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Die Ruine Waldenburg ist die bedeutende Ruine einer hochmittelalterlichen Hohenburg bzw Landvogteischlosses oberhalb des Stadtchens Waldenburg im Schweizer Kanton Basel Landschaft Ruine WaldenburgRuine WaldenburgRuine WaldenburgStaat SchweizOrt Waldenburg BLEntstehungszeit um 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeBauweise Ruine mit recht viel erhaltenem Mauerwerk und ZisterneHeutige Nutzung AussichtsturmAussichtsplattformhohe 17 5 mGeographische Lage 47 23 N 7 45 O 47 38163 7 75317 706 Koordinaten 47 22 53 9 N 7 45 11 4 O CH1903 623753 247914Hohenlage 706 m u M Ruine Waldenburg BL Kanton Basel Landschaft Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 3 Geschichte 4 Aussichtsturm 5 Darstellungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der ehemaligen Burganlage liegt auf 700 m u M uber einer Talenge der Vorderen Frenke auf dem langlichen schmalen Felsrucken Rehag rund 170 Meter uber der Passstrasse uber den Oberen Hauenstein Es sind heute noch bedeutende Mauerreste sichtbar welche sich etwa 600 Meter ostlich des ehemals ummauerten Stadtchens Waldenburg erheben Geschutzt wird die Burg durch steile Boschungen und Felsen auf der Nord West und Sudseite wahrend die Annaherung an der Ostseite durch einen Halsgraben erschwert ist Anlage BearbeitenDie ganze Anlage der Waldenburg kann in eine langgezogene ost west ausgerichtete Kernburg 50 20 Meter mit neuerem westlichem und alterem ostlichem Baukorper sowie eine Vorburg gegliedert werden die die Kernburg auf der nordlichen westlichen und sudlichen Seite umgibt Die Kernburg liegt auf dem hochsten Teil des Felsgrates und besteht in ihrem ostlichen alteren Teil aus dem Bergfried in der nordwestlichen Ecke wohl altester Bauteil sowie mehreren Wohnbauten entlang der rechten Halfte des sudlichen Berings Im Hof des ostlichen Teils befindet sich eine Filterzisterne und Spuren deuten auf einen an den Bergfried angebauten Backofen hin Der westliche Teil wird durch einen grossen Palas dominiert der 4 oder 5 Etagen hoch gewesen sein konnte und nur durch den Bergfried uberragt wurde Dieser Palas wurde erst im spaten 13 Jahrhundert errichtet und ist auf Abbildungen mit einem Walmdach und Kamin dargestellt nbsp Waldenburg Ausseres Tor von innen 2000 Die Vorburg beginnt mit den direkt zur Burg gehorenden Oekonomiegebauden im Norden der Anlage Von dort fuhrt ein Aufgang zum ausseren Tor in der nordwestlichen Ecke der Burg Ein Zwinger mit Torhaus fuhrt um die westliche Schmalseite des Burgfelsens herum zu einem Treppenaufgang der zum inneren Tor etwa in der Mitte des sudlichen Berings aufsteigt Das innere Tor war mit einem kleinen Torgraben geschutzt Der zur Waldenburg zugehorige Burghof lag im Bereich des heutigen Sennhus 350 Meter nordostlich der Burg Das Stadtchen Waldenburg ist nicht als Weiterentwicklung des Burghofes zu betrachten sondern eine eigenstandige Grundung die mit ihren Mauern und Toren die Benutzung der Passstrasse kontrollierte und von wo aus auch die Dienstleistungen Saumerdienste Lagerung Verkostigung Ubernachtung etc angeboten wurden Geschichte BearbeitenDie Waldenburg wurde um 1200 von Graf Hermann von Frohburg 1160 1211 auf Eigengut erbaut das die Frohburger vom Kloster Murbach ubernommen hatten Die altesten Teile der Burg Waldenburg sind etwas alter als das Stadtchen Waldenburg Hieraus und aus der verkehrs und wirtschaftspolitischen Aktivitat der Frohburger darf geschlossen werden dass die wesentliche Motivation zur Errichtung der Festung auf der Erhebung von Strassenzollen und Entlohnung von Saumerdiensten bei der Benutzung der Passstrasse lag Die Burg wurde fur die Frohburger so wichtig bzw eintraglich dass sich ein Zweig der Familie nach der Waldenburg benannte Die Burg war Erganzung und mit der Zeit Nachfolger der Schanz auch Alt Schloss aufgegeben um 1300 einer ebenfalls von den Frohburgern errichteten Anlage Dass die Lage durchaus wirtschaftlich interessant war zeigt auch die Tatsache dass das Steinhaus in Waldenburg heute Pfarrhaus von den Herren von Lampenberg bis zu ihrem Aussterben 1250 benutzt wurde Graf Ludwig von Frohburg versuchte in der Mitte des 13 Jahrhunderts die Waldenburg mitsamt dem Stadtchen an die Habsburger zu verkaufen und als Lehen zuruckzuerhalten Dies entspricht einem damals im Feudalsystem ublichen Vorgehen um sich des Schutzes eines grosseren Landesherren zu versichern Da dies misslang verkaufte er 1265 Burg und Stadtchen an den Bischof von Basel mit Bestatigung 1277 und erhielt alles als Lehen zuruck Das Erdbeben von Basel hat 1356 weder Burg noch Stadtchen Waldenburg stark in