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Franz Friedrich Paul Ruhstrat 28 Oktober 1859 in Vechta 26 Juli 1935 in Gottingen war ein deutscher Jurist und Oldenburgischer Staatsminister Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenRuhstrat entstammte einer oldenburgischen Juristenfamilie die viele hohe Staatsbeamte des Grossherzogtums Oldenburg stellte Er war der Sohn des Vizeprasidenten des Oberappellationsgerichts Ernst Ruhstrat 30 November 1815 17 Dezember 1890 und dessen Ehefrau Martha geb Wallroth 1836 1923 Sein Onkel Friedrich Andreas Ruhstrat 1818 1896 war ebenfalls Finanz und Staatsminister und dessen Sohn Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat 1854 1916 sein Vetter war Staatsminister und sein direkter Vorganger in diesem Amt Nach dem Schulbesuch am Gymnasium Oldenburg studierte er Rechtswissenschaften an den Universitaten Tubingen und Leipzig 1885 wurde er in den Justizdienst des Grossherzogtums Oldenburg ubernommen und trat seine erste Stelle als Auditor in Oldenburg an 1886 kam er als Amtsanwalt nach Jever und wurde 1887 Amtsrichter in Brake Nach einer kurzen Tatigkeit als Landgerichtsassessor in Oldenburg wurde er schliesslich im Mai 1890 zum Staatsanwalt ernannt Im Januar 1896 folgte die Beforderung zum Landgerichtsrat und im Mai 1896 zum Oberstaatsanwalt Nach dem Regierungsantritt des Grossherzogs Friedrich August mit dem ihn eine enge Freundschaft verband wurde Ruhstrat am 20 August 1900 zum Abteilungsleiter fur Justiz Kirchen Schulen sowie Militarangelegenheiten mit dem Titel eines Geheimen Staatsrats ernannt Am 16 November 1902 wurde er zum Minister ernannt Zu Beginn seiner Ministertatigkeit wurde Ruhstrat in eine Affare verwickelt die unter den Namen Ruhstrat oder Spielerprozesse in der deutschen Offentlichkeit Bekanntheit erlangte Der Chefredakteur der linksliberalen Oldenburgischen Zeitung Der Residenzbote Hans Biermann hatte Ruhstrat 1902 beschuldigt an Glucksspielen beteiligt gewesen zu sein die auch zum Selbstmord eines der Mitspieler gefuhrt hatten Die Gegner des Ministers wurden in mehreren Beleidigungsprozessen von oldenburgischen Gerichten zu empfindlichen Strafen verurteilt Diese Verfahren wurden in der uberregionalen Presse als Justizskandal stark kritisiert Allerdings endete am 11 Juli 1905 zumindest der Meineidprozess gegen einen Kellner des Zivilkasinos in Oldenburg der Ruhstrats Spielertatigkeit zuvor bezeugt hatte mit einem Freispruch was als Urteil gegen einen hohen Reprasentanten des wilhelminischen Deutschlands einer Sensation gleichkam 1 Der Grossherzog stellte sich allerdings hinter Ruhstrat der dadurch im Amt verbleiben konnte Im November 1905 erhielt Ruhstrat das Pradikat Exzellenz verliehen Vom 3 Januar 1916 bis zum 6 November 1918 fuhrte er als Staatsminister den Vorsitz im Staatsministerium und ubte die Funktion eines Ministerprasidenten aus Als Minister verfolgte er in der Schulpolitik aber ebenso als Staatsminister einen konservativen Kurs und lehnte noch Anfang November 1918 als die deutschen Bundesfursten bereits Bereitschaft zeigten auch auf Reichsebene eine parlamentarische Regierungsform einzufuhren diese fur Oldenburg ab Selbst burgerliche und konservative Politiker wandten sich nun gegen ihn und Ruhstrat musste am 6 November 1918 noch vor der Ausrufung der Republik in Deutschland zurucktreten Er wurde zunachst zur Disposition gestellt und trat schliesslich im Mai 1925 in den Ruhestand Familie BearbeitenRuhstrat war verheiratet mit Berta geb Tobelmann der Tochter eines Baurats aus Berlin Charlottenburg Schriften BearbeitenDas Oldenburgische Landesprivatrecht Oldenburg 1900 2 Literatur BearbeitenFranz Friedrich Ruhstrat In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 620 621 online Weblinks BearbeitenBeck sches JuristenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Hugo Friedlander Die Oldenburgischen Spielerprozesse Minister Ruhstrat In Interessante Kriminal Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung Darstellung merkwurdiger Strafrechtsfalle aus Gegenwart und Jungstvergangenheit Band 4 Berliner Buchversand Berlin 1911 S 29 157 Digitale Ausgabe in zeno org online Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 Auflage Band 8 Peothen Schluter K G Saur Verlag Munchen 2007 ISBN 9783110940251Staatsminister des Grossherzogtums Oldenburg Karl Ludwig Friedrich Josef von Brandenstein Gunther von Berg Wilhelm Ernst von Beaulieu Marconnay Johann Heinrich Jakob Schloifer Dietrich Christian von Buttel Peter Friedrich Ludwig von Rossing Karl Heinrich Ernst von Berg Friedrich Andreas Ruhstrat Gerhard Friedrich Gunther Jansen Wilhelm Friedrich Willich Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat Franz Friedrich Paul Ruhstrat Siehe auch Grossherzogtum Oldenburg Staatsminister des Grossherzogtums Oldenburg Normdaten Person GND 139512950 lobid OGND AKS VIAF 101244348 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruhstrat Franz FriedrichALTERNATIVNAMEN Ruhstrat Franz Friedrich Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Oldenburgischer StaatsministerGEBURTSDATUM 28 Oktober 1859GEBURTSORT VechtaSTERBEDATUM 26 Juli 1935STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Friedrich Ruhstrat amp oldid 190379194