute sie Lwow lebte auf dem Landgut Krotkowo im Ujesd Buguruslan 2 Seit seiner Jugend beschaftigte er sich mit Musik zeichnete und schrieb Gedichte 1 Er schuf Text und Musik fur die Hymne des Adels des Gouvernements Samara an den Zaren Nach der Russischen Revolution 1905 beteiligte er sich an der Grundung des Bundes des 17 Oktober Oktobristen in Samara und dem Gouvernement Samara 1 Er wurde in die Semstwo Versammlungen des Ujesd Buguruslan und des Gouvernements Samara gewahlt 1907 wurde er Mitglied der Semstwo Behorde des Gouvernements Samara 1907 wurde er von der Wahlerschaft des Gouvernements Samara in die III Staatsduma gewahlt 1 Er gehorte zur Fraktion der Oktobristen und wechselte 1910 zur Russischen Nationalen Fraktion und zur Gruppe der unabhangigen Nationalisten 2 Er war Vorsitzender der Kommission fur Angelegenheiten der Russisch Orthodoxen Kirche und Mitglied der Kommissionen fur Dekrete fur Bekenntnisfragen und fur Haushalt Er war bekannt als Lwow II wahrend sein alterer Bruder Nikolai Nikolajewitsch Lwow 1865 1940 Lwow I war 2 Lwow vergrosserte seinen Landbesitz von 360 Dessjatinen 1907 auf 4608 Dessjatinen 1912 1912 wurde Lwow in die IV Staatsduma gewahlt 1 Er wurde Vorsitzender der Fraktion der Zentristen und fuhrte seine bisherigen Kommissionstatigkeiten fort Er naherte sich der politischen Opposition und wurde 1915 Mitglied des Buros des Progressiven Blocks Er kritisierte die Verhaltnisse in der Leitung und Verwaltung der Russisch Orthodoxen Kirche und war ein Gegner des Einflusses Grigori Jefimowitsch Rasputins auf die Beschlusse des Heiligen Synods Er trat fur die Einberufung eines Konzils aller Glaubigen und eine Kirchenreform ein Die Opposition erwog seine Kandidatur fur das Amt des Ober Prokurators des Heiligen Synods Nach der Februarrevolution 1917 war Lwow Mitglied des Provisorischen Komitees der Staatsduma 1 Nach Entlassung des bisherigen Ober Prokurators und Rasputin Freundes Nikolai Pawlowitsch Rajew ubernahm Lwow das Ober Prokurator Amt in der Provisorischen Regierung Er entfernte die Metropoliten Pitirim von Petrograd und Makari von Moskau aus dem Synod denen die Verbindung zu Rasputin vorgeworfen wurde Lwow initiierte den Ukas der Provisorischen Regierung vom April 1917 mit der veranderten Zusammensetzung des Heiligen Synods in den nur Erzbischof Sergi von Wyborg aus dem bisherigen Synod ubernommen worden war Er unterstutzte die demokratie und reformorientierten Mitglieder der Geistlichkeit so dass der liberale Boris Wassiljewitsch Titlinow zum Redakteur der allrussischen Kirchenzeitung ernannt wurde Es kam zu einem allrussischen Kongress der Kleriker und Laien der Diozesen auf dem gegen Lwows Erwartung die Reformanhanger nicht die Mehrheit hatten Einer der Reformgegner war Nikolai Dawidowitsch Schewachow der auch Lwows autoritaren Fuhrungsstil anprangerte 3 Im Juli 1917 trat Lwow zuruck Er unterstutzte die Bildung der neuen Regierung unter Alexander Fjodorowitsch Kerenski der allerdings den ausgleichenden Anton Wladimirowitsch Kartaschow zum Ober Prokurator des Heiligen Synods ernannte Lwow reagierte extrem und erklarte sich zum Feind Kerenskis wie Michail Iwanowitsch Tereschtschenko berichtete 4 Im August 1917 versuchte Lwow vergeblich zwischen dem putschenden General Lawr Georgijewitsch Kornilow