www.wikidata.de-de.nina.az
Der Wartenberg ist ein markantes Wahrzeichen der Baselbieter Gemeinde Muttenz Auf dem Berg stehen Ruinen von drei mittelalterlichen Burgen die ebenfalls den Namen Wartenberg tragen Ruinen WartenbergRuine der vorderen Wartenberg 2009 Ruine der vorderen Wartenberg 2009 Alternativname n Vordere Mittlere Hintere WartenbergStaat SchweizOrt MuttenzErhaltungszustand RuinenGeographische Lage 47 31 N 7 39 O 47 518934 7 654763 479 Koordinaten 47 31 8 2 N 7 39 17 1 O CH1903 616280 263155Hohenlage 479 m u M Wartenberg Kanton Basel Landschaft Inhaltsverzeichnis 1 Berg 2 Die drei Burgruinen des Wartenberges 3 Vordere Burg 3 1 Lage 3 2 Anlage 3 3 Geschichte 4 Mittlere Burg 4 1 Lage 4 2 Anlage 4 3 Geschichte 5 Hintere Burg 5 1 Lage 5 2 Anlage 5 3 Geschichte 6 Bildergalerie 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBerg Bearbeiten nbsp Panorama Aussicht von der vorderen Burgruine nach Nord West nbsp Panorama Aussicht von der vorderen Burgruine nach OstenDer Wartenberg ist eine Erhebung sudostlich der Gemeinde ist Teil des Tafeljuras und ein Auslaufer des Gempenplateaus Sein hochster Punkt liegt auf 479 m Hohe und uberragt das Dorf um gut 200 Meter Die Hohe und Gestaltung des Wartenberges eignete sich vorzuglich zu reprasentativen und wehrtechnischen Zwecken und man entdeckte auf der hochsten Stelle eine bronzezeitliche Anlage welche als Refugium benutzt worden war So fand man Pfeilspitzen eine Lanze Messer und Sichel verschiedenen Zierrat Tausende von Schleudersteinen sowie verschiedene Steingerate Von der Anlage selber wurde infolge des Baus der nachfolgenden Burgen keine Uberreste gefunden Die drei Burgruinen des Wartenberges BearbeitenAlle drei Burgen wurden wahrend der burgenromantischen Phase in den 1930er bis 1950er Jahren ausgeraumt und wiederhergestellt wobei teilweise archaologische Befunde verloren gingen und historische Bausubstanz verfalscht wurde Die Burgenromantik fuhrte zu einem breiten Interesse der Bevolkerung am Mittelalter Die im Zweiten Weltkrieg erstellten Festungsanlagen der Sperrstelle Wartenberg haben damals historische Bausubstanz in Mitleidenschaft gezogen und sind mittlerweile zu militarhistorischen Zeugen des 20 Jahrhunderts geworden Bis zum Ende des 13 Jahrhunderts waren die drei Burgen eine Einheit Als erster geschichtlich fassbarer Besitzer der drei Wartenberg Burgen sowie des Dorfes Muttenz erscheint das Domstift Strassburg Wie die Strassburger in den Besitz dieser Landereien gelangten ist nicht mehr zu eruieren Vermutlich wurden die drei Burgen bereits im 11 Jahrhundert von den Strassburger Bischofen an die Grafen von Homberg als Lehen weitergegeben Die Burgen wurden nicht nur von den Hombergern bzw nach 1250 von deren Nachfolgern aus dem Hause Frohburg den Neu Hombergern bewohnt sondern auch von deren Dienstleuten den Marschalk von Frohburg die sich nach 1250 auch Marschalk von Wartenberg nannten 1 Das Haus Habsburg Osterreich ubernahm 1306 alle drei Burgen und gab sie als Unterlehen zuerst an die Basler zer Sunnen und danach an Johann I von Habsburg Laufenburg aus Vordere Burg BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Ostseite der vorderen Burgruine nbsp Panorama Aussicht von der vorderen Burgruine nach OstenDie Vordere Wartenberg 616500 263430 47 521401 7 657694 war die bedeutendste der drei Wartenberger Burgen Die Uberreste liegen auf einem breiten Felssporn im Norden des Wartenberges und sind von diesem durch einen Halsgraben abgetrennt Das Material das beim Ausheben des Halsgrabens und dem Steinbruch an der Sudseite des Halsgrabens anfiel durfte wie ublich gleich als Baumaterial fur die Burg gedient haben Der Zugang zur Burg erfolgt heute durch den Halsgraben und einen Pfad an der Sudwestseite der Anlage Anlage Bearbeiten nbsp Vordere BurgruineDie Burg hat eine Ausdehnung von gut 100 Meter Lange und uber 30 Meter Breite Der Bering ist im Norden durch Steinbruchtatigkeit zerstort aber im Osten ist die Mauer noch sehr gut erkennbar und besonders eindrucklich ist die Sudmauer In der Ostmauer ist das rekonstruierte Burgtor sichtbar das heute etliche Meter uber dem Boden liegt Wie der Zugang von aussen erfolgte ist unklar Die Publikationen zu den Restaurierungen legen die Vermutung nahe dass das Tor von Suden entlang der Mauer uber eine