Mitleidenschaft gezogen Als 1366 Graf Johans von Frohburg starb zog der Bischof von Basel das Lehen ein und grundete daraus ein Amt mit Waldenburg Langenbruck Oberdorf Niederdorf Holstein Lampenberg Liedertswil Bennwil Ramlinsburg Reigoldswil Lauwil Ziefen Bubendorf Arboldswil Titterten Lupsingen das von einem bischoflichen Vogt auf der Waldenburg verwaltet wurde Der Basler Bischof verpfandete das Amt Waldenburg 1374 an Leopold III Habsburg Herzog von Osterreich da er wegen Streitereien mit Basel nicht die Stadt berucksichtigen wollte Bereits 1375 gab er aber das Kleinbasel anstelle des Amtes Waldenburg an Leopold III als Pfand Das Waldenburg verpfandete er sofort an die Grafen von Thierstein und nach einem Gugleruberfall sowie weiteren Wechseln der Pfandleiher 1396 an den Markgrafen Rudolf III Hachberg Sausenberg und 1400 zusammen mit Liestal und Homburg an die Stadt Basel Durch den enormen Geldbedarf des Bischofs von Basel wurde die Pfandsumme auf das Amt Waldenburg weiter erhoht bis es dem Bischof unmoglich wurde das Pfand wieder einzulosen Formell ubergab der Bischof aber das Amt Waldenburg erst 1585 an die Stadt Basel Seit 1400 sass ein Vogt der Stadt Basel zuerst Werner Schilling auf der Waldenburg und verwaltete von dort aus das gleichnamige Amt Er musste als erstes aber die Festung Waldenburg wieder sanieren denn der Bischof hatte sie stark vernachlassigt Im Rahmen der aggressiven Expansionspolitik von Solothurn nach Norden versuchten die Solothurner 1444 die Waldenburg zum Zeitpunkt als die Besatzung mit den Eidgenossen nach St Jakob gezogen war und die damit verbundenen Guter und Rechte durch einen Uberfall in ihren Besitz zu bekommen was aber misslang Im Umfeld der Revolutionswirren wurde 1798 die Waldenburg vom Basler Vogt verlassen und dann wie andere Landvogteischlosser Farnsburg Homburg angezundet Die heute sichtbaren Reste der Festung wurden im Wesentlichen 1929 bis 1931 ausgegraben und saniert wobei allerdings der Schwerpunkt der Arbeiten entsprechend dem Geist der Zeit und den archaologischen Moglichkeiten auf der baulichen Instandsetzung und nicht auf der archaologischen Erforschung lagen Im Jahre 2002 musste die Ruine durch die Gemeinde Waldenburg und die Kantonsarchaologie Baselland saniert werden da auf Grund fruherer unsachgemasser Reparaturen lose Steine und Mauerstucke die Besucher und die Bausubstanz gefahrdeten Aussichtsturm Bearbeiten96 Treppenstufen aus Holz und Stein fuhren zur Aussichtsplattform in ca 17 5 Meter Hohe Von dieser hat man einen Ausblick auf die Ortschaften Niderdorf Oberdorf und Waldenburg sowie auf diverse Taler und Hugel des Juras nbsp Ruine Waldenburg nbsp Ausgang nbsp Untere Treppe nbsp Mittlere Treppe nbsp Obere Treppe nbsp Aussichtsplattform nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Panorama von der Ruine HomburgDarstellungen BearbeitenMatthaus Merian Waldenburg von Suden Stich 1642 1 Emanuel Buchel Waldenburg von Norden Zeichnung 1754 Siehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in der Schweiz Liste der Kulturguter in WaldenburgLiteratur BearbeitenWerner Meyer Burgen von A bis Z Burgenlexikon der Regio Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50 jahrigen Bestehens Druckerei Klingental Basel 1981 S 130 132 Carl Roth Die Burgen und Schlosser der Kantone Basel Stadt und Basel Landschaft Band 4b Birkhauser Basel 1932 S 36 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruine Waldenburg BL Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgenwelt WaldenburgEinzelnachweise Bearbeiten Martin Zeiller Wallenburg In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S T40 Bildtafel Wikisource Burgen und Schlosser im Kanton Basel Landschaft Aesch Alt Biederthal Alt Schauenburg Altenberg Angenstein Bannlifels Barenfels Burg Burghalden Binningen Birseck Bischofstein Bottmingen Ebenrain Engenstein Farnsburg Frohberg Furstenstein Gutenfels Hintere Birseck Holeeschlosschen Homburg Itkon Madeln Mittlere Birseck Munchenstein Munchsberg Neuenstein Neu Schauenburg Odenburg Pfeffingen Pratteln Ranggen Ramstein Reichenstein Riedfluh Rifenstein Schalberg Scheidegg Schonenberg Sissacherfluh Spitzburg St Arbogast Waldenburg Wartenberg Wild Eptingen Witwald Wild Eptingen Schanz Wildenstein Zeglingen ZwingenAussichtsturme im Kanton Basel Landschaft Allschwiler Wasserturm Binninger Erlebnisturm Burgruine Bischofstein Ruine Homburg Schleifenbergturm Sonnenbergturm Titterten Hohwacht Hinterer Wartbergturm Mittlerer Wartbergturm Ruine Waldenburg WisenbergturmListe von Aussichtsturmen in der Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Waldenburg BL amp oldid 234311756