und Kerenski zu vermitteln woran auch Boris Wiktorowitsch Sawinkow beteiligt war Schliesslich ordnete Kerenski Lwows Verhaftung als Komplizen des Rebellen Kornilow an Lwow kam in die Peter und Paul Festung und stand dann unter Hausarrest 4 Nach der Oktoberrevolution verliess Lwow heimlich Petrograd und kehrte in den Ujesd Buguruslan zuruck 1 Als sich im Russischen Burgerkrieg die Rote Armee naherte zog die Familie Lwow nach Sibirien Lwow lebte in Tomsk und Omsk und verzichtete auf politische Tatigkeiten Als Ende 1919 die Mitglieder der Familie Lwow die nicht Mitglieder der Provisorischen Regierung gewesen waren mit ihren Familien in einem Wagon des Amerikanischen Roten Kreuzes weiter nach Osten evakuiert wurden blieb dies Lwow verwehrt Er konnte sich nach Wladiwostok durchschlagen und emigrierte im Januar 1920 nach Tokio 1 Bald gelangte er nach Frankreich wahrend seine Familie sich in China niederliess In Frankreich forderte Lwow bereits Ende 1920 die Unterstutzung der Weissen Armee unter General Pjotr Nikolajewitsch Wrangel einzustellen 1921 schloss er sich der russischen Emigrantenorganisation Smenowechowstwo an die fur einen Verzicht auf den Kampf gegen die Sowjetmacht eintrat 1 1922 kehrte Lwow in die UdSSR zuruck und wurde Geschaftsfuhrer der neuen Oberkirchenverwaltung als Nachfolger Jewgeni Christoforowitsch Belkows 1 Er beteiligte sich an der Kirchenerneuerung und hielt Vortrage uber Kirchengeschichte und die gegenwartige Situation der Kirche Im Herbst 1924 verlor er sein Amt aber er hielt weiter Vortrage in verschiedenen sowjetischen Stadten Im Februar 1927 wurde Lwow mit Mitarbeitern der Verlagskooperative Iskra verhaftet und der okonomischen Konterrevolution beschuldigt 1 Mit Beschluss des OGPU Kollegiums vom 29 April 1927 wurde Lwow zu drei Jahren Verbannung in Sibirien verurteilt Er verbrachte die Verbannung in Tomsk 2 Nach der Freilassung im September 1929 blieb er in Tomsk Er wurde wieder verhaftet und starb im Gefangniskrankenhaus Tomsk Lwows Frau Marija Alexejewna geborene Tolstaja 1873 1941 oder 1942 starb in Harbin Lwow hatte funf Sohne und eine Tochter Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Lvov Vladimir Nikolaevich 1872Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Bolshaya rossijskaya enciklopediya LVOV Vladimir Nikolaevich abgerufen am 28 Mai 2021 a b c d e Chronos Vladimir Nikolaevich Lvov abgerufen am 28 Mai 2021 Zhevahov N D Gl 39 Cerkov posle revolyucii In Vospominaniya tovarisha Ober Prokurora Sv Sinoda T 2 Mart 1917 yanvar 1920 Ch 3 Carskoe delo St Petersburg 2007 ISBN 978 5 91102 010 1 S 192 1 abgerufen am 28 Mai 2021 a b Sokolov N Ot kopeechnoj svechi Ultimatum samozvanca ili O katastroficheskih posledstviyah zabyvchivosti pri proizvodstve kadrovyh rokirovochek In Stengazeta 25 November 2005 2 abgerufen am 28 Mai 2021 Normdaten Person GND 1069643432 lobid OGND AKS LCCN nr96009943 VIAF 302481848 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lwow Wladimir NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Lvov Vladimir Nikolaevich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch sowjetischer PolitikerGEBURTSDATUM 2 April 1872STERBEDATUM 20 September 1930STERBEORT Tomsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladimir Nikolajewitsch Lwow amp oldid 234394881