aufgeschuttete oder holzerne Rampe erreicht wurde Dies ist ubrigens ein weiteres Beispiel das die Annahme entkraftet dass der Zugang zum Tor immer so erfolgte dass ein Reiter die rechte nicht vom Schild bewehrte Seite den Verteidigern aussetzen musste Die Nutzung des Steinmaterials von der Nord und Nordostseite sowie die Erstellung militarischer Anlagen haben den nordlichen Teil der Burg stark entstellt Im Zentrum der Anlage sind noch Reste der Filterzisterne des Bergfrieds Interpretation von Haring und Eglin sowie des ostlichen Bering und des rekonstruierten Burgtores vorhanden Nur der sudliche Teil der Festung ist etwas weniger zerstort erhalten sind noch der Bering ein innen an den Bering angebauter Turm in der Sudwestecke sowie Mauerwerk im Innern der Burg Geschichte Bearbeiten Die vorhandenen Funde konnen leider nicht mehr den Bauphasen zugeordnet werden Sie reichen jedoch bis in die spatkarolingische Zeit zuruck Meyer vermutet sogar dass es sich ursprunglich um eine hochburgundische Konigsburg gehandelt haben konnte Erbaut wurde die Festung deren Reste heute sichtbar sind in der Mitte des 12 Jahrhunderts und wurde uber das nachste Jahrhundert dauernd erweitert Die Munch von Munchenstein als Verwandte der zer Sunnen ubernahmen 1371 das Lehen uber die vordere und mittlere Wartenberg Nach langerem Hin und Her konnte am 2 Mai 1515 die Stadt Basel definitiv von den Munch die vordere und mittlere Burg auf dem Wartenberg erwerben Zu diesem Zeitpunkt bereits 1470 schreibt Konrad Munch nur noch von einem Burgstall waren die beiden Burgen bereits nicht mehr bewohnt und am zerfallen Die Motivation solche Ruinen zu kaufen lag an den mit den Burgen verbundenen Gutern und Rechten Recht zur Steuererhebung Rechte zur Rechtsprechung Bussen konnten recht eintraglich sein usw Mittlere Burg Bearbeiten nbsp Vorderansicht der mittleren Burgruine WartenbergLage Bearbeiten nbsp Panoramablick nach Pratteln nbsp Panorama Aussicht nach Muttenz Basel SchweizerhalleDie Mittlere Wartenberg 616275 263160 47 518979 7 654696 liegt auf dem hochsten Punkt des Wartenberges Von jeher war sie von Norden und Suden her gut zuganglich und deshalb rundherum mit einem Graben geschutzt Dieser war jedoch nie mit Wasser gefullt Kein Zufluss rascher Abfluss durch das karstige Kalkgestein siehe auch Mittlerer Wartbergturm Anlage Bearbeiten Die Burg bestand vermutlich nur aus einem Donjon hat eine Grundflache von 14 3 auf 13 2 Meter und seine Mauerstarke betragt im unteren Teil 3 Meter Eugen Probst siehe Haring behauptet dass auf einem ausgeebneten Platz nordlich des Grabens eine kleine evtl holzerne Vorburg gestanden habe Diese Annahme wird aber weder durch Funde noch Quellen gestutzt Der Turm wies vier Geschosse auf und der ursprungliche Hocheingang befand sich 10 Meter uber dem Boden im vierten Geschoss der Nordwand Der heutige Eingang im Erdgeschoss entstand durch einen Mauerdurchbruch bei der Restauration in den Jahren 1932 bis 1934 Wie der Zugang zu diesem hochgelegenen Eingang erfolgte ist Inhalt von Spekulationen Eugen Probsts Vision ist eine holzerne Brucke von der von ihm vermuteten Vorburg zum Hocheingang wahrend Alfred Leu und Hans Haring eine an die Mauer des Turmes angebaute Treppe unten aus Stein und oben aus Holz als Variante vorschlagen Die heute sichtbaren Einbauten in den Fensterlochern Sitzbanke und die Fenstergewande stellen keinen historischen Zustand dar und entsprechen praktisch nicht der mittelalterlichen Architektur Die Reste eines Kamins und Ofens in der Sudostecke des Turmes sind hingegen authentische Reste der mittleren Wartenberg Wie der obere Abschluss bzw das Dach des Turmes ausgesehen hat ist unbekannt Es wird aber vermutet dass der Turm einen Wehrgang mit Zinnen und ein nach innen versetztes Holzdach besass Seit der Renovation 1955 1956 fuhrt eine 85 stufige Blocktreppe hinauf auf die in 15 Metern Hohe befindliche Burgterrasse mit Aussicht auf das Rheintal Geschichte Bearbeiten Die Burg durfte im spaten 12 Jahrhundert also von den Hombergern errichtet worden sein und wurde gemass den erhaltenen Bodenfunden vom 13 bis ins 15 Jahrhundert benutzt Die Geschichte der mittleren Wartenberg verlauft zusammen mit derjenigen der vorderen Wartenberg s oben Hintere Burg BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Hintere