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Die Wehrkirche St Arbogast in der Gemeinde Muttenz im Kanton Basel Landschaft ist das einzige Gotteshaus der Schweiz welches von einer fast kreisformigen Ringmauer ganz umschlossen ist Dieser Kirchentyp wird als Wehrkirche bezeichnet Die Kirchgemeinde gehort zur Evangelisch reformierten Kirche des Kantons Basel Landschaft Wehrkirche St ArbogastDie Wehrkirche mit nordlichem TorturmDie Wehrkirche mit nordlichem TorturmStaat SchweizOrt MuttenzEntstehungszeit um 400Erhaltungszustand erhaltenGeographische Lage 47 31 N 7 39 O 47 522375 7 6455333333333 Koordinaten 47 31 20 6 N 7 38 43 9 O CH1903 615584 263536Wehrkirche St Arbogast Kanton Basel Landschaft p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgangerkirchen 2 2 Zerstorung durch Erdbeben 1356 2 3 Wiederaufbau Erweiterung 2 4 Vorgesehener Abbruch der Befestigung 3 Beschreibung 3 1 Anlage 3 2 Kirche 3 3 Wandmalereien 4 Galerie 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 NachweiseLage BearbeitenDer Kirchenbezirk befindet sich im Oberdorf von Muttenz und bildet den Kern des sich strahlenformig ausbreitenden alten Dorfes welches westlich vom Rutihard und ostlich vom Wartenberg eingefasst wird Geschichte BearbeitenVorgangerkirchen Bearbeiten Die Geschichte der Kirche reicht weit zuruck so haben schon die Alemannen im 5 Jahrhundert auf den Grundmauern eines verlassenen romischen Gebaudes eine Holzkirche errichtet Ein fester Bau entstand dann im 8 oder 9 Jahrhundert und wurde um 1000 ersetzt Als kurz darauf das Dorf Muttenz als Dinghof in den Besitz des Bistums Strassburg kam wurde die Kirche dem heiligen Arbogast geweiht und er wurde deren Schutzpatron In der Mitte des 12 Jahrhunderts liess ein Lehenstrager die Kirche in romanischem Stil neu erbauen der Bau wurde aber nie ganz vollendet Zerstorung durch Erdbeben 1356 Bearbeiten Im Jahr 1356 zerstorte das grosse Basler Erdbeben auch Teile der Kirche So sturzten die Nordwand und das Gewolbe ein und der Turm litt ebenfalls Wiederaufbau Erweiterung Bearbeiten Ab 1359 begann der Lehenstrager Konrad Munch Lowenberg mit der Instandsetzung und Vollendung der Kirche Daher findet man in der Kirche an verschiedenen Orten sein Wappen bestehend aus dem Monch und dem Lowen Um 1420 erhohte Hans Thuring Munch Eptingen den Kirchturm und als Schutz fur die Bewohner des Dorfes Muttenz wurde die Kirche als Refugium ausgebaut und mit einer Mauer umgeben Im Jahr 1504 wurde das Kirchenschiff erhoht 1630 erhielt das Schiff grossere Fenster und eine Empore der Turm wurde um ein zusatzliches Geschoss erhoht und gelangte zu seinem markanten Spitzhelm Vorgesehener Abbruch der Befestigung Bearbeiten Mitte des 19 Jahrhunderts wurde durch die Gemeindeversammlung von Muttenz der Abbruch der Befestigungsanlage beschlossen jedoch dank dem Einsatz von denkmalbewussten Burgern besonders dem Zurcher Kunsthistoriker Johann Rudolf Rahn verhindert Beschreibung BearbeitenAnlage Bearbeiten Die Wehrkirche St Arbogast besteht aus der Kirche und deren Kirchhof welcher von einer rund 7 Meter hohen Ringmauer mit Zinnen und zwei Torturmen gesichert ist Die Mauer ist im Norden und im Suden durch die nach ihrer Lage bezeichneten Torturme durchbrochen Innerhalb der Mauern befindet sich neben der Kirche mit Schiff Vorchor Altarhaus und dem im Nordeck liegenden Turm nur noch das im Jahr 1513 erbaute Beinhaus nbsp Kirche St Arbogast von NordenAussen an die Mauer anliegend liegt neben dem Nordturm das im 17 Jahrhundert gebaute Wachthaus und neben dem Sudturm das im Jahr 1553 erbaute Sigristenhaus Im Kirchturm befindet sich ein sechsstimmiges Glockengelaut aus zwei modernen und vier historischen Glocken 1 Glocken von St Arbogast Muttenz Nr Giesser Gussjahr Schlagton1 H Ruetschi AG Aarau 1948 cis 2 H Ruetschi 1948 dis 3 Marx Sperle Basel 1571 fis 4 1494 gis 5 1436 ais 6 Johann Jakob Schnegg Basel 1841 cis Kirche Bearbeiten nbsp St Arbogast InnenraumDie freistehende Kirche zeigt in ostlicher Richtung und setzt sich aus Schiff Vorchor und Altarhaus zusammen Der Kirchturm befindet sich auf der Nordseite auf der Hohe des Vorchores Das Langhaus besitzt eine spatgotische Holzdielendecke von Ulrich Bruder aus dem Jahr 1504 Der romanische Vorchor ist um drei Stufen erhoht und besitzt ein Kreuzrippengewolbe mit einem Abschlussstein mit dem Wappen der Munch Lowenberg von 1359 Hier findet man auch den Taufstein von 1618 und den Kanzelkorpus aus dem 18 Jahrhundert An der Nordwand des Altarraums welcher mit Gewolberippen aus dem 14 Jahrhundert uberspannt ist ist der Platz des steinernen Tischaltars von 1805 Hier befindet sich auch ein spatgotisches Sakramentshauschen nbsp Empore mit OrgelDie Kirche hat eine Orgel die von der Manufaktur Neidhardt amp Lhote 1975 gebaut wurde sie befindet sich auf der 1973 neu erstellten Empore Sie verfugt uber 26 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal 1998 wurde das Instrument einer Generalrevision durch Orgelbau Ulrich Wetter Muttenz unterzogen Das Vorgangerinstrument dieser Orgel war von Orgelbau Kuhn AG Mannedorf im Jahr 1926 gefertigt worden Es hatte 16 Register auf zwei Manualen und Pedal und stand im Chor 2 Wandmalereien Bearbeiten Die Entstehung der bei der Renovation von 1880 gefundenen Malereien in der Kirche reichen bis ins Jahr 1450 zuruck Hauptsachlich aber entstanden sie um 1507 durch Martin Schongauer und zeigen Darstellungen aus der Arbogast und Niklauslegende Szenen aus dem Leben Christi Maria den Aposteln und im Beinhaus die Legende der dankbaren Toten Von den Gemalden liess man Aquarelle und Pausen erstellen und vergipste sie anschliessend wieder Einzig das Gemalde des Jungsten Gerichtes wurde stehen gelassen und restauriert Erst bei der Gesamtrestaurierung in den Jahren 1973 1975 wurden alle Bilder in der Kirche und im Beinhaus wieder sichtbar gemacht und konserviert Galerie Bearbeiten nbsp Spatgotisches Fresko nbsp Fresko des Jungsten Gerichts nbsp Chorfenster nbsp Beinhaus nbsp Innenraum des Beinhauses nbsp Ansicht des Kirchhofs links das Beinhaus rechts im Bild die Sammlung historischer Grenzsteine nbsp Grabstein Karl Jauslin 1842 1904 Historienmaler innerhalb der RingmauerLiteratur BearbeitenMuttenz Gesicht einer aufstrebenden Stadtsiedlung Kanton Basel Landschaft 1968 Werner Meyer Burgen von A bis Z Burgenlexikon der Regio Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50 jahrigen Bestehens Druckerei Klingental Basel 1981 S 108 Hans Georg Wehrens Der Totentanz im alemannischen Sprachraum Muos ich doch dran und weis nit wan Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2563 0 S 40 Jurg Ewald Die St Arbogast Kirche in Muttenz bei Basel eine mittelalterliche Wehrkirche Sonderdruck aus Chateau Gaillard 8 1976 1979 OCLC 602213781 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in MuttenzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wehrkirche St Arbogast Sammlung von Bildern Kunstfuhrer Basel Landschaft Memento vom 7 April 2014 im Internet Archive Burgenwelt Kirchenburg St Arbogast Geschichte von St Arbogast auf altbasel ch Die reformierte Kirche St Arbogast in MuttenzNachweise Bearbeiten Radio SRF Musikwelle Glocken der Heimat Muttenz St Arbogast Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Orgelprofil Ref Kirche St Arbogast Hauptorgel Muttenz BL mit DispositionBurgen und Schlosser im Kanton Basel Landschaft Aesch Alt Biederthal Alt Schauenburg Altenberg Angenstein Bannlifels Barenfels Burg Burghalden Binningen Birseck Bischofstein Bottmingen Ebenrain Engenstein Farnsburg Frohberg Furstenstein Gutenfels Hintere Birseck Holeeschlosschen Homburg Itkon Madeln Mittlere Birseck Munchenstein Munchsberg Neuenstein Neu Schauenburg Odenburg Pfeffingen Pratteln Ranggen Ramstein Reichenstein Riedfluh Rifenstein Schalberg Scheidegg Schonenberg Sissacherfluh Spitzburg St Arbogast Waldenburg Wartenberg Wild Eptingen Witwald Wild Eptingen Schanz Wildenstein Zeglingen Zwingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrkirche St Arbogast amp oldid 236914823