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Wilhelm Ernst Freiherr von Beaulieu Marconnay 19 Mai 1786 in Celle 30 Juni 1859 in Oldenburg war ein Oldenburgischer Geheimer Rat und Vorsitzender im Oldenburgischen Staatsministerium Wilhelm Ernst Freiherr von Beaulieu Marconnay Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Karriere 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenWilhelm Ernst Freiherr von Beaulieu Marconnay entstammte dem Hannoverschen Zweig des ursprunglich franzosischen Adelsgeschlechts Beaulieu Marconnay Seine Vorfahren waren durch die Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 gezwungen ihre Heimat zu verlassen und siedelten sich in Deutschland an Die Familie stellte in mehreren deutschen Furstentumern Beamte und Soldaten Sein Bruder war der koniglich hannoversche Generalleutnant und Forstmann Carl von Beaulieu Marconnay 1777 1855 Leben und Karriere BearbeitenBeaulieu erhielt seine erste Ausbildung an der Salzmannschule Schnepfenthal und im Gymnasium Hannover 1 anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Leipzig und Heidelberg Ausserdem widmete er sich philosophischen Studien in deren Folge er ein freundschaftliches Verhaltnis zu seinem Lehrer Jakob Friedrich Fries entwickelte Danach trat Beaulieu in den Koniglich Hannoverschen Staatsdienst als Auditor beim Hofgericht in Hannover Als das Konigreich Hannover im Januar 1808 vom Kaiserreich Frankreich besetzt wurde nahm er seinen Abschied Danach reiste er mit August Kestner und Adam Oehlenschlager nach Rom wo er sich in Kontakt mit den Kunstlern Koch und den Brudern Franz und Johannes Riepenhausen mit italienischer Kunst beschaftigte Ende 1809 trat er dann nach Aufforderung des Herzogs von Oldenburg in Oldenburgische Dienste Ende 1810 wurde auch Oldenburg franzosisch besetzt und Beaulieu ubernahm zusammen mit seinem Schwiegervater Christoph Friedrich Mentz und Christian Ludwig Runde die Verwaltung des Barvermogens des nach Russland geflohenen Herzogs 2 Aus diesem Vermogen organisierten sie die Pensionszahlungen da die eigentlichen Pensionskassen von den Franzosen beschlagnahmt worden waren Durch diese Tatigkeit machten er und Runde sich gegenuber den Franzosischen Besatzern verdachtig und mussten das Land verlassen Beaulieu zog daher mit seiner Frau zu seinem Bruder nach Minden Dort wurde am 5 September 1811 der Sohn Karl geboren Nach der Niederlage Napoleons kehrte die Familie zuruck nach Oldenburg wurde Beaulieu im Januar 1814 in die provisorische Regierungskommission berufen die als vorlaufige Zentralbehorde des Landes die Reorganisation der Verwaltung uberwachte 1816 wurde er zum Regierungsrat ernannt und mit aussenpolitischen Aufgaben betraut Von 1822 bis 1825 hielt sich Beaulieu als Bevollmachtigter fur die Verhandlungen uber die Herrschaft Kniphausen in Berlin auf Die Herrschaft unterstand nach der Niederlage Napoleons und einer kurzzeitigen russischen Besetzung ab Dezember 1813 einer provisorischen Administration durch Oldenburg Dieser Zustand wurde durch das Berliner Abkommen am 8 Juni 1825 beendet und die Herrschaft Kniphausen erlangte eine begrenzte Souveranitat Im Januar 1826 hielt sich Beaulieu als Sonderbotschafter zur Thronbesteigung Nikolaus I in Sankt Petersburg auf und fuhrte in dieser Zeit auch die Verhandlungen die dazu fuhrten dass die russischen Erbanspruche uber die Herrschaft Jever auf Oldenburg ubergingen Bei der Hochzeit von Herzogin Amalie von Oldenburg mit dem griechischen Konig Otto I 1836 war es dann Beaulieus Aufgabe den Ehevertrag aufzusetzen 1830 wurde er zum Staatsrat ernannt und ubernahm die Bearbeitung der Beziehungen zum Deutschen Bund und zu den ubrigen deutschen Staaten sowie die Zollangelegenheiten Noch im selben Jahr fuhrte er in Berlin die Verhandlungen uber die Eingliederung des Furstentums Birkenfeld in den preussischen Zollverband und schloss gleichzeitig einen Schiffahrtsvertrag mit Preussen ab Seit 1830 war Beaulieu als Geheimer Kabinettsrat Mitglied des Staatsministeriums Ab 1843 hatte er den Vorsitz als Geheimer Rat und wurde im Juli 1844 mit dem Titel Staats und Kabinettsminister ausgezeichnet Im August 1848 trat Beaulieu aufgrund der 1848er Revolution der er als ausgesprochener Konservativer ausserst kritisch gegenuberstand in den Ruhestand Zuvor war es ihm nicht gelungen zwischen dem oldenburgischen Herrscherhaus und den Revolutionaren die auch fur das Grossherzogtum Oldenburg eine demokratische Verfassung forderten zu vermitteln da er sowohl eine seitens des Deutschen Bundes geforderte Landstandische Verfassung als auch eine Volksvertretung ablehnte Unter seinem Nachfolger dem gemassigten Liberalen Johann Heinrich Jakob Schloifer konnte schliesslich das oldenburgische Staatsgrundgesetz verabschiedet werden 1851 begleitete er den damaligen Erbgrossherzog von Oldenburg Peter bei einer langeren Reise durch Italien Griechenland und durch die Turkei Beaulieu starb 1859 im Alter von 73 Jahren Beaulieu war vielfaltig kunstlerisch interessiert dadurch und durch seine diplomatische Tatigkeit kam er mit vielen bedeutenden Personlichkeiten seiner Zeit in Kontakt So unterhielt er Briefwechsel unter anderem mit August und Georg Kestner Clemens August von Weichs Heinrich von Struve Alexander von Volborth Ludwig Stieglitz Johannes von Muralt Karl Robert von Nesselrode Ivan F Kruzenstern Jakob Friedrich Fries Amandus Augustus Abendroth Carl Anton Ferdinand von Bentinck Karl Bernhard von Sachsen Weimar Eisenach Otto von Bray Steinburg Sigismund von Reitzenstein Friedrich von Blittersdorf Johannes Tischbein Georg Moller und vermutlich auch mit Johann Wolfgang von Goethe 3 Familie BearbeitenBeaulieu war zweimal verheiratet Zunachst heiratete er am 19 Mai 1810 Johanna 1793 1850 die Tochter des Vizekammerdirektors und spateren Regierungsprasidenten Christoph Friedrich Mentz 1765 1832 Das Paar hatte sechs Kinder Nach dem Tod seiner Frau und seiner Ruckkehr aus der Turkei heiratete er am 12 November 1851 in zweiter Ehe Isabelle von Forster 1816 1908 die Tochter des braunschweigischen Majors Maximilian von Forster und der Isabelle Marquise de Montebello Von seinen sechs Sohnen aus erster Ehe trat Karl von Beaulieu Marconnay 1811 1889 zunachst ebenfalls in Oldenburgische Dienste und wurde spater dann Hofmarschall im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sein Sohn Eugen von Beaulieu Marconnay 1815 1889 wurde oldenburgischer Oberlandesgerichtsprasident Literatur BearbeitenWilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 52 53 online Wilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay Athen im Fruhjahr 1851 Berndt Oldenburg 1852 Wilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay Constantinopel und Brussa im Fruhjahr 1851 Schulze Oldenburg 1852 Karl Olivier Freiherr von Beaulieu Marconnay Beaulieu Marconnay Karl Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 193 f Einzelnachweise Bearbeiten Conversations Lexikon der Gegenwart Band 3 F A Brockhaus Leipzig 1838 Seite 399 400 Carl Freiherr von Beaulieu Marconnay Runde Christian Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 674 677 Beaulieu Marconnay Wilhelm von 1786 1859 Detailinformationen und Handschriften In Kalliope Verbund Informationssystem fur Nachlasse und Autographen Abgerufen am 19 Mai 2016 Staatsminister des Grossherzogtums Oldenburg Karl Ludwig Friedrich Josef von Brandenstein Gunther von Berg Wilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay Johann Heinrich Jakob Schloifer Dietrich Christian von Buttel Peter Friedrich Ludwig von Rossing Karl Heinrich Ernst von Berg Friedrich Andreas Ruhstrat Gerhard Friedrich Gunther Jansen Wilhelm Friedrich Willich Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat Franz Friedrich Paul Ruhstrat Siehe auch Grossherzogtum Oldenburg Staatsminister des Grossherzogtums Oldenburg Normdaten Person GND 116098570 lobid OGND AKS VIAF 49967756 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beaulieu Marconnay Wilhelm Ernst vonALTERNATIVNAMEN Beaulieu Marconnay Wilhelm Ernst Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG DiplomatGEBURTSDATUM 19 Mai 1786GEBURTSORT CelleSTERBEDATUM 30 Juni 1859STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay amp oldid 209536138