BurgruineDie Hintere Wartenberg 616225 263055 47 518036 7 654029 liegt auf dem sudlichsten Sporn des Wartenberges ist auf drei Seiten durch eine felsige Boschung und im Norden durch einen Halsgraben geschutzt siehe auch Hinterer Wartbergturm Anlage Bearbeiten nbsp Panoramablick von der hinteren BurgruineEin langgestreckter Bering umgab die im 13 Jahrhundert erbaute Burg Im sudlichen Bereich befinden sich die Uberreste eines Wohntraktes der direkt in die hohe Umfassungsmauer einbezogen war Im Norden steht ein massiver heute noch neun Meter hoher Rundturm mit einer Mauerstarke von 1 8 m und einem Durchmesser von 6 2 m 1901 wurde der Turm restauriert mit einem uberdachten Holzaufbau erganzt und dient seither als Aussichtsturm Das heutige Burgtor in der noch stehenden Mauer an der Ostseite ist nicht historisch belegt Eine Bresche in der Mauer wurde bei der Restauration als Ort des ehemaligen Burgtores interpretiert und das Torgewande dann nach eigenen Ideen nachgebaut Geschichte Bearbeiten Die hintere Burg gelangte spatestens um 1296 als Lehen an die Herren von Eptingen Madeln die sich zu dem Zeitpunkt nach der Burg benannten 1379 kam die Burg jetzt als Lehen des Habsburger Hauses Osterreich an Petermann Sevogel und seine Nachkommen im 15 Jahrhundert In dieser Zeit wurde die Burg bereits aufgegeben Erbweise gelangte sie dann an den Luzerner Schultheissen Jakob von Hertenstein der sie bzw die damit verbundenen Guter und Rechte spater an die St Georgenkirche in Rumlingen ubergab Im 16 Jahrhundert konnte die Stadt Basel die hintere Wartenberg von ihr erwerben Bildergalerie Bearbeiten nbsp Geschichte zu der hinteren Burg nbsp Panoramablick von der hinteren Burg nbsp Panoramablick von der hinteren Burg nbsp Panoramablick von der hinteren Burg nbsp Panoramablick von der hinteren Burg zur Arbogast Kirche nbsp Hintere Burg nbsp Hintere Burg nbsp Geschichte zu der mittleren Burg nbsp Mittlere Burg nbsp Seitenansicht der mittleren Burg nbsp Mittlere Burg Aussicht nach Muttenz und Basel nbsp Relief am Eingang der mittleren Burg nbsp Treppen Konstruktion der mittleren Burg nbsp Treppen Konstruktion der mittleren Burg nbsp Geschichte zu der vorderen Burg nbsp Geschichte zu der vorderen Burg nbsp Vordere Burg nbsp Turm Fundament in der Sudwestecke nbsp Vordere Burg nbsp Vordere Burg nbsp Gedenk Steintafel zur Grenzbesetzung 1939 1940Literatur BearbeitenPhilippe Hofmann Wartenberg In Historisches Lexikon der Schweiz Werner Meyer Burgen von A bis Z Burgenlexikon der Regio Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50 jahrigen Bestehens Druckerei Klingental Basel 1981 S 134 137 Jakob Eglin Die drei Burgen auf dem Wartenberg bei Muttenz Gesellschaft pro Wartenberg 1956 Hans Haring Die Wartenberg Burgen und ihre Geschlechter Sisgauer Blatter 2 1953 Carl Roth Die Burgen und Schlosser der Kantone Basel Stadt und Basel Landschaft Teil 2 Birkhauser Basel 1933 Christian Adolf Muller Kleine Basler Burgenkunde In Jurablatter Band 11 1949 Heft 5 S 73 86 e periodica Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in MuttenzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wartenberg Muttenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gesellschaft Pro Wartenberg Vordere Wartenberg Archaologie Baselland Ruinen auf dem Wartenberg und Film uber die Sanierung der mittlerer Wartenberg Ruine von 1955 In Online Heimatkunde Muttenz Burgenwelt Vordere Burg Wartenberg Burgenwelt Mittlere Burg Wartenberg Burgenwelt Hintere Burg WartenbergEinzelnachweise Bearbeiten Peter Schenker Frohburg Marschalk von In Historisches Lexikon der Schweiz Burgen und Schlosser im Kanton Basel Landschaft Aesch Alt Biederthal Alt Schauenburg Altenberg Angenstein Bannlifels Barenfels Burg Burghalden Binningen Birseck Bischofstein Bottmingen Ebenrain Engenstein Farnsburg Frohberg Furstenstein Gutenfels Hintere Birseck Holeeschlosschen Homburg Itkon Madeln Mittlere Birseck Munchenstein Munchsberg Neuenstein Neu Schauenburg Odenburg Pfeffingen Pratteln Ranggen Ramstein Reichenstein Riedfluh Rifenstein Schalberg Scheidegg Schonenberg Sissacherfluh Spitzburg St Arbogast Waldenburg Wartenberg Wild Eptingen Witwald Wild Eptingen Schanz Wildenstein Zeglingen Zwingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wartenberg Muttenz amp oldid